Reisepläne

Okaaay..Wieso machte der sich Sorgen um mich? Und vor allem was soll ich jetzt sagen?! "Ähm, vielleicht...", antwortete ich zögernd. Streng schaute er mich an. "Dann tun Sie das gefälligst." Was denkt dieser eingebildeter Typ eigentlich? Mürrisch nickte ich. Daraufhin grinste er mich überheblich an. Ich wollte ihm am liebsten eine reinhauen. Ich spürte eine Hand auf meinem Arm. Klara hatte wahrscheinlich erkannt wie sehr ich mich über diesen Idioten aufregte und wollte mich beruhigen. "Dann sind wir uns also einig?", sagte Doktor Weiskopf. Ich wollte ihm schon eine schnippische Antwort geben, als mir auffiel, dass er mit Klara redete. "Ja.", antwortete diese mit einem Lächeln. Was geht hier vor?! Daraufhin nickte er und verließ den Raum ohne sich zu verabschieden. "Klara..", knurrte ich. Sie erkannte sofort, dass ich auf der Stelle in ALLES wissen wollte. Doch trotz meiner schlechten Laune grinste sie und wirkte völlig gelöst. Dann quietschte sie glücklich:"Wir machen eine Weltreise!" Was?! Ich musste wohl laut gedacht haben, denn sie antwortete auf meinen Gedanken."Ja. Das wird soo toll. Ich wollte schon immer mit dir einmal um die Welt." "Und deine medizinische Versorgung?", fragte ich skeptisch. "Auch schon gelöst. Da Doktor Weiskopf ab nächste Woche 4 Monate Urlaub hat, wird er uns begleiten." Sie grinste mich voller Erwartung an. Das war doch nicht ihr Ernst?! Doch. Man sah es in ihnem Gesicht.Wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde... Doch ich wollte sie nicht enttäuschen und sie dazu zwingen, heir zu bleiben. Sie hatte ja nicht mehr so lange zu leben... dieser Gedanke brachte mich dazu, ja zu sagen. Kreischend fiel sie mir um den Hals. Ich erwiederte die stürmische Umarmung etwas weniger begeistert. Dann zog ich mich an ( dieser Spanner Weiskopf hatte die Gunst der Stunde genutzt, um mich zu 'untersuchen'). Als ich die Tür öffnete sah ich Doktor Weiskopf an der gegenüberliegenden Wand lehnen. Er stieß sich von der Wand ab und lief zu Klara und mir. "Da wir ab nächste Woche ja zusammen Urlaub machen, würde ich vorschlagen, wir duzen uns. Ich bin Jakob." "Klara", antwortete meine beste Freundin sofort. Ich musterte ihn einmal von oben bis unten, bevor ich mit Nora antwortete. "Na dann. Ich habe ja deine Nummer, Klara, ich werde mich melden." Dann drehte er sich um und ging. Konnte dieser Affe sich nicht wie normale Personen verabschieden?! Ich schnappte mir Klara am Ärmel ihres Pullovers. Dann verließen wir das Krankenhaus, nahmen uns ein Taxi und fuhren nach Hause. Zu Hause angekommen rannte ich ins Badezimmer und stellte mich unter die Dusche. Das war das Einzige, was mich jetzt beruhigte. Als ich nach einiger Zeit aus dem Badezimmer in Richtung Küche lief, hörte ich Klra fröhlich singen. Und ich begann mich zu schämen. Meine Beste Freundin würde bald nicht mehr da sein und ich wollte ihr nicht mal ohne Widerwillen ihren letzten Wunsch erfüllen. Was war ich nur für eine Freundin. Ich ging zu Klara in die Küche und umarmte sie von hinten. Klara kannte mich gut genug, um zu wissen, dass diese Umarmung eine Entschuldigung für mein Verhalten im Krankenhaus war. Ich war noch nie gut im Entschuldigen gewesen.

Flashback

Klara hatte sich seit 3 Tagen nicht mehr gemeldet. Seit ich ihr Kleid, dass sie von ihrer Oma geschenkt bekommen hatte, ausversehen kaputt gemacht hatte. Ich schämte mich. Ich hätte mich entschuldigen sollen. Ich wusste nicht, warum ich mich nicht entschuldigen konnte, aber ich konnte es nicht. Seit Mama weg war konnte ich mich nicht mehr entschuldigen. Ich wollte keine Schwäche zeigen und Entschuldigungen war ein Zeichen von Schwäche. Ich musste stark sein, das sagte ich mir nach dem Tod von Mama immer. Stark sein und für Papa da sein. Aber ich war damals so jung gewesen. Zu jung, um alleine mit dem Verlust umzugehen. Klara war die Einzige, die mich tröstete und mich in den Arm nahm. Mit diesem Gedanken zog ich meine Jacke an und beschloss zu Klara zu gehen, um mich zu entschuldigen.

