17. Kapitel/ Epilog - Alles auf Anfang

Hallo zusammen,

um die Szene zu vollenden, folgt hier jetzt der 2. Teil.
An dieser Stelle darf ich mich an alle Leser wenden: Wenn ihr einen Fehler - Rechtschreibung, Zeichensetzung, Logik, Wissen etc. - findet, dürf ihr ihn mir gerne melden. Ich bin eine Perfektionistin (und korrigiere noch heute Fehler in Geschichten, die ich 2012 geschrieben habe)!^^
Und nun zum letzten Mal: Viel Spaß beim Lesen!

Ciao, eure Sejabonga

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Kapitel 17: Alles auf Anfang

Kanan war nie ein Rebell.
Er war ein Außenseiter, ein Crewmitglied, ein Revolverheld, sogar ein Jedi. Aber bis Ezra kam, hat er sich nie als Rebell gesehen.
Er hat nur das getan, was Hera befohlen hat. Mit seinen ganz eigenen Vorstellungen versehen, natürlich.
Jetzt, da er endlich ein Rebell geworden ist, steht nichts mehr zwischen ihm und Hera.
Nicht Meisterin Billaba, nicht eine unsinnige Jedi-Regel, nicht Caleb Dume.
Er legt seine Hand an ihren Hinterkopf und zieht sie behutsam zu sich. Ihre Finger berühren seinen Hals, so als suche sie verzweifelt Körperkontakt.
Sie haben beide die Augen geschlossen.
Ein aufdringliches Piepen reißt sie aus ihrer Zweisamkeit.
Hastig hat sich Hera aufgerichtet und blickt aufgebracht an Kanan vorbei in die Tiefe.

„Chopper! Was ist denn?"

Er lässt sich seufzend nach hinten fallen – werden sie das jemals hinkriegen?
Bevor der Droide noch einen weiteren Piep von sich geben kann, blitzen Heras Augen.

„Warte! Wer fliegt das Schiff?"

Kanan grinst in sich hinein. Er möchte jetzt nicht am anderen Ende dieses finsteren Blickes stehen.
Das protestierende Piepsen wirkt fast ein wenig zu schwach. Kein Wunder! Jeder würde angesichts Heras Befehlston klein beigeben.
Fassungslos schiebt sie sich von ihrem Platz in der Waffenstation und lässt sich zur Leiter hinuntergleiten.

„Was? Du hast Ezra die Steuerung überlassen? Sind dir ein paar Schaltkreise durchgebrannt?"

Dieses Mal wehrt sich Chopper lautstark.
Kanan blickt an Hera vorbei nach unten und bemerkt, wie sich der Droide um seine eigene Achse dreht. Er weiß genau, was er meint.
Plötzlich hat sich Hera wieder zu ihm heraufgezogen und grinst ihn verführerisch an.

„Vergiss nicht, wo wir gerade waren!"

Sie drückt ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen und ist verschwunden. Ohne die Sprossen zu benutzen rutscht sie die Leiter nach unten, wo sie Chopper erst einmal ordentlich die Meinung sagt.
Niemand fliegt die Ghost außer ihr.
Und Kanan ab und zu.
Aber auch nur, wenn sie es ihm erlaubt.
Kanan lächelt in sich hinein und verschränkt die Arme hinter dem Kopf.
Bei ihrem nächsten Stop muss er Ezra unbedingt von Vaapad erzählen. Wäre er an seiner Stelle, dann hätte er jede Menge Fragen dazu.
Und zu der Dunkelheit. Zur Order 66. Und zu Ahsoka Tano.
Gerade zu Ahsoka. Sie hat ihn noch besucht, ehe sie mit der Ghost in den Hyperraum gesprungen sind.

>Dein Schüler ist etwas Besonderes. Jemand wie er kann nur in der Zeit der Dunkelheit groß werden. Und ich bin mir sicher, dass er Großes vollbringen wird.<

