~Kapitel 4: Die Phantome von Londinium~

Als Tatsuya nah genug an seiner Zielperson stand, holte er mit seiner Klinge aus: ,,Knife of Jack the Ripper!" Tatsuya drückte lediglich die Schwertspitze ins Fleisch seines Opfers. Nach einigen Sekunden fing Arato jedoch an unter Schmerzen laut aufzuschreien. Die Schwertkunst ,,Knife of Jack the Ripper" hatte zur Folge, dass die Klinge des Anwenders vergiftet wird. Schon ein kleinster Tropfen jenes Giftes ist tödlich und löst höllische Qualen aus. Diese Kunst hatte Tatsuya extra für Verräter an der Krone entwickelt. ,,Grüß Kataoka in der nächsten Welt von uns!", flüsterte Tatsuya, welcher seine Klinge wegsteckte. Der totgeweihte Mann jedoch krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden. Blut lief aus seinen Augen, während seine Organe langsam versagten. ,,Merke dir für dein nächstes Leben, dass du die Krone von Londinium besser nicht verrätst. Du siehst ja, was es für Konsequenzen hat. Verfluche deine Torheit und besonders deinen Komplizen!", sah der Ritter sein Gegenüber an. Alsbald wurde es still. Das Gift hatte die Zielperson  getötet. ,,Und?", fragte Sakura in die Runde. ,,Was machen wir mit Kataoka?" ,,Ganz einfach. Wir warten die morgige Gerichtsverhandlung ab und dann werden ihn die Phantome von Londinium persönlich in seiner Zelle besuchen, um ihn seiner Strafe zuzuführen", antwortete Tatsuya. ,, Wäre es nicht besser, wenn wir ihn jetzt schon ausschalten? Es kann doch gut sein, dass er noch weitere Komplizen hat, die ihn morgen vor Gericht unterstützen und schützen werden", warf Kai seinen Einwand in die Runde. ,,Guter Einwand, Kai. Dann eine Planänderung. Wir werden uns jetzt um ihn kümmern!", erwiderte Tatsyua als sie sich auf den Weg zu ihren Fahrzeugen machten. Nachdem sie die Garage des Hauptquartiers verlassen hatten, fuhren sie mit voller Geschwindigkeit zum Kontrollpunkt an der Stadtgrenze, wobei sie die Sirene anhatten, um durch den dichten Verkehr zu kommen. Der Soldat im Wachthäuschen fuhr die Schranke hoch als er die Sirenen hörte. Kurz darauf sausten die Wagen der Phantom-Ritter auch schon aus der Stadt heraus. ,,Datenlink auf C4-Verschlüsselung umstellen! Verbinde mit Einsatzwagen 2 und 3!", rief Tatsuya in die Sprechanlage seines Wagens. Kurz darauf erläuterte er den anderen Rittern die Vorgehensweise: ,,Wir gehen vor wie folgt: Sobald der Konvoi in Sicht kommt, fahren wir Querfeld ein und setzen uns hinter den Wagen, in dem Kataoka sitzt und schlagen dann zu. Auch wenn wir zu der Führungsebene des Ritterordens gehören, müssen die rangniederen Soldaten nicht mitbekommen, wie wir unsere Strafen vollziehen!" ,,Das wird knifflig, Boss. Soweit ich informiert wurde, besteht der Konvoi neben dem Transporter aus 5 weiteren Einsatzwagen mit entsprechend starker Manneskraft.  Wie sollen wir denn da an den Transporter ran kommen ohne gesehen zu werden?", warf Shinya ein. ,,Lass mich einfach mal machen, dass wird schon", antwortete Tatsuya und trat das Gaspedal durch. Sie fuhren noch einige Minuten weiter, bis Akira ein Wagen auffiel, der im Straßengraben lag: ,,Tatsuya! Da liegt ein Wagen am Straßenrand!" Sie hielten an und sahen sich die Sache genauer an. ,,Verdammt! Das ist der Transporter, der diesen Mistkerl in die Hauptstadt bringen sollte! Scheinbar hatte er noch andere Komplizen!", fluchte Tatsuya. ,,Verbindung mit sämtlichen Leitungen herstellen! An alle kaiserlichen Soldaten: Hiermit rufe ich die höchste Alarmstufe für die Hauptstadt aus! Nun hört meine Befehle: