Kapitel 13 - Ruft mich

Susan lehnte sich zurück und schloss die Augen. Die Düfte der Badezusätze stiegen ihr in die Nase und ruhig atmete sie sie ein. Der Dampf des heißen Wassers setzte sich auf ihrer Haut ab und rann als kleine Tropfen wieder ihre Arme hinunter.
Die Tür quietschte und Schritte erklangen. Abrupt öffnete Susan die Augen. Ihr Mann hatte das Zimmer betreten, ernst und emotionslos war sein Gesicht. Er begann sein Lederwams aufzuknöpfen und schließlich zog er es sich aus.
"Du hättest etwas sagen können", meinte Susan nach einer Weile, ihre Blicke auf ihm liegend.
"Was hätte ich denn sagen sollen?", wollte Kaspian wissen. Achtlos schmiss er sein Hemd auf den Stuhl. Er holte sich gemütlichere Kleidung aus dem Schrank und zog sie sich über. "Wir hätten euch so oder so dorthin geschickt."
"Auf eine Insel, die überschwemmt ist!", rief Susan aufgebracht.
Kaspian wandte sich seiner Frau zu. "Man berichtete mir, dass sie schon wieder bewohnbar ist. Nur wenige Teile, aber man kann darauf leben. Es ist sicherer für euch."
"Aber wenn Krieg herrscht, erfahre ich es wahrscheinlich nicht, oder zu spät. Wenn du stirbst, wenn Peter stirbt, oder ein anderer von euch ..."
"Susan, ich lasse dich nicht hier", erwiderte Kaspian. "Ich lasse dich und das Kind nicht hier."
Mit Tränen in den Augen ließ sich die Frau zurück in die Badewanne sinken.
"Ich tue das nur, weil ich dich liebe", sagte Kaspian. "Ich liebe dich, Susan." Der Mann lief zu ihr herüber und kniete sich neben die Badewanne. "Ich liebe dich und deswegen muss ich dich gehen lassen. Damit du in Sicherheit bist, du und der Kleine."
"Vielleicht wird es ja auch eine Kleine", meinte Susan. Die Tränen rannen ihre Wangen hinunter und mit einem Lächeln auf den Lippen küsste Kaspian sie.
"Ich hoffe, du kannst mich verstehen."
"Ja", flüsterte die Frau. "Ja, auch wenn es schwer ist."
Kaspian umfasste ihr Kinn mit seiner Hand und küsste sie, dann legte er seine Stirn gegen ihre und sah ihr tief in die Augen.

Langsam stieg Susan in die Kutsche, gefolgt von Sally und der Königin und Prinzessin von Kalormen. Edmunds Freundin ging es allmählich besser, doch sind die Wunden noch nicht ganz verheilt.
Edmund verabschiedete sich von seiner Freundin, dann trat er neben Eustachius und Kaspian. Susan winkte noch zum Abschied und langsam setzte sich die Kutsche in Bewegung. Die Garde folgte ihnen gemächlich.
Helena beobachtete das Spektakel von ihrem Fenster aus. Als alle verschwunden waren, wandte auch sie sich ab. Sie fand es schrecklich, eingesperrt zu sein, und obwohl sie die Königin war, konnte sie sich nicht daraus befreien. Sie würde das alles liebend gerne hinter sich haben. Sie wollte die Lasten endlich loswerden; die Krone, die auf ihrem Haupt lag, die Aufgaben, die sich immer mehr häuften und sie beinahe erdrückten.
Ihr wurde bewusst, dass sie immer noch nicht den gestrandeten Bewohnern der Inseln geholfen hatte. Sie hatte ihre Pflichten vernachlässigt und war stattdessen eher durch die Welt gezogen, um eine Königin und Prinzessin zu retten - und die Wahrscheinlichkeit, dabei zu sterben, war hoch gewesen.
Doch sie wollte diesen Krieg verhindern, sie musste ihn verhindern, diesen sinnlosen Krieg, nur weil ein Mann nicht mit der Königin zurecht kam und Rache nehmen wollte. Ihr blieb nur eine Möglichkeit, um die Ausmaße zu vermindern. Sie musste auf das zugreifen, welches sogar Menscheleben kosten könnte, auf das, was sie bisher versucht hatte zu verdrängen und nur zweimal, nach dem Tod ihrer Mutter, in Not angewandt hatte - ihre Kraft. Die Kraft, die ihre Mutter ihr hinterlassen hatte. Schon einmal wurde diese genutzt, um eine Bedrohung Narnias zu vernichten, das Böse.
Das Problem war jedoch, dass Helena nicht wusste, wie sie damit umgehen konnte und sollte. Es gab niemanden, der es ihr zeigen könnte. Sie hatte das erste Mal Saphira, Jadis' Schwester, damit getötet, beim zweiten Mal einen Mann, der nur ein Werkzeug Titanos' gewesen war. Zuletzt war es Verteidigung gewesen. Sie wusste nicht, ob jemand gestorben war, doch wirklich Kontrolle hatte sie nie gehabt.
Sie wollte nicht, dass unschuldige Menschen starben, wenn sie versuchte, die Magie unter Kontrolle zu bringen. Helena wusste nicht, was sie tun sollte und deswegen schrieb sie einen Brief, nahm die weiße Taube aus dem Käfig und ließ sie durch das Fenster davonfliegen.
"Ruft mich", hatte er gesagt. "Wenn Ihr Hilfe benötigt, schickt diesen Vogel und ich werde zu Euch kommen."

721 Wörter

Es tut mir so unfassbar leid, dass so lange nichts kam, aber ich hatte eine Blockade - ich wusste einfach nicht, was ich schreiben sollte.

Ich habe mir jetzt schon Gedanken und den Verlauf der Geschichte gemacht, und sie größtenteils schon fertig.

Wen, denkt ihr, ruft sie? Lasst eure Meinung da! <3

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