Kapitel 41...Willkommen in Chicago!

Die Limousine hielt vor dem Eingang am Flughafen und Sam verließ das Fahrzeug. Großvater und Billy standen bereits mit ihrem Gepäck am Ausgang und warteten auf ihr Taxi. Der Junge stand von seiner Reisetasche auf,  er saß darauf und kam auf Sam zu gerannt. Er schlang seine Arme um sie, nachdem sie sich zu ihm gehockt hatte und ihn auffing.

"Endlich bist du wieder da, kleiner Mann! Dein Dad hat mich gebeten, dich und Großvater abzuholen. Schnell, husch ins Auto mit dir und schnall dich an."

"Wo ist Dad, Tante Sam?"

"Er hat eine sehr wichtige Versammlung im Hotel zu bestreiten. Es wird etwas dauern, bis diese vorbei ist. Ich werde solange bei dir und Großvater bleiben, bis dein Vater bei dir ist."

Billy war froh darüber und Sam schob ihn hinten hinein zur Beifahrerseite vom Fahrer, sie schnallte ihn an und machte die Autotür zu.

Dann drehte sie sich zu Bowden um und begrüßte ihn ebenfalls mit einer Umarmung. "Großvater Bowden! Ich freue mich Sie zu sehen...Willkommen in Chicago!"

"Komm her, mein Kind und lass dich von mir alten Mann umarmen!...Man sieht sich schneller wieder als gedacht." Bowden drückte Sam ganz fest an sich heran und sagte: "Schöne Grüße von meiner Jane soll ich dir bestellen und danke sagen, für das, was du für uns getan hast.

Ich war bei ihr auf dem Friedhof und hab mit ihr gesprochen...und von dir und deiner Tante Helen erzählt. Jane mag dich. Sie geht auf die Suche nach deiner Tante Helen, um sich bei ihr zu bedanken, weil sie uns einen Engel geschickt hat...Der uns das Leben wieder lebenswert gemacht hat. Sie bedauert sehr, dass sie dich nicht mehr kennenlernen durfte..."

"Sie redet wirklich mit Ihnen?", fragte Sam überrascht.
"Ja, manchmal tut sie das!...Manchmal!..."
"Können Sie ihren Geist sehen?", fragte Sam ihn.
"Sie kommt und geht, damit ich mich nicht so einsam fühle...Na komm, lass uns fahren! Der alte Mann ist müde und möchte in ein warmes, weiches Bett."

"Okay Mister Harper!...Steigen Sie ein!...Wir fahren Sie jetzt nach Hause zum Hotel!", sagte Mister Crawford zu ihm und hielt ihm die Beifahrertür offen, nachdem er das Gepäck der Beiden im Kofferraum verstaut hatte.
Sam stieg hinten bei Billy ein und schaute nach, ob er noch angeschnallt war und strubbelte ihm durch sein schwarz - gelocktes Haar .

Bowden war von dem Innenleben der Limousine stark beeindruckt, alles in der Farbe Schwarz gehalten und die Sitze aus grauem Leder, Sechs - Gang - Schaltung und die hinteren Scheiben waren verdunkelt.
"Mit so einem großen Ding fahren Sie ihre Gäste spazieren?", fragte er erstaunt, während er sich in der Limousine umsah.

Der Chauffeur Mister Crawford antwortete darauf mit einem herzhaften Lachen. "Wir fahren die Gäste vom Flughafen ins Hotel und wieder zum Flughafen, wenn sie ihre Heimreise antreten. Ich fahre Mister Harper und Mister Stanford zu Meetings und manchmal auch ein paar Gäste zu Einkäufen in die Stadt."

"Aha!...Daran könnte ich mich gewöhnen. Wir müssen uns auch so eine Limo für New York zulegen.", scherzte Bowden und strich mit seinen Händen über das schwarze Cockpit. "Darf ich?", fragte Bowden den Fahrer. Mister Crawford nickte. Großvater Harper streckte seine linke Hand aus und suchte einen hübschen Song für die Fahrt zum Hotel aus "Staying alive".

