Flugstunde
Der Lärm um sie herum ließ sie aufhorchen. Wo war die himmlische Woge des Wassers? War sie tot? Aurelia öffnete nicht die Augen. Sie konnte auch nicht. Ihre Lider waren zu schwer. Doch sie versuchte sich auf das Gespräch zu konzentrieren.
„ ... fast ertrunken! Der Schuldige wird dafür von der Schule fliegen!" Diese Stimme kam ihr bekannt vor, doch sie konnte sie nicht einordnen. Eine schneidende Stimme, die zwar leise, aber aufgebracht klang.
„Nana, es ist ja noch mal gut ausgegangen! Nachtsitzen und Strafarbeiten erachte ich als bessere Strafe!"
„Was? Unsere Schwester wird Opfer eines dummen Jungenstreichs und mehr erachten sie nicht als Strafe?" Die erste Stimme, die ihr wirklich bekannt vor kam. Piper. Aber was machte sie hier?
„Piper, mein Schatz, beruhig dich! Es ist alles gut ausgegangen!", versuchte Leo seine Frau zu beruhigen. Den Schritten nach zu folgen, schritt die Älteste vor ihrem Bett auf und ab. Wer hatte sie in den Krankenflügel gebracht?
„Miss Halliwell, wir versichern ihnen, dass die Betreffenden zur Rechenschaft gezogen werden. Aber dennoch bedenken Sie, dass die Schüler nicht ahnen konnte, dass ihre Schwester nicht schwimmen kann." Das war wohl Dumbledore.
Aurelia wollte die Augen öffnen und ihrer Schwester sagen, dass es ihr gut ging. Aber sie konnte weder die Augen noch den Mund aufmachen. Ihr tat alles weh. Sie erinnerte sich vage was unten im Wasser passiert war. Aber irgendetwas war da doch gewesen. Etwas Helles und Leuchtendes.
„Prue!", kam es leise über die Lippen der jüngsten Halliwell. Schlagartig wurde es still. Flatternd öffneten sich die Augenlider des Mädchens. Das Licht über ihr blendete sie.
„Aurelia! Sie ist aufgewacht!" Piper klang sichtlich erleichtert. Aurelia sah zwar alles noch etwas verschwommen, dennoch nahm sie die Gestalt ihrer ältesten Schwester wahr, die sich neben ihr Bett auf einen Stuhl setzte. Sofort griff sie nach der Hand ihrer kleinen Schwester.
„Piper! Ich hab Prue gesehen. Als ich da unten im Wasser war, hab ich sie klar und deutlich vor mir gesehen! Sie hat geleuchtet!", sprudelte es nur so aus ihr heraus. Besorgt sah ihre Schwester sie an und legte ihre andere Hand auf die Stirn der jüngsten.
„Schatz, alles ist gut. Du hast bestimmt nur geträumt!" Piper strich ihr über die Wange. Warum glaubte ihr ihre Schwester nicht? Das Mädchen sah sich um. Langsam wurde ihr Sicht klarer. Neben ihrem Bett standen Dumbledore, McGonagal und Snape. Leo stand hinter Piper und lächelte die kleine Halliwell an.
„Das ging ja noch mal gut aus. Nachdem Sie nicht mehr aufgetaucht sind, haben Mr. Potter und Mr. Weasley Sie aus dem Wasser gezogen", erklärte Dumbledore ihr ihre Rettung.
„Wo sind Harry und Ron jetzt?"
„Die beiden warten vor der Tür. Poppy würdest du sie bitte rein lassen!" Die Medihexe seufzte, öffnete die Tür aber trotzdem. Die beiden Jungs kamen sofort herein gestürmt und fragten sie wie es ihr geht und erzählten ihr nochmal was passiert war.
„Wir hätten es gar nicht bemerkt, aber dann hat Hermine auf einmal zu schreien begonnen. Und dann hab ich gesehen, dass du nicht mehr auf dem Platz dort gesessen bist. Wir haben dich sofort rausgeholt, aber du hast nicht mehr geatmet und dann kam Sn... Professor Snape und hat mit seinem Zauberstab gemacht, dass du wieder atmest!", sprudelte es aus Harry. Hermine? Snape? „Danke Jungs für eure Rettung! ... Danke", murmelte sie an Snape gewandt. Dieser nickte nur. Sein Gesichts war ausdruckslos.
