Türchen 18
Nordanien meets
'Game of Thrones"
Warnung, wer die siebte Staffel noch nicht gesehen hat, könnte gespoilert werden.
(geschrieben von RingFreak)
Malene, die immer noch das Fernrohr fest in den Händen hielt, wendete ihren Kopf langsam zu Marcus.
"Ähm, kennst du diese Festung auf die wir gerade zu segeln?", fragte sie zögerlich. Marcus schüttelte nur tonlos den Kopf und griff nach dem Fernrohr. Die nächste Insel, geschweige denn die nächste Festung lag Tage entfernt. Skeptisch warf er einen Blick hindurch, doch es stimmte. Am Horizont stieg eine Festung empor, die auf den Eiskönig einen ziemlich bedrohlichen Eindruck machte.
"Männer, sofort den Kurs ändern!", brüllte er über das ganze Deck, sodass Malene glaubte, ihre Ohren fielen ab. Niemand reagierte auf diesen Befehl, Marcus schrie noch einmal seine Crew zusammen, wieder nichts. Sie waren einfach weg.
"Wie....wie kann das sein?", stammelte Elizabeth und blickte sich verwirrt um. Es waren lediglich die nordanische Expedition, Marcus, Elizabeth, Sherlock, Hagrid und John auf dem Schiff zu sehen.
"Wir sind vermutlich schon wieder in der nächsten Welt gelandet, dass ist doch offensichtlich.", meldete sich Sherlock zu Wort, dem die ständigen Wechsel langsam gehörig auf den Keks gingen. Doch vielleicht findet sich ja hier ein Fall, so nichtig er auch sei, den er lösen konnte.
"Wir müssen ankern und an Land gehen.", legte Marcus fest und erklärte jedem, was er dafür zu tun hatte. Da sich keiner in dieser Welt auskannte, blieb es unklar, ob die Bewohner der Festung ihnen friedlich gesinnt waren oder nicht. Doch andere Optionen hatten sie nicht, um an Informationen zu kommen.
Das Schiff kam zum Stillstand und Marcus half allen in die kleinen Boote, um an Land zu gehen. Während der kurzen Fahrt konnten sie den Blick von dem majestätischen Bau nicht nehmen, der sich etwas unförmig vor ihnen wie ein Berg aufbaute.
Ein bestialischer Schrei zerriss die andächtige Stille, die Köpfe drehten sich synchron gen Himmel.
"Was war das?", fragte John sichtlich erschrocken, der Schrei war kaum von einem Menschen. Hagrids Blick sprach Bände, ihm schienen sie vertraut zu sein, er musste sogar ein wenig lächeln.
"Ist schon 'ne Weile her, seit ich sowas gehört hab, aber das war sicher ein Drache, putzig diese Viecher.", erklärte er entspannt, wohingegen die anderen es noch mehr mit der Angst zu tun bekamen. Sie waren in einer Welt gelandet, in der es Drachen gab. Einerseits glaubte man, des Rätsels Lösung wo denn das Feuer nun hin ist ein Stück näher gekommen zu sein, doch die Furcht vor den normalerweise feuerspuckenden Riesenechsen, drosselte die Freude. Die Sonne setze ihre Wanderung am Himmelszelt weiter fort und berührte bereits die Wasseroberfläche, brachte sie zum glitzern und tauchte die Welt in rotes Licht. Malene wollte diesen atemberaubenden Moment genießen, doch ein Spaß würde diese Welt nicht werden. Am Strand wurden sie bereits von Soldaten erwartet. Sherlock und John empfanden ihre Rüstungen, die aus nichts weiter als armfreie Lederrüstungen gepaart mich einfachen grauen Hosen trugen. Dafür wirkten die Metallhelme und Speere, die sie auf die Neuankömmlinge richteten, weitaus bedrohlicher.
Kurz bevor sie anlegten, sprangen alle aus dem Boot, um es an Land zu schieben. Als sie sich aufrichteten, wurden sie sofort mit den Speerspitzen der Soldaten begrüßt. Sherlock konnte es dennoch nicht lassen, sich genauer umzusehen und sich über die geschichteten Gesteinsschichten zu wundern, die zwar etwas an Schiefer erinnerten, dafür aber zu hell gefärbt waren.
