Früh am Morgen wachte Flammensturm auf. Im Bau war es kühl und als sie nach draußen blickte sah sie, dass es Schneite. Schon wieder. Wollte die Blattleere denn garnicht enden? Die Vorräte des Clans waren aufgebraucht und es war schwer an Nahrung zu gelangen. Wenn es so weiter gehen würde, würde auch die Beute in ihren Verstecken sterben.
Sie raffte sich auf, streckte sich und schob sich durch den dichten Schnee über die Lichtung. Sie sah Mondschimmer aus dem Heilerbau treten. Silbersee streckte ihren Kopf hinter ihr aus dem Bau. Silbersee.... Nun dachte sie wieder an Silberkralle. Den Kater von der großen Versammlung. Sie hatte es geschafft nicht an ihn zu denken, bis grade. Flammensturm schüttelte sich und lief weiter zum Anführerbaum. Himmelstern saß neben Mondkristall am Fuße. Sie unterhielten sich flüsternd. "Himmelstern! Ich spüre, dass das von ihm kommt. Das ist nicht normal. Die Blattleere war noch nie so lang!", miaute Mondkristall drängend. Himmelstern sah ihn skeptisch an und miaute:"Bist du dir sicher? Ich meine... In welchem Clan ist er denn wohl untergekommen?" "Du hast niemandem gesagt, dass ich hier bin und die anderen sagen nicht ob er bei ihnen ist. Wir sind Verstoßene, Clanlose. Wir dürften nicht hier sein. Ich bin freiwillig gegangen. Er wurde Wortwörtlich verbannt!" "Aber wie hat er es dann zu den Clans zurückgeschafft?", miaute Himmelstern. Mondkristall schien langsam sichtlich genervt, anscheinend sprachen sie schon länger darüber und sogar Flammensturm verstand jetzt schon worum es ging. Doch sie hielt sich im Schatten. Sie wollte hören was die Beiden älteren Katzen sagten. Als Teil einer Prophezeiung hatte sie wohl ein Recht darauf!
"Weißt du nicht mehr was er kann? Er kann Katzen überzeugen. Er kann Katzen seinen Willen aufzwängen. Nur ist sein Wille nicht immer gut. Es verkörperte in der Prophezeiung die Dunkelheit, das Böse. Ich war nur das Licht was dagegen halten sollte. Helfen sollte alles im Gleichgewicht zu halten." "Aber wird er Anführer werden wollen?",fragte Himmelstern. "Vorerst denke ich nicht. Er war nie darauf erpichtet Anführer eines Clans zu sein. Er wollte mehr. Als erstes wird er die Katzen überzeugen, auf seine Seite ziehen und dann agiert er aus dem Hintergrund. Bis er genug Macht hat und an die Spitze treten kann. Dann sind wir verloren...", schloss Mondkristall. Himmelstern blickte ihn aus ihren blauen Augen an. Und sie sah aus, als ahnte sie schon, was dann passieren würde. Himmelstern flüsterte nun so leise, dass Flammensturm sie nicht mehr hören konnte. Sie stand auf und schüttelte ihr Schneeverklumptes Fell. Als sie Schattenpelz am Rande der Lichtung erblickte trabte sie zu ihm. "Guten morgen Flammensturm", miaute er erfreut. "Wenigstens eine Katze die schon wach ist." Flammensturm nickte. "Ich möchte jetzt früh schon eine Jagdpatroullie los schicken", sagte er bestimmt,"Wir brauchen Beute dringender denn je. Flammensturm, geh und Weck deine Schülerin. Nimm auch Rabenpfote mit. Efeuranke ist erkrankt und auch sie braucht Training." Flammensturm nickte und stapfte zum Schülerbau. Es schneite noch immer sehr stark und am liebsten wäre sie jetzt einfach zurück in den warmen Kriegerbau gelaufen. Beim Schülerbau angekommen streckte sie den Kopf durch den Eingang und miaute an ihre Schülerin gewannt:"Blütenpfote! Steh auf. Wir gehen auf Patroullie. Und du auch Rabenpfote", fügte sie hinzu. Flammensturm setzte sich neben Schattenpelz, der am Eingang schon auf sie wartete. Rosensturm saß neben ihm. "Rosensturm hat sich unserer Patroullie angeschlossen", miaute