Kapitel 12

Mohnpfote rannte, als würde es um ihr Leben gehen. Der Helligkeit nach zu urteilen musste die Patroullie grade von der Großen Versammlung zurück sein. Sie hatte den beißenden Gestank der Wölfe in der Nase, doch darunter mischte sich auch noch ein anderer Geruch. Der einer Katze! Aber welche? Welche Katze würde so zielstrebig zu ihrem Lager laufen können außer eine Himmel Clan Katze? Es war schwer, den Geruch über den Gestank der Wölfe zu schmecken doch sie war sich nun sicher. Blutzahn. Sie musste ihnen gefolgt sein! Aber wie? Ihre Gedanken rasten. Wusste sie von ihrer Gabe? Hatte sie etwas gesehen? Wusste sie, dass sie und Flammenpfote sich mit einer fremden Katze trafen? Doch diese Fragen musste sie nun bei Seite stellen. Sie hörte das Jaulen einer Katze. Mohnpfote sah sich um. Sie könnte Flammenpfote und Mondkristall nicht hinter sich sehen. Aber das war nun nebensächlich. Sie hatten das Lager erreicht und Mohnpfote hörte nun Kampfgeschrei. Blutzahn hatte die Wölfe direkt in ihr Lager gebracht. Der Schutzwall, der um die Bäume geflochten worden war, die um die Lichtung standen war nieder gerissen. In mitten des Lager tobte das Kampfgetümmel. Es kämpften immer zwei oder drei Katzen gegen einen der riesigen Wölfe. Ihre Augen suchten das Schlachtfeld verzweifelt nach Moosschatten ab. Beerenfell und Nachtblüte versuchten mit all ihren Kräften die Kinderstube zu verteidigen und Windlicht und Maisblume kämpften vor dem ÄltestenBau gegen einen riesigen Wolf. Endlich erblickte sie Moosschatten an Regentropfens und Nebelpfotes Seite. Sie wurden von einem etwas kleineren, abgemagerten, rotem Wolf angegriffen. Sie sah aber, dass die drei gut zurecht kamen. Als Mohnpfote sich grade auf den nächsten Wolf stürzen wollte tauchten Flammenpfote und Mondkristall an ihrer Seite auf. Beide waren total außer Atem. Flammenpfote stieß Mohnpfote an und deutete mit Entsetzen Gesicht an den Rand der Lichtung. Dort kämpfte Efeuranke verbittert gegen einen Wolf. Hinter ihr lag ein graues Fellbündel schlaff auf dem Boden. Die Schwestern rannten durch das Kampfgetümmel, um ihrer Mutter zur Hilfezu eilen. Gleichzeitig sprangen sie den Wolf an und zerrten ihn von ihrer Mutter weg. Mohnpfote zerkratzte ihm die Schnauze und der Wolf jaulte auf. Flammenpfote biss ihm in seine Hinterläufe und der Wolf rannte blindlings von der Lichtung ins Unterholz. Flammenpfote und Mohnpfote knieten sich neben ihre Mutter sie war neben dem grauen Fellbündel zusammen gesackt. Nun erkannten auch die Geschwister um wen Efeuranke so erbittert gekämpft hatte. Es war der leblose Körper von Sturmschweif. Flammenpfote und Mohnpfote kauerten sich neben ihren Vater und vergruben ihre Nasen in seinem Fell. Efeuranke heulte in die Nacht hinaus. Mohnpfote spürte wie Flammenpfote aufstand und sich mit einem Kampfschrei auf den nächsten Wolf stürzte. Am liebsten würde sie die ganze Zeit hier liegen bleiben und ihre Nase im Fell ihres Vaters vergraben und trauern. Doch sie wusste, dass das keine Möglichkeit war und raffte sich auf.

Flammenpfote richtet sich erschöpft auf. Der letzte Wolf war aus dem Lager gelaufen. Sie sah auf die verwüstete Lichtung. Die Barrieren waren zum Großteil niedergerissen und die Baue waren auch zum Teil beschädigt. Nur die Kinderstube war unversehrt geblieben. Honigblüte und Rehherz streckten vorsichtig die Köpfe hinaus. Alle hatten unerbittlich gekämpft damit ihnen nichts passierte. Sie sah wie Honigblütes Junge Federjunges und Rosenjunges hinauskommen wollten, doch ihre Mutter hielt sie zurück. Die beiden waren nun fast alt genug, um zu Schülern ernannt zu werden. Flammenpfote wendete ihren Blick ab. Die Ältesten hockten erschöpft auf dem Boden. Auch sie hatten gekämpft, wie alle anderen auch. Anscheinend ging es allen gut bis auf Bisswunden und Kratzer. Flammenpfote sah sich nach Mondschimmer um. Sie fand sie vor dem Heilerbau. Sie hatte den Blick auf einen Körper gesengt. Er war blutverklebt und stand in alle Richtungen ab. Silberpfote hockte neben ihr. Flammenpfote tappte vorsichtig zu ihnen hinüber. Auch Mohnpfote kam von der anderen Seite angelaufen. Als die beiden Schwestern nun neben Mondschimmer standen erschraken sie. Vor ihnen auf dem Boden lag Vogelschweif. Sein Atem ging schwer und nur mit Mühe konnte er seinen Kopf den Schwestern zuwenden."Kommt her", keuchte er. Die Geschwister sahen sich an und gehorchten dem alten Kater."Die Dunkelheit, sie wird kommen. Es ist unaufhaltsam. Sie wird kommen. Schlimmer als jemals zuvor.... Die Flammende Blüte wird retten die Clans vor der ewigen Dunkelheit...." und mit diesen Worten wurden seine Augen glasig und sein Kopf viel zur Seite.

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Hoffen euch gefällt das Kapitel. Danke für schon fast 1K Reads : )!

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