Ich betitelte Jesus Provokant und diskutierte Stunden mit der Dummheit Teil 1

14. März 2019

Ja, ich betitelte Jesus als Provokant. Ich fand sogar noch mehr treffende Wörter. Aber was soll ich machen, unsere liebe Religionslehrerin meinte sich dazu verpflichtet, uns 5 Minigeschichten vom Unheiligen zu präsentieren und aus diesen Texten sollten wir die Wesenszüge Jesu heraus lesen.

Habe ich getan.

In der ersten Geschichte ging es darum, dass Eltern ihre Kinder zu Jesus brachten, damit dieser sie segnen konnte, aber seine Jünger sie weg schickten. In der zweiten Geschichte ging es um einen Gesetzeslehrer, dem Jesus die Geschichte vom Samarita erzählte, der als einziger einem verprügelten Mann zu Hilfe kam. In der Geschichte nannte ich Jesus narratorisch, da er mit einer Erzählung versucht hat, das Denken des Mannes zu beeinflussen. Er hat also das Narrativ beherrscht.

In der dritten Geschichte kommt mein Stichwort. Darin nannte ich den werten Gottessohn provokant, da er, obwohl die Leute sagten, er solle es nicht tun, bei einem recht geächteten Zölner zu Abend aß. Und eigentlich ist Jesus in dieser Geschichte sogar der Inbegriff von Provokation. Er tut es, obwohl alle sagen 'lass es sein' und setzt mit diesem Tun ein Zeichen. Die beiden anderen Persönchen, mit denen ich in der Gruppe war, waren anderer Meinung und auch unsere Lehrerin, die Bergjodelnde, musste sich unbedingt und ungefragt einmischen.

Gefühlte Stunden haben ich und die Dummheit in Person dann diskutiert und im Grunde hat sie nur meine Meinung in ihren Worten wiederholt und es nicht begriffen. Sie erzählte davon, dass Jesus ein Zeichen setzten wollte und die Leute zum Umdenken animieren wollte, was natürlich in keinster Weise Provokant und Demonstrativ ist. Nein, selbstverständlich nicht.

Ich hätte die blöde Kuh am liebsten mit Schmackes gegen die nächste scheinheilige Wand geschmettert, mit dem Kopf voran! Ebenso wie meine beiden Gruppenmitglieder, die nämlich die eigentlichen Nenner des Demonstrativ-Wortes sind und nicht ich. Auf meinem Mist ist nur Provokant und einiges mehr gewachsen, aber nicht demonstrativ.

Das Irre ist nur, kaum gab ich ihnen mit dem Wort recht und begann mit der Dummheit zu diskutieren, ob Demonstrativ denn auf Jesus passen würde oder nicht, stellten sie sich gegen mich und fanden das Wort doch gar nicht mehr soooooo passend, wie anfangs behauptet. -_-

Elendige Duckmäuser!

Schließlich fiel der jodelnden Dummheit ein, dass sie sich eigentlich gar nicht einmischen wollte und dass wir Schüler ja alleine herausfinden sollen, welche Adjektive gut auf Gottes Bastard passen.

VERDAMMTE SCHEIßE, DANN MISCH DICH AUCH NICHT EIN UND LASS MIR MEINE MEINUNG!!!!!!!!!

Aber dabei blieb es leider nicht. Das nächste Mal geriet ich in Diskussion mit der Dummheit, als ich ihn, denn trickbetrügerischen Heiler, als Hinterhältig und hinters Licht führend bezeichnete, denn als ihm Priester ganz provokant eine Ehebrecherin brachten, die Jesus bestrafen sollte, ignorierte er sie ganz einfach frech, stellte somit ihre Autorität infrage und meinte, dass derjenige die Frau steinigen solle, der ohne Sünde sei und die siegessicheren Priester verunsichert und beleidigt abzischten, ohne die Frau angefasst oder verletzt zu haben. Diese Bezeichnung konnte die jodelnde Dummheit von Lehrerin dann gar nicht leiden und ich geriet wieder in eine nervenaufreibende Diskussion, wo sie wieder mit ihren Worten meine Meinung verdeutlichte und es nicht mal gemerkt hat!

Später wurde ich von einem Gruppenmitglied gefragt, nennen wir ihn mal Kobold, denn er hat so rote Haare wie ein irischer Kobold, was genau ich denn bitte gegen Jesus habe? Ich antwortete ihn, dass ich von Grund auf eigentlich nichts gegen den Typen habe. Er ist ein anständiger und menschlicher Kerl, der mit seiner Andersdenkenden Art nur etwas bewirken wollte und von Arschkriechern falsch interpretiert wurde, nur seine Fanclubs und heiligen Darstellungen gehen mir tierisch auf den unheiligen Geist.