Einer der Männer trat aus dem Kreis hervor, nahm den Helm ab und begann gebrochen zu sprechen: "Wer seid ihr und was wollt ihr hier auf Drachenstein von Königin Daenerys? Wer ist euer Anführer?"
Bei dem Wort 'Anführer' wollten sich gleich wieder alle melden, doch Malene machte mit nur einem einzigen Blick klar, dass solche Spielereien ihnen hier nicht helfen würden und trat mit erhobenen Armen aus der Gruppe.
"Ich, ich bin die Anführerin. Mein Name ist Malene, ich komme aus Nordanien. Wir wussten nicht, dass wir hier auf der Insel Drachenstein sind, allerdings bin ich mit dieser Gruppe auf der Suche nach dem Feuer, das in all unseren Welten verschwunden ist. Ihr könnt uns nicht zufälligerweise helfen?", erklärte sie kurz die Situation und schaute ihn abwartend an. Scheinbar war er wie viele vor ihm auch noch etwas skeptisch, ob wir ihn veralbern wollten oder die Wahrheit sagten. Statt mir zu antworten redete er in einer anderen Sprache, die scheinbar niemand von uns verstand, mit seinen Kollegen. Der Mann, der mit mir gesprochen hatte, stellte sich als Grauer Wurm vor. Wie John schon in London wälzte er die Entscheidung, ob die Geschichte nun wahr war oder nicht auf eine andere Person ab und führte sie mit knappen Worten weg vom Strand. Der Weg führte durch die hügelige und kahl bewachsene Landschaft der Insel hinauf zur Festung. Sie kamen an ein Tor, neben dessen Eingang zwei steinernde Drachenköpfe wachten. Selbst wenn es nur Stein war, machten diese mannhohen Gebilde den Eindruck, sie könnten jederzeit Eindringlinge davon abhalten, das verhältnismäßig schmale Tor zu passieren. Dieses wurde von zwei der Soldaten geöffnet und sie stiegen die flachen Stufen hinauf, um ihrem Weg auf einer Mauer fortzuführen. Rechts und Links von ihnen war weit unter ihnen das Meer, dass am Fuß dieser Gesteinswand angrennzte.
Hier bestätigte sich Hagrids Vermutung, auf dieser Insel lebten Drachen. Zwei der mächtigen Tiere flogen direkt über ihre Köpfe hinweg. Alle duckten sich und sahen ihnen ehrfürchtig hinterher, während die Soldaten es für das Normalste der Welt hielten und sie auslachten. Jeder Teilnehmer der Expedition straffte die Schultern und lief mit erhobenen Haupt weiter, selbst wenn der Schock noch tief in den Knochen saß. Außer Hagdrid hatte noch niemand von ihnen einen echten ausgewachsenen Drachen gesehen.
Nach dieser kurzen Unterbrechung setzten sie ihren Weg fort und kamen endlich an der Festung an. Erstaunt stellte Malene fest, dass Børge offensichtlich noch nichts zerstörte hatte oder dergleichen. Vielleicht war er auf dieser Insel ganz gut aufgehoben, immerhin begegneten sie bisher nur Stein, denn bekam selbst Børge nicht kaputt.
Der Weg durch die Festung zog sich ebenfalls noch eine ganze Weile. Schnell wurde allerdings klar, dass es sich bei dieser Welt um eine jüngere handeln musste, da man nicht eine einzige Stromquelle fand. An den Wänden hingen Fackeln, wie es sie in Nordanien gab. Feuer. Wie hatten sie alle den Anblick dieser orange-roten Lichtquelle vermissten, die in einem kalten, einsamen Stunden das Herz wärmte. Alle fanden ihre Hoffnung wieder, in dieser Welt gab es Feuer. Wie lange es noch so bleiben sollte, fragte sich keiner.