„Wo sind eigentlich Phoebe und Paige?" „Phoebe musste noch was erledigen und Paige wollte dann mit ihr herbeamen", klärte Leo sie auf. Wie auf ein Kommando erschienen plötzlich zwei Figuren in einem Funkenregen. Phoebe kam sofort auf ihre kleine Schwester zu und umarmte sie. „Was machst du nur für Sachen?"
„Im Grunde war es ja nicht ihre Schuld! Miss Halliwell, können Sie sich noch erinnern, wer es war?", wollte Dumbledore wissen und sah sie über seine Halbmondbrille hinweg an. Sollte sie Malfoy anschwärzen? Rächen würde sie sich sowieso noch für das Nachsitzen an ihm.
„Ich bin mir nicht sicher ..." Das war schon mal ein Anfang, wenn man sich noch nicht entscheiden konnte. Phoebe unterbrach sie. „Tja ein klassischer Fall von Verdrängung, dass nach einem Trauma wie diesem sehr leicht der Fall sein kann!" Ihr Psychologiestudium hatte sich bezahlt gemacht. Die Ausrede war durchaus brauchbar. Dann konnte sich Aurelia auch noch für den Tauchgang rächen.
Snape jedoch durchbohrte sie schon wieder mit seinem Blick. Was machte der überhaupt noch hier? „Miss Halliwell, ich würde Ihnen raten, die Wahrheit zu erzählen. Rache ist nicht so süß wie sie scheint!" Das Mädchen zuckte zusammen. Unerhört! Keine Privatsphäre vor Lehrer! Aber wenn er schon da oben herum stöberte konnte sie ihm auch gleich das Bild des Schuldigen zeigen. Seinen schmierigen blonden Liebling und dessen Gorillas.
„Aurelia. Wer war es?" Pipers strafender Blick löste dann doch ihre Zunge. Wie schaffte sie das nur? Vermutlich lag es daran, dass die älteste Schwester die Mutterrolle übernommen hatte, nachdem Prue ... .
„Es war Malfoy und seine Bodyguards. Er wollte sich rächen, weil ich ihn am Ankunftstag unbeabsichtigt über Board geschubst hatte", erklärte sie kleinlaut. Drauf folgte ein detaillierter Bericht der ganzen Sache, damit keiner der Erwachsenen etwas falsch verstehen konnte.
„Sie sollten keinen Kleinkrieg mit Malfoy beginnen, Miss Halliwell", murrte McGonagal, „keiner von ihnen. Ich möchte nicht, dass mein Haus noch weitere Punkte verliert, wegen einem Slytherin." Entschuldigend sah sie zu dem Tränkeprofessor. Die Kinder nickten. Sie hatten verstanden.
Danach wurden Harry und Ron aus dem Krankenflügel gescheucht. Madame Pomfrey war der Meinung, dass Aurelia Ruhe bräuchte. Auch McGonagal und Dumbledore folgten den Jungen. Die Halliwell durften noch eine Weile bleiben und hatten ihre Schwester umringt. Daher bemerkten sie nicht den Zaubertranklehrer, der noch einmal einen etwas besorgten Blick auf das Kind warf, bevor er die Krankenstation verließ.
Malfoy. An dem Namen allein haftete schon so viel Boshaftigkeit. Er zwang sich den Krankensaal wortlos zu verlassen. Nein, es ging ihn nichts an. Aber was hatte Dumbledore gesagt. Es wäre unfair, wenn sie nicht wüsste wer ihr Vater ist. Aber was würde es ihr jetzt bringen. Nichts. Ohne Umwege begab er sich in seine Räumlichkeiten.
Mit zittrigen Händen öffnete er eine Tür. Erst jetzt bemerkte er, dass seine Hände zitternden. Doch wieso? Fragend sah er sie an. Eine Woche Hogwarts und er wurde schon Wahnsinnig. Wie schnell das ging. Er fuhr sich über das Gesicht.
