~Kapitel 22: Die Schmiedemeister des Kaiserreichs~

,,Leader an alle Phantome: Änderung des Treffpunktes! Macht die Wagen klar und kommt zur Grand Avenue 128!", funkte Tatsuya durch als er sich auf den Weg zur genannten Adresse machte. ,,Roger! Bestätigen den Treffpunktwechsel! Erreichen Zielort in 8 Minuten!", erwiderte Kai als man im Hintergrund hörte, wie sie die Wagen starteten. ,,Stellt die Fahrzeuge in sicherer Entfernung ab und kommt zu Fuß zur genannten Adresse. Achtet darauf das euch niemand folgt!", ergänzte Tatsuya seine Order. ,,Verstanden!", antwortete Kai und beendete die Funkverbindung. Der Ritter machte sich ebenfalls auf den Weg zur genannten Adresse. Tatsuya ging die Hauptstraße entlang ehe er in eine Seitengasse abbog und sich durch mehrere schmale Straßen schlängelte, bis er an einer von außen stark heruntergekommen Bar ankam. Von innen war das Lokal wesentlich sauberer und ordentlicher als der äußere Eindruck vermittelte. ,,Guten Abend, mein Herr. Was darf ich Ihnen servieren?", fragte der Barkeeper, ein alter Mann der gerade dabei war, ein Glas abzutrocknen. ,,Einen Dajinley mit Eis und Limette anstatt Zitrone, bitte". ,,Ich fürchte, wir haben leider keine Limetten mehr", erwiderte der Barkeeper. Tatsuya setzte sich an den Tresen und nahm seine Offiziersmütze ab: ,,Sie haben bestimmt noch welche im Hinterzimmer." Der Barkeeper grinste: ,,Dann wollt ihr wohl in die Werkstatt, Großmeister?" ,,Ja. Ich warte noch auf mein Team. Handler und Hephaistos sind bereits in Kenntnis gesetzt", erwiderte Tatsuya als der Barkeeper ihm den Drink reichte. ,,Und? Ich hörte vom Geheimdienst, das Soldaten der Inquisition hinter euch her seien", horchte der Barkeeper nach. Tatsuya musste lachen: ,,Die machen bestimmt gemeinsame Sache mit diesen Terroristen. Der Direktor des kaiserlichen Nachrichtendienstes hat herausgefunden, dass die Terroristen ihre Waffen von Kagaya Industries zugespielt bekommen. Der Hauptsitz und die Waffenfabrik von Kagaya Industries befindet sich zusammen mit dem Kardinalrat in der Hauptstadt von Himuka. Da liegt es Nahe, das die alle unter einer Decke stecken, wenn ich mir das Timing der Inquisition ansehe." ,,Denkt Ihr, sie haben von der Werkstatt erfahren?", hakte der alte Mann nach. ,,Mach dir da mal keine Sorgen, Itsuki. Die Werkstatt ist keine kaiserliche Institution und nicht mal dem hohen Rat ist bekannt, dass sie existiert. Also musst du dir um deine beiden Schützlinge keine Gedanken machen", erwiderte Tatsuya und leerte sein Glas. Itsuki seufzte: ,, Na wenn Ihr meint... Ach so, ich sollte Euch wohl noch vorwarnen. Hephaistos bastelt schon seit Tagen an irgendetwas seltsamen herum. Was genau da unten vor sich geht, ist mir nicht bekannt, aber ich höre immer wieder Explosionen von unten." ,,Danke, ich werde mal schauen gehen, was da unten wieder abgeht. Mein Team sollte jetzt da sein", sagte Tatsuya und stand auf. Just in dem Moment öffnete sich die Tür und seine Kameraden betraten die Bar. ,,Guten Abend. Willkommen in der Bar Moriarty", erwiderte Istuki. ,,Guten Abend", antworteten seine Teammitglieder. ,,Also Tatsu, warum sollten wir hierher kommen?", fragte Kirei, welcher sich auf einen Stuhl setzte. Seine Uniform war wie die der anderen Ritter komplett verdreckt nach dem Gefecht mit Blut verschmiert. ,,Zieht als erstes eure Mäntel aus, so können wir nicht nach unten", erwiderte Tatsuya und zog seinen Mantel aus. Die Ritter taten es ihm gleich. ,,Ich werde gut für Ihre Garderobe sorgen, Großmeister!", sagte Itsuki als er die Mäntel der Ritter ins Hinterzimmer brachte. Als er wieder nach vorne kam, trat er an die Bierfässer an der Theke und drehte in einer bestimmten Reihenfolge an den Zapfhähnen. Kurz darauf war ein