Kapitel 43...Anschuldigungen

Sam entschuldigte sich am nächsten Morgen bei Alex und nahm ihr eigenes Auto und fuhr zu Tom, den Pagen, nach Hause.

Er öffnete und ließ sie ein. "Hast du alles dabei? Mein Vater ist noch im Wohnzimmer."

"Dankeschön Tom für deine Hilfe!...Diese Frau geht mir langsam auf den Zeiger! Irgendetwas an ihr ist faul...Kann ich ihm das mitgeben? Ich brauche dringend seine Hilfe! Hier auf diesem Umschlag ist eine DNA, die ich diagnostiziert haben möchte. Es ist sehr wichtig! Und hier sind ein paar Unterlagen aus dem Büro von Misses Steward. Ich hab das Gefühl, dass hier vielleicht eine Unterschriftenfälschung vorliegt."

Tom nahm ihr die Papiere ab und überflog sie und verglich die Unterschriften auf einigen Unterlagen und bei der Bewerbung.

"Ich denke, du hast recht, Sam. Hier sind ein paar Abweichungen...Dad?", rief Tom ins Wohnzimmer hinüber. "Woher weißt du das so genau? Sind die Unterschiede so erkennbar, Tom?", fragte Sam, die von sich aus keine Unterschiede an den Unterschriften kennen konnte. "Mein Vater hat es mich gelehrt, Sam!" Dann sah er Sam an und fragte:
"Kann mein Vater sonst noch irgendetwas für dich tun?"

Sam nickte.
"Da wäre noch eine Kleinigkeit, Tom.
Jemand müsste zu Louise und Forest nach Hause."

"Wozu soll das gut sein, Sam?", fragte Tom sie irritiert.

"Ich brauche die Skier, die Louise im Urlaub bei sich hatte.
Könnte dein Vater sie sich mal ansehen, ob vielleicht an ihnen herum gefeilt wurde?
Louise beherrscht den Wintersport. Sie ist eine großartige Abfahrt - Teilnehmerin früher gewesen und war die Beste auf der Piste.
Man verlernt das Skier fahren nicht..."

Tom's Vater kam in seiner Uniform gekleidet aus dem Wohnzimmer zu den Beiden in die Küche und unterbrach das Gespräch.
"Hallo Sam! Schön dich zu seh'n! Was kann ich für dich tun?", und er setzte seine Mütze auf.
Tom zeigte ihm die Papiere.

Sam wiederholte ihre Worte und ihre Bitte und ihre Vermutungen ihm gegenüber.

"Mister Caruso! Können Sie mir bitte dabei helfen?"
"Ich werde mich gleich ins Labor aufmachen, Sam und werde dem nachgehen. Mach dir keine Sorgen! Wir werden finden, was dem Hotel Schaden zufügt.", gab Toms Vater als Versprechen an Sam. Er wusste, was ihr das Hotel bedeutete. Er kannte ihre Tante und ihren Vater von klein auf.

"So ihr Zwei, ich muss jetzt los. Ich wünsche euch einen schönen Tag!...Lass den Kopf nicht hängen, Sam! Alles wird sich aufklären!"
Sie nickte verständlich und sah zu Toms Vater auf.
"Ich danke Ihnen...Wenn Sie die Ergebnisse haben, rufen Sie mich bitte an. Es ist wichtig...Solange ich keine Ergebnisse habe, kann ich nicht handeln und keine weiteren Entscheidungen treffen."

"Ich kümmere mich drum, Miss Stanford! Und ich melde mich bei Ihnen, sobald ich damit fertig bin. Ich muss jetzt aber wirklich los ihr Zwei. Meine Schicht fängt in einer Stunde an und ich komme noch zu spät...genau wie ihr."

"Ich danke Ihnen! Sagen Sie mir dann, was ich Ihnen schuldig bin!", sagte Sam zu Toms Vater.

***

Er arbeitete bei der Polizei im Labor. Als er auf dem Revier angekommen war, brachte er alles, was Sam ihm anvertraut hatte, ins Labor und machte sich an die Arbeit und um die Skier kümmerte er sich ebenfalls.

***

Sam nahm Tom mit zur Arbeit und bedankte sich nochmal bei ihm für die Hilfe. "Ich nehme deinen Dank an, wenn du meine Entschuldigung annimmst."

"Für was?"

"Weil ich deine Freundin bei deinem Vater angeschwärzt hab!"

