Kapitel 5
Die Tage nach der Schlacht waren geprägt von Erholung und Neuordnung im Düsterwald. Der Palast war wieder in Ruhe, und die Elben bemühten sich, die Schäden zu reparieren und das Gleichgewicht wiederherzustellen. Lúthëa fand sich oft in den Gärten des Palastes oder in den ruhigeren Teilen des Waldes, um sich von den schockierenden Ereignissen zu erholen. Doch während diese Tage vergingen, bemerkte sie ein Gefühl in sich aufkeimen, das sie nicht ignorieren konnte: Liebe.
Es begann schleichend, zunächst nur ein flüchtiges Gefühl, das in ihrer Nähe zu Legolas aufkam. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, desto stärker wurde dieses Gefühl. In den Momenten, in denen sie sich in den Gärten trafen, während sie trainierten oder einfach nur miteinander sprachen, merkte Lúthëa, dass ihre Gedanken und Gefühle zunehmend von Legolas eingenommen wurden.
„Legolas," begann Lúthëa eines Tages, während sie zusammen in den Gärten des Palastes spazierten. Die Luft war frisch und kühl, und die Blumen blühten in einer Farbenpracht, die den Palast noch schöner machte.
„Ja?" fragte Legolas und lächelte sie an. Er wirkte entspannt, aber zugleich aufmerksam, als ob er ihre Gedanken und Gefühle verstehen wollte.
„Ich habe nachgedacht über... alles, was passiert ist," sagte Lúthëa zögernd. „Und darüber, wie viel ich von dir gelernt habe."
Legolas nickte. „Das freut mich zu hören. Du hast dich wirklich weiterentwickelt, Lúthëa. Du bist stark und mutig geworden."
Lúthëa lächelte schwach, aber das Gefühl in ihrem Inneren machte ihr zu schaffen. „Das liegt nur an deiner Unterstützung. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft."
„Das ist nicht ganz richtig," entgegnete Legolas sanft. „Du hast auch selbst viel beigetragen. Es ist deine eigene Stärke, die dich so weit gebracht hat."
Lúthëa senkte den Blick und versuchte, ihre Gefühle zu verbergen. „Nun, ich bin dir wirklich dankbar. Ich wollte dir das nur sagen."
Legolas legte eine Hand auf ihre Schulter. „Es bedeutet mir viel, das zu hören. Du bist mir wichtig, Lúthëa."
In den folgenden Tagen kämpfte Lúthëa darum, ihre Gefühle für Legolas geheim zu halten. Sie wusste, dass ihre Liebe kompliziert sein würde. Legolas war der Prinz des Düsterwaldes, und ihre eigene Vergangenheit und Unsicherheit machten die Situation nur noch schwieriger. Außerdem wollte sie nicht riskieren, ihre Freundschaft zu gefährden, falls ihre Gefühle nicht erwidert wurden.
Ein weiteres Zeichen ihrer aufkeimenden Liebe zeigte sich während eines gemeinsamen Ausritts durch den Wald. Sie ritten nebeneinander, und Lúthëa genoss die friedliche Umgebung und die Nähe zu Legolas. Sie sprachen über die Zukunft des Waldes und die Herausforderungen, die noch bevorstanden.
„Es ist schön hier draußen," sagte Lúthëa, während sie auf das sanfte Licht der Sonne schaute, das durch das Blätterdach brach. „Es erinnert mich daran, wie wichtig es ist, die Dinge zu schätzen, die wir haben."
Legolas nickte zustimmend. „Ja, der Düsterwald ist ein besonderer Ort. Dieser Wald hat viel durchgemacht, aber es erholt sich immer wieder."
Lúthëa spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als sie Legolas ansah. „Und du, Legolas? Wie gehst du mit all dem um?"
Legolas lächelte. „Es ist nicht immer einfach. Aber ich habe meine Familie, meine Freunde und meine Aufgabe hier. Das gibt mir Stärke."