Es wird nach dem ehemaligen Oberst Ryuji Kataoka gefahndet! Er gilt als Hochverräter zu ahnden und wird entsprechend behandelt. Bei Widerstand wird er hingerichtet! Sämtliche Komplizen dieses Mistkerls, bei denen zweifelsfrei bewiesen werden kann, dass sie Verrat an der Krone begannen haben, werden umgehend unter Arrest gestellt!" ,,Und was machen wir jetzt?", fragte Kirei in die Runde. ,,Verbindung mit Leutnant Ishiki Izami herstellen! Leutnant, können Sie mich hören?", sprach Tatsuya in sein Funkgerät. Kurz darauf folgte auch schon die Antwort: ,,Jawohl, Großmeister. Höre Sie klar und deutlich!" ,,Gut", seufzte Tatsuya. ,,Ich brauch hier Luftunterstützung. Der Gefangene ist offenbar durch Hilfe von Außerhalb geflohen. Hier also mein Einsatzbefehl: Ziehen Sie die gesamte Helikopter-Einheit des 5 Regiments zusammen und suchen Sie das Gebiet im Umkreis von 100 Kilometern ab, es ist dringend!" ,,Habe verstanden, wir sind sofort da!", war noch als Antwort auf Tatsuyas Befehl zu hören, ehe der Leutnant seine Einheit zusammentrommelte. ,,Ich verstehe", sagte Kirei. ,,Du lässt also nun aus der Luft nach ihm suchen." ,,Genau so ist es. Auch wenn ihr genauso bemerkt haben dürftet, dass wir schon längst im Visier des Feindes sind, nicht wahr?", lächelte Tatsuya. ,,Bleibt unauffällig und wartet auf mein Kommando!" Kirei blickte in die Richtung, die Tatsuya mit seinen Augen angedeutet hatte. Und tatsächlich. Im fahlen Mondlicht glitzerte etwas aus den Büschen mehrere Meter hinter ihnen. Vermutlich war es ein oder mehrere Scharfschützen. Doch ehe sie sich darüber Gedanken machen konnten, flogen auch schon Kugeln auf sie zu. ,,Jetzt!", rief Tatsuya und riss seinen Umhang vom Leib. Die anderen Ritter taten es ihm gleich. Während die Feinde die Umhänge der Ritter durchlöcherten, brachten sie sich hinter ihren Wagen in Sicherheit. ,,Nun denn, dann kümmern wir uns mal um unsere Gäste!", lachte Tatsuya als er seine Klinge zog. ,,Deadly Fog of London!" Dicker Nebel entstand, der das gesamte Plateau verschleierte. Den Nebel nutzten die Ritter, um voran zu sprinten. Auch ihre Gegner wurden langsam eingehüllt. Da hatte Tatsuya den ersten Scharfschützen trotz Nebel gesichtet. Er zog seine zweite Klinge: ,,Knife of Jack the Ripper!" Mit vergifteten Klingen holte er aus. Dabei streifte er die Wange seines Gegners. ,,Verdammt, wie zur Hölle können die uns trotz des Nebels sehen?!", rief einer der Angreifer. Wieder ein anderer rief: ,,Ist doch egal, ist dir nicht aufgefallen das der Nebel aus purem Gift besteht?! Sag bloß du hast die Schutzmasken im Transporter gelassen!"  Da fing der feindliche Soldat, den Tatsuya mit seinen vergifteten Klingen erwischt hatte, an, aufzuschreien und entwickelte die gleichen Symptome wie die erste Zielperson der Phantom-Ritter. Kurz darauf brach er leblos zusammen. ,,Shit, so war das doch nicht geplant gewesen!", rief wieder einer der Feinde. Da tauchte Tatsuya lautlos hinter ihm auf und stach ihm seine Klingen durch den Brustkorb: ,,Das passiert nun mal mit Feinden des Kaiserreichs!" Im gleichen Augenblick schlugen auch die anderen Ritter zu und erdolchten die restlichen Feinde lautlos von hinten. Allmählich lichtete sich der Nebel. Die Ritter kehrten zu ihren Autos zurück und besprachen ihr weiteres Vorgehen. ,,Nach dem, was ich jetzt gerade gesehen habe, scheint es so, als ob Kataoka schon länger gemeinsame Sachen mit dem Feind am Laufen hatte. Ich vermute daher, dass er auch so allerhand Informationen weitergegeben