Vor seinem geistigen Auge tauchte wieder der leblose Körper seiner Tochter ... nein ...des Kindes auf. Mit welcher Selbstverständlichkeit seine Gedanken dieses Wort benutzten. Tochter. Und dann auch noch im Zusammenhang mit seine. Severus schauderte bei dem Gedanken.
Er riss sich aus den Gedanken und fand sich in seinem Wohnzimmer wieder. Wie Instinktiv er auf die kleine Kommode zu gegangen war. Doch er wandte sich schwerfällig ab. Alkohol war keine Lösung. Sein Vater hatte das schon geglaubt und hatte damit Severus Kindheit zur Hölle werden lassen. Alkohol schuf nur Probleme, oder Kinder, was man mit Problemen gleichsetzen konnte.
Er brauchte etwas Beruhigendes, etwas, dass ihn an niemanden erinnerte. Widerwillig stapfte er in seine kleine Küche. Gut, dass jeder des Lehrkörpers hinter seinem Büro seinen eigenen Wohnbereich besaß.
Noch bevor das Wasser auf der Herdplatte zu sieden begann, vernahm der Tränkemeister die Stimme des Schulleiters. Welch Überraschung. „Severus, bist du hier, mein Junge?" Wo denn sonst, hätte er gerne geantwortete, doch er beließ es bei einem Murren.
Als Severus sein Wohnzimmer mit zwei Tassen Tee betrat, hatte es sich Albus bereits auf der Couch bequem gemacht. Der alte Mann lächelte ihn aufmunternd an, doch der jüngere behielt seine versteinerte Miene bei.
„Möchtest du darüber reden, mein Junge?" Was sollte es da zu reden geben? Der Schwarzhaarige nahm erstmal einen Schluck Tee. Wie er es hasste, wenn Dumbledore ihn mein Junge nannte.
„Worüber denn? Dass ich eine Tochter habe, die heute fast wegen diesem einfältigen Malfoyjungen gestorben wäre?" Seine Worte klangen gelassen und schon fast zynisch. Doch im Inneren kochte er. Es kam ihm einfach keine angemessene Strafe für den Bengel in den Sinn.
„Zum Beispiel. Was wirst du tun? Wann wirst du es ihr sagen?" Severus seufzte. Albus konnte alles so schön auf den Punkt bringen. Und ihn aus der Fassung.
„Ich werde die drei angemessen bestrafen. Wann und ob ich es ihr jemals sage bleibt offen!" Er bemühte sich nicht lauter zu werden. Dumbledore lachte nur leise. Er war es gewohnt und anscheinend amüsierte ihn die Situation.
Daraufhin saßen die beiden schweigend nebeneinander und tranken ihren Tee. Die Stille war keineswegs unangenehm. Sie tat gut. Severus kam innerlich zumindest ein wenig zur Ruhe. Auch seine Gedanken konnte er wieder sammeln.
„50 Punkte ... von jedem ... und einen Monat Nachsitzen bei Filch!" War das angemessen? Dumbledore nickte. Gut, dann war zumindest das geklärt. Das andere konnte ja noch warten. Der Meinung war also auch Albus, denn er erhob sich und schritt zum Kamin.
„Tu was du für richtig hältst. Danke für den Tee!" Die Flammen züngelten grün und der Schulleiter war verschwunden.
Die letzten Worte hingen wie Nebelschwaden in der Luft. Tu was du für richtig hältst. Wie oft hatte er das schon von ihm gehört. Während Severus seine Tasse leerte, nahm er sich stumm vor, innerhalb der nächsten zwei Monate die Sache mit seiner Tochter ... dem Halliwellkind zu klären.
Erst am Sonntagnachmittag durfte Aurelia den Krankenflügel verlassen. Ron und Harry erwarteten sie bereits erfreut im Gemeinschaftsraum. Sie hatten einen Haufen Süßigkeiten und etwas, das sich Butterbier nannte. Fred reichte ihr ein Glas davon. Fragend sah sie den Jungen an.