Als sie den Thronsaal betraten, staunten sie nicht schlecht. Er war zwar dunkel, doch der Thron am Ende des Raumes beeindruckte sie. Es sah aus, wie ein zwei Meter hoher Schieferberg, in den man einfach eine Sitzfläche reingehauen hat, die eine junge Dame mit silbernen Haar zierte. Ihr blickte bohrte sich in jeden einzelnen von ihnen, sie wirkte mächtig. Eine weitere Frau neben ihr, die vorallem durch ihren dunklen Teint und die vielen schwarzen Locken auffiel, begann zu sprechen: "Ihr steht hier vor Daenerys Sturmtocher, aus dem Hause Targaryen, rechtmäßige Erbin des eisernen Throns, rechtmäßige Königin der Andalen und ersten Menschen, Beschützerin der sieben Königlande, Mutter der Drachen, Khalessi und Herrscherin des großen Grasmeeres, die Unverbrannte, Brecherin der Ketten. Was ist euer Begehr?"
Die Gruppe musste erst einmal die Menge an Namen verdauen. Diese Frau musste mächtig sein und ihre Freundin neben ihr ein mächtiges Gehirn haben, um sich all diese Namen zu merken. Malene hatte ja selbst blaues Blut in ihren Adern, doch nur diesen einen Titel. Sie war die Prinzessin von Nordanien, nichts weiter von wegen rechtmäßige Erbin von was auch immer. Lediglich der Beiname 'Mutter der Drachen' hatte sie alle aufhorchen lassen.
Wie schon am Strand trat Malene als Sprecherin aus der Gruppe hervor und verbeugte sich erst einmal. Normalerweise tat sie so etwas nie, doch in Anbetracht der Situation erschien es ihr mehr als notwendig. Diese Daenerys könnte der Schlüssel zu all ihren Problemen sein.
"Ich bin Prinzessin Malene, aus Nordanien.", begann sie und fühlte sich komisch, dass sie keinen Vortrag aus ihren Namen machen konnte. Sie fühlte sich zum ersten mal klein gegenüber einer anderen Person und nicht, weil sie schlichtwegs kleiner war.
"Diese Gruppe, die mit mir reist, kommt aus den verschiedensten Welten. Wir könnten kaum verschiedener sein, doch verbindet uns alle ein gemeinsames Problem. In jeder Welt, die wir bisher besucht haben, ist das Feuer verschwunden. Jetzt sind wir hier, in eurer Welt und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr wir uns gefreut haben, als wir die brennenden Fackeln an euren Wänden gesehen haben. Wir wissen immer noch nicht, wie genau wir zwischen den Welten hin und her reisen, doch jetzt sind wir hier und erhoffen uns eure Hilfe. Ihr sagtet, ihr seid die Mutter der Drachen, vielleicht seid ihr ja diejenige, die wir suchen." erzählte Malene weiter und Stille kehrte ein. Daenerys schien zu überlegen, was sie davon halten sollte, wie jeder andere vor ihr auch.
"Ihr tretet an mich heran, mit einer der absurdesten Geschichten, die mir seit den weißen Wanderern unter gekommen ist und glaubt allen ernstes, dass ich euch glaube?" antwortete sie nach einer Weile und lachte spöttisch. Ein kleiner blonder Mann mischte sich ein, er wirkte ebenfalls misstrauisch, allerdings schien er ihre Geschichte nicht für kompletten Schwachsinn zu halten.
"Entschuldigt, wenn ich mich einmische, mein Name ist Tyrion Lannister, ich bin die rechte Hand von Königin Daenerys, eine Art Berater. Eure Majestät, verzeiht mir, aber die Geschichte mit den weißen Wanderern stellte sich am Ende als Wahrheit heraus. Natürlich klingt es völlig absurd, wenn ihr von anderen Welten sprecht, könnt ihr eure Geschichte irgendwie beweisen?"
Daenerys schien zwar nach wie vor skeptsich, doch ließ ihnen die Chance, ihre Glaubwürdigkeit zu beweisen. Offensichtlich wollte sie wie ihr Berater herausfinden, was an der Geschichte nun dran war oder auch nicht.
