Kapitel 54..."Ich bin anderer Meinung!"
"Ich bringe die Rechnung vom Wäschetausch von heut morgen.", begann Sam das Gespräch und legte sie in die Ablage neben dem Computer.
Louise stand auf und wollte auf Sam zu gehen, doch sie hielt kurz inne.
"Sam!...Wegen unserem Gespräch...
Sam stoppte Louise ab und sah sie gereizt an. Dann sprach sie:
"Gab es all die Jahre ein Geheimnis vor mir?", fragte sie Louise ernsthaft.
"Ich hab manchmal schon mit dem Gedanken gespielt, dass hier irgendetwas nicht ins Schema passt...Ich will es, ehrlich gesagt, überhaupt nicht wissen, Louise!", gab Sam ihr ernsthaft zu verstehen.
"Hast du dich eingelebt?"
"Ja Sam, das hab ich", räusperte sich Louise und begann den Transfer für die Überweisung online zu erledigen.
"Wie geht es deinen Beinen?"
"Danke gut! Heut Nachmittag hab ich wieder Physio und dann fahre ich zu Helen auf den Friedhof."
"Ja, das hab ich auch vor. Sie hat heute Geburtstag...Sie wäre heut Fünfundsechzig geworden, wie mein Vater...Ich hab noch zu tun...Sind wir mit dem Transfer jetzt fertig?", fragte Sam und verließ das Sekretariat.
Louise wollte ihr noch etwas sagen, doch die Tür hatte sich schon hinter Sam geschlossen.
Der nächste Weg war zu Brooks in die Küche.
Der Koch freute sich sehr über ihren Besuch.
"Guten Morgen Miss Stanford und Gratulation zur Ernennung für das Amt - Chefin - ! Ihr Vater und ihre Mutter...."
"Ja, ja, sie wäre so stolz auf mich ...", flüsterte Sam abwegig, ohne, dass es Brooks verstand und er drückte sie mit dem Kochlöffel in der linken Hand.
"Was kochen Sie, Brooks? Es riecht köstlich."
"Oh, das ist Kedgree...Reis, Eier, Lachs, Sahne, Petersilie..."
"Kann ich Ihnen dabei helfen? Es sieht nach einer Menge Arbeit aus."
"Deswegen sind Sie aber nicht hier, Miss Stanford..."
"Ach verdammt! Das hätte ich fast vergessen...Die Familie von Mister Harper ist angereist. Sie wünschen ein schönes Menü für heute Abend....Ach, noch etwas...Mein Vater hat heute Geburtstag. Bitte zaubern Sie ein Menü für zehn Personen...Der Salon ist heut Abend für die Harpers und die Stanfords in Benutzung....Neunzehn Uhr."
"Darf es etwas Bestimmtes sein?", fragte Brooks.
"Nein, ich überlasse Ihnen die Wahl. Sie sind schließlich der Chef in der Küche. Ich möchte Ihnen nicht dazwischen pfuschen. Sie sind der Fachmann mit Kochlöffel und Schürze. Überraschen sie uns...Falls Sie beim Zubereiten Hilfe benötigen, rufen Sie nach mir... Okay, ich muß los! Ich möchte Tante Helen besuchen und ihr gratulieren....Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag, Brooks....Und denken Sie dran, benötigen Sie Hilfe, sagen Sie mir Bescheid!", und Sam verließ die Küche.
Als sie wieder am Empfang angekommen war, hörte sie eine hysterische Frauenstimme in der Lobby.
Es war Misses Wighfield.
So, so! Sie hatte den Brief ihres Ehemannes geöffnet und gelesen.
"Alex, könntest du bitte Misses Wighfield in mein Büro bringen?...Dankeschön! Ich mache noch schnell einen kurzen Anruf. Dann kümmere ich mich um Romina."
Alex nickte und verließ die Rezeption.
"Sam!", rief ihr Vater ihr nach, als sie zu ihrem Büro gehen wollte, nachdem sie Max wegen dem Menü angerufen hatte.
"Dad! Ich hab jemanden im Büro. Ich werde erwartet...Können wir danach reden?"
"Es ist wichtig, Sam!"
"Dad, alles ist wichtig! Mein Gast in meinem Büro ist auch wichtig....Wir sehen uns danach."
Und Sam ließ hinter sich die Tür ihres Büros ins Schloss fallen.
"Misses Wighfield! Wie geht es Ihnen?", fragte Sam und bestellte zwei Kaffee.
"Haben Sie ihn gesehen?...Meinen Mann?...Als er hier war?"
"Ja, das hab ich, Misses Wighfield!