„Das ist bewundernswert," sagte Lúthëa. „Manchmal weiß ich nicht, wie ich mit den Dingen umgehen soll. Aber deine Stärke inspiriert mich."
Legolas sah sie an und schien nachdenklich. „Du hast eine unglaubliche Stärke, Lúthëa. Du musst nur an dich selbst glauben."
Lúthëa wollte antworten, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken. Stattdessen drehte sie sich leicht weg und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Die Anwesenheit von Legolas, sein Lächeln, sein Verständnis – all das machte es schwierig für sie, ihre Gefühle zu kontrollieren.
In den Nächten, wenn sie alleine war, dachte Lúthëa oft an Legolas. Sie erinnerte sich an die Momente, die sie mit ihm verbracht hatte – die Gespräche, die Lachen, die Stille. Es war, als ob jede Begegnung, jeder Blick und jede Berührung ihre Gefühle nur noch verstärkte. Sie wusste, dass sie etwas tun musste, um ihre Gedanken zu sortieren.
Eines Abends, nach einem langen Tag voller Aufgaben und Vorbereitungen, trafen sich Lúthëa und Legolas auf dem Balkon des Palastes. Die Abenddämmerung tauchte den Himmel in ein sanftes Rosa und Gold, und die Sterne begannen zu funkeln.
„Wie war dein Tag?" fragte Legolas, als er neben ihr stand und den Blick auf den Wald richtete.
„Nicht schlecht," antwortete Lúthëa. „Es gibt immer viel zu tun, aber es wird langsam besser."
Legolas lächelte. „Das ist gut zu hören. Du scheinst viel Ruhe gefunden zu haben. Ich hoffe, dass die letzten Ereignisse nicht zu sehr an dir genagt haben."
„Nicht mehr," sagte Lúthëa. „Ich habe mich daran gewöhnt, und ich lerne, damit umzugehen. Deine Unterstützung hat mir sehr geholfen."
Legolas sah sie ernst an. „Lúthëa, ich möchte, dass du weißt, wie viel du mir bedeutest. Deine Freundschaft, deine Stärke – das alles hat mein Leben hier bereichert."
Lúthëa konnte nicht anders, als sich bei diesen Worten warm und glücklich zu fühlen. Doch ihre eigenen Gefühle machten es ihr schwer, darauf zu reagieren. Sie wollte nicht, dass Legolas von ihrer Liebe wusste, ohne sich sicher zu sein, was er wirklich fühlte.
„Danke, Legolas," sagte sie schließlich. „Das bedeutet mir sehr viel. Ich hoffe, dass wir noch viele weitere Momente wie diesen haben werden."
Legolas nickte zustimmend. „Das hoffe ich auch. Wir haben eine gute Zeit miteinander, und ich schätze jeden Moment."
Der Abend neigte sich dem Ende zu, und die beiden standen noch lange auf dem Balkon, redeten und lachten, während die Nacht hereingebrochen war. Lúthëa fühlte sich sowohl glücklich als auch betrübt – glücklich über die Zeit, die sie mit Legolas verbracht hatte, und betrübt über die Tatsache, dass ihre Gefühle so kompliziert waren.
Es war klar, dass ihre Liebe für Legolas tief und aufrichtig war, doch sie wusste, dass sie Zeit brauchte, um herauszufinden, wie sie damit umgehen sollte. Die Freundschaft und das Vertrauen, die sie mit ihm aufgebaut hatte, waren ihr wichtiger als alles andere, und sie wollte nichts riskieren, was diese kostbare Beziehung gefährden könnte.
Während sie sich in die Nacht zurückzog, schloss Lúthëa die Augen und dachte über die kommende Zeit nach. Sie wusste, dass ihre Gefühle weiterwachsen würden, doch wie und wann sie diese offenbaren würde, war eine Entscheidung, die sie sorgfältig überdenken musste. Bis dahin würde sie sich bemühen, ihre Gefühle zu verbergen und sich darauf konzentrieren, die Freundschaft und das Vertrauen zu pflegen, das sie mit Legolas aufgebaut hatte.