Sigurd wollte bereits wieder einmal sein Jadium-Stäbchen zücken, doch Hagrid hob eine Hand und verhinderte dies. Der Halbriese griff behutsam in seine überdimensionale Manteltasche, dort versteckte sich nach wie vor sein namenloser Freund. Erleichtert atmete er aus, als er feststellte, dass er wohlauf war. Beim Anblick des jungen Drachen weiteten sich die Augen der Silberkönigin, sie stand sogar von ihrem Thron auf um das kleine Wesen besser betrachen zu können.
"Was soll das beweisen?", fragte sie noch skeptisch. Drachen gab es hier auch, immerhin floß ihr Blut durch ihre Adern und ihre Kinder flogen draussen ihre Runden. Nur die Targaryen, wahlweise der Nachtkönig, konnten einen Drachen besitzen. Wie konnte er dann einen Drachen sein Eigen nennen?
Ein heftiger Windzug durchfegte den Raum und ließ alle erzittern, leider auch jegliche Fackeln im Raum, es war stockfinster. Man konnte nur anhand der panischen Stimmen und Schritte erahnen, dass man aufgeregt durch den Raum wuselte und versuchte, die Feuer zu entfachen. Die Gruppe war dieses mal sehr gelassen, sie wussten, dass es nicht funktionieren würde.
"Nur weil es in eurer Welt kein Feuer mehr gibt, müsst ihr unseres nicht stehlen!", rief eine Stimme wutentbrannt durch den Saal und die Gruppe hörte eindeutig, wie sie umzingelt wurden.
"Wir waren das nicht, bitte lasst es uns erklären. Wie wir es euch bereits gesagt haben, in den anderen Welten ist das Feuer ebenfalls verschwunden, wir konnte es gar nicht so recht glauben, dass ihr noch welches habt. Es ist doch nur der Beweis, dass wir die Wahrheit sagen."
"Ja, der Kleine kann auch kein Feuer mehr speien, das wollt' ich euch zeigen.", fügte Hagrid hinzu und schaute etwas verlegen zu Boden. Dieser ganze Spuk musste doch langsam ein Ende haben.
Lange hörte man nicht, nur etwas Getuschel und ein paar Füße, die rennend den Saal verließen. Lange bleibt es still, doch wenn man ganz genau hinhörte, konnte man die Schwingen der Drachen hören. Daenerys war nach draussen geeilt, sie musste überrpüfen, ob an der Geschichte was dran war oder es nur Cerseis Spione waren. "Dracarys", rief sie von Drogons Rücke aus und wollte damit die kahle Wiese in Brand stecken. Sie konnte es nicht glauben, als ausser einem Husten nichts zu spüren war. Nicht einmal Hitze sammelte sich im Inneren. "Dracarys!", schrie sie noch einmal, dieses mal verzweifelter. Es geschah wieder nichts. Geschockt kletterte sie wieder herunter und ging ind en Thronsaal zurück. Dort wartete man gespannt auf ihr Urteil zu dieser ganzen Situation. Schweigen beherrschte den Raum und man konnte die Spannung förmlich spüren. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte man wieder die Stimme von Daenerys: "Nun, mehr als euch zu glauben bleibt mir ja wohl oder übel nicht übrig. Ihr seid mit dem Problem offensichtlich vertrauter als wir und ich habe einen Krieg zu gewinnen, da kann ich nicht auf Feuer verzichten. Doch ich kann euch nicht helfen, ausser zu vermuten, dass dort ein Drache hinter stecken könnte."
"Wenn ihr aus verschiedenen Welten kommt, könnte es durchaus möglich sein, dass aus einer anderen Welt ein Drache ähnlich wie ihr von einer in die andere reist und ihren Bewohnern das Feuer stiehlt. Mehr als euch anzubieten, eure Vorräte aufzustocken und die Nacht bei uns zu verbringen, können wir leider nicht.", fügte eine männliche Stimme hinzu, wahrscheinlich die von Tyrion.
"Wir nehmen euer Angebot gerne an und versuchen euch wieder zu finden, sobald wir das Feuer gefunden haben. Wir danken euch, für den Proviant und werden zu Sonnenaufgang wieder die Segel setzten.", antwortete dieses mal Marcus. Das sie hier gelandet sind, hatte er zwar gar nicht eingeplant, doch er musste das beste daraus machen und versuchen, zu seinem eigentlichen Ziel zu segeln. Als Sherlock hörte, dass es wieder auf dieses verdammte Schiff gehen sollte und in die nächste Welt, zog er seinen Blogger zur Seite.