Billy schlief während der Fahrt ein. Sein Kopf lag auf Sams Schoß und sie strich ihm sanft über seinen Haarschopf.

Großvater Bowden bekam nicht genug von Chicago. Er starrte die ganze Zeit aus dem Beifahrer - Fenster und sah beeindruckend und überrascht aus.
Die ganze Zeit lächelte er zufrieden. Wie hatte sich Chicago doch in all den Jahren, die er fort war, verändert?

Vor dem Hotel angekommen, sprach Mister Crawford durch ein Headset mit dem Pagen Tom, der mit einem Kofferwagen hinaus kommen sollte, um die Habseligkeiten der Gäste auf ihr Zimmer zu bringen, in diesem Fall ins Penthouse Stanford - Road.

"Sie haben Recht, Miss Stanford! Ihr Hotel ist nicht so groß wie unser Plaza in New York...Aber es ist schön, einladend und hat Charakter und vor allem hat es Stil. Helen, ihre Tante, hatte einen guten Geschmack."

Er war also überwältigt von dem, was er sah. Sam war sehr froh darüber, dass Großvater Bowden hier war. Sie mochte ihn sehr. Vom ersten Moment ihrer Begegnung an hatte sie den alten Mann in ihr Herz geschlossen.

Sam trug den schlafenden Billy ins Hotel. Sein müder, schwerer Kopf lag auf ihrer rechten Schulter. Er ließ sich nicht stören und schlief weiter tief und fest.

Bowden hielt ihr die Tür zum Penthouse auf und ließ sie zuerst eintreten. Er suchte das Schlafzimmer und öffnete die Tür. Sam brachte Billy ins Bett, zog ihm die Jacke, die Hose und die Schuhe aus und deckte ihn bis zur Beckenhöhe zu und legte sein Plüschtier, ein Eichhörnchen, zu ihm. "Schlaf gut und schöne Träume kleiner Mann. Gute Nacht Billy!" Dann verließ sie leise das Zimmer auf Zehenspitzen, löschte das Licht und ließ die Tür einen kleinen Spalt offen stehen.

Bowden stand auf der Terrasse und überblickte die große, hell beleuchtete Stadt. Werbeplakate strahlten an Häusern und Straßen und viele Autos waren noch um diese Uhrzeit unterwegs. Es hatte sich in den letzten Jahren in Chicago eine Menge verändert, musste er feststellen. Wie lange war er weg? Dreißig Jahre?

Sam hatte zwei Tassen Kaffee und einen kleinen Abendimbiss für Bowden und sich bestellt. Ein Zimmerservice brachte alles in die Stanford Road. Sam nahm es dem Service ab und fuhr es zu Großvater Bowden auf die Terrasse und stellte es auf dem runden Tisch ab. "Setzen Sie sich und stärken Sie sich etwas!...Ich hab mir erlaubt uns etwas zu bestellen. Ich hab für Billy auch eine Portion.", bat Sam ihn.

"Es ist ganz schön laut in eurer Großstadt, hat hier denn keiner eine Uhr? Es ist schon spät. Die Menschen sollten schon längst zu Hause sein bei ihren Familien. Die hupen sich alle den Weg frei, gibt es keine Ampeln bei euch, die den Verkehr hier regeln?", fragte Bowden.

"Oh doch, die haben wir. Sie haben sie sicherlich vorhin auf der Fahrt hierher nicht beachtet. Sie waren hin und weg von den hohen Häusern mit ihren unzähligen Fenstern und den vielen Lichtern. Da kommt es schon mal vor, dass man das Wichtigste übersieht."

Sam goss Kaffee in die Tassen ein und schob ihm eine herüber. "Willkommen in Chicago, Großvater Bowden!" Er nickte ebenfalls und freute sich, die Welt kennenzulernen, in der sich sein Urenkel und Enkel und Sam bewegten und lebten.

"Wo bleibt Max?", fragte er dann nach dem ersten Schluck Kaffee und sah sich um.

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