Die Jahre vergingen schnell, und der Düsterwald blühte weiterhin in seiner geheimnisvollen Pracht. Lúthëa hatte sich im Laufe der Zeit zu einer fähigen Kämpferin und Bogenschützin entwickelt. Es war eine Reise voller harter Arbeit, aber sie hatte ihre Fähigkeiten verfeinert und sich in den Augen der Elben als ernstzunehmende Gegnerin etabliert. Es gab Momente, in denen sie Legolas' Bewunderung und Respekt verdienen konnte, und das bedeutete ihr mehr, als sie je zugeben konnte.
Eines klaren Morgens, als die Sonne gerade die ersten Strahlen über die Baumwipfel schickte, standen Lúthëa und Legolas auf einer Lichtung des Waldes, bereit für ihr tägliches Training. Die Luft war frisch, und der Duft von Nadelbäumen lag in der Atmosphäre.
„Heute werden wir etwas Besonderes machen," kündigte Legolas an, während er seine Pfeile überprüfte. „Ich möchte sehen, wie du dich im Schießen von 100 Metern Entfernung schlägst. Es ist lange her, seit du das letzte Mal versucht hast."
Lúthëa nickte entschlossen. „Ich bin bereit, Legolas. Ich fühle mich sicher in meinen Fähigkeiten und freue mich darauf, dir zu zeigen, was ich gelernt habe."
„Das habe ich gehofft," sagte Legolas mit einem leichten Lächeln. „Lass uns sehen, wie gut du wirklich geworden bist."
Die beiden begaben sich zu dem Trainingsplatz, auf dem die winzigen Zielscheiben aufgestellt waren. Diese Zielscheiben waren für das fortgeschrittene Niveau der Elben konzipiert und erforderten außergewöhnliche Präzision. Legolas nahm seinen Platz ein und schoss mit einer Eleganz und Präzision, die den Bogen in seiner Hand beinahe wie einen Teil von sich selbst erscheinen ließ. Seine Pfeile trafen die Zielscheiben mit fast übernatürlicher Genauigkeit, aber es war klar, dass auch er noch immer Schwierigkeiten hatte, die winzigen Ziele auf der großen Distanz zu treffen.
Lúthëa nahm ebenfalls ihre Position ein, atmete tief ein und konzentrierte sich auf das Ziel vor ihr. Sie hatte jahrelang auf diesen Moment hingearbeitet, und jetzt war es an der Zeit, zu zeigen, was sie konnte. Mit einer ruhigen und präzisen Bewegung spannte sie den Bogen und ließ den Pfeil fliegen.
Der erste Pfeil verfehlte das Ziel knapp. Lúthëa atmete tief durch und bereitete sich auf den nächsten Schuss vor. „Ich werde es schaffen," murmelte sie entschlossen zu sich selbst.
Legolas beobachtete sie aufmerksam, sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Stolz und Erwartung. „Du machst Fortschritte, Lúthëa. Gib nicht auf."
„Das werde ich nicht," antwortete sie, als sie den nächsten Pfeil auf die Sehne legte. Ihr drittes Schießen war präziser und näher am Ziel als die vorherigen. Und dann, beim fünften Versuch, traf ihr Pfeil die Mitte des winzigen Ziels mit beeindruckender Genauigkeit.
Lúthëa konnte ihr Lächeln nicht verbergen, als sie die getroffen Zielscheibe ansah. „Ich habe es geschafft!"
Legolas klatschte begeistert in die Hände. „Das war hervorragend, Lúthëa! Du hast es wirklich geschafft."
„Es hat lange gedauert," sagte Lúthëa, „aber es hat sich gelohnt. Danke für deine Geduld und Unterstützung."
Legolas trat zu ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Es war dein hartes Training, das dich hierher gebracht hat. Ich bin wirklich beeindruckt."