"John, ich halte es nicht mehr aus. So rückständig diese Welt mir auch scheint, ich schaffe es einfach nicht mehr mit so viel Willkür und Unlogik umgeben zu sein. In jeder Neuen wird es immer mehr, ihr habt es geschafft, mein Kopf platzt wenn ich nur noch eine einzige neue Welt betrete. Wenn diese Mission wirklich erfolgreich sein sollte, kommen sie hier her zurück und wir können versuchen wieder nach London zu kommen. Bis dahin kann ich mich hier genauer umschauen, hier bin ich zumindest nicht wie in Panem von all der modernen Technik konfrontiert. Bitte John, lass sie uns fragen, ob wir hier bleiben können. Offensichtlich befindet sich dieses Land im Krieg, sie kann sicher zwei kluge Köpfe wie uns gebrauchen.", schüttete der Detektiv seinem Freund das Herz, der ihn daraufhin nur umarmte.
"Natürlich können wir hier bleiben, mich stresst es auch ziemlich und könnte etwas mehr Ruhe vertragen. Außerdem scheint es hier ja ganz nett zu sein. Vom fehlenden Strom und Feuer mal ganz abgesehen.", antwortete der kleine blonde Mann und er konnte schwören, ein Lächeln auf Sherlocks Lippen selbst durch die Dunkelheit zu erkennen.
"Zufälligerweise habe ich euch belauscht.", meldete sich plötzlich die Stimme der Königin zu Wort und die beiden drehten sich erschrocken zu ihr. "Ihr könnt bleiben, wie ihr schon sagtet, kluge Köpfe kann man nie genug haben. Lord Tyrion wird euch sicher in die Geschicke unserer Welt einweisen können, doch vorher könnten wie alle etwas Ruhe gebrauchen, meint ihr nicht auch?"
"Sicherlich, eure Majestät.", murmelte Sherlock überrumpelt. Damit wurde die Nachtruhe eingeläutet und alle verschwanden in die zugeteilten Räume. Ganz zufälligerweise kamen Malene und Thore in eines. Allein, nur die beiden.
"Ich schaff das.", redeten sich beide ein, denn sie wollten dem jeweils anderen bereits auf dem Schiff etwas wichtiges sagen, doch sind unterbrochen worden.
"Thore?", begann Malene, die neben ihm auf dem Bett saß.
"Malene, was gibt es? Aber warte, bevor du etwas sagst, muss ich endlich etwas los werden, es kann nicht mehr warten." Die Prinzessin schaute ihn mit großen Augen erwartungsvoll an. Der Krieger war sichtlich nervös, legte dann aber vorsichtig und möglichst unauffällig seine Hand auf Malenes, die sich auf dem Bett abstüzte.
"Jetzt spuck es schon aus, was kann nicht merh warten?"
"Ich....ich....ich....ich finde deine Haare heute super schick." Was zum Feuer hatte er da bitte gesagt? Beschämt von dieser weiteren Niederlage legte er sich schlafen, er würde heute sowieso nicht ein weiteres Wort mehr heraus kriegen. Somit blieb Malene nichts weiter übrig als sich vollkommen verwirrt ebenfalls schlafen zu legen und auf den nächsten Tag zu warten. Wann würde sie es ihm endlich sagen können?
Am nächsten Morgen standen alle startbereit am Strand, der Proviant wurde verladen und man verabschiedete sich relativ zügig voneinander. Malene, Thore, Sigurd, Børge, der Schreiber, Claus, Marcus und Elizabeth, die seit ihrer Ankunft nicht ein Wort gesagt hatte, stiegen in das Boot, nur Sherlock, John und Hagdrid verharrten am Strand.
Der Halbriese unterhielt sich noch mit der Mutter der Drachen.