lautes Knacken zu hören als sich der Schrank an der Seite der Theke zur Seite schob und eine Treppe freigab. ,,Nun denn, folgt mir", sagte Tatsuya gelassen und ging durch die offene Geheimtür. Die Ritter folgten ihm ohne große Widerworte. Während sie die Treppe hinunterstiegen schloss sich die Tür hinter ihnen. ,,Hier geht es zur Werkstatt. Hier lass ich mein ganzes Zeug anfertigen und von hier stammen auch unsere Einsatzwagen", begann Tatsuya zu erklären. Kai legte den Kopf schief: ,, Ich habe von diesem Ort aber noch nie etwas gehört. Ist das hier eine kaiserliche Einrichtung?" Doch Tatsu schüttelte mit dem Kopf: ,,Nein. Das hier ist alles im Privatbesitz. Die Werkstatt wird von zwei Meisterschmieden betrieben. Hephaistos und Handler." ,,Hephaistos? Etwa die Schmiedemeisterin des Olymps?", hakte Sakura nach. ,,Nicht ganz. Hephaistos ist lediglich ihr Deckname. Ihr Relikt ist der Schmiedehammer des Olymps. Und Handler ist der Meisterschmied, der sich den Mächten von Karakuri bedient. Sein Relikt ist die Karakuri-Spinnenseide, mit dessen Hilfe er beliebig viele Karakuri erschaffen und kontrollieren kann", erläuterte er.  Sie kamen an einer Plattform zum stehen. In der Mitte der Plattform war ein Lastenaufzug zusehen, der einen langen Schacht hinunter führte. Alles war aus Holz erbaut und wurde von hölzernen Zahnrädern und hell schimmernden Fäden angetrieben. Tatsuya öffnete die Tür des Aufzuges: ,,Dies ist eines von Handlers Karakuri. Angetrieben wird die gesamte Anlage von Karakuri-Fäden. Sie sind leicht, aber auch zeitgleich nicht so leicht zu zerstören", erklärte Tatsuya als sich der Aufzug in Bewegung setzte. ,,Also willst du uns sagen, dass das hier die Reliktschmiede ist? Ich dachte, die liegt in Horiko", seufzte Kirei und schüttelte den Kopf. ,,Die offizielle Schmiede befindet sich auch in Horiko. Die dortigen Schmiede sind allerdings nur in der Lage, Relikte bis zum Rang A herzustellen.  Das hier ist die inoffizielle Schmiede. Handler und Hephaistos sind Reliktschmiede, die in der Lage sind, göttliche Artefakte herzustellen, darunter auch das Schwert von Narukami, als Beispiel", erwiderte Tatsu als der Aufzug unten ankam. Die hölzerne Schiebetür öffnete sich und gab eine gigantische, unterirdische Kuppel frei. An der Decke drehten sich riesige Zahnräder während überall Loren auf den Schienen entlang fuhren und Material von A nach B fuhren. Mehrere Schornsteine ragten von unten empor aus denen Rauch aufstieg. Die Ritter traten aus dem Aufzug als etwas auf sie zudonnerte. Tatsuya zog seine Klinge und schlug das Projektil weg. Kurz darauf detonierte der Feuerwerkskörper. Tatsus Miene verfinsterte sich schlagartig als er auf das Geländer zuging und nach unten sah, wo Hephaistos mit einer ihrer Erfindungen herumspielte: ,, Sag mal, was denkst du dir dabei, hier mit scharfen Geschossen herumzuspielen? Kannst du das nicht bei dir zu Hause machen?!" ,,Das ist doch nur Feuerwerk! Ist doch nichts passiert!", rief Hephaistos. ,,Ich komm dir gleich da runter! Wie oft hab ich dir gesagt, keine Sprengkörper in der Werkstatt?!", knurrte Tatsuya als seine Kameraden etwas schmunzeln mussten. Er sprang über das Geländer und verpasste Hephaistos einen kräftigen Schlag auf den Kopf. Sie zuckte zusammen und rieb sich heftig den Kopf: ,,Ach Boss, was soll das denn?! Handlers Karakuris sind doch nicht Feuerempfindlich..." ,,Die nicht, aber das hätte bei Menschen ganz schön ins Auge gehen können du Verrückte!", knurrte Tatsuya. Seine Kameraden mussten sich das Lachen verkneifen. ,,Nun denn. Das hier ist Hephaistos. Trotz ihrer leichtsinnigen Art ist sie die Schmiedemeisterin hier", räusperte sich Tatsuya. ,,Und eigentlich müsste Handler hier auch irgendwo sein..." ,,