𝕶𝖆𝖕𝖎𝖙𝖊𝖑 5
𝕯ie Schatten, die sich widerwillig zurückzogen, hinterließen ein unheilvolles Flüstern, das noch in der Luft hing, als der gewaltige Drache majestätisch inmitten der Geschwister landete. Seine Schuppen glänzten im fahlen Licht, und sein Atem bildete sanfte Dampfwolken in der frischen Morgenluft. Seine Augen, von einer zeitlosen Weisheit geprägt, fixierten die Erben Eldorias, und in ihnen lag eine stille Ruhe.
"Kommt", dröhnte seine tiefe Stimme, die wie Donner durch die Luft hallte. "Das Licht hält sie nicht ewig auf."
Die Geschwister, von Ehrfurcht ergriffen, tauschten Blicke aus. Sie spürten den Ruf des Drachen in ihren Herzen und wussten, dass sie ihm folgen mussten, wohin er sie auch führen mochte. Ohne zu zögern, machten sie sich bereit, dem Wächter der Lüfte zu folgen. Mit einem mächtigen Flügelschlag erhob sich der Drache erneut in die Luft, und die Geschwister eilten ihm nach. Die Pegasusse, die zuvor vor den Schatten geflohen waren, kehrten zurück, ihre edlen Schwingen durchschnitten die Luft mit Anmut und Stärke.
Die Erben Eldorias wurden von den geflügelten Geschöpfen emporgehoben, und ein Gefühl der Aufregung erfüllte ihre Herzen, als sie dem Drachen zu jenem verwitterten Tempel folgten, der tief im Herzen des Waldes verborgen lag. Der Wind strich durch ihre Haare, und das Rauschen der Blätter begleitete ihren Flug, während sie sich dem geheimnisvollen Tempel immer weiter näherten.
Als die Geschwister näher an die alte Ruine herankamen, erschienen die merkwürdigen Symbole an dessen Gemäuer wie ein Labyrinth aus vergessener Zeit. Jedes einzelne Zeichen schien eine Geschichte zu erzählen, in Stein gemeißelt und doch so lebendig wie der Hauch des Windes, der über die verwitterten Mauern strich.
Linnea betrachtete die Runen mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Neugier, während Elara mit einem tiefen Atemzug die Bedeutung der antiken Symbole erklärte. Ihre Stimme war kraftvoll und voller Andacht, als sie sprach: "Das sind die Runen der Luft, Linnea. Sie sind älter als die Zeit selbst und tragen die Weisheit und Kraft des Elementes in sich." Die Runen schienen zu atmen, ihre Linien und Kurven tanzten vor Linneas Augen, als wollten sie ihr ihre Geheimnisse offenbaren. Jede Ecke des Tempels war mit den Zeichen bedeckt, und der Wind trug das Flüstern vergangener Zeiten in ihre Ohren.
Die Pegasusse landeten sanft auf dem verwitterten Boden vor dem Tempel, ihre Flügel glänzend im schwachen Licht, das durch die Wolken brach. Ein Kribbeln der Aufregung durchdrang die Luft, als die Geschwister ihre Füße auf den Boden setzten und sich dem antiken Bauwerk näherten. Um sie herum herrschte eine Atmosphäre des Geheimnisses, verstärkt durch das Flüstern des Windes und das Knistern der Blätter in den umliegenden Bäumen. Ein schmerzhaftes Brennen durchzuckte die Glieder der Geschwister, als sie flüchtigen die Kampfwunden des jeweils anderen betrachteten.
Der Drache, dessen Erscheinung majestätisch über ihnen thronte, zog einen letzten Kreis über den wolkenbehangenen Himmel, bevor er sich neben den Erben auf dem Boden niederließ.
Vor ihnen erstreckte sich das mächtige Gebäude in die Höhe, seine verwitterten Mauern erzählten Geschichten von vergangenen Zeitaltern und legendären Schlachten. Die Symbole der Luft, kunstvoll in den Stein gemeißelt, glühten im Licht der aufgehenden Sonne und füllten die Luft mit einem Hauch von Magie und Geheimnis.
Linneas Finger streiften sanft über die kalten Steinwände, als sie die Energie der Runen zu spüren schien, eine unsichtbare Verbindung zu den verborgenen Mächten, die Eldoria regierten. Ihre Gedanken wurden von den Legenden der Vergangenheit gefangen genommen, während sie versuchte, die verborgene Bedeutung der Symbole zu entschlüsseln.
Elara beobachtete ihre Schwester mit einem Ausdruck von Unbehagen, während sie die mystische Präsenz der Runen um sie herum spürte. Die Symbole waren mehr als nur einfache Zeichen; sie waren das Erbe ihrer Vorfahren, ein Vermächtnis, das tief in den Wurzeln von Eldoria verankert war.