Er war sehr aufgebracht. Wir mischen uns eigentlich nicht in die Privatangelegenheiten unserer Gäste ein, Misses Wighfield!..."
Sam setzte sich an den Schreibtisch.
"Sie wissen, was hier drin steht, Miss Stanford?", fragte Romina empört.
"Nein, Romina! Das weiß ich nicht!
Ihr Mann hat mich nur gebeten, Ihnen zu sagen, Sie können wieder nach Hause kommen. Sein Zuhause ist auch ihr Zuhause.
Was immer zwischen Ihnen vorgefallen ist, Romina...Er liebt sie immer noch. Er verzeiht Ihnen! Was immer Sie auch getan haben, er verzeiht Ihnen."
Romina ließ den Brief in ihren Schoß fallen und weinte.
"Ich dachte, er...er hasst mich, weil ich Tausende von seinem Geld ausgegeben habe für Designer - Klamotten."
"Er war böse auf sie, Romina, doch er hat gesagt, Sie sind sein Leben und Sie mögen ihm auch verzeihen, weil er Sie beschimpft hat."
"Miss Stanford, ich danke Ihnen...", und Romina warf ihre roten Locken über ihre linke Schulter.
"Ich danke Ihnen für alles...Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen! Ich hab Sie falsch eingeschätzt...
Ich...Ich wollte Sie nicht kränken was Ihre Person angeht..."
Sam stand von ihrem Stuhl auf und ging auf Romina zu.
"Misses Wighfield!...Soll Ihnen jemand beim Packen helfen?...Wenn Sie möchten, fährt Mister Crawford Sie noch heute zum Flughafen oder zum Bahnhof...Es liegt an Ihnen. Ihr Mann wartet auf Sie sehnsüchtig zu Hause."
Romina nahm den Umschlag in ihre Hand und verließ ohne weitere Worte das Büro.
"Möchte sonst noch irgendjemand eine Psychiater - Stunde auf der Couch?", sprach Sam vor sich hin.
Dann zog sie ihre Sachen für draussen an und lenkte ihre Schritte in das Büro ihres Vaters.
Sie klopfte an, zumindest hatte sie es vor.
Die Tür stand einen kleinen Spalt offen.
Drinnen waren Stimmen zu hören.
Sie hörte ihren Vater heraus und die Stimme von Theresa. Sie war ziemlich aufgebracht.
"...Sie sollte endlich die Wahrheit erfahren. Sie ist jetzt eine erwachsene, selbständige Frau und hat die Leitung über das Hotel, wie es Helen sich immer gewünscht hat. Sam sollte endlich ihr Leben bekommen, das ihr gehört und ihr zusteht, Benjamin...Ich ertrage es nicht mehr, sie jeden Tag auf's Neue zu belügen. Sam sollte endlich erfahren, wer ihre richtige...."
"Theresa...NEIN! Untersteh dich, je ein Wort darüber in ihrer Anwesenheit zu verlieren. Am Sterbebett hat meine Schwester ausdrücklich von mir verlangt, Sam nichts davon zu erzählen. Sie wollte das Geheimnis mit ins Grab nehmen und das hat sie. Ich hab es ihr versprochen, Theresa, ich hab es Helen versprochen, dieses Geheimnis ebenfalls mit in mein Grab zu nehmen.
UND DAS WERDE ICH AUCH TUN, THERESA!",
brüllte Benjamin seine Frau an und fasste sich an sein Herz und begann zu weinen.
"Tut mir leid, Benjamin! Doch da bin ich anderer Meinung!
Ich hoffe, deine Schwester verzeiht mir! Sam hat lange genug unsere Lügen ertragen müssen. Genug ist genug, Ben!", und Theresa wollte das Büro verlassen.
Doch ein Poltern hinter ihrem Rücken hielt sie davon ab.
Als sie sich umdrehte, lag ihr Mann regungslos auf dem Fußboden.
"Benjamin?...Ben...Oh nein!....Hilfe!", rief sie hysterisch.
Sie rannte auf ihn zu und fiel auf ihre Knie und versuchte ihn wach zu halten. Sie nahm das Telefon vom Tisch und wählte die Nummer vom Krankenhaus.
Sam hatte nicht mehr alles vom Gespräch mit angehört.
Nur noch die Worte, als Theresa etwas von...Leitung und Wunsch ihrer Tante Helen, sagte, bekam sie mit und hatte unter Tränen das Hotel verlassen.
Sam war gegangen, weil sie es hasste, wenn ihre Eltern sich die Haare rauften.
Wäre sie noch etwas länger geblieben, dann hätte sie etwas mehr über ihre Herkunft erfahren...Ihre wahre Herkunft!
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