Kapitel 28

Ancera POV

Ich ritt davon und als ich Lacena und Cerana am Rande einer Weide alleine stehen sah, gesellte ich mich zu ihnen. Die Sonne war gerade untergegangen, doch man spürte noch ein wenig ihrer Wärme. Ich war immernoch aufgebracht, doch dann sahen sie mich und kamen ebenfalls langsam auf mich zu. < Ihr habt ja keine Ahnung was gerade passiert ist. > Sie sahen sich lächelnd an und mit großen Erwartungen an, was ich bei meinem Gesichtsausdruck nie getan hätte, und sagten im Chor: < Ihr habt euch geküüüsst!! >. Sie hatten offenbar ganz genaue Vorstellungen was ich mit Finn getan hatte, leider waren diese falsch. Ich blickte sie etwas genervt an, denn schon lange fragten sie sich wann wir wohl soweit wären, doch damit hatte ich noch lange nichts am Hut. Aber hätte Finn nicht so einen bescheuerten Spruch abgelassen und wäre ganz und gar er selbst gewesen, hätte ich es mir vielleicht noch einmal überlegt.
< Ja, aber- > sie unterbrachen mich schnell, nur nachdem sie das Wort "ja" gehört hatten. < Uuuund wie war es? > fragte mich Cerana. < E- Es war nicht so wie ihr denkt! > Es war etwas peinlich so darüber zu reden, sie bekamen nur falsche Gedanken ... aber warum eigentlich??!
< Ich hab' ihn geschlagen! > brachte ich etwas grob heraus.
Sie sahen mich geschockt an, sie dachten wahrscheinlich, ich wäre irgendwie gewalttätig geworden, doch so war es ja nicht ganz und so kannten sie mich auch garnicht. < Du hast ihn geschlagen? Aber ... > und danach entstand ein Stimmengewirr in dem ich kein klares Wort erkennen konnte, da die beiden ununterbrochen gleichzeitig redeten. < Halt, ich habe ihn doch nicht grundlos versetzt! Er hat erst so einen blöden Spruch abgelassen und dann hat er mich einfach so geküsst! > sie sahen etwas bestürzt aus, aber vorallem verwirrt, sie wussten, dass ich mich mit so etwas ein wenig schwer tat. < Wie gemein! > sagte Lacena. < Ja, er hat dich garnicht verdient. > antwortete Cerana. Erstaunlich, wie schnell sie ihre Meinung ändern konnten. Ich lächelte etwas, da sie ja jetzt offensichtlich auf meiner Seite standen und war auch erleichtert. < Hey, wie wär's wenn wir was kleines trinken gehen? Nur unter Frauen! > sagte Cerana erst leise aber trotzdem mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Wir fingen alle etwas an zu lachen. Eine gute Idee, fand ich und außerdem eine gute Gelegenheit um dieses kleine Malheur zu vergessen. Arm in Arm schlenderten wir zu dem großen Gemeinschaftszelt in dem es auch etwas zu Trinken gab. Als wir uns einen Platz suchten, bemerkten wir, wie uns einige komisch ansahen. Irgendwie abschätzig. < Leute, merkt ihr das eigentlich auch? > flüsterte Lacena uns zu. < Ja, was haben die denn? > Als wir an einem freien Platz ankamen, setzten wir uns schnell um unsere Sachen abzulegen und gingen an den Tresen um uns etwas Leichtes zu Anfang zu bestellen, allerdings weigerte er sich, worauf ein paar Minuten später, jemand anderes kam, welcher uns missmutig bediente. Wir fühlten uns allmählich sehr unwohl. < Meint ihr, sie haben Cerana mit dem Fuchs sprechen sehen? > flüsterte Lacena uns gespielt erschrocken zu und wir fingen an zu kichern. < Das dürfte wohl kaum der Grund dafür sein. > lachte sie wieder. Doch Cerana lachte nicht. < Hey, ihr Maaaagier! > rief ein betrunkener Elb in unserem Alter. < Habt ihr etwa genug gezaubert?? > er spuckte das Wort Magier wie ein Schimpfwort aus, dabei wüsste ich nicht einmal wieso. Ich hatte allerdings das starke Gefühl, dass wir hier von niemandem so wirklich willkommen waren. < Was wollen die denn von uns? > fragte ich sie, vielleicht hatte ich irgendetwas verpasst, während ich mit Finn zusammen gewesen war. Doch sie schüttelten nur mit dem Kopf. <Aber lass uns lieber gehen, wir bekommen unsere Getränke sowieso nicht mehr. > Cerana flüsterte so leise, dass wir Mühe hatten, sie zu verstehen. Und doch entfernten wir uns gleichzeitig langsam von unserem Platz und verließen das große Zelt. Draußen war bereits die Nacht angebrochen und es war wunderbar kühl und angenehm durch die leichte Brise. Auch die Sterne waren in dem klaren Nachthimmel gut zu sehen. < Warum tun die das? Was haben sie gegen uns und ist es denn so schlimm, das wir Magie beherrschen? > Cerana wirkte sehr bedrückt, ich hätte nicht gedacht, dass es ihr so nahe ging. < Das wird schon, die gewöhnen sich sicher dran, das müssen sie. > sagte ich ihr aufmunternd, doch uns war klar, so würde es nicht sein.
< Also, ich sage es ja nicht gerne, aber ich glaube nicht, dass wir- > sie verstummte als plötzlich jemand vor uns in der Dunkelheit auftauchte. < Radagast! > Zum Glück erkannten wir ihn schnell, sonst hätte er wohl eine wahre Überraschung erlebt. < Ich habe euch schon gesucht! > er kam etwas näher zu uns, er war sehr klein. < Ich habe gehört, dass ihr magische Fähigkeiten besitzt! > sagte er aufgeregt und ich konnte unter seinem Hut ein paar Vögel zwitschern hören. Hatten es denn alle mitbekommen? Auch Lacena und Cerana sahen etwas verwirrt drein.

Radagast POV

Ich hatte von einigen aufgeschnapt, es gäbe drei junge Elben die magische Fähigkeiten besäßeb. Natürlich wusste ich genau wer gemeint war. Gandalf hatte mich um ein Buch gebeten, in dem es um einfache Zauberei ging und da erwähnte er ihre Namen: Cerana, Lacena und Ancera, die Tochter von Legolas und Tauriel. Elben mit magischen Fähigkeiten waren nicht gerne gesehen, es passte einfach nicht in ihr reines Bild hinein. < Ja, aber ... wie haben es alle mitbekommen? >
< Einige haben beobachtet wie Cerana mit einem Fuchs sprach, aber das war nicht der Ursprung des Ganzen. Ihr wurdet bereits im Wald ein paar Mal gesehen wie ihr Magie angewendet habt. Aber ihr konntet ja nicht wissen, wir unerwünscht es ist. > Ich sah sie etwas mitleidig an, da ich sie verstehen konnte. In der heutigen Zeit war es für viele nichts unnormales mehr, aber die Elben prahlen gerne mit ihrer Reinheit. < Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass wir gehen sollten. > redete Cerana einfach so weiter, < Die Schlacht ist überstanden, wir sind nicht mehr willkommen. Wieso gehen wir nicht wieder in den Wald? > keine konnte ihr widersprechen. Auch Radagast stimmte ihr stumm zu. < Falls ihr meinen Rat braucht, schickt mir eine Eule. Sie wird mich finden. > er stapfte wieder davon, nachdem er uns kurz auf die Schulter geklopft hatte.
< Gut, dann lasst uns wieder gehen. >

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