Die Geschwister betraten den Tempel mit Ehrfurcht und Entschlossenheit, ihre Schritte hallten durch die antiken Gänge, während sie sich dem Herzstück des Gebäudes näherten. Die Luft war erfüllt von einem Gefühl der Erwartung, als ob die Mauern des Tempels ihre Geheimnisse nur darauf warteten, enthüllt zu werden.Mit jedem Schritt fühlten sich die Geschwister tiefer in die Geschichte von Eldoria eingetaucht, bereit, die Rätsel zu lösen, die das Land seit Äonen umgaben. Der Drache folgte ihnen mit bedächtigen Schritten, seine Augen voller Wissen und Weisheit, als ob er die Geheimnisse des Tempels bewachte und beschützte, bis die Zeit gekommen war, sie zu offenbaren.
Der Drache hob seinen stolzen Kopf und ließ seinen Blick über die Geschwister schweifen, als ob er ihre Seelen durchdringen wollte. Die Tiefe seiner Augen spiegelte das Wissen vergangener Zeiten wider.Um sie herum erstreckte sich der verlassene Tempel, von Moos überzogen und von der Zeit gezeichnet. Die Sonnenstrahlen drangen durch die alten Gemäuer, tauchten den Ort in ein mystisches Lichtspiel aus Schatten und Glanz.Die Geschwister standen in Ehrfurcht vor dem majestätischen Wesen, das vor ihnen aufragte, seine Schuppen im sanften Schein des Sonnenlichts schimmernd. Die Aura des Drachen war von einer Mischung aus Anmut und Stärke durchdrungen, eine Präsenz, die sie gleichermaßen einschüchterte und faszinierte.
"Wir sind euch zu Dank verpflichtet", brach Aldric schließlich die Stille und neigte voller Respekt sein Haupt vor dem mystischen Wesen. Seine Worte waren von einer Mischung aus Dankbarkeit und Bewunderung geprägt, während er die Bedeutung der Rettung durch den Drachen erkannte.
Die anderen Geschwister folgten seinem Beispiel und neigten ebenfalls den Kopf, ihre Gesten ein Zeichen der Anerkennung für die unerwartete Hilfe in ihrer Stunde der Not.
"Ich hätte euch fast den Schatten überlassen", gestand der Drache mit einer Mischung aus Bedauern und Ernsthaftigkeit. "Aber unsere Schicksale sind miteinander verflochten. Man hat mich über euer mögliches Eintreffen in Kenntnis gesetzt."Seine Worte hallten in den Mauern des Tempels wider, und die Geschwister spürten die Schwere der Prophezeiung in der Luft liegen. Ein Gefühl der Unruhe durchdrang ihre Herzen, während sie sich bewusst wurden, dass ihr Schicksal bereits lange vor ihrer Geburt besiegelt worden war.
Die Augen des Drachen, leuchtend und durchdringend, ruhten auf Linnea, deren Worte den Raum mit einer unerwarteten Klarheit durchdrangen." Und dennoch wolltest du uns diesen Monstern überlassen?" Linneas Stimme klang mutig, doch auch durchdrungen von einem Hauch kindlicher Unschuld. Ihre Stirn, von blutigen Kratzern malträtiert, war in Falten gelegt, ihre Augen funkelten voller Unmut und eine Spur von Unverständnis. Ein verständnisloser Blick von Elara und ein warnender Griff von Jareth waren Linneas Antwort.
Elara's Augen blitzten vor Fassungslosigkeit, während Jareth ruhig den Mund seiner kleinen Schwester bedeckte, um ihre Worte zu ersticken.
"Linnea!", zischte Elara, ihre Stimme voller Ermahnung und Überraschung ob Linneas Dreistigkeit. "Du bist unhöflich. Ihr müsst meine Schwester entschuldigen. Sie ist noch jung."
Das Lachen des Wächters, das mehr einem tiefen Schnauben glich, füllte den Raum und hallte in den antiken Gemäuern wider, als ob es die Mauern selbst zum Beben bringen würde. Er schien durch Linneas Worte nicht verärgert zu sein, sondern eher belustigt über die Unverblümtheit der jungen Prinzessin.
"In solch finsteren Zeiten muss man Vorsicht walten lassen, kleine Prinzessin", antwortete der Wächter sanftmütig. "Ihr seid nicht die einzigen, die nach dem Artefakt suchen." Seine Worte trugen eine tiefe Weisheit in sich, die die Geschwister daran erinnerte, dass sie nicht allein auf ihrer Mission waren und dass die Dunkelheit viele Feinde hatte, die nach Macht und Kontrolle strebten. Die Warnung der Wächter der Dunkelheit hallten in ihren Ohren wider.
Der Drache tritt behutsam an Linnea heran, seine mächtigen Schwingen sanft gesenkt. Linneas wirre Locken wehten ihr aus der Stirn, als sein kraftvoller Atem auf ihr Gesicht traf.