hat", warf Tatsuya seine Vermutung in die Runde. ,,Wenn das tatsächlich war ist, dass würde dann ja bedeuten...", stockte Sakura der Atem. ,,Ja, dass würde bedeuten, dass wir jetzt die Bewachung des kaiserlichen Hofes verstärken müssen. Und auch, dass wir besser Verteidigungsmaßnahmen ergreifen sollten, sicher ist sicher", bestätigte Rin. Tatsuya nickte:,, So ist es. Da wir nun auf dem Präsentierteller sitzen, werden wir einen Teil der Truppen mit dem Schutz der Kaiserfamilie beauftragen. Alle anderen Einheiten werden in die Offensive gehen. Der Geheimdienst hat nämlich etwas Interessantes herausgefunden. Es sind vermehrt Transporter aufgefallen, die mit falschem oder nicht registriertem Kennzeichen unterwegs sind. Die Lieferungen gingen immer an abgelegene und unübersichtliche Orte. Zum Beispiel die unterirdische Kathedrale in der Nähe der Minenstadt Kizumi. Schon seit Jahren leerstehend, angeblich. Doch warum fährt dort wohl ein Lieferwagen mit gefälschtem Kennzeichen hin?" ,,Also denkst du, wir sollen diesen Orten mal einen Besuch abstatten?", grinste Makoto. ,,Das wäre doch besser als wenn wir in der Hauptstadt auf den Feind warten, nicht wahr? Stattdessen gehen wir auf Hausbesuch vorbei und schlagen zuerst zu!", bestätigte Tatsuya. Kai zog dabei sein Funkgerät heraus und rief eine Karte der Umgebung ab, welche als Hologramm dargestellt war: ,,Die Kathedrale von Kizumi währe auch am nächsten dran von unserer jetzigen Position. Da liegt es Nahe, dass dort auch der flüchtige Kataoka ist." ,,Nun gut, wir rücken vor. Ziel ist Kizumi!", rief Tatsuya als sie in ihre Wagen stiegen. ,,Sakura, gib Leutnant Izami Bescheid, dass er sich sich ebenfalls nach Kizumi begeben soll. Ich denke, eine Leitung mit A2-Verschlüsselung sollte ausreichend geschützt sein." ,,Wird gemacht!", antwortete sie und gab dem Leutnant die Informationen durch. Er hingegen trat das Gaspedal durch und raste die Strecke entlang. ,,Verbindung mit allen Leitungen herstellen, Verschlüsselung auf B3 umstellen! Dies ist ein Befehl an das erste, zweite, dritte, vierte und sechste Regiment! Alle Einheiten haben die Grenzposten am Rand der Hauptstadt, die Wachposten auf dem Gebiet des kaiserlichen Palastes und den Luftraum sofort verstärkt zu bewachen und mit voller Bewaffnung ihren Dienst anzutreten! Der Luftraum wird mit Helikoptern und Scharfschützen überwacht, die Kanalisation wird ebenfalls mit Wachposten bestückt!" Da sprang die Verschlüsselung auf C4 um als die Stimme eines älteren Mannes zu hören war:,, Tatsuya, was genau hast du dieses Mal wieder vor?" ,,Verzeiht, Silva. Ich bin noch nicht dazu gekommen, Euch darüber in Kenntnis zu setzen. Wir haben den schweren Verdacht, dass der Feind bald aktiv werden könnte. Wir sind jetzt gerade auf dem Weg, um dem Hinweis des Geheimdienstes nachzugehen", antwortete er dem obersten Berater des Kaisers. ,,So? Und das ist der Grund, weswegen du mehr als die Hälfte des kaiserlichen Ritterordens zum Schutz der Stadt abkommandiert hast? Aber was machst du mit den Truppen, die du nicht zur Verteidigung einsetzt?", hörte man sichtlich das Grinsen in seiner Stimme. Tatsuya begann ebenfalls zu grinsen: ,,Mit den restlichen Truppen werden wir einen Präventivschlag ausführen, was denn sonst?" Silva lachte laut: ,,Hätte ich mir ja denken können. Kaum hast du eine Spur bist du direkt Feuer und Flamme!"  ,,Es ist nun mal unsere Pflicht, dass Reich zu schützen und den Feind auszulöschen. Und sobald wir nun mal eine Spur haben, nutzen wir eben diese Chance", erwiderte Tatsuya ernst. ,,Nun gut, verfahre wie du es für richtig erachtest", erhielt er die Bestätigung für den Einsatz. ,,Verstanden. Ich melde mich später", antwortete er und beendete das Gespräch. Tatsuya trat das Gaspedal voll durch und raste die zusammen mit den Anderen die Straße entlang. Nach einiger Zeit erreichten sie eine hügelige Landschaft. Die Straße verlief in einen Tunnel hinein, der in einem der Hügel eingelassen war. Sie folgten dem Straßenverlauf hinab unter die Erde. Zum Vorschein kam ein gigantisches Gewölbe. In der Mitte des Gewölbes befand sich im See eine kleine Insel, auf der eine Stadt hell erleuchtet zu sehen war. Kizumi war besonders bewacht von kaiserlichen Soldaten, da hier die Metalle für die Ausrüstung der Eliteeinheiten gefördert wurden, jedoch gab es zahlreiche Schmugglerrouten zur Kathedrale und der Hauptweg war durch einen Erdrutsch blockiert, daher stellte sich die Überwachung der Kathedrale als schwierig dar. In der Stadt angekommen stiegen sie an der Kaserne aus. ,,Eure Exzellenz, wie schön Euch zu sehen!", hörte man einen jungen Mann aus Richtung des Haupteingangs hören. ,,Du weißt doch, dass du nicht so formell sein musst, Maruki. Wir sind doch schließlich aus dem selben Jahrgang der Kadettenschule", lachte Tatsuya und klopfte ihm zur Begrüßung auf die Schulter. ,,Hast ja Recht", stieg Maruki nun mit ein. ,,Hast es ja weit gebracht, was? Bist jetzt Großmeister und Kommandant der besten Eliteeinheit unseres Ordens!" ,,Das mag schon sein, aber dich hat doch auch der Kaiser persönlich mit dem Schutz dieser Stadt beauftragt ,nicht? Außerdem hast du doch momentan den Rang eines Oberstleutnanten inne, oder  irre ich mich da?", erwiderte Tatsuya. ,,Stimmt schon, allerdings habe ich gehört, dass du in den Besitz eines Geisterreliktes gekommen bist, ist dem wirklich so?", grinste Maruki ihn an. Geisterrelikte waren eine extrem seltene Waffenart. Bei dieser Art Waffe wird ein mächtiger Geist in eine Waffe oder einen Gegenstand gebannt. Ist der Nutzer stark genug, den Geist zu kontrollieren, kann er dessen Kräfte nutzen. Darauf beruhen auch die Fähigkeiten der Phantomritter. Er nickte seufzend: ,,Ja, jeder aus meinem Team besitzt ein Geisterrelikt. Jedoch frage ich mich, wo du das schon wieder her hast." ,,Na woher wohl?", lachte er laut. ,,Meine Einheit aus dem Geheimdienst erfährt eben alles." ,,So? Weißt du denn noch mehr, außer das ich ein Geisterrelikt besitze?", grinste Tatsuya. Er schüttelte den Kopf:,, Nein, mehr haben wir nicht in Erfahrung gebracht. Und von den Relikten deiner Kameraden wussten wir auch nicht. Ihr seid eben die Besten, wenn es um unauffälliges Handeln geht."  ,,Das stimmt. Nun denn, ich stelle euch mal vor. Das neben mir ist Sakura Yanada, Generalleutnantin des Ordens. Die Beiden Rotschöpfe sind die Murasame-Geschwister Kai und Rin, beide auf dem Rang Oberst. Der junge Mann mit dem hellen Haar ist Oberstleutnant Kirei Amaraki, dass neben ihm Leutnant Makoto Narumi. Und der stille Zeitgenosse da drüben ist Oberst Akira Toda." ,,Hast du dir ja ein nettes Team zusammengestellt", grinste Maruki. ,,Freut mich , euch kennenzulernen. Ich bin Oberstleutnant Maruki Sakaki, Leiter der Spionageabteilung des Geheimdienstes und Schutzbeauftragter von Kizumi. Ich nehme an, ihr seid wegen den Lieferwagen hier, die über die Schmugglerrouten andauernd zur Kathedrale fahren?" ,,So ist es", bestätigte Tatsuya. 

~Fortsetzung folgt...~

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