Schattenpelz. Flammensturm nickte der jungen Kriegerin zu und setzte sich neben Schattenpelz. Kurze Zeit später kamen Blütenpfote und Rabenpfote zu ihnen. Schattenpelz schnippte mit dem Schwanz und sie Folgten ihm schweigend durch den Wald. Im Schutz der dichten Bäume lag nicht viel Schnee und so war es leichter zu gehen. Nach einiger Zeit schloss sie zu Blütenpfote auf, die hinter Rosensturm her trabte. "Wir werden heut weiter an deinen Jagdfähigkeiten feilen", miaute sie. Blütenpfote miste aufgeregt:"Oh ja. Ich mache Jagen immer am liebsten." Und fröhlich stapfte sie weiter durch den Schnee. Flammensturm freute sich über den Eifer ihrer Schülerin und folgte dem Trupp. Schattenpelz führte sie in Richtung der Felsenkuhle. Er hoffte anscheinend dort mehr Beute zu finden, weil der Clan an der Grenze nicht oft jagte. Schattenpelz stoppte als der steinerne Aufstieg zum Rand der Felsenkuhle in Sicht kam. "Ihr könnt jetzt jagen. Miaute er. Rabenpfote, du gehst mit Rosensturm und Flammensturm und Blütenpfote kommen mit mir. Seit vorsichtig, dass ihr nicht die Grenzen übertretet!", miaute er und lief, aus dem Wald heraus, in Richtung Felsenkuhle, auf das freie Stück Land dazwischen. Dort war der Schnee höher und man konnte nicht gut sehen, da es so stark schneite. Sie verstand nicht warum Schattenpelz dort hin ging. Der Wald wäre viel sicherer. Dann sah sie, wie Er den Abhang absuchte. Zwischen Büschen die aus dem Boden wuchsen und unter großen Steinen. Anscheinend suchte er nach Mauselöchern im Boden. Flammensturm schob sich durch den dichten Schnee zu ihm. Am Abhang konnte sie wieder normal gehen, da hier kein Schnee lag. Blütenpfote folgte ihr und fragte verwirrt:"Was machen wir jetzt?" "Wir suchen nach Höhlen von Mäusen oder Unterschlupfe anderer kleiner Tiere", antwortete sie und erklärte ihr, was sie tun sollte. Danach teilten sie sich auf und suchten den Abhang ihres Territoriums ab. Plötzlich kam Blütenpfote aufgeregt zu ihr gelaufen. "Flammensturm! Da sind Katzen in der Felsenkuhle." "Was? Das kann doch nicht sein. Die Felsenkuhle wird nicht betreten außer es ist Große Versammlung", miaute sie verwundert und tappte zu Schattenpelz. Sie berichtete was Blütenpfote gesehen hatte und mit jedem ihrer Worte verdüsterte sich sein Blick. "Was werden wir nun tun?", fragte Blütenpfote. Schattenpelz antwortete wütend: "Wir werden jetzt zu ihnen gehen und sie fragen was sie dort machen!" Und er rannt zielstrebig den Hang hinauf. "Sollten wir nicht Rosensturm und Rabenpfote Bescheid sagen?!", rief Flammensturm ihm nach. Doch er rannte einfach weiter. So folgten sie ihm den Hang hinauf. An der Spitze angelangt, wartete er schon auf sie und spähte in die Kuhle hinab. Dort waren 4 Katzen aus dem FinsterClan, wie Blütenpfote gesagt hatte. Der Boden war komplett mit Schnee bedeckt und reichte den Katzen bis fast zum Hals. Durch den immer noch fallenden Schnee war nicht zu erkennen welche Katzen es waren, geschwiegen denn aus welchem Clan sie stammten. Sie waren in der Überzahl und falls es zum Kampf kommen würde waren sie Zahlenmäßig unterlegen. Erwartungsvoll blickte Flammensturm zu Schattenpelz. Dieser nickte ihr und Blütenpfote zu und stürmte in die Grube. Sie rannten hinter ihm her durch die Schneise die er durch den hohen Schnee grub. Plötzlich blieb er abrupt stehen und sie wäre fast in ihn hinein gelaufen. Er hatte sein Nackenfell gesträubt und funkelte die Katzen an. Nun erkannte auch Flammensturm die Katzen. Sie stammten aus dem FinsterClan und dem BergClan. Warum trafen sich die Katzen hier?