"Entschuldigt eure Majestät, aber ich hätt' da noch 'ne Bitte an sie. Offensichtlich können sie gut mit Drachen, ihre sind ja prächtig herangewachsen. Ich kann das leider nicht so gut, aber dem Kleinen soll's ja gut gehen. Könntet ihr ihn in eure Obhut nehmen?"
"Ihr wollt mir wirklich euren Drachen überlassen? Braucht ihr ihn in eurer Welt nicht selbst um euer Land zu beschützen?" Sie konnte gar nicht glauben, was sie da hörte.
"Dafür habe ich ja noch meinen Halbbruder Bobby. Und Fluffy. Ich mein's ernst, hier ist er besser aufgehoben. Was sagt ihr?"
"Nun, wenn es euer Wunsch ist, so will ich ihn aufziehen. Wie heißt er eigentlich?"
"Er hat noch keinen Namen, ich kam bisher noch nicht dazu, ihm einen zu geben. Vielleicht gebt ihr ihm ja einen, der zu eurem Land passt." Wieder blickte Daenerys den bärtigen großen Mann an und musste daran denken, wie sie ihre Kinder benannt hatte. Drogon wurde nach ihrem verstorbenen Mann Khal Drogo benannt, Rheagal und Viserion nach ihren Brüdern Viserys und Rheagar. Als sie an Viserion dachte, schmerzte die Erinnerung an seinen Tod, es war noch nicht so lange her, als sie eines ihrer Kinder an den Nachtkönig verlor. Jetzt gab es einen neuen Mann an ihrer Seite, Jon. Dieser Namen erinenrte sie an einen anderen targeryschen Namen, Jaehaerys.
"Er soll Jahaerion heißen.", murmelte sie und schaute erwartungsvoll zu Hagrid.
"Is'n schöner Name. Passen sie gut auf ihn auf.", meint Hagrid. Ihm stehen Tränen in den Augen, als er den neu getauften Jahaerion aus seiner Manteltasche holte und ihn Daenerys behutsam auf die Schultern setzte. Dort breitete der Kleine die Flügel auf und versuchte erneut, Feuer zu speien, um seine neue Besitzerin zu markieren. Erstaunlicherweise kam neben dem erbärmlichen Husten tatsächlich noch etwas Rauch aus dem Maul des Drachen. Vielleicht konnten sie das Feuer doch noch zurück bringen.
"Das werde ich.", versprach sie Hagrid, schenkte ihm ein breites Lächeln und begleitete ihm zum Boot.
Jetzt fehlten nur noch Sherlock und John, die immer noch am Strand standen.
"Kommt ihr noch?", fragte Malene. Sie wollte schleunigst weiter, diese Mission schlauchte auch sie, allerdings würde sie das nie zugeben.
"Wir werden hier bleiben, diese ganzen Welten bekommen uns einfach nicht. Wir wünschen euch wirklich viel Glück auf eurer weiteren Reise, doch wir sind es nicht, die euch da helfen können. Ihr seid zu uns gekommen, damit der brillante Sherlock Holmes euren Fall löst, allerdings muss er erst diese ganzen Vorgänge verstehen, und das kann er nicht, wenn er euch weiter begleitet und ich kann ihn nicht allein lassen. Wir sehen uns wieder.", erklärte John den Nordaniern im Boot ihren Entschluss. Daraufhin musste Malene noch einmal zu ihnen und verabschiedete sich mit einer Umarmung von den Beiden. Auch wenn Sherlock genervt hatte, John war erträglich gewesen und sie hatte ihn ins Herz geschlossen. "Passt auf euch auf, mein Bauchgefühl sagt mir, dass es hier etwas blutiger zugeht und die Lebenserwartung nicht sonderlich hoch ist."
"Versprochen, so schnell kriegt man uns nicht klein.", meinte John und lächelte ein letztes mal. Malene rannte dem Boot hinterher, dass sich zur Interceptor bewegte. An Bord wurden die Vorräte verstaut und sie setzten Segel. Wohin Marcus steuerte, wusste nur er, die anderen verließen sich blind darauf, dass der rechtmäßige König wusste, wohin es ging.
Sie warfen noch einmal einen Blick zurück auf die mächtige Insel namens Drachenstein, doch sie sahen nichts mehr. Wo war sie hin?
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