18 - weg
~Rezos Sicht~
Das schrille Klingeln meines Weckers holte mich aus meinem tiefen Schlaf. Sehr zu meinem Verwundern lang Toni nicht mehr bei mir im Bett, doch ich hörte das Wasser in der Dusche auf den Boden prasseln und Toni, der leise sang, oder vermutlich laut, doch durch die Wand und den schnellen Wasserfluss hörte ich es sehr gedämmt.
Ich suchte mir Sachen raus und wartete bis das Geräusch des Wassers verstummt. Fünf Minuten danach betrat ich das Bad. Toni stand oberkörperfrei mit dem Rücken zu mir vor dem Waschbecken. Im Spiegel sah ich, dass er nach unten schaute. Seine Hände hatte er auf den Rand des Waschbeckens gestürzt. Ich trat hinter ihm und fuhr vorsichtig über die Narben auf seinem Bauch. Er zuckte zusammen und sein Kopf schnellte hoch. Als er mich sah senkte sich sein Kopf wieder. Ich strich weiterhin sanft über seine Narben. Die blauen Flecke waren mittlerweile alle weg und man sah nur noch die alten Narben, ein paar Schnitte und das große weiße Pflaster, welches über der Platzwunde klebte. Er musste es grade gewechselt haben, denn es war sehr sauber.
Ich saß grade an den Bassnoten eines neuen Songs, als Toni rein kam und sich hinter mir auf die Couch setzte. "Rezo? Mir ist langweilig!", meckerte er und setzte sich in den Schneidersitz. "Lies doch was.", schlug ich vor. "Ich hab gefühlt jedes Buch in diesem Haus schon drei mal gelesen.", meinte er, legte sich nun auf die Couch und überschlug die Beine. "Hast du nicht noch irgendwas zu lernen?", fragte ich hoffnungsvoll. "Nö!", antwortete Toni und setzte sich wieder hin. "Dann geh doch in den Garten oder so.", langsam war ich genervt. "Es ist aber total kalt.", erwiderte der Kleine, der immer noch nicht still sitzen konnte. "Du kannst auch ein bisschen Musik hören.", schlug ich als nächstes vor. Toni seufzte bloß.
"Mit ist immer noch langweilig.", ertönte es ein paar Minuten später aus der Ecke. "Dann lass dir was einfallen, aber nerv mich verdammt nochmal Nicht!! Ich hab zu tun!", ich würde nun etwas lauert. Toni erschrak und verließ das Zimmer.
Ich war so vertieft in die Musik, dass ich gar nicht bemerkte, dass ein trauriger Toni den Kopf durch die Tür steckte.
Eine halbe Stunde später kam meine Mutter ins Zimmer. Ich setzte die Kopfhörer ab und hängte sie mir um den Hals. "Wo ist Toni?", fragte sie. "Ich dachte er wäre in meinem Zimmer.", verwirrt sah ich sie an. Sie schüttelte den Kopf. Mir kam der Gedanke, dass er vielleicht irgendwo hingegangen war. Zu Freunden? Dann hätte er mir bestimmt Bescheid gesagt! Als mir jedoch der Gedanke kam, dass Toni vielleicht abgehauen war, weil ich ihn angeschrien hab, rief ich laut:"Fuck", und rannte aus meinem Zimmer nach unten. Toni war verdammt sensibel. "Was ist denn?", meine Mom lief mir hinterher. Während ich so schnell wie nur irgend möglich meine Schuhe und meine Jacke anzog, erklärte ich meiner Mutter was es meiner Vermutung nach mit Tonis Verhalten auf sich hatte.
Ich schnappte meinen Schlüssel und lief aus der Wohnung an den einzigen erdenklichen Ort, an dem ich Toni vermutete: zum Friedhof. Während des Laufens zog ich meine Jacke enger um mich, es war ziemlich kalt und Toni hatte nicht mal eine Jacke dabei. Ich hoffte, dass er nicht vor lauter Selbstverachtung zu seinem Vater zurück gelaufen war. Auf dem Weg rief ich Mason und Ben an, doch bei keinem der beiden war er. Die Beiden wollten jedoch sofort kommen und mir beim suchen helfen.
Am Friedhof angekommen blieb ich an meinen nächsten Problem hängen. Der Friedhof beinhaltete über 300 Gräber, ich hatte keine Ahnung wo das von Tonis Schwester war.
Zehn Minuten nachdem ich begonnen hatte zu suchen, kam auch Mason und Ben schon. Wir teilten uns auf und suchten den ganzen Friedhof ab.
Zwei Stunden verbrachten wir am dem riesigen Totenacker und hatten immer noch keine Spur von Toni.
Wir beschlossen nochmal zur Schule zu laufen und dort zu gucken. Auf dem Weg rief ich Dillan, Max und Zayn an. Das waren der Sänger, der Schlagzeuger und Gitrarrist einer Band, in welcher ich war. Wir gingen außerdem in eine Klasse und waren ziemlich gut befreundet. Auch sie hatten Toni nicht gesehen, wollten uns jedoch suchen helfen.
Nach weiteren drei Stunden, in denen wir jewals zu zweit fast die ganze Stadt durchkämmt hatten gab ich langsam die Hoffnung auf. Es war mittlerweile dunkel und ich hatte keine Ahnung wo Toni sein konnte.
Wir trafen uns alle bei mir zuhause wieder. Dort ließ ich mich, mit den Nerven komplett am Ende, auf die Couch fallen und stützte mich mit meinen Ellenbogen auf meine Knie. Mein Blick war starr auf den Boden gerichtet. Dillan, welcher neben mir saß, strich mir mitfühlend über den Rücken.
Ich war allen in diesem Raum unglaublich dankbar für ihre Hilfe. Doch grade hatte niemand anderes als Toni platz in meinem Kopf.
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832 Wörter
Drama!!!
Sadending? Was denkt ihr? Wo vermutet ihr Toni? Geht es ihm gut? Werden die beiden sich wieder sehen? Schrrrrrreeeeiiiibtsssss in die Kommentare!!!
Ciau Pandas!
PS: Schaut doch mal bei meiner neuen Rezoni-FF vorbei. Und stimmt dort bitte in den Kommentaren ab ab ich A oder B schreiben soll. Die Story wird nämlich ein multiple Choice für faule xD.
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