Kapitel 46...Vorsicht! Sie beißt!

Nach einer Stunde traf Tom wieder ein. Sam erschrak, als sie ihn begutachtete.
"Was...was ist mit deiner Uniform passiert? Deine Haare...Was hast du mit deiner Frisur angestellt?...Oh mein Gott, du hast Lippenstift in deinem Gesicht."

Alex lachte über die Bestürztheit von Sam. "Sieht Jonas auch so gerupft aus wie du oder ist er geflüchtet?", feierte sich Alex. Sie hatte die Zimmertür von Romina geöffnet und war dann wieder in die Lobby zurück gekehrt und hatte den Jungs die ganze Arbeit mit den Koffern ins Zimmer tragen aufgehalst.
" Oh mein Gott!...Sie hat ihn flach gelegt!...Unglaublich! Sie hat es...Fuck! Du bist ein Glückspilz, Tom!", plapperte Alex drauf los und musste darüber lachen.

Tom war voll neben der Spur und Sam reinigte ihm das Gesicht mit einem Feuchttuch. Überall war Lippenstift verteilt und sein Pagenhut hing ihm schräg im Gesicht. Sie ordnete mit ihm seine Uniform und sah ihn böse an.

"Ich konnte nichts dafür!...Sie hat...", verteidigte sich Tom.

"Schweig!", ermahnte ihn Sam. "Sie ist unser Gast, Tom!...Also Finger weg!"

"Ich hab sie von mir...!"

"Ich sagte: SCHWEIG!", und Sam war wütend, als sie ihn mit funkelnden Augen ansah.

"Bete, dass das ihr Mann nicht erfährt, Tom! Du bist ein toter Mann!", folterte Alex ihn.

Sam sprühte böse Funken zu Alex.
"Würdet ihr beide bitte eure Klappe halten? Und du Alex, rede nicht solch einen Stuss!
Ihr solltet euch beide schämen!...Wo ist Jonas abgeblieben?", fragte Sam Tom.
"Rechtzeitig geflüchtet!", beantwortete er die Frage.

"Und wohin geflüchtet?", stemmte Sam ihre Arme in die Hüften.

"Keine Ahnung!...Sollte ich das denn wissen?", stammelte Tom breit geschlagen.

"Oh mein Gott! Weiß ihr Ehemann, was sie da treibt?", scherzte Alex.

Sam mußte jetzt ebenfalls darüber schmunzeln.
"Schon möglich!"
"Vielleicht hat er sie hinaus geworfen. Sonst hätte sie nicht soviel Gepäck bei sich!", sagte Alex darauf.
"Still jetzt, Alex! So redet man nicht über Gäste!", ermahnte Sam Alex Marshal.

"Sieh ihn dir doch an!...Sieh dir Tom an, die treulose Tomate, Sam!...Er hatte heut ein richtiges Erfolgserlebnis! Das müssen wir feiern oder Tommilein?", versuchte Alex ihn aufzuziehen.

Tom kochte vor Wut, aber bekam kein anständiges Wort heraus.
Er hatte immer noch den süßlichen Geruch von Romina in der Nase und war dadurch total beflügelt und nicht in der Lage, klar zu denken.

"Du hast recht, Boss! Wir sollten uns schämen!", antwortete Alex kleinlaut.

"Lass das!", schimpfte Sam auf sie ein.

"Aber du bist nun mal Diejenige, die das hier alles erben wird, Sam!"

"Alex!...Bitte!", wehrte Sam genervt ab.

"Sam! Du hast es bisher wirklich super gemeistert! Es hat sich bisher niemand beschwert über dich oder über das Hotel. Ich will damit sagen:

Man merkt die Abwesenheit deines Vaters hier gar nicht und alles läuft wie am Schnürchen.
Bisher gibt es auch keine Ergebnisse von der Wahl und der Laden läuft.

Sam, du wirst eines Tages eine unglaubliche, hervorragende Nachfolgerin abgeben. Und deine Tante wird stolz auf dich sein!...Du mußt es nur wollen! Im Grunde genommen ist es das Herzblut der Familie! Alle stehen dafür ein und halten zusammen!...Es steht dir auf der Stirn geschrieben: - Ich bin..."

Sam unterbrach Alex in ruhiger Verfassung in ihrem Gerede.
"...Lass es jetzt gut sein, ja?"

Max kam auf die Rezeption zu und fragte Sam, ob die Limousine aus der Stadt schon zurück sei.