Die beiden wechselten das Thema zu ihrem Schwertkampftraining, und es war klar, dass Lúthëa auch in diesem Bereich Fortschritte gemacht hatte. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und präzise, und sie hatte sich von einer anfänglichen Unsicherheit zu einer kraftvollen und entschlossenen Kämpferin entwickelt. Sie konnte nun fast so gut wie Legolas im Schwertkampf bestehen, was eine bemerkenswerte Leistung war.
„Ich merke, dass du auch im Schwertkampf Fortschritte gemacht hast," sagte Legolas, während sie ein intensives Training durchführten. „Du bist wirklich eine ernstzunehmende Gegnerin geworden."
„Es war eine lange Reise," gab Lúthëa zu. „Aber ich habe viel aus unseren Trainingsstunden gelernt. Ich bin dir sehr dankbar, dass du mich immer unterstützt hast."
Legolas lächelte. „Es war mir eine Ehre. Du hast dich in der Zeit wirklich verändert und bist stärker geworden. Ich bin stolz auf dich."
„Ich bin auch froh, dass ich dir zur Seite stehen konnte," sagte Lúthëa. „Aber ich bin auch dankbar, dass wir weiterhin so viel Zeit miteinander verbringen."
„Das bedeutet mir viel," antwortete Legolas und sah sie mit einem warmen Blick an. „Die Zeit, die wir miteinander verbringen, ist mir sehr wertvoll. Du bist nicht nur meine Schülerin, sondern auch eine enge Freundin."
Die Freundschaft und das Training hatten ihre Beziehung vertieft, und die beiden verbrachten weiterhin viel Zeit miteinander. Lúthëa genoss jede Minute, die sie mit Legolas verbrachte, doch sie kämpfte weiterhin mit ihren eigenen Gefühlen, die sie nicht vollständig zuzugeben wagte. Sie wusste, dass ihre Liebe zu ihm nur ein weiterer Aspekt ihrer komplexen Beziehung war.
In den folgenden Wochen und Monaten setzte Lúthëa ihr Training fort und arbeitete daran, ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern. Es gab Tage, an denen sie Legolas' Hilfe benötigte, um an ihre Grenzen zu gehen, und es gab Tage, an denen sie ihm einfach nur als Freundin und Verbündete zur Seite stand.
Die Tage im Düsterwald vergingen, und Lúthëa fand eine Balance zwischen ihrer Entwicklung als Kriegerin und der Pflege ihrer Freundschaft zu Legolas. Auch wenn sie ihre Gefühle für ihn nicht offenbaren konnte, wusste sie, dass ihre Beziehung stark war und dass sie beide aufeinander zählen konnten.
Eines Abends, als die Sonne hinter den Hügeln des Düsterwaldes unterging, saßen Lúthëa und Legolas am Rand eines klaren, ruhigen Sees. Die Stille des Abends umhüllte sie, und das sanfte Plätschern des Wassers brachte eine friedliche Ruhe.
„Es ist schön hier," sagte Lúthëa und schaute auf die spiegelnde Oberfläche des Sees. „Manchmal vergesse ich, wie wichtig es ist, diese Momente der Ruhe zu genießen."
Legolas nickte zustimmend. „Ja, diese Momente sind kostbar. Es ist wichtig, sich auch einmal zurückzulehnen und einfach nur das Hier und Jetzt zu schätzen."
Lúthëa lächelte. „Du hast immer so eine beruhigende Ausstrahlung. Ich schätze mich glücklich, dass ich dich an meiner Seite habe."
„Das Gefühl ist gegenseitig," antwortete Legolas. „Unsere Zeit miteinander hat mir viel bedeutet. Ich habe so viel von dir gelernt und bin dankbar für unsere Freundschaft."
In dieser ruhigen, friedlichen Umgebung ließ Lúthëa ihre Gedanken schweifen. Sie wusste, dass sie sich in einer Phase des Lebens befand, in der vieles möglich war, und dass sie sich weiterhin mit ihren Gefühlen auseinandersetzen musste. Doch sie war dankbar für die Zeit, die sie mit Legolas verbracht hatte, und für die Freundschaft, die ihnen so viel bedeutete.