„Leute heute ist ein glorreicher Tag! Snape hat zum ersten Mal in seinem Leben seinem Haus Punkte abgezogen und seinem Lieblingsschüler Strafarbeit aufgehalst. Gratuliere, Aurelia, auch wenn du dafür nichts kannst. Prost!" Die junge Halliwell lachte nach der Ansprach von George und nahm einen Schluck Butterbier. Das Zeug schmeckte herrlich.
Während die kleine Fete immer mehr zu einer größeren wurde, wobei die meisten nicht mal den Grund dafür kannten, erfuhr Aurelia, dass Snape insgesamt 150 Punkte abgezogen hatte. Es war zwar absurd sowas zu feiern, aber anscheinend gab es sowas nicht alle Tage.
Die neue Woche begann besser, als die letzte. Naja nicht ganz. Malfoy saß in Zaubertränke immer noch hinter ihr. Er taxierte sie die ganze Zeit über. „Pass auf das du nicht in den Kessel fällst und ertrinkst!"
Das Mädchen musste sich zusammen reißen. Erstens weil sie nicht wieder irgendwas schrubben wollte und zweitens weil sie Hermine beweisen wollte, dass sie sich zu benehmen wusste. Bisher hatte sie ganz darauf vergessen, sich bei der Mugglestämmigen zu bedanken. Während sie eine Wurzel für einen Trank kleinhackte beugte sie sich zu ihrer Mit-Gryffindor.
„Du Hermine. Ich wollte mich bei dir bedanken. Ohne deine aufmerksamen Augen wäre ich ertrunken!" Die Angesprochene nickte bloß. Sie war zu beschäftigt damit, ihren Trank fertig zu bekommen. Vielleicht würden sie sich ja endlich anfreunden.
Doch zu mehr kam es nicht. Plötzlich krachte und zischte es neben ihnen. Ein Junge namens Neville schrie auf. Perplex starte Aurelia auf einen schwarzen Klumpen, der zuvor noch die Form eines Kessels gehabt hatte. Wie hatte der Junge das nur geschafft? Sofort fuhr Snape ihn an und beschimpfte ihn als Idiot. Durfte man das als Lehrer überhaupt? Der wimmernde Neville wurde in den Krankenflügel geschickt, während Gryffindor weitere Punkte verlor. Anscheinend wollte der Tränkemeister nun die Punkte begleichen.
Erst beim Mittagessen sahen sie den jungen Longbottom wieder. Die Furunkel, die sich gebildet hatte, waren wieder weg. Madame Pomfrey verstand viel von ihrem Fach. Während Ron sich vollstopfte und Harry über ihn lachte, suchte Aurelia nach Hermine. Diese las gerade den Wochenpropheten. Die Titelseite zog die junge Halliwell in ihren Bann.
Neues vom Einbruch bei Gringotts: Die Ermittlungen im Fall des Einbruchs bei Gringotts werden fortgesetzt ...Verlies war aber geleert worden.
„Harry! Hast du dass schon gesehen? Das ist doch das Verlies aus dem Hagrid das eigenartige Päckchen geholt hatte, oder?" Harry kam näher und betrachtete den Bericht. Er nickte. Hermine lies die Zeitung sinken und sah den beiden direkt in die Augen. „Ihr habt doch keinen Unsinn vor, oder?" Die Kinder schüttelten den. Kopf. Granger benahm sich ja fast wie eine Erwachsene. Schrecklich.
Die Kinder schafften es eigentlich ganz gut, Malfoy und seinen Schlägern aus dem Weg zu gehen. Jedes Mal wenn sie einem Slytherin begegneten, wurde sie böse angesehen, oder sie hörten immer wieder den einen Satz. „Malfoy wird euch fertig machen!"
„Ich bezweifle, dass er persönlich handgreiflich werden würde. Immerhin haben mich auch seine Gorillas in den See geworfen und er stand nur daneben. Er rührt doch keinen Finger!", lachte Aurelia, „außerdem sehen wir ihn ja sowieso nicht mehr die Woche!"