Flashback Ende

Klara drehte sich um und umarmte mich. Schweigend standen wir in dieser Umarmung in der Küche. Wir versuchten uns zu stützen und hielten uns aneinander fest. Nach einer Weile löste sich Klara aus der Umarmung und wendete den Pfannkuchen in der Pfanne. Ich begann den Tisch zu decken. Nach einer Weile aßen wir. Wie immer schmeckte es göttlich. Dann legten wir uns, nachdem wir abgewaschen hatten, in Klara Bett und schliefen ein.

'BANG' Ich saß senkreckt im Bett. Erschrocken schaute ich zur Tür. Als ich sah, wie Klara sich bemühte 4 rießige Koffer durch die Schlafzimmertür zu quetschen musste ich lachen. Dafür erntete ich eine bösen Blick. "Lach nicht und hilf mir lieber.", motzte Klara mich an. Seufzend stand ich auf und half ihr. So verliefen auch die nächsten Tage. Zu unmenschlichen Zeiten aufstehen, die Reise vorbereiten und dann nach einem langen Tag todmüde ins Bett fallen. Am Montag wollten wir losfahren und es war noch einiges zu erledigen. Ich beobachtete Klara, doch man konnte keine Hinweise auf Krebs sehen. Nachts raubte mir der Gedanke, Klara bald zu verlieren, den Schlaf, tagsüber ließ ich mir nicht anmerken. Es war schwer vorstellbar, ohne Klara zu leben; sie war ohne Frage der Mittelpunkt meiner Welt. Als ich in der Nacht vor unserer Reise im Bett lag und wieder mal versuchte zu verstehen, warum gerade Klara steben wird, hörte ich Klara schluchzen. Ich drehte mich zu ihr um und schlang die Arme um sie. Sie weinte an meiner Schulter und ich fühlte mich mal wieder hilflos, so wie immer, wenn jemand vor mir weinte.

Flashback

Ich lag in meinem Bett. Es kam mir so unwirklich vor. Mama ist tot! Schrie es in mir. Doch ich glaubte es nicht. Ich wollte es nicht glauben. Ich war erst 5. Da starb meine Mama doch noch noch nicht. Ich nahm meinen Kuschelhasen in die Hand und lief leise die Treppe hinunter. Ich wollte zu Papa, ins Wohnzimmer. Er würde mich bestimmt trösten. Ich stand nun vor der Wohnzimmertür und schaute durch den kleinen Spalt ins Wohnzimmer. Papa saß dort. Wie immer. Doch er weinte. Meine Papa, der sonst immer so stark war, weinte. Ich schaute ihn eine Weile an. Mir war klar, er durfte weinen, denn er hatte Mama ja lieb. Leise lief ich wieder nach oben und kroch unter die Denke. Ich war verwirrt, denn ich wusste nicht was ich tun sollte, damit es Papa besser ging. Mit dieser Verwirrtheit schlief ich weinend ein.

Flashback Ende

Nach einiger Zeit hörte Klara auf zu weinen und schaute mich an. "Ich habe Angst.", flüsterte sie. "Wer hat das nicht.",antwortete ich. "Wer hat das nicht. Aber vergiss nicht, ich bin da und ich werde immer da sein." "Aber ich werde dich verlassen.", meinte sie leise. Ich schaute sie an, mit Tränen im den Augen. Sie legte ihren Kopf wieder auf meine Schulter. Irgendwann, ich wusste nicht mehr ob sie es hörte, antwortete ich ihr : "Nein. Denn du wirst immer bei mir bleiben und ich immer bei dir. Und wenn du vielleicht nicht mehr richtig hier bist, du wirst für immer bei mir sein. Denn tief in meinem Herzen ist für dich immer Platz."

ENDLICH wieder ein Kapii. Ich musste grad echt heulen. Das Kapitel ist für alina_fussball & luuu270215, für die ich auch immer einen Platz in meinem Herzen haben werden. Egal was passiert.

XX, Franziii

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