Die Silvermoon-Jäger

4. April 2019

So, ich habe mich überwunden 😅 ich veröffentliche das erste mal einen meiner ersten Texte zu einer Geschichte. Und ich schäme mich jetzt schon dafür, dass sie so ... na ja, nicht grottig, aber auch nicht gut sind.

„Wo sollen wir bitte mit dem Suchen anfangen?" fragte Mara. Sie und Somal standen noch immer hinter dem Schloss und überlegten. Oder eher, Mara überlegte, Somal wusch sich das Gesicht und trank aus dem kleinen klaren Fluss.

„Denk doch mal mit!" rief Mara und gab ihrem Bruder einen Stoß in den Rücken, was ihn in den Fluss fallen ließ. Prustend strampelte er sich an die Oberfläche und begann hilflos im Wasser zu Rudern. Mara stöhnte.

„Du kannst schwimmen!" erinnerte sie ihn und sofort wandelte sich das Gezappel zu Gleichmäßigen Schwimmzügen. Mara überlegte.

„Moment, der Fluss kommt aus dem Schloss." sagte sie.

„Ja, klar. Na und?"

„Wie kommt man unbemerkt aus einem Schloss raus?"

Somal überlegte angestrengt. Man sah förmlich, wie die Räder in seinem Kopf ratterten und qualmten.

„Man ... macht sich unsichtbar?"

„Einfach unglaublich." Stöhnend warf Mara die Hände in die Luft und schüttelte frustriert über die Idiotie ihres Bruders den Kopf, ,,Nein, man geht hinten raus! Und wie kommt man hinten am schnellsten vom Schloss weg, wenn ein Fluss entlang fließt?"

Somal dachte wirklich angestrengt nach. Die Falte über seinen Augen, wurde immer steiler. Schließlich gab er es auf und zuckte mit den Achseln.

„Man schnappt sich ein Boot und fährt über den Fluss! Da treibt einen die Strömung auch ein wenig mit!" rief Mara aufgebracht. Somal sah sie noch immer mit verständnislosem Gesichtsausdruck an. Mara warf verzweifelt die Hände in die Luft und zählte an den Fingern von drei Rückwärts. Als sie bei eins angekommen war, erhellte sich Somals Gesicht.

„Oh, sie sind auf dem Fluss geflohen." rief er erstaunt aus und die steile Falte glättete sich wieder. Mara stöhnte auf und zerrte ihren Bruder aus dem Wasser.

„Genau, du Einstein. Also los jetzt, sonst holen wir die nie ein." meinte Mara und zog Somal am Arm hinter sich her. Sie wanderten lange am Fluss entlang. Somal begann nach einer Meile über Fußschmerzen zu klagen. Nach 4 Meilen klagte er über Hunger und Durst. Nach der 6. Meile musste das Geschwisterpaar anhalten, weil Somal seine Notdurft verrichten musste. Während der 7. Meile jammerte Somal über seinen Hunger, der noch immer nicht gestillt war und Mara drohte ihm mit einem abgeschnittenen Kopf, wenn er nicht sofort Ruhe geben würde. Den Rest des Weges war Somal eingeschnappt. Später am Tag gelangten die ungleichen Geschwister an ein kleines Fischerdorf. Mara achtete auf die kleinen Boote und sah sich eines nach dem anderen an. Schließlich stieß sie einen erfreuten Schrei aus.

„Hier haben wir es. Dieses Boot hat das Siegel der Königsfamilie." Sie zeigte auf ein kleines Boot, mit dem königlichen Siegel darauf. Ein Mann korpulenter erschien vor den beiden. Ein schleimiger Verkäufer, der es gewohnt war, dass die Leute dank seiner Größe zu ihm aufsahen. Heute jedoch musste er den Kopf in den Nacken legen.

„Hey ihr da, was lungert ihr hier an meinem Boot herum!" knurrte er. Somal sah seine Schwester an.

„Das ist das falsche Boot." raunte er ihr zu und musste sich zu ihrem Ohr tief Bücken, „Das gehört schon dem da."

„Quatsch nicht, du Idiot. Sie werden das Boot an den Fischer verkauft haben, um ihre Spur zu verwischen." zischte Mara und wandte sich an den Fischer, „Wer hat ihnen das Boot verkauft?"

„Ach, das war so'n komischer Bursche mit nem' Schwert. 'n ganz gefährlich aussehendes Schwert. Und nem' Kind." rief der Fischer mit seiner lauten Stimme.

