Kapitel 47...Ergebnisse
Als Sam im Krankenhaus ankam, war Louise schon gegangen.
Nur noch ihre Mutter und ihr Vater befanden sich im Krankenzimmer.
Sam klopfte an die offene Tür und trat ein.
"Hallo Dad! Wie geht es dir heute?...Hallo Mum!", und sie drückte beide an sich und setzte sich auf die andere freie Seite vom Bett.
"Wie läuft das Hotel, Sam?", fragte ihr Vater sie.
"Hat Mum dir nichts erzählt? Sie ist schon wie lange heute bei dir? Willst du mir erzählen, es ist die ganze Zeit kein einziges Wort über das Hotel gefallen? Worüber habt ihr euch dann unterhalten?...Das Wetter? Oder habt ihr die ganze Zeit still schweigend euch gegenüber gesessen und angehimmelt?...Ist Louise schon fort?"
Benjamin nahm Sam an seinen Oberkörper.
"Deine Mutter berichtete nur Gutes und du zweifelst an deinen Fähigkeiten, später alles zu regeln?...Du wärst eine hervorragende..."
Sam richtete sich auf und sah ihren Vater und ihre Mutter an.
"...Was ist hier los?...Wieso setzt du mich immer wieder damit unter Druck?...Was ist mit unserer Vereinbarung, Dad?...Gibt es irgend etwas, was ihr mir sagen wollt?", fragte Sam etwas aufgebracht.
Und Max klopfte an.
"Hallo Schatz!", hauchte er Sam entzückt an und sie wurde rot.
Sie hatte ihn vorhin auch so genannt, aber nur, weil sie die Beziehung Misses Wighfield gegenüber glaubwürdig erscheinen lassen wollte.
Bildete Max sich jetzt etwas darauf ein oder wie sollte sie das gerade von ihm deuten?
Sam ging ihm gleich aus dem Weg, damit er an Benjamin heran treten konnte. Max legte ihm die Bücher vor.
Sam war aufgebracht und forschte ihren Vater an.
"Du willst jetzt arbeiten, Dad?...Du...du..."
Ihr Blick fiel auf Max.
"Legen Sie die Bücher weg, Harper!...Auf der Stelle!......SOFORT! Er ist krank! Er hat nicht zu arbeiten!", ermahnte Sam Max und nahm ihm die Bücher weg.
Sams Mutter sah sie erschrocken an.
"Kind! Was ist denn in dich gefahren?"
Sam war schockiert.
"Ist euch seine Gesundheit so unwichtig, dass ihr es zu lasst, dass er von hier aus arbeitet?...Nachdem er einen Herzinfarkt erlitten hat? Glaubt ihr etwa, er ist zum Spass hier drin?"
Sam war sehr verärgert über ihre Familie und über Max.
Wie konnten sie nur so mit der Gesundheit ihres Vaters umgehen? Hatten sie denn vor nichts Respekt?
Sam kochte vor Wut und stammelte.
"GUT!!! Wie ihr wollt!...Dann können wir gleich sein Grab schaufeln gehen!....
Was soll das? Es reicht, wenn ihr ihn jeden Tag auf dem Laufenden haltet, aber arbeiten?...Findest du nicht, dass du uns schon genug erschreckt hast, Dad?", richtete sie ihre aufgebrachten Worte an ihren Vater.
"...Denkst du etwa, es läuft nicht ohne dich? Denkst du etwa, es klappt nichts, ohne deine Einmischung? Oder hast du Angst, dass du nicht an mir herum nörgeln kannst, wenn mir ein Fehler unterläuft oder dass du etwas verpasst?..."
Dann warf sie wütende Blicke auf ihre Mutter. "Und du unterstützt das auch noch, Mum?...Und Sie auch?...", fauchte sie ihre Mutter und Mister Harper an.
Sam wollte mit den Büchern unter ihrem Arm das Krankenzimmer verlassen, um eine Schwester oder einen Arzt aufzusuchen, die ihrem Vater noch mal verdeutlichen sollte, worum es hier überhaupt ging und dass man nicht so leichtfertig mit seiner Gesundheit herumspielen sollte.