Doch sie täuschte sich. Im Gemeinschaftsraum tauchte auf dem schwarzen Brett ein Zettel auf. „Erste Flugstunden am Donnerstag! Gemeinsam mit den Slytherin? Die haben sie doch nicht mehr alle!", rief Ron empört. Doch die Empörung verflog schnell. Schon bald hörten Aurelia und Harry nur noch seine Besenfluganektoten. Auch Malfoy prallte wo man ihn auch sah. Anscheinend war es gang und gebe über Besenflug zu prallen.
Die Muggelstämmigen sahen dem ganzen nicht so erfreut entgegen. Hermine war sichtlich jetzt schon nervös. Fliegen konnte man nicht durch Bücher erlernen. Trotzdem drückte Ron Harry ein Buch in die Hand, als er fragte, wofür man das bräuchte. „Quidditch mein Freund! Der beste Sport der Welt!"
Aurelia lachte. „Ich dachte immer, dass Fußball der beste Sport der Welt wäre?" Verwirrt sah der Rotschopf sie an. „Was-für-ein-Ball?" Aurelia seufzte und Harry begann dem Weasley alles über Fußball zu erklären. Der Junge schien aber nicht verstehen zu wollen, dass man dazu keine Besen benötigte. Seiner Meinung nach war Fußball dann ja langweilig.
Die junge Halliwell sah dem Donnerstag lachend entgegen. Da würde sich schon herausstellen, wer wirklich fliegen konnte und wer nur so tat.
Geschlossen liefen die Erstklässler aus Gryffindor zum Quidditchplatz runter. Die Slytherin waren schon alle anwesend. Auf dem Boden lagen die Besen bereit und warteten auf ihren Einsatz. Wie würde die erste Stunde wohl aussehen?
Als Antwort schritt eine Lehrerin an ihnen vorbei. „Guten Tag ich bin Professor Hooch. Stellt euch neben die Besen, streckt eure Zauberstabhand darüber aus und sagt AUF!" Bewegung kam in die zwei Gruppen. Aurelia stellte sich neben Lavender Brown und Parvati Patil. Nachdem jeder einen Besen hatte, befahl ihnen Hooch loszulegen.
„Auf!" Der Besen schnellte nach oben und die junge Halliwell umfasste den Besenstiel. „Wow, das war ja einfach!" Sie sah sich um. Bei Harry und einigen anderen hatte es auch sofort funktioniert. Nur bei den anderen passierte entweder gar nichts, oder es ruckelte nur der Stiel ein wenig. Zufrieden bemerkte sie, dass es weder Ron noch Malfoy beim ersten Mal gelungen war. Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, als endlich alle ihren Besen in der Hand hatten.
„So und jetzt setzt euch drauf. Ich möchte sehen, wie ihr sitzt", erklärte die Professorin. Sie ging durch die Reihen und sah sich die Schüler genau an. Hier und da gab sie Tipps, oder erklärte den völlig Ahnungslosen, wie man aufstieg. Als sie bei Malfoy angelangt war und ihn erklärte, wie ungünstig er eigentlich am Besen saß, lachte Aurelia. Der Blonde versuchte daraufhin die Lehrerin zu belehren.
„Nun gut. Ich zähle bis drei und dann wird sich jeder abstoßen, kurz schweben und dann landen!", erklärte Hooch. „Drei ... Zwei ..." Noch bevor sie „eins" sagen konnte, stieß sich Neville bereits ab. Er war nervös gewesen und hatte befürchtet als einziger am Boden zu bleiben.
„Komm runter Junge!" Doch entweder wollte er nicht, oder er konnte nicht. Aurelia vermutete zweiteres. Der Besen stieg höher und höher bis er plötzlich vom Himmel fiel. Als Neville am Boden aufkam, vernahm man ein unschönes Knacken. Hooch war sofort bei ihm und murmelte etwas von „gebrochen".
„Wehe einer von euch fliegt während ich nicht hier bin. Wenn dem so sei, dann ist er schneller aus der Schule als er Quidditch sagen kann!", warnte die Professorin bevor sie mit dem wimmernden Jungen zum Krankenflügel geleitete.