Seine Augen leuchten mit einem warmen Glanz der Heilung, während er behutsam seine großen Schuppenhände über Linneas verletzte Haut gleiten lässt. Ein sanftes Leuchten umhüllt seine Klauen, und eine beruhigende Energie strömt von ihm aus, während er die Wunden Linneas von dem Kampf mit den Schatten heilt. Die schmerzhaften Blessuren verblassen unter dem sanften Licht, und Linnea fühlt, wie die Lebenskraft zurückkehrt, gestärkt durch die magische Berührung des mächtigen Wesens. Ungläubig starrte sie ihn an.
"Du bist ein Wächter, nicht wahr?", erkundigte sich Aldric, dessen Stimme einen Hauch von Anspannung verriet, als er den majestätischen Drache sich umwandte, um auch die Verletzungen von den restlichen Geschwistern zu versorgen.
"Ja, das bin ich", antwortete der Wächter mit einer Erhabenheit, die den Raum mit einer Aura der Macht erfüllte und die Geschwister in einen Moment des ehrfürchtigen Schweigens versetzte. "Ich bin Auranon, der Hüter des Elements Luft." Seine Worte trugen die Weisheit vergangener Zeiten und das Gewicht unzähliger Jahrhunderte in sich, so als ob sie mit dem Echo ferner Äonen getränkt wären. In seinem Namen hallte die Macht der Winde wider, während sein Blick die Geschwister durchdrang, als ob er ihre Seelen zu lesen vermochte. "Und ihr, verehrte Geschwister, seid die Erben Eldorias, ihre letzte Hoffnung im Kampf gegen die Dunkelheit. Ich bin froh, euch endlich anzutreffen."
In der schützenden Dunkelheit des Tempels geleitet Auranon, der Wächter der Luft, die Geschwister tiefer in die verborgenen Hallen. Die Kühle der alten Steine dringt durch ihre Kleidung und hinterlässt einen Schauer auf ihren Häuten, als sie sich dem Herzen des Tempels nähern. Mit majestätischer Anmut entfacht Auranon einen Feueratem, der die Dunkelheit durchdringt und das Antlitz des Tempels in ein warmes Glühen taucht. Die Flammen tanzen im Rhythmus seiner mächtigen Atemzüge und werfen flackernde Schatten auf die antiken Wände. Die Geschwister versammeln sich um das Feuer, dankbar für die wohlige Wärme inmitten der düsteren Kälte. Die Hitze des Feuers durchdringt ihre Körper und vertreibt die frostige Atmosphäre des Tempels. Es ist, als würde das Feuer nicht nur ihre äußere Kälte vertreiben, sondern auch die innere Unruhe lindern, die sie seit ihrer Begegnung mit den Schatten plagt.
Als die Flammen ihre höchste Pracht erreichen, offenbart Auranon seine wahre Mission. Seine Augen durchdringen die Dunkelheit und ruhen auf den Geschwistern, während er mit einer Stimme spricht, die das Echo vergangener Seelen trägt. "Ich bin Hüter eines Teils des Artefakts", erklärte Auranon mit einer Ernsthaftigkeit, die von einem Hauch geheimnisvoller Andacht umweht war. Seine Stimme durchdrang die Stille der uralten Hallen und trug die Last unzähliger Jahrhunderte der Verantwortung. "Doch die Macht des Artefakts ist fragmentiert, wie die Elemente selbst."
Der Wächter der Luft, mit seinem majestätischen Kopf gesenkt, sprach weiter in einer Stimme, die die Weisheit vergangener Zeiten und die Trauer um das Vergangene widerspiegelte. "Das Artefakt der Elemente wurde einst von den alten Göttern geschaffen, um Eldoria vor der Dunkelheit zu schützen", begann er, seine Worte mit einem Hauch von Melancholie umflort. Die Atmosphäre in der uralten Höhle schien sich zu verdichten, als er von einer Ära sprach, die längst vergangen war. "Vor vielen Äonen, als die Welt noch in einem goldenen Zeitalter erblühte, kamen finstere Mächte über Eldoria und bedrohten ihr friedliches Gleichgewicht. Um die Elemente vor ihrer Zerstörung zu bewahren, wurde das Artefakt in vier Teile zerteilt und den Hütern anvertraut. So lange alle vier Teile existieren, kann der Schattenfürst Eldoria nicht in die Finsternis stürzen. Deshalb ist auch er auf der Suche nach ihnen."
Ein Hauch von Wehmut lag in den Augen des Wächters, und seine Worte klangen wie ein Echo vergangener Zeiten. "Ihr müsst die anderen Hüter aufspüren und die Teile vereinen, um Eldoria vor der drohenden Dunkelheit zu retten."Die Worte des Wächters hallten in den gewaltigen Hallen wider, erfüllt von einer unerschütterlichen Entschlossenheit und dem Wissen um die schwere Aufgabe, die vor den Geschwistern lag.
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