Ihr Vater hielt sie zurück, indem er ihr etwas scharf hinterher warf:
"Willst du denn nicht erfahren, wie die Wahl für die nächsten vierzehn Tage ausgegangen ist?"
Sam blieb an der Tür mit dem Rücken zu ihrem Vater stehen. Ohne sich umzudrehen, antwortete sie:
"NEIN!", und sie schloß für einen Moment ihre Augen.
"Das solltest du aber, Sam!", entgegnete ihr Vater streng.
Sam stand immer noch mit dem Rücken zu ihm.
"Du verbietest mir an der Versammlung teil zu nehmen? Das war ein glatter Rauswurf! Und willst mir jetzt das Ergebnis unter die Nase reiben?...
Ich will es nicht hören, Dad!...
ICH WILL ES NICHT HÖREN!", sagte sie schroff darauf.
Sam war sehr verbittert und verärgert und verließ das Zimmer. Wieso ließ ihr Vater sie damit nicht einfach in Ruhe?
Theresa sagte zu ihrem Mann:
"Es ist genug darüber geredet. Du mußt dich jetzt ausruhen, Schatz!...Ich komme morgen wieder! Ruh dich aus!...Überlaß den Beiden das Feld! Bisher haben sie gut zusammen gearbeitet. Somit spielt das Ergebnis auch keine Rolle mehr!...Es läuft gut und die Gäste fühlen sich wohl...Wir sehen uns morgen, Mister Stanford!", und Theresa verabschiedete sich von ihrem Mann.
"Lasst uns nach Hause fahren!" bat Theresa Max und Sam, als sie auf den Flur trat.
Sam verneinte.
Max schickte Theresa allein auf den Parkplatz und baute sich vor Sam im Krankenhausflur vor ihr auf, indem er in Spreizstellung der Beine vor ihr stand und seine Arme vor seinem Oberkörper verschränkt hielt.
"Was soll das werden, Harper?"
"Willst du es denn wirklich nicht wissen?", fragte er sie ruhig und sah ihr tief in ihre Augen. Ihr zartes Gesicht war wütend...Ihre Augen waren leicht gerötet. Sie versuchte ihre Tränen und Ängste gegenüber ihrer Familie zurückzuhalten.
"NEIN! Das war vorhin deutlich genug oder etwa nicht?...Verstehen Sie das nicht?...Ich kann es gern noch einmal für Sie wiederholen!...NEIN!"
"...Sie haben DICH gewählt, Stanford!...Nicht mich!...DICH!...Das heißt: Ab sofort tritt das Testament in Kraft...Der letzte Wille deiner Tante Helen, Sam Stanford!", warf Max einfach so in den Raum.
"Und wieso sagen Sie mir das? Ich will das Hotel gar nicht haben, Mister Harper!"
Er trat näher an sie heran und legte seine Hände auf ihre Schultern und begann ihr gut zu zureden. "Ich weiß, du hast Angst, vor dem, was auf dich drauf zu kommt und was noch vor dir liegt. Du bist nicht allein! Wir sind alle da: Theresa, Ben, Großvater Bowden, Alex, die Crawfords, Tom und Jonas und Billy und die ganze Belegschaft. Alle werden dich unterstützen...naja...und ich auch."
Max zog Sam in eine ruhige Ecke des Krankenhauses und lehnte sie mit dem Rücken an die Wand. Ein Arm von ihm war an die Wand links neben ihrem Kopf gestützt, die andere freie Hand legte er an ihren Hals und strich zärtlich darüber hinweg.
Sam war wie hypnotisiert und ließ die Bücher fallen, als er sie ohne Aufforderung küßte.
Sie konnte nicht anders, als ihre Arme um ihn zu legen und zu erwidern.
Ein kleiner Junge kam im Sprint um die Ecke gerannt und blieb etwas weiter weg von den beiden Erwachsenen stehen und beobachtete sie mit einem kindlichen Lächeln.
"Seid ihr jetzt fertig mit der Knutscherei?", fragte er die Beiden.
