Kriegstrauma sondergleichen
10. Dezember 2018
Träume sollen ja was schönes sein. Es sind meist unverarbeitete Erinnerungen, Ängste, Sorgen und Gefühle zu unterschiedlich Dingen. Nicht selten auch Gedanken und Ideen. Mehr als eine Handvoll meiner Geschichten sind durch meine Träume entstanden. Aber es gibt auch Alpträume. Die Negative Seite der Träume.
Der schlimmste Alptraum meines Lebens war vor ein paar Jahren. Damals hatte ich mir die Pirates of the Karribik Serie? Reihe? Pentalogie? angesehen und herausgefunden, dass ich die Filme nicht mag 😑
Ich meine, Piraten sind cool. Mega cool. Ich liebe Magie und Nekromatie und ich liebe gute Action. Diese verdammte Reihe mag ich aber zum Irrtum der Götter nicht, wie ich damals herausfand.
Ich finde sie irgendwie lächerlich. Ja, versucht mich doch umzubringen, die Reihe ist nichts für mich. Es gibt so viele Stellen in dem Film, die man hätte besser machen können. Stellen, in denen ich die Figuren am liebsten mit einem heißen Bügeleisen in den Intelligentheitsschlaf bügeln will, damit sie aufhören, sich so schrecklich dumm aufzuführen und einfache Lösungen nicht zu finden!
Aber egal, ich schweife ab.
Ein paar Nächte danach hatte ich den schrecklichen Alptraum, dass alles aus fleischigen Gebeinen besteht, wie die verfluchten Piraten bei Vollmond. Überall waren Bein- und Armknochen und Gelenke, an denen noch Fleischstücke und Kleidungsfetzen hingen, der Boden existierte nicht. Ich befand mich auf einem ganzen Planeten aus diesem ekligen Material bestehend.
Ich bin schweißgebadet erwacht, aber nicht, weil ich Angst hatte. Es war Ekel. Der war so groß und so widerlich real. Meine Kehle war staubtrocken und mein Kopf schmerzte. Doch noch im Halbschlaf konnte ich nicht vom Bett aufstehen, weil in meiner Vorstellung der gesamte dunkle Zimmerboden immer noch komplett von dem ekligen Zeug bedeckt war. Es war unglaublich ekelerregend, als ich vom Bett aufstand und meine Füße den Boden berührten, der tatsächlich mit Hautfetzen und Knochengliedern mit Fleisch bestand. Es war so ekelhaft, als ich auf das Fleisch trat und stückchenweise etwas drin versank. So real und echt. Ich spürte förmlich, wie das gammelige Fleisch an meinen Beinen leckte und ich konnte das eklig schmatzende Geräusch hören, als ich den Fuß hob.
Angst hatte ich noch immer keine, doch der Ekel war nach wie vor unübertroffen.
Am nächsten Morgen schrillte mein Wecker und ich war heilfroh, dass mein roter Teppich wieder sichtbar war.
Das Erlebnis ist jedoch nichts hingegen dem, was ich vor ein paar Nächten, an Vollmond träumte.
Wir hatten den ganzen Nachmittag vor der Glotze gesessen und sind irgendwann bei X-Faktor stehen geblieben. Ab und an ein wenig gruselig, aber eher lahm.
Später ging ich dann ins Bett. Irgendwann wachte ich auf und sah mich mitten in der Nacht im Zimmer um. Nichts zu sehen, war ja dunkel. Als ich die Augen jedoch schloss, war das Bild da. Ein schrecklich grauenhaft ekliges Bild.
Um mich herum waren Wesen! Vielleicht waren sie irgendwann mal Menschen, sie hatten jedenfalls eine ähnliche Statur. Doch sie hatten keine Haut! Ihr Fleisch war verbrannt aufgequollen und speckig verdreht. Sie hatten weder Kleidung noch Blut und ihre Gesichter und Körper waren so schrecklich entstellt, dass man nur erahnen konnte, dass sie menschlich sind. Und ihre Augen. Einfach nur Augäpfel, die in ihrer Vertiefung auf Halb acht hingen, aber nicht fielen, sondern nur enorm hervorstechen. Ohne Augenlieder, ohne gar nichts.
Es war so unglaublich eklig und sie gingen an mir vorbei, als sähen sie ihre eigene Hässlichkeit nicht. Doch das erschreckende war, sie verschwanden nicht!! Erst wenn ich die Augen aufmachte, waren sie weg, doch dieses eklige Gefühl blieb und wenn ich die Augen wieder schloss oder nur blinzelte, waren die Viecher wieder da!!
Und jetzt habe ich eine götterverdammte Vorstellung, was manche Kriegsveteranen durchmachen müssen. Die nachts beim Schließen ihrer Augen zurück aufs Schlachtfeld versetzt werden und Leute verrecken sehen. Und es hat mir eine Scheißangst gemacht, dass dieses Bild immer wieder kam. Es verschwand nicht und ich hatte schon Schiss davor, die Augen zu schließen.
Und das wiederum endete in Wut und Frustration. Es war so beängstigend wirklich unwirklich, wobei ich weniger vor den ekligen Kreaturen Angst hatte, sondern vor dem Zustand, in dem ich mich befand und nicht entkam. Gefangen in Schlaf und Halbschlaf. Und schloss ich die Lieder, waren sie wieder da! Sie gingen einfach an mir vorbei. Völlig ... normal. Keiner scherte sich um mich und womöglich war ich selber so eine Kreatur, die nur träumt, in meinem Zimmer zu sein.
Es war einfach nur ein schrecklich ekliges Gefühl.
Die nächste Erinnerung war, wie mich mein Wecker aus irgendeiner Schwärze holte. Aber das eklig muffelige Gefühl blieb, allerdings kehrte die Erinnerung an den Traum nur Stück für Stück zurück. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob alles wirklich nur ein Traum war oder ob das Bild sich wirklich aus den tiefsten Tiefen meiner Gehirnwindungen heraus vor meine geschlossenen Augen geschoben hat und immer wieder verschwand und auftauchte.
Es war gleichermaßen real, wie surreal.
Hattet ihr mal solch erschreckenden Träume? Träume, vor denen man keine Angst, sondern irgendein anderes abartiges Gefühl gespürt hat?
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