Da mich Kobold aber offenbar nicht ernst nahm, scherzte er, ich würde den Teufel anbeten, was ich verneinte und ihn verwirrte. Stimmt schon, der Teufel ist um einiges cooler als Gott und seine kirchlichen Sesselriesen und unheilig dummen Fanclubs, aber anbeten tu ich ausschließlich nur mich selbst. Ich glaube weder an das Gute, noch an das Böse und das hat Kobold beim besten Willen nicht verstehen können. Also gab er mir Beispiele, um mich herauszufordern.

Wie Hitler. Er fragte, was Hitler denn dann gewesen sein soll, wenn nicht von Grund auf Böse. Ich erklärte ihm, dass der damalige Führer ein Geisteskranker war, der seines Wissens nie was schlechtes getan hat. Er dachte, er würde Deutschland retten und Gutes tun. Das nächste Beispiel war ein Serienmörder oder ein Amokläufer, die ja eigentlich ganz klar in der Birne sind und dennoch böse Sachen machen.

Ich war der Meinung, dass diese Seelen nur Fehler in der Kindheit haben. Es kann sein, dass sie als Kind gemobbt wurden oder von ihren Eltern nie Liebe, sondern Schläge zur 'Liebevollen Erziehung' bekamen. Es kann aber auch sein, dass sie von ihren Eltern nur erbarmungslos verwöhnt wurden oder dass sie in Armut lebten und sie sich nicht anders zu helfen wussten. Kobold, der meiner Meinung nach sehr wohl verstanden hat, was ich meine, wollte aber Recht behalten und gab mir Soldaten als Beispiel, die andere Länder und Menschen ausrotten. Die sind dann doch auch böse.

Wieder war ich anderer Meinung und sagte ihm, dass diese Soldaten nur Befehle ausführen und nur aus trügerischer Liebe zum Vaterland handelten und nicht aus Bosheit. Kobold wollte oder konnte meinen Standpunkt nicht verstehen und hätte es nicht zur Pause geklingelt, wäre die unsinnige Diskussion noch weiter gegangen.

Wie schwer ist es denn bitte, das zu verstehen, was ich sage?! Wenn es Licht gibt, muss es auch Schatten geben, man kann einen Menschen doch nicht einfach als Böse oder durch und durch Gut abstempeln, ohne seinen Hintergrund zu kennen. Selbst die Mobber haben es nicht leicht. Die einen haben Zuhause Stress, die anderen lassen sich von der trügerischen Gruppe leiten, so sind Menschen halt. Aber Kobold tat sich verdammt schwer, das zu begreifen und ich gab auf, es ihm zu erklären.

Die meisten Menschen, die Böses tun, wissen es nicht mal. Sie bekommen nicht mit, was sie anderen antun. Es sind Reflexsituationen, in denen man schnelle Worte spuckt, ohne zu begreifen, was für eine Wirkung sie ausüben können. Jedes Lebewesen hat eine Geschichte, die es zu dem macht, dass es heute ist.

Noch am selben Tag hatte ich Unterricht bei meinem verblödeten Klassenlehrer, der den Unterricht wie Kaugummi auseinander gezogen hat. Kurz vor Schluss hat er dann angefangen zu husten. Aber nur kurz. Er laberte weiter und weiter und hustete wieder. Und laberte und hustete und laberte und hustete.

Entweder hatte er nur einen Frosch im Hals oder er hat einen bösen nicht ansteckenden Virus. In Gedanken sah ich, wie sich das Husten verschlimmerte. Der Lehrer hustete und laberte und hustete weiter. Schließlich wurde es sogar so schlimm, dass Blut raus kam und er sich stärker hustend nach vorne beugte, um sich am Tisch abzustützen.

Wir Schüler waren total geschockt und der Lehrer hustete weiter, bis plötzlich eine kantige, messerscharfe und krallenförmig gebogene Klinge aus seinem Oberkörper sprang. Sie wuchs groß und blutig aus seinem Körper heraus und der Lehrer ging gurgelnd und Blut spuckend auf die Knie und mit leblosen Augen zu Boden.

Im nächsten Moment klingelte es zur Pause und der leider noch sehr lebendige Lehrer verpasste uns Hausaufgaben und entließ uns in die Pause.

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