Sam und Max fuhren erschrocken zusammen und hörten auf und blickten in die Richtung, aus der die Stimme kam.
"Billy?...Was...", fragte Max überrascht.
"Großvater hat den Chauffeur mit einem Kaugummi mit Erdbeergeschmack bestochen, dass er uns hierher fährt!...Seid ihr jetzt..."
"Klappe Billy!", kam es von Großvater Bowden und zog ihn außer Sichtweite.
"Verzeiht! Billy hatte Sehnsucht nach dir, Max!", und Großvater Bowden schnappte Billy am Jackenkragen und wollte ihn wegziehen.
"Hey!", kapitulierte Billy seinem Großvater gegenüber.
"Das ist gar nicht wahr, Großvater!...Du hast Mister Crawford bestochen!"
Bowden lachte etwas belustigt und hob Billy hoch.
"Na, na! Das heißt aber noch lange nicht, dass du vorlaut werden sollst.", und Großvater Bowden flüsterte ihm ins Ohr:
"Man verpetzt keine älteren Menschen wie mich, hörst du? Ich hätte - dich - bestechen sollen, dass du nicht hier herumschreist und deinen Vater in seinem schönsten Moment störst."
"Das war ein schöner Moment?...Großvater! Also wirklich! Du sollst den Ohren kleiner Kinder keine Lügen erzählen. Ich bin nicht blind...Er hat Tante Sam geküßt...Und weißt du, was das heißt, Großvater?...Er liebt sie!", flüsterte Billy seinem Großvater leise zu.
"Mhm, wenn du das sagst, mein Junge?...Aber das bleibt unser uns...Komm, gehen wir!...Dein Vater und Tante Sam kommen später nach."
Billy warf nochmal einen Blick zu seinem Vater und winkte ihm zu und Großvater Bowden verließ mit Billy auf den Armen das Krankenhaus.
Kaum waren Max und Sam wieder allein auf dem Flur, klingelte Sams Handy in der linken Jackentasche. Sie holte es heraus.
Auf dem Display stand "Tom".
"Ja Tom?...."
"Mein Vater will dich sprechen...."
Während sie mit seinem Vater telefonierte, schaute sie dabei in Max' Gesicht. Ihre Mimik verriet Max nichts Gutes.
Sam war schockiert, als sie aufgelegt hatte.
"Was ist los?", fragte Max.
" Das Labor...Es war Toms Vater...
Er sagte, der Speichel vom Briefumschlag, in dem die Bewerbung von Sybil lag, ist von Misses Andrews. Ist ja normal...Einer von den Beiden muß ihn ja anfeuchten, um ihn zu zu kleben und heimlich auf dem Arbeitstisch im Büro von meinem Vater hinein zu schmuggeln. Misses Andrews Fingerabdrücke sind auf dem Umschlag gefunden worden.
Sie hat bei der Polizei schon ein paar Delikte in ihrer Akte eingetragen, unter anderem Erpressung.
Auch die Unterschrift unter der Bewerbung ist von Misses Andrews. Sie hat für ihre Tochter unterschrieben. Obwohl Sybil hätte unterschreiben müssen, da es ihre Bewerbung ist...Der Lebenslauf ist allerdings gefälscht. Alle ihre Angaben sind gelogen. Nichts davon entspricht der Wahrheit...
Toms Vater hat alle darauf verzeichneten Angaben angerufen und nachgefragt, ob sie eine Sybil Andrews oder Sybil Steward kennen...FEHLANZEIGE!...Auch in den Büchern wurde herum gefuscht...UND ... Jemand hat sich an unserem Konto bedient und ebenfalls die Unterschriften bei der Scheck - Auszahlung gefälscht."
"War das auch, Misses Andrews?", fragte Max.
"Nein! Es...Es war Sybil!...Das Beste kommt erst noch!...Die Skier von Louise wurden manipuliert, leicht angeritzt unter den Holzlatten...Aber soweit eingeritzt, dass sie jederzeit brechen können...Wir müssen sofort ins Hotel zurück!", sagte Sam geladen.
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