Als die Dunkelheit des Abends sich über den Wald legte und die Sterne am Himmel zu funkeln begannen, waren Lúthëa und Legolas noch immer am Seeufer. Sie sprachen über ihre Zukunftspläne und die Herausforderungen, die vor ihnen lagen, und genossen einfach nur die Gesellschaft des anderen.
„Ich hoffe, dass wir weiterhin so zusammenarbeiten können," sagte Legolas schließlich. „Unsere Freundschaft und unser Training haben uns viel gegeben, und ich freue mich auf alles, was noch kommen wird."
„Ich auch," sagte Lúthëa leise. „Wir werden weiterhin alles geben, um unsere Ziele zu erreichen und unseren Weg gemeinsam zu gehen."
In dieser Nacht, unter dem Sternenhimmel des Düsterwaldes, fühlte sich Lúthëa sowohl erfüllt als auch nachdenklich. Ihre Gefühle für Legolas waren ein Teil von ihr, aber sie wusste, dass ihre Freundschaft und ihre gemeinsame Reise das Wichtigste waren. Die Zukunft war offen, und sie war bereit, sich ihr zu stellen, wohin auch immer der Weg sie führen mochte.
Nach zehn Jahren intensiven Trainings und tiefer Freundschaft mit Legolas und den anderen Elben im Düsterwald spürte Lúthëa, dass es Zeit war, einen neuen Weg einzuschlagen. Die dunkle Magie, die sie während ihrer Gefangenschaft in Mordor entwickelt hatte, war eine Kraft, die sie nicht nur kontrollieren, sondern auch meistern wollte. Ihr Ziel war es, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sie in eine Form zu bringen, die sowohl ihre eigenen Werte als auch die von Elben und Menschen respektierte.
Eines Morgens, als der erste Sonnenstrahl durch die Bäume des Düsterwaldes brach, machte sich Lúthëa auf den Weg zu den Vorbereitungen für ihre Reise. Sie wusste, dass ihre Entscheidung, den Düsterwald zu verlassen, sowohl Legolas als auch Thranduil überraschen würde. Sie fühlte sich bereit, diesen Schritt zu gehen, wusste aber auch, dass es nicht einfach sein würde, sich von den vertrauten Gesichtern und dem sicheren Umfeld des Waldes zu trennen.
„Lúthëa, du scheinst früh auf den Beinen zu sein," sagte Legolas, als er sie auf dem Weg zu den Vorbereitungen traf. Er trug eine entspannte Ausstrahlung, doch es lag eine Spur von Besorgnis in seinem Blick. „Hast du alles bereit?"
„Ja," antwortete Lúthëa und hielt ein kleines Bündel in ihren Händen. „Ich habe alles, was ich brauche. Gandalf wird mich abholen. Er ist bereits unterwegs."
Legolas nickte, sein Gesicht zeigte sowohl Stolz als auch Besorgnis. „Ich verstehe. Es ist eine große Entscheidung, die du getroffen hast. Wir werden dich hier immer willkommen heißen, egal wohin dein Weg dich führt."
„Das weiß ich," sagte Lúthëa lächelnd. „Und ich werde dich und den Düsterwald vermissen. Die Zeit hier war für mich sehr wertvoll, aber ich muss meine Fähigkeiten weiterentwickeln."
„Gandalf ist ein weiser und mächtiger Zauberer. Ich bin sicher, dass er dir bei deiner Reise behilflich sein wird," fügte Legolas hinzu. „Aber sei vorsichtig. Die Dunkelheit, die du kontrollieren möchtest, ist nicht leicht zu handhaben."
„Ich werde es tun," versicherte Lúthëa ihm. „Ich habe mir die Entscheidung gut überlegt und weiß, was ich tun muss. Es ist nur ein weiterer Schritt auf meinem Weg, meine Fähigkeiten in Einklang zu bringen."