"Tom, das steht auf einem anderen Blatt geschrieben, Sie hatte es sich selbst zuzuschreiben. Du kannst froh sein, dass du um die Predigt drum herum gekommen bist. Du hast deine Strafe bekommen, indem du zurück zum Pagen ernannt wurdest. Du hättest genauso gut gefeuert werden können....Dank der Erbin hast du deinen Job behalten können...Du musstest dich nicht bei meinem Vater beliebt machen, nur, weil du an mich heran kommen willst..."
"....Woher....", war Tom verdutzt.
"Ich hab Augen, die so Einiges sehen, Tom...Doch das war der falsche Weg...Außerdem, nimm es mir jetzt bitte nicht für übel, Tom Caruso, aber für mich bist du ein guter Freund, mein bester Freund...Und das bedeutet mir sehr viel..."

Tom fühlte sich geschmeichelt.
"Lass mich raten, Sam! Es ist der Neue...Harper!...Ganz ehrlich?...Er hat meinen Segen...Er darf dir den Hof machen...Sollte er dir das Herz brechen, dann breche ich ihm etwas Anderes!...Schließlich bin ich dein bester Freund! Und es ist meine Pflicht auf dich aufzupassen!", scherzte er und legte seinen linken Arm um ihre Schultern.

Sam lächelte.
"Das ist lieb von dir, Caruso!...Lass uns lieber jetzt an die Arbeit gehen...Ich danke dir und deinem Vater, Tom."

Sam betrat ihr Büro, drückte die Tür mit ihrem Rücken ins Schloss und atmete auf. War es vor Erleichterung oder weil sie Angst hatte, dass ihr alles über den Kopf wachsen würde oder weil sich ihre Vermutungen vielleicht bestätigten, was Sybil Steward anging.

***

Sybil saß in Sams Büro am Schreibtisch und wartete auf sie.

Sam legte ihre Sachen ab und zog ihre Arbeitssachen an. Aus ihrem Augenwinkel sah sie die Bewegungen und hielt in ihrem Tun inne.
"Wie kommen Sie hier herein? Die Tür war abgeschlossen!", und Sybil zog eine Haarklemme aus ihrer Frisur heraus und hielt sie ihr entgegen.

"Das ist ein Einbruch und das wissen Sie!...." Sybil starrte Sam an und beobachtete sie in ihrem Tun.
"Sind Sie fertig mit Gaffen, Misses Steward? Haben Sie genug gesehen? Oder soll ich die Frage so formulieren?...Haben Sie gefunden, wonach Sie suchen?"

Sybil stand von Sams Bürostuhl auf und ging gelassen in ihren Absatzschuhen auf sie zu...Klick, klack...

"Ich möchte Ihnen einen Deal vorschlagen, Miss Stanford!"

"Für gestern Nacht? Vergessen Sie's!...Nichts, was gestern Abend passiert ist, ist verhandelbar, Sybil!"

"Miss Stanford! ALLES ist verhandelbar! Auch die gestrige Unterhaltung im Büro ihres Vaters...Lassen Sie mich nicht lange betteln!...Händigen Sie mir einfach das Testament Ihrer Tante aus!", kam es schroff und ungeduldig von Sybil.

Sam glaubte sich verhört zu haben.

"Sie wollen mir drohen und mich einschüchtern?...Nur zu! Damit kommen Sie nicht weit, Sybil!"

"Wie Sie wollen Tochter des Hauses! Ich werde finden, was ich brauche! Zu gegebener Zeit werde ich bekommen, was ich will! Ich kriege immer, was ich will!", und Sybil ging an Sam vorbei. Bevor sie die Tür öffnete, blieb Sybil stehen und fragte Sam:
"Wie ist er so im Bett? Gefällt es Ihnen, was er Ihnen zu bieten hat?"

Sam stutzte. "Von was reden Sie da, Steward?"

Sybil drehte sich zu Sam um und ging ein paar Schritte auf sie zu.
"Sie wissen genau, von wem ich rede, Miss Stanford! Lassen Sie die Finger vom zukünftigen Direktor dieses Hotels!

ER GEHÖRT MIR!...

Was können Sie ihm schon bieten, Stanford? Sie sind nicht sein Typ! Sie passen nicht in sein Beuteschema!...Er will MICH!"

"SIE?...Was macht Sie so sicher, Steward?", erwähnte Sam nebenbei.

"Ich kenne ihn schon etwas länger. Und wenn er wählen müsste zwischen Ihnen, Sam und mir, würde er sich für mich entscheiden..."

"Ist mir egal und außerdem interessiert es mich nicht! Verlassen Sie mein Büro, Misses Steward!", forderte Sam Sybil auf.

"Wie Sie wollen! Miss Stanford!"
Sybil kehrte ihr den Rücken zu und verließ Sams Büro.

Sam knöpfte ihre Weste zu und zog ihre bequemen Turnschuhe an und ging zum Empfang.