„Sie wissen nicht zufälligerweise, wohin?"

„Na klar."lachte der Mann und wischte sich den salzigen Schweiß vom Nacken, ,,Aber der Kerl hat mir ganze 8 Pyriten für das Boot abgeknöpft. Da brauche ich doch etwas, um meine Familie zu versorgen!"

„Na, dann fischen Sie in den Gewässern. Treiben Sie Geld auf." meinte Somal naiv und verstand wieder mal rein gar nichts.

„Du Volltrottel. Er will Geld für die Information!" meinte Mara und wurde wieder lauter, als sie zu dem Fischer sprach, „Wir wurden vom Herrscher persönlich geschickt. Was würde der wohl zu ihrer Beredsamkeit sagen? Wir können Sie jederzeit einbuchten. Wollen Sie das?"

Der dicke Fischer schluckte.

„Schon gut, schon gut." rief er, „Die beiden sind da lang gegangen. Schätze mal, zur nächsten Stadt."

„Vielen Dank." meinte Mara monoton und zog ihren 3m-Bruder mit sich.

„Wo gehen wir jetzt hin?"jammerte dieser genervt, dass sie sich wieder in Bewegung setzten.

„In die nächste Stadt, Bruderherz."

Sie folgten dem Weg weiter durch den Wald. Nach einer halben Meile gelangten sie an die ersten Häuser und landeten nach weiteren Minuten auf dem Marktplatz. Inzwischen war die Sonne fast schon untergegangen.

„Wo gehen wir jetzt hin?" fragte Mara.

„Wie wäre es mit der Kneipe."grinste Somal, ,,Jeder Mann, der so eine Wanderung hinter sich hat, geht sich besaufen."

„Saufkopf. Der Leibwächter muss sich um das Kind sorgen. Er kann sich nicht betrinken, da er sich sicher denken kann, dass der Herrscher ihn suchen lässt." meinte Mara und sah sich um. Ihr Blick blieb bei einem Wirtshaus hängen, „Aber er und die Kleine brauchen eine Unterkunft für die Nacht. Ich wette, sie sind im Zimmer eines Wirtshauses." Damit schritt sie auf das Wirtshaus zu. Somal folgte ihr, wie ein kleiner Hund. Mara trat in die Stube. Sie war dunkel, aber voller Leben. Auf einer Bühne standen einige Musikanten und es war laut und stickig. Mara suchte sich einen Weg durch die angeheiterte Meute und steuerte den Wirt an.

„Entschuldigt, mein Herr." rief sie und stellte sich genau vor den Wirt, „Aber wir bräuchten ein paar Antworten." Sie klimperte mit den Wimpern und sah ihren Gegenüber unschuldig an. Der Wirt grinste.

„Was kann ich denn für dich tun, Zuckerpuppe?" fragte er.

„Wir suchen jemanden." lächelte Mara lieblich.

„Tut mir leid, Süße, ich kenne niemanden." meinte der Wirt verschlossen, grinste sie aber immer noch schmierig an und sein Blick zog ihr quasi die Kleider vom Leib.

„Wir suchen einen ... Was zum ... " Mara drehte sich wütend um. Irgend so ein Volltrottel hatte Somal von hinten angestoßen und somit auch Mara. Eine vollkommen betrunkene Gesellschaft war hinter dem Geschwisterpaar aufgetaucht. Einer von ihnen hatte Somal angestoßen. Es war ein Dämon. In seiner Hand befand sich ein Bierkrug, den er sicher nicht zum ersten Mal gefüllt hatte. Als er Mara sah, grinste er schmierig. Er stieß Somal zur Seite und ging zu Mara.

„Hey Süße." lallte der Dämon, „Lust auf ein bisschen Spaß?" Damit hauchte er ihr seinen stinkenden Atem direkt ins Gesicht. Sein Blick wanderte zu ihrer Oberweite. Mara verzog angeekelt das Gesicht und ihre Wolfsohren zuckten genervt, als der Typ nach ihrem Arm griff. Eher grob als sanft. Somal stieß ein animalisches Knurren aus. Der treue Werwolf in ihm, meldete sich zu Wort. Mara hielt ihn mit einer Handbewegung davon ab, sich mit Gebrüll auf den Idioten zu stürzen.