"Mister Harper! Sie sind erst eine Stunde fort und Sie wollen den Suchtrupp los schicken?
Mister Crawford ist bei ihnen, keine Sorgen. Er bringt sie wohl behalten zurück....Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Mister Harper?"

"Ja, Sam! Das könnten Sie! Begleiten Sie mich zu ihrem Vater ins Krankenhaus?"

"Was ist mit meiner Arbeit, Mister Harper?"

Und die Rothaarige trat aus dem Fahrstuhl und erblickte Max.
Sie stolzierte geradlinig auf ihn zu.

Alex flüsterte durch ihre Zähne: "Feind naht!"

Sam flüsterte Max zu: "Vorsicht! Sie beißt!"
Max sah ihr tief in die Augen lächelte verschmitzt. Dann antwortete er mit einem leicht erotischen Hauch:
"Ach wirklich?", und er richtete seine Augen auf Romina, die sich bei ihm unterhakte.

"Sie haben sich umgezogen? Was ist mit dem anderen Rock passiert?" fragte Sam sie, um sie etwas aus der Reserve zu locken.

"Ja, leider! Ich hab ihn zerrissen! Was für ein Malheur! Es war wohl doch der Rock und nicht die Schuhe!", erwiderte Romina.

Sam nickte. "Ah ja! Ein Malheur? So, so!" und sah auf Tom, der sofort rot anlief und das Weite suchte.

"Was haben Sie heut noch vor, Mister...", vereinnahmte Romina Max für sich.
"...Max Harper!"
"Max... Oooh, wie männlich das klingt!", hauchte Romina ihn an und streichelte seinen rechten Oberarm.

Sam verkniff sich das Grinsen, als sie dieses Szenario beobachtete.
"Harper! Es ist vielleicht besser, wenn Sie...ich meine...wenn du...bei Misses Wighfield bleiben würdest und ich meinen Vater allein besuche.", räusperte sich Sam.

"Das ist eine gute Idee, finden Sie nicht auch, Max?", und Romina fuhr ihm in die Jackentaschen und presste ihren Oberkörper an seinen.

Sam sah, dass das für Max eine peinliche, beunruhigende, unangenehme Situation war, doch Sam war nicht bereit, ihm daraus zu helfen.

"Ich werde mich dann in mein Auto schwingen und euch beide allein lassen. Zeigen Sie...Ehm...zeig ihr das Hotel, Harper!...Einen schönen Tag!...Bis später, Schatz!", und Sam gab ihm einen kleinen, kurzen Kuß auf seine rauen, schwungvollen Lippen und ließ ihn überrascht zurück und fuhr zu ihren Eltern, nachdem sie Alex informiert hatte.

Max flüsterte Sam nach:
"Das wirst du mir büßen!"
Dann widmete er sich Romina zu und wimmelte sie ab und ließ sie etwas enttäuscht stehen.
Er ging zu Alex und beugte sich über den Empfang.
"Was ist denn mit Sam los?"

"Warum fragen Sie mich das, Mister Harper?"

"Naja...Sie...Sie hat mich gerade geduzt und mich - Schatz - genannt und sie hat mich......geküsst.", erwähnte Max.

Alex bekam weiche Beine.
"Naja!...Tut sie das nicht andauernd?...Sie küssen?..." Alex räusperte sich nervös. "Ich meine, das geht mich nichts an!...Entschuldigung Mister Harper!....Daran bin ich Schuld! Die Rothaarige wollte Ihre Telefonnummer und ich sagte ihr, dass Sie schon vergeben seien...an...an Sam! Und da Sie Sam sowieso im Auge haben, spielt das doch keine Rolle oder? Glauben Sie ja nicht, ich wüßte das nicht, dass Sie auf sie stehen. Ich hab Augen im Kopf, die sehr wachsam sind, wenn es um meine Freundin geht... Ich hab Ihnen nur gerade einen Gefallen getan.....Sie hat sie gerade geküßt...von allein...Also beschweren Sie sich nicht bei mir!...Sie sollten mir dafür danken, Mister Harper!", redete Alex energisch frei heraus.

Max war verblüfft. Ihm gefiel der Gedanke, wenn sie ihn Schatz nennen würde.
"Das...Das war eine verrückte Idee, Miss Marshal...aber ein guter Gedanke!....Und.... Dankeschön!", und er ging in sein Büro und holte seine Autoschlüssel, die rechts neben seinem Laptop lagen.
Dann ging er zum Parkplatz und startete sein Auto.

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