Als der Tag voranschritt, machte sich Lúthëa bereit für ihre Abreise. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, und sie stellte sich am Rand der Lichtung, wo sie auf Gandalf, den Grauen, wartete. Es war ein ehrfurchtgebietender Moment, als der alte Zauberer in seiner charakteristischen grauen Robe erschien, sein langer Bart und sein Stock die Zeichen seiner Macht und Weisheit tragend.
„Gandalf!" rief Lúthëa, als sie ihn sah. „Es ist mir eine Ehre, dich zu treffen."
„Lúthëa," erwiderte Gandalf mit einem freundlichen Lächeln. „Ich freue mich, dich zu sehen. Es scheint, als ob du dich gut vorbereitet hast. Bist du bereit für die Reise?"
„Ja," antwortete Lúthëa entschlossen. „Ich habe alles vorbereitet und bin bereit, mich auf den Weg zu machen."
Gandalf nickte zustimmend. „Gut. Es wird ein langer Weg, und es gibt viel zu lernen. Aber ich bin zuversichtlich, dass du das, was du suchst, finden wirst."
Als Gandalf seine Hand hob, begann eine sanfte, leuchtende Aura um sie beide herum zu erscheinen. „Dann lass uns gehen. Wir haben viel vor uns, und der Weg wird uns über die Grenzen des Bekannten hinausführen."
Mit einem sanften Zucken der Magie wurden die beiden in eine andere Dimension des Waldes transportiert, ein Ort, an dem die Energie der Welt spürbar intensiver war. Der Wald, den Lúthëa zurückließ, verblasste schnell hinter ihnen, und sie fanden sich in einer offenen Ebene wieder, die von alten Ruinen und mystischen Zeichen geprägt war.
„Hier," sagte Gandalf und deutete auf die Ruinen, „finden wir die anderen Zauberer, die dich unterstützen werden. Es ist ein Ort, an dem alte Geheimnisse aufbewahrt werden und das Wissen der Welt gehütet wird."
Lúthëa folgte Gandalf durch die alten Ruinen, und bald trafen sie auf eine Gruppe von Zauberern, die in einem großen, von magischer Energie durchzogenen Gebäude versammelt waren. Die Atmosphäre war von einer Mischung aus Geschichte und Geheimnis durchzogen, und Lúthëa spürte sofort die Intensität der Magie, die in der Luft lag.
„Willkommen, Lúthëa," begrüßte einer der Zauberer sie mit einem tiefen, respektvollen Nicken. „Ich bin Saruman, und ich werde dich durch den Prozess der Meisterung deiner Magie begleiten."
„Es ist mir eine Ehre, Saruman," sagte Lúthëa und neigte ihren Kopf. „Ich bin bereit, zu lernen und meine Fähigkeiten zu verbessern."
„Gut," sagte Saruman. „Gandalf hat uns bereits über deine Absichten informiert. Die dunkle Magie, die du beherrschst, ist mächtig und kann sowohl Zerstörung als auch Heilung bringen. Es ist wichtig, dass du sie mit Weisheit und Vorsicht handhabst."
„Das habe ich verstanden," antwortete Lúthëa. „Ich möchte meine Fähigkeiten kontrollieren und in einer Weise nutzen, die anderen nützt."
„Das ist der richtige Ansatz," sagte Saruman. „Wir werden dich durch eine Reihe von Prüfungen führen, um sicherzustellen, dass du die Kontrolle über deine Magie erlangst und sie im Einklang mit dem Willen der Welt einsetzt."
Die Tage vergingen, und Lúthëa begann ihre Ausbildung bei den Zauberern. Die Prüfungen waren anspruchsvoll, und es erforderte viel Disziplin und Geduld, um die dunkle Magie zu kontrollieren. Lúthëa fand sich oft in intensiven Meditationen wieder, um ihre inneren Dämonen zu beruhigen und die Kraft ihrer Magie zu meistern. Die Zauberer führten sie durch verschiedene Techniken, und mit jeder Lektion lernte sie, ihre Fähigkeiten besser zu verstehen und zu steuern.
