Die Dritte Schlacht von Beruna

Schwer atmend brach das Pferd unter uns zusammen.
»Dann müssen wir wohl zu Fuß weiter«, meinte der Zwerg und rannte los.
Ich nickte und folgte ihm, doch schon nach wenigen Schritten hatte ich ihn überholt.
»Geht schon vor«, sagte Trumpkin und blieb nach Luft ringend stehen.
Von Weitem konnte ich Peter sehen, der mit einem Teil seiner Armee vor den Ruinen des Haugs stand. Hinter ihm auf dem kargen Gestein des Hügels gab Susan Befehle an ihre Bogenschütze. Der erste Pfeilregen traf die erste Welle des Heeres der Hexe, doch nur wenige fanden darunter den Tod, denn die Minotauren trugen dicke Plattenrüstungen.
Nun reckte Peter sein Schwert und befahl die Fußsoldaten und Zentauren an. Zusammen liefen sie den Gegnern entgegen.
Es sind zu viele, schoss es mir durch den Kopf. Jadis hatte gewusst, dass wir kommen würden!
Ich versuchte krampfhaft weiterzurennen. Jeder Muskel tat mir weh - ich war es einfach nicht mehr gewöhnt. Doch es half alles nichts! Ich musste zu Peter!
Alles zog an mir, meine Kräfte verließen mich, doch ich hörte nicht auf.
Endlich, nur noch ein paar Meter trennten mich von dem König. Ich drückte mich vom Boden ab und spürte nach wenigen Augenblicken wieder die feste Erde unter mir. Erschrocken blieb Peter stehen. Ich war genau vor ihm gelandet und er wäre beinahe in mich hineingerannt.
»Was machst du hier?«, fragte er wütend, während seine Soldaten weiter an uns vorbeizogen. Bald würden sie auf die gegnerische Armee treffen.
»Peter, höre mir zu. Alles, wirklich alles was ich über die Liebe gesagt hatte, war gelogen. Du und ich - eine Lüge. Es ist die Prophezeiung, sie ist wahr. Und ich war ein Vollidiot, als ich daran gezweifelt hatte. Frage mich. Frage mich nochmal, ob ich dich heiraten möchte!«
Der junge Mann sah mich erst zögernd an, doch dann kniete er vor mir nieder - mitten auf dem Schlachtfeld! Alles schien in Zeitlupe zu laufen, nur wir beide waren die einzigen, denen es normal erging.
»Isabella Maria Sophie Kirke, möchtest du im Namen Aslans und Narnia meine - und das auf alle Zeit - Frau werden?«
»Ja, ich will«, hauchte ich und sprang dem immer noch knienden Peter entgegen. Glücklich küsste ich ihn, als wäre es mein letzter Tag.
Plötzlich schoss etwas durch meinen Körper. Es war wie eine immense Energie und ich fühlte mich stark, stark wie nie zuvor.
Langsam erhob ich mich. Ich hielt die Hand von Peter. Um uns herum zog sich eine schneeweiße Kugel, so klar wie der Stern auf der Insel des Sterns.
Durch sie hindurch sah ich, wie ein Narniane nach dem anderen fiel, wie einem Telmarer nach dem anderen der Kopf durchtrennt wurde.
Ich wusste, ich könnte das stoppen. Ich wusste, ich könnte dem Ganzen ein Ende bereiten.
Doch wollte ich das denn? Wollte ich das Böse auslöschen?
Es wird immer das Böse auf der Welt geben, sprach eine innere Stimme. Und diese Stimme kam mir so vertraut und bekannt vor, dass sie mir neuen Mut gab.
Ohne das Böse kann das Gute nicht existieren.
Ich nickte. So war es und so würde es auch immer bleiben.
Ich atmete tief durch und schloss die Augen. Ein Ruck durchfuhr meinen Körper, dann spürte ich die Kraft aus mir schießen und schon fiel ich in das tiefe Schwarz.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top