„Verschwindet von hier!" herrschte sie die Saufköpfe an und entriss dem Dämon vor sich ihren Arm. Dann stieß sie ihn von sich weg. Die anderen sahen sie lachend an und musterten sie ganz genau. An einigen Stellen blieb der Blick länger.

„Halt du lieber deine Klappe, Weib." meinte einer von ihnen taumelnd.

„Wieso?" fragte Mara und sah ihn herausfordernd an.

„Willst du Ärger, kannst du haben!" drohte ein anderer und kam bedrohlich auf die Kopfgeldjägerin zu.

„Drohst du mir etwa?" wollte sie schnippisch wissen und hob eine Augenbraue.

„Ein bisschen mehr Respekt." maulte der Erste, der Somal angerempelt hatte und Mara festgehalten hatte, „So ein Weib ist doch nur in der Küche zu gebrauchen." Die anderen lachten blöde. Maras Gesichtsausdruck verdunkelte sich gefährlich.

„Gleich wirst du sehen, was so ein >Weib< alles kann." meinte sie und ihr rechter Arm schnellte vor. Schneller als das Auge mit verfolgen konnte, stieß Mara dem betrunkenen Dämon, der sie eben angepackt hatte, ihren Dolch in den Bauch. Gurgelnd und Blut spuckend fiel der Mann leblos zu Boden. Geschockt sahen die betrunkenen Männer sie an.

„Das wirst du bereuen, du Miststück!" zischte einer und Mara gab Somal ein Zeichen. Augenblicklich verwandelten sich seine Augen zu Bernstein. Wütend ging er auf die Betrunkenen los. Zwei stach er mit seinem gezogenen Schwert sofort nieder. Drei weitere versuchten ihr Glück bei seiner Schwester. Auch sie zogen ihre Waffen.

Mara grinste und ließ ihre Dolche kreisen. Einer der Männer griff sie an. Sie parierte seine erbärmlichen Schläge und streckte ihn nieder. Die anderen beiden bekamen jeweils einen schmerzhaften Tritt in die Magenhöhle und einen noch schmerzlicheren in den Unterleib. Die beiden schreien auf und im nächsten Moment hatte keiner der beiden noch einen Kopf auf den Schultern.

Mara lächelte voller Genugtuung. Sie sah zu ihrem Bruder. Somal ließ gerade die Köpfe von zwei Männern zusammenkrachen, die daraufhin mit einem hässlichen Geräusch zerbarsten, während ein dämonischer Volltrottel von hinten einen Tisch auf Somals Rücken krachen ließ. Doch das störte Somal reichlich wenig, denn er war sogar mindestens 4 Köpfe größer als dieser Trottel.

„Du," rief Mara ihrem Bruder zu, „der Typ zerbricht gerade einen Tisch auf deinem Rücken." Allerdings zerbrach nur der Tisch mit jedem Schlag, den der Dämon machte. Somal ignorierte es. Er drehte sich um und hackte dem Letzten mit seinem Schwert den Kopf ab. Mara wandte sich an den kreidebleichen Wirt.

„Entschuldigen Sie die Schweinerei. Manchmal kann mein Bruder sich einfach nicht zurück halten." Mara lächelte entschuldigend und ihr falscher Heiligenschein klirrte. „So, lieber, guter Mann. Haben Sie hier nicht zufälligerweise einen jungen Soldaten und ein kleines Mädchen mit braunen Haaren gesehen?" fragte sie höflich, ließ jedoch das Messer kreisen. Der Mann starrte gebannt auf den Dolch. Dann schüttelte er, wie in Trance, den Kopf. Mara seufzte.

„Na gut. Wo gibt es hier die nächste Gaststätte oder Herberge?" wollte sie wissen.

„Äh, hier in der Nähe, rechts die Straße runter und dann links in der Kaiserallee." stammelte der Wirt. Mara lächelte und bedankte sich höflich. Dann warf sie ihm ein Silberstück zu.

„Somal," herrschte sie ihren Bruder laut an und wurde dann gespielt freundlich, „Sag dem netten Herrn höflich auf Wiedersehen!" Somal brummte etwas Unverständliches und folgte seiner Schwester dann hinaus auf die Straße. Der Wirt traute sich wieder, sich zu bewegen. Er sah sich das Silberstück genauer an. Auf der einen Seite waren zwei gekreuzte Dolche und auf der anderen Seite ein Mond. Ganz klein stand am oberen Rand:

Silvermoon-Jäger.

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