Sie erkannte Kieferherz und Feuerstein aus dem FinsterClan und die zweite Anführerin des BergClans Lufthauch und den Krieger Adlerzahn. Neben ihm stand ein kleiner grauweiß getigerter Kater den sie nicht kannte und von oben nicht gesehen hatte auf Grund seiner Fellfarbe. Nun waren sie Zahlenmäßig so überlegen, dass Flammensturm hoffte, dass sie Rosensturm und Rabenpfote doch geholt hätten. Es wäre in jedem Falle besser gewesen. Schattenpelz richtete sich zu voller Größe auf und miaute empört: "Was tut ihr hier? Dieser Ort wird nur während Großen Versammlungen betreten!" "Wir haben uns hier versammelt", miaute Lufthauch. "Aber ihr seid nur aus zwei Clans und es ist nicht Vollmond!", entgegnete er,"Eure Territorien liegen nebeneinander und wenn ihr euch hier in Frieden treffen könnt dann wohl auch außerhalb der Felsenkuhle!" "Hier ist aber sicher, dass niemand einen Kampf provoziert", miaute Kieferherz. "Bis ihr gekommen seid", knurrte Feuerstein feindselig," ihr wart nicht eingeladen!" "Warum der BergClan und wir nicht. Wenn ist dies ein Ort aller Katzen!" "Bei der Großen Versammlung, ja", miaute Lufthauch. "Aber er darf sonst auch von niemandem betreten werden!", antwortete Schattenpelz hitzig. Sein Nackenfell stäubte sich und er sah aus als wäre er bereit für einen Kampf. "Dann werden wir euch wohl vertreiben müssen", miaute Kieferherz und sein Fell stellte sich auf, bereit zum Kampf. Auch die anderen Katzen sträubten ihr Fell. Schattenpelz knurrte. Blütenpfote die anscheinend nicht wusste was sie tun sollte sträubte auch ihr Fell und ging in Kampfstellung über. Flammensturm stand einfach da. Es konnte doch nicht sein, dass sie jetzt kämpfen mussten. Dann auch noch hier, an diesem Ort, in Unterzahl! Nein, das dürfte nicht sein! Und sie sprang vor und wollte einschreiten etwas sagen, doch ihr kam jemand zuvor. Eine Katze war aus dem Schatten des Hochfelsen gesprungen. Ihr Fell glänzte im Schneegestöber. Sie erstarrte als sie Silberkralle erkannte. Sie war nicht darauf vorbereitet gewesen ihn so bald doch schon wieder zu sehen. Er miaute:"Hört auf! Beide Seiten!" Die beiden Gruppen sahen ihn an. Stille. Flammensturm stand immer noch wie versteinert zwischen ihnen, gegenüber von Silberkralle. "Warum?! Silberkralle geh aus dem Weg. Kämpfe! Kämpfe für deinen Clan!", miaute Kieferherz verärgert. "Hier sind nur zwei Katzen meines Clans anwesend! Dann kann ich nicht für meinen Clan kämpfen!" Kieferherz erwiederte und in seiner Stimme war nun auch Hass zu erkennen:"Ich wusste, dass du kneifen würdest wenn es zu einem Kampf kommen würde! Wir wissen alle, dass du nur mitkommen solltest, weil dein Vater es so wollte. Er war noch nie für die Pläne. Und er hat gesehen was er davon hat. Er hat gesagt wir sollen kämpfen wenn nötig! Außerdem meinte er wir dürfen den HimmelClan ruhig auslöschen. Nur zwei Katzen von diesen Abschaum sollen am Leben bleiben. Der Rest ist überflüssig!" "Warum hört ihr auf Ihn ?!", und Silberkralle fauchte sein letztes Wort voller Hass und Abscheu. "Du willst die Pläne doch nur nicht wahr haben, weil dein Vater es dir so eingeredet hat", miaute Feuerstein mit gezwungen ruhiger Stimme, "Du kannst dich noch umentscheiden! Oder willst du so einen Qualvollen Tod sterben wie dein Vater? Wenn du dich auf seine Seite stellst kannst du vielleicht deinen Vater retten!" Und mit diesen Worten hatte Feuerstein anscheinend einen Wunden Punkt getroffen. Silberkralles Entschlossenheit wich aus seinem Gesicht und wurde ersetzt durch einen Funken Hoffnung. Er blickte noch einmal in Flammensturms Gesicht. Sie kannten sich nicht lange, doch sie sah seine tiefe Trauer und das Mitgefühl in seinen Augen. Er senkte seinen Kopf und trat zirück.