Eines Abends, als die Sonne hinter den Hügeln unterging und die Sterne am Himmel erschienen, saß Lúthëa in einem Raum voller alter Schriftrollen und magischer Artefakte. Gandalf trat ein, sein Gesicht ernst und nachdenklich.
„Wie läuft das Training?" fragte Gandalf, als er sich zu Lúthëa setzte.
„Es ist intensiv," antwortete Lúthëa. „Es gibt so viel zu lernen, und es ist manchmal überwältigend. Aber ich fühle mich auch, als ob ich Fortschritte mache."
„Das ist gut," sagte Gandalf. „Die Kontrolle über dunkle Magie ist keine leichte Aufgabe. Es erfordert sowohl Geduld als auch Stärke. Aber ich habe Vertrauen in deine Fähigkeiten."
„Danke," sagte Lúthëa und lächelte schwach. „Ich tue mein Bestes, um die Erwartungen zu erfüllen."
Gandalf sah sie lange an, als ob er in ihre Seele blicken wollte. „Lúthëa, die Reise, die du unternimmst, ist nicht nur eine physische, sondern auch eine spirituelle. Du musst lernen, deine innere Balance zu finden, um die äußere Kontrolle über deine Magie zu erlangen."
„Ich verstehe," sagte Lúthëa. „Ich werde mein Bestes tun, um diesen Weg zu gehen."
„Das weiß ich," sagte Gandalf und erhob sich. „Die Zukunft ist offen, und es liegt an dir, deinen eigenen Weg zu finden. Du bist nicht allein in dieser Reise. Wir sind hier, um dir zu helfen."
In den folgenden Monaten setzte Lúthëa ihr Training fort und machte große Fortschritte. Ihre Kontrolle über die dunkle Magie wurde immer präziser, und sie begann, ihre Fähigkeiten in einer Weise zu nutzen, die sowohl ihre eigenen Werte als auch die der Zauberer respektierte.
Eines Tages, als sie in einem der alten Ruinen trainierte, kam Saruman zu ihr und lächelte. „Lúthëa, du hast beeindruckende Fortschritte gemacht. Deine Fähigkeiten sind nun auf einem Niveau, das sowohl respektabel als auch mächtig ist."
„Danke, Saruman," sagte Lúthëa. „Ich habe viel gelernt und bin dankbar für die Unterstützung."
Saruman nickte. „Die wahre Prüfung wird darin bestehen, dein Wissen und deine Fähigkeiten in der Welt einzusetzen, die du verlässt. Denke daran, was du gelernt hast, und benutze deine Kräfte weise."
„Das werde ich," versprach Lúthëa. „Ich werde meine Lektionen und die Weisheit, die ich hier gewonnen habe, nicht vergessen."
Als die Zeit kam, sich von den Zauberern zu verabschieden, wusste Lúthëa, dass sie auf eine neue Reise gehen würde, die sie sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft führen würde. Mit Gandalf an ihrer Seite bereitete sie sich darauf vor, den Düsterwald wieder aufzusuchen, bereit, ihre neue Kontrolle und Weisheit in die Welt zu bringen.
„Gandalf," sagte Lúthëa, als sie sich auf den Weg machten, „ich bin bereit, zurückzukehren und meine neu gewonnenen Fähigkeiten einzusetzen."
Gandalf nickte zustimmend. „Dann lass uns gehen. Deine Reise ist noch lange nicht zu Ende. Die Welt braucht deine Fähigkeiten, und ich bin sicher, dass du deinen Weg finden wirst."
Mit diesen Worten machten sich Lúthëa und Gandalf auf den Weg zurück in den Düsterwald, bereit, eine neue Ära ihres Lebens einzuleiten und die Welt mit ihrer neu gefundenen Weisheit und Kontrolle über die dunkle Magie zu bereichern.
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