Für Kanan hat Ezra schon jetzt Großes vollbracht.
Sein Funkspruch an die anderen Planeten, sein Weg durch den Jedi-Tempel. Und allein schon, dass er sich trotz jahrelanger Einsamkeit sein Mitgefühl für andere Wesen bewahrt hat.
Ezra Bridger ist besonders, ja. Und vielleicht braucht es einen besonderen Meister, um ihn zu trainieren.
Vielleicht ist Kanan ja ebenso besonders. Eine andere Art Jedi. Anders als alle Jedi, die er kannte.
Er lebt – und allein das macht ihn schon anders.
Ahsoka muss es genauso gehen. Er hatte nicht vor, sie je danach zu fragen.
Wie ist es ihr ergangen? Wo war sie, als die Order 66 befohlen und ausgeführt wurde? Wie hat sie überlebt?
Jetzt aber würde es ihn interessieren.
War sie auch auf der Flucht? Oder hat sie sich versteckt? Und hatte sie auch noch offene Rechnungen wie Kanan?
Grey und Styles nach all den Jahren wiederzusehen war wie ein Schock. Ein Blitzschlag, der ihn in sein altes Leben zurückgeworfen hat.
Er war wieder Caleb Dume und er musste seine Meisterin rächen.
Er wird nicht mehr nach Kaller zurückkehren. Nicht wenn er es vermeiden kann.
Hera hat gegenüber Ahsoka bereits Andeutungen gemacht, dass sie dort keine Missionen mehr übernehmen werden.
Wer weiß? Eines Tages vielleicht...
Das größte Rätsel jedoch ist für ihn Ezra.
Sein Schüler hat sich erwachsener und reifer verhalten als er selbst. Er hat ihn beschützt und zur Ghost zurückgebracht, hat ihn buchstäblich gerettet. Nur seinen Fähigkeiten und Ahsokas Hilfe hat er es zu verdanken, dass er den Sternenhimmel über seinem Kopf genießen kann.

>Caleb Dume und Kanan Jarrus, das sind zwei vollkommen verschiedene Menschen. Das... ist mir gleich aufgefallen, Meister.<

Warum Ezra ihn nicht verurteilt hat?
Er an seiner Stelle hätte es als Padawan wohl getan.
Jedi laufen nicht weg. Sie kämpfen für das, was ihnen wichtig ist. Für Andere, für das Leben.
Aber Caleb Dume hat damals alles verloren. Alles bis auf sein Leben.
Und dafür hat er gekämpft.
Für sein eigenes Leben. Um es zu erhalten.
Ezras Logik ist nicht die geradeste oder verständlichste, aber sie ist unbestreitbar.
Und das reicht Kanan.
Die Ghost ändert ihren Anflugwinkel und Lothal taucht in seinem Blickfeld auf. Plötzlich gibt es ein leises Knirschen, gefolgt von einer im ganzen Schiff hörbaren Explosion.
Alarmiert richtet sich Kanan auf, sofort bereit, das nächste Leck zu stopfen, durch das sie vielleicht gerade Luft verlieren. Es ist eine Instinktreaktion, dass er sich die Macht zunutze macht und die Menschen in seiner Umgebung prüft.
Sabine und Zeb sind ebenso erschrocken wie er.
Aber Hera...

„Ezra!"

Kanan blinzelt überrascht. Das war keine Panik in Heras Stimme, sondern Entrüstung.
Er entspannt sich und erinnert sich daran, dass er diese Art von Geräusch eigentlich kennen müsste.
So reagiert die Ghost immer, wenn sie nicht fachmännisch gesteuert wird.
Oder anders gesagt: wenn sie nicht von Hera gesteuert wird.
Vielleicht sollte er dafür sorgen, dass sich sein Captain nicht zu sehr aufregt. Die Anderen neigen dazu, ihre Geduld auf die Probe zu stellen.
Geschickt rutscht Kanan die Leiter hinunter – so wie er es schon viele Male getan hat – und landet geräuschvoll auf dem Boden. Das Metall unter seinen Füßen erzittert leicht und er lächelt.
Gemächlich schlendert er in Richtung Cockpit. Er will Hera ja die Gelegenheit geben, die Jungs ein wenig zusammenzustauchen, bevor er gutmütig dazwischen geht.
Kanan hebt die rechte Hand und streicht mit ihr die Wand entlang.
Er liebt dieses Schiff. Und seine Crew.
Die Ghost ist sein Zuhause.
Hier kennt er jeden Winkel, jedes Geräusch, jeden noch so penetranten Gestank, der zumeist aus Zebs Kabine kommt oder wahlweise auch aus der Küche.
Es ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass er sein altes Leben aufrichtig und ehrlich nicht vermisst.
Selbst tief in seinem Inneren verspürt er nur Zufriedenheit.
Und warum auch nicht?
Kanan hat gelernt, nicht mehr und nicht zu viel zu erwarten.
Das Leben ist okay. Es ist in Ordnung, so wie es ist.
Und das ist vielleicht mehr, als ein Jedi nach dem Tag der Order 66 erwarten kann...

*+The End+*

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