Dieser Zug war wie eine Ansage zum Kampf. Die Katzen sprangen knurrend aufeinander zu. Flammensturm wollte schreien doch sie brachte keinen Ton hervor. In diesem Moment krachten Adlerzahn und Lufthauch in sie hinein. Sie stürzte zu Boden in den Tiefen Schnee. Es war ein Großer Vorteil in ihrer Lage, dass der Schnee so hoch war. Sie konnte sich aufrappeln und wartete auf ihre Gegner die durch den Schnee auf sie zu sprangen. Mit ihren Krallen fuhr sie Adlerzahn geschickt über die Nase und erwischte mit ihren Hinterpfoten Lufthauchs Kopf. Beide taumelten rückwärts und sie sprang auf Adlerzahns Rücken. Sie grub ihre Krallen in sein Fell. Er schüttelte sich und wollte sie abwerfen, doch sie konnte sich gut festkrallen. Lufthauch sprang auf sie zu, wollte sie mit ihren scharfen Krallen von seinem Rücken schlagen, doch in diesem Moment lehnte sie sich auf die andere Seite und Lufthauch erwischte Adlerzahn. Dieser jaulte laut auf und rannte den Hang hinauf in sein Territorium. Lufthauch starrte Flammensturm voller Hass an. Sie rannte auf sie zu m, doch Sie tauchte zur Seite weg und verpasste Lufthauch ein paar gezielte Schläge auf ihre Flanke. Plötzlich hörte Flammensturm ein lautes Jaulen. Sie blickte sich um und entdeckte Schattenpelz auf dem Boden. Kieferherz und Feuerstein pressten ihn auf den Boden. Der Schnee auf dem Boden um Schattenpelz herum färbte sich dunkelrot. "Nein!!", jaulte sie entsetzt und sprang mit einem großen Satz auf Kieferherz Rücken. Sie zerrte ihn von Schattenpelz herunter und Biss ihm in seine Vorderpfote er Jaulte auf und rannte davon. Feuerstein folgte ihm den Hang hinauf. Auch Blütenpfote hatte von dem Schüler abgelassen und lief zu ihr. Lufthauch rief den Schüler zu sich.
Flammensturm hockte sich neben den Zweiten Anführer und miaute panisch:"Halt durch Schattenpelz! Der Clan braucht dich!" Er blickte ihr in die Augen und miaute angestrengt:"Meine Zeit ist jetzt um... Der SternenClan ruft mich... Sag meinen Jungen... Sag Blutzahn, dass ich sie über alles Liebe und immer über sie wachen werde. Ich bin immer für sie da....." Und dann wurden seine Augen Glasig...
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Ouuh...! Wer wird jetzt wohl zweiter Anführer werden? Was glaubt ihr? Schreibt es in die Kommentare und wir sehen uns im nächsten Kapitel wieder, was hoffentlich wieder etwas kürzer wird ;).
Bis vielleicht später! Ciau Ciau !