Malfoy lachte und hob etwas vom Boden auf. Eine kleine gläserne Kugel. Es war das Ding namens Erinnermich, dass Neville heute Morgen von seiner Großmutter bekommen hatte. Was wollte Malfoy damit? Der Blonde hielt es hoch und lachte.
„Wenn der Lahmarsch das hier befragt hätte, dann hätte er nicht vergessen auf seinem riesigen Hintern zu landen!" Seine Bodyguards und einige Mädchen, darunter Pansy Parkinson, begannen zu lachen.
„Ha Ha, Malfoy! Gib es wieder her. Es gehört dir nicht!" Die Gryffindor bauten sich vor den Slytherin auf. Harry und Ron standen ganz vorne. Draco grinste schelmisch und setzte sich auf seinen Besen.
„Weißt du was, ich glaub ich bring das wohin, wo der Lahmarsch es sich selbst holen kann. Vielleicht auf den Baum dort!" Er sprang ab und begab sich in die Lüfte.
Sofort schnappte sich Harry seinen Besen und tat es ihm gleich. Hermine seufzte. „Man, ist das ein Idiot!"
Gespannt starrte Aurelia zu den beiden Fliegenden. Wenn sie erwischt werden würden, würde man sie von Hogwarts verweisen. Malfoy hätte es verdient, aber nicht Harry.
„Wow Harry ist echt ein guter Flieger!", bemerkte Ron, als sein Kumpel versucht hatte, den Blonden vom Besen zu werfen. Dieser sah nun etwas blass aus. Doch aus Wut warf er Nevilles Erinnermich einfach so weg. Sofort raste Harry hinterher um es zu fangen. Er schaffte es tatsächlich. Gerade als er landen wollte, kam McGonagal. „Oh Oh ..." Mit gesenktem Kopf folgte Harry ihr.
Anscheinend hatte die alte Professorin den blonden Slytherin nicht bemerkt. Was mehr als unfair war. Am liebsten hätte sie ihrer Lehrerin hinter her gebrüllt, aber sie ließ es lieber bleiben. Schallend lachend landete der Slytherin und wurde sofort von seinen Kollegen umringt.
Wütend zwängte sich Aurelia durch die grüne Gruppe auf den Blonden zu. Bevor jemand reagieren konnte, landete ihre flache Hand auf seiner Wange. Perplex sah Draco die junge Halliwell an. Anscheinend hatte ihn noch nie jemand geohrfeigt. Aurelia wartete keine Reaktion ab, sonder wandte sich um und stolzierte mutiger, als sie sich im Moment fühlte, davon. Ein roter Abdruck ihrer Hand bildete sich auf der blassen Wange des Jungen. Ihr war es egal, wenn er zu einem Lehrer rennen würde um sie zu verpetzen. Wegen diesem Angeber würde ihr bester Freund von Hogwarts verwiesen werden.
Als Aurelia und Ron zum Mittagessen gingen, stellten sie erfreut fest dass Harry noch da war. Und er lächelte triumphierend. Sofort fiel die junge Halliwell ihm um den Hals, als er ihnen berichtete, was passiert war.
„Wow, Sucher! Du musst der Jüngste seit Jahrhunderten sein! Und dass obwohl du heute zum ersten Mal auf dem Besen gesessen bist!" Irgendwie klang Ron eifersüchtig. Wer konnte es ihm verübeln. Wenn Aurelia nur wüsste, was ein Sucher war.
„Ich weiß nicht warum, aber wenn ich in der Luft bin dann fühl ich mich so frei. Als ob ich schon immer für das Fliegen bestimmt wäre!", gestand Harry. „Das kommt davon, dass es dir im Blut steckt! Dein Vater war auch Sucher!", mischte sich Hermine ein. Aurelia verdrehte die Augen. Wieso musste sie immer mit ihrem Wissen auftrumpfen? Doch keiner der drei ging auf die Braunhaarige ein und so zog sie beleidigt ab.
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