Sie begrüßte Alex mit einem "Guten Morgen!", doch bekam keine Antwort.

Alex war abgelenkt.

Sam folgte ihren Blicken und sah, was vor sich ging. Am Konferenzraum stand Sybil mit Max und diskutierte mit ihm mitten in der Gäste - Ankunftszeit. Einige Gäste hatten bereits ihr Augenmerk auf die Beiden gerichtet.

"Dieses Miststück!...Was führt sie denn jetzt schon wieder im Schilde?", fragte Alex Sam verärgert.

"Keine Ahnung, Marshal!...Aber jetzt ist Schluss mit Lustig!" Sam bekam die letzten Worte der Auseinandersetzung mit, die zwischen Max und Sybil einher gingen.

"...Sie hat mich gerade angefahren, diese Stanford und unterstellt mir, ich wäre ins Büro ihres Vaters eingebrochen!"

"So spät noch?...Was glaubst du zu finden, Steward?...Um diese Uhrzeit, wo jeder normale Mensch eigentlich schlafen sollte...Falls die Anschuldigung gerechtfertigt ist!"

Sybil fuhr aus ihrer Haut und spielte die etwas gedemütigte Person. "Ich muss mir das nicht bieten lassen, Max!"

"Was hat sie dir denn vorgeworfen?", erkundigte sich Max desinteressiert und sah ungeduldig auf seine Armbanduhr .

"Ich soll dort herum geschnüffelt haben!", antwortete sie hysterisch.

"Und?..."

"WAS?", kam es von ihr entrüstet.

"Hast du?...Herum geschnüffelt?...Im Büro des Direktors?...Wenn es nicht so ist, so wie du es von dir gibst, dann brauchst du dich auch nicht so bei mir aufregen und so aufspielen, wie du es schon immer getan hast!...", fragte Max Sybil ernst.

"Natürlich nicht!...Warum sollte ich? Was fällt dieser Person ein? Seit ich hier angefangen hab, hat sie gegen mich rebelliert!...Du musst mir helfen, Max! Du bist jetzt der neue Chef dieses Hotels."

"Wer sagt, dass ich das bin?...Was willst DU von mir, Sybil?...Was willst du von dieser Familie? Niemand schuldet dir was! Ich erst recht nicht!"

"Du musst mich in Schutz nehmen vor dieser Person! Das ist deine Pflicht! Sie droht mir mit Kündigung!"

"Darauf antworte ich nur - Zu Recht!"

"Das darfst du nicht zulassen, Max! Ich bin die Mutter unseres Sohnes!", versuchte Sybil es auf dieser Schiene.

"DU bist nicht Billys Mutter! Du hast uns verlassen! Du wolltest gehen! Ich hab das alleinige Sorgerecht für Billy. Um ihn geht es hier nicht, also lass ihn aus dieser Konversation heraus und nun geh! Ich glaube, dein Platz ist im Sekretariat!"

"Sie will mich los werden, Max! Du musst etwas dagegen unternehmen!", konterte Sybil und reagierte wie eine Furie. Sie gab sich wirklich Mühe, Sam gar nicht gut im Licht da stehen zu lassen.

"Wären wir hier dann damit fertig, Misses Steward?...Ich bin in Eile!...Ich habe noch ein paar Termine einzuhalten!", und er wollte sich an ihr vorbei drängeln. Doch sie hielt ihn am rechten Oberarm fest und spottete. "An deiner Stelle, Harper, würde ich aufpassen wie ein Lux, Max Harper!"

"Wieso sollte ich?", konterte er.

"An deiner Stelle würde ich vorsichtig sein, wo du morgens aufwachst und wem du vertraust!...Sie will dich nur benutzen, diese Stanford!...Lass es nicht zu, dass sie sich zwischen uns drängt, Max!", flehte sie ihn an.

"Es gibt kein UNS, Sybil! Das hat es nie gegeben und das wird es auch nicht!", murrte Max sie an.

Sybil knurrte: "Ich werde es dich spüren lassen, dass du mich abweist und mir den Rücken kehrst, Max Harper! Du wirst schon sehen, was du davon hast!", knurrte sie ihn an, während er sie nicht mal mehr ansprach und sie nur noch wissen ließ: "Ich werde der Sache nachgehen, Misses Steward, wer in dieser Angelegenheit -Anschuldigung - die Wahrheit auf den Tisch legt oder mich es anzulügen wagt. Derjenige, der Dinge verdreht, um einem anderen damit Schaden zuzufügen, kann damit rechnen, dass er das letzte Mal dieses Hotel von innen gesehen hat!...Ich würde an deiner Stelle mit gewissen Äußerungen vorsichtiger sein, vor allem, was Miss Stanford angeht!...

