Von blinden Augen und dummer Intelligenz

3. März 2019

Letzte Nacht hat es geregnet.

Hat mit heute morgen aber nicht davon abgehalten, meine Inliner raus zu holen und mit meiner Mutter und dem Hund Gassi zu gehen/ fahren. Auf dem Rückweg trafen wir Jessie. Die alte Töle vom Bauernhof unseres Dorfes. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, da war sie noch ganz jung und neu auf dem Hof und sie ist ständig abgehauen, weil der Hof nicht durchgehend eingezäunt ist und Jessie langweilig war.

Auf dem Weg zur Grundschule sind wir dem schwarzen Köter dann ab und zu begegnet und während wir zur Schule gegangen sind, hat Mama (Ja, wir wurden damals immer von Mama mit dem Fahrrad zur Schule begleitet und meistens auch wieder abgeholt) Jessie zu ihrem Hof zurück gebracht.

Irgendwann hat die Hundedame kapiert, dass sie auf den Hof gehört und ist auch meistens da geblieben. Heute sind wir ihr beim Gassi gehen wieder begegnet. Sie verlässt den Hof aus Langeweile immer noch gerne mal und streunert durch unser beschauliches Dorf. Sie marschiert sogar über die Straßen, ohne überfahren zu werden und sie kehrt immer wieder von alleine nach Hause zurück.

Ich schätze mal, die Hündin ist auf ihrem Hof recht einsam, sie bekommt zwar Futter und wird auch gut behandelt, aber die Kinder sind jetzt schon groß und kaum jemand hat noch Zeit, mit ihr zu spielen. Deswegen hat sie sich gefreut, als sie uns begegnet ist und ist ein Stück mit uns mit gegangen.

Angelo, unser Hund, ging also mit meiner Mutter an der Leine auf dem rechten Gehweg, ich fuhr mit den Inlinern auf der rechten Straßenseite und Jessie streunerte auf dem linken Gehweg über die Höfe, auf der immerwährenden Suche nach Futter. Denn auch, wenn sie Zuhause gefüttert wird, sucht sie, wie fast jeder Hund, ständig irgendwo nach Futter.

Ab und zu sind die Autos durch die 30er Zone gefahren und sind auch langsamer gefahren und ausgewichen, wie sich das halt gehört auf einer Straße, wo nicht selten Kinder drauf spielen. Irgendwann fuhr dann von hinten ein Auto an mir vorbei, dass weder abgebremst hat, noch großartig ausgewichen ist. Gleichzeitig wollte Jessie die Straße zu uns über queren, was das Auto offenbar nicht gestört hat.

Wie ein Arschloch fuhr der Idiot einfach weiter und wäre der Hund nicht umgekehrt und auf den Gehweg zurück, wäre sie jetzt platt!

Und da heißt es, Frau am Steuer, Ungeheuer. Die ganzen weiblichen Fahrer, die mir auf der Straße begegnet sind, sind vorbildlich ausgewichen und sind langsamer als dreißig gefahren, um uns nicht mitzuschleifen.

Jessi hat dann den Weg zurück nach Hause eingeschlagen und wir sind dem Auto gefolgt, denn es hat sich herausgestellt, dass er in der selben Straße gehalten hat, in die wir als nächstes rein mussten. Als er ausgestiegen ist, hat meine Mutter ihm dann den Stunk gegeben, den er herauf provoziert hat.

Sie hat geschimpft und gefragt, ob er den Hund etwa einfach überfahren wollte, aber er meinte, der Hund habe auf der Straße nichts zu suchen gehabt. Als ich dann gesagt habe, dass er mich auch fast mitgeschleppt hätte, meinte er ganz blöde, auch ich habe auf der Straße nichts verloren. Stimmt nicht ganz, denn ich fuhr Inliner und habe das Recht, in einer 30er Zone auf der Straße zu fahren, die breit genug ist, dass er ganz gut hätte ausweichen können.

Mama hat ihn dann mit dem trefflichen Tier, dem Hornochsen verglichen und wir sind schimpfend weiter gegangen. Später ist uns eingefallen, dass wir sein Kennzeichen fotografieren müssten und anzeigen sollten, aber keiner hatte groß Bock, den Weg nochmal zurück zu gehen.

Wahrscheinlich schicke ich meinen Bruder mit dem Fahrrad nachher hin, dass er ein Foto macht und nochmal mit Stunk droht, er muss später eh nochmal aus dem Haus, da kann er mit dem Bike auch da vorbeifahren 😁

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