Sie ist deine Vorgesetzte!", ermahnte Max sie und ließ Sybil wütend stehen.

Sie stampfte allerdings mit dem linken Fuß auf und trat gegen die Säule, die unmittelbar in ihrer Nähe stand und stapfte in Richtung Sekretariat, trat sauer ein und knallte hinter sich die Tür zu.

***

Max wollte ebenfalls, nach dieser Auseinandersetzung mit seiner Ex, in seinem Büro aufgebracht verschwinden, als Sam auf ihn zu lief und ihn an seinem linken Arm schnappte und ihn in den Konferenzraum schob. Sie warf hinter sich die Tür zu und schubste ihn in Richtung langen Tisch.

"Verdammt Mister Harper! Ich hab mich wohl das letzte Mal nicht deutlich genug ausgedrückt? Erledigen Sie ihre Streitigkeiten nicht in der Lobby."

"Ist etwas dran, was Sybil mir gerade auftischen wollte?", fragte Max Sam angespannt.

"WAS?......Was hat sie denn Ihnen aufgetischt?", wartete Sam geduldig auf seine Antwort.

"Einbruch?...Erwischen lassen...", begann er aufzuzählen.

"...Sind Sie so blind? Sie waren mit dieser Frau zusammen und haben ein Kind mit ihr! Haben Sie denn noch nicht gelernt?

Sybils Leben besteht aus Lügen...Und Sie glauben, sie spricht die Wahrheit ausgerechnet heute aus? Nur weil sie denkt, der Platz neben Ihnen ist ihr sicher für Schutz und somit an das Hotel der Standorts heran zu kommen? Über Sie, Harper?...Können Sie schon nicht mehr klar denken in ihrer verlogenen, provozierende Art?

Sie war heut Nacht im Büro meines Vaters, während Sie in dieser Krisensitzung nebenan gesessen haben und sie hat in den Schränken und im Schreibtisch herum gewühlt. Sie sucht das Testament meiner Tante, um es zu vernichten. Sie ist heut Morgen in mein Büro eingebrochen und hat mir dort aufgelauert und mir gedroht. Sie wollte mir einen Deal vorschlagen, damit ich das Gesehene von heut Nacht vertusche und einfach vergesse und meine Klappe halte!"

"Deal?...Testament vernichten?...", wiederholte er ihre Worte.
"Das klingt schon viel eher nach Sybil!...! Ich werde mich darum kümmern! Sie muss hier weg, unverzüglich!"

"Ich war heut Morgen bei Toms Vater! Er arbeitet im Labor bei der Polizei! Ich hab ihm ein paar Papiere gegeben, um sie zu überprüfen! Ich muss mir die Bücher ansehen. Ich hab kein gutes Gefühl, was Sybil angeht!", vertraute sie ihm an.

Max ging auf Sam zu und stand ihr ganz nah. Er legte seine Arme um sie und zog sie an sich heran. "Ich werde diese Lippen jetzt küssen, Sam! Ich denke ununterbrochen daran....Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen!...Egal, wo ich bin, ich hab dich immer vor meinen Augen!"

Sie spürte seinen heftigen Herzschlag unter ihrer flachen, linken Innenhand, während er so romantisch auf sie einredete. Sie merkte, wie es sich unter ihrer Wärme normalisierte. Sie wollte sich von Max loseisen, ihr gingen die Sätze von Sybil durch den Kopf, die sie im Büro ihr entgegen geschleudert hatte. Doch er flüsterte: "Nein, bitte noch nicht!...Bleib!", bat er sie in einem Hauch von Sinnlichkeit.

Sam sah ihn mit ihren grün - braunen Augen an. Er legte seine rechte Hand unter ihr Kinn und strich mit seinem Daumen darüber und beugte sich zu ihren Lippen herab und vereinnahmte sie für sich. Leidenschaft ging von ihm aus, die Sam dahin schmelzen ließ. Leidenschaft, ging von ihm aus, die sie so nicht kannte. Auch sie wollte ihn. Doch sie wollte es sich noch nicht eingestehen. Denn im Moment geschah zu viel um sie herum, das sie in Aufruhr versetzte und ihre ganze Konzentration benötigte, allen voran ihr Vater.

Sie schob Max von sich und verließ verwirrt den Konferenzraum. Was war da drinnen gerade passiert?
Jedes Mal, wenn Sie in einem Raum mit ihm allein war, passierte es immer wieder. Das durfte nicht geschehen...Nie wieder!

Alex sah sie aus dem Konferenzraum heraus kommen und sah ihre Angst und ihre Verwirrtheit ins Gesicht geschrieben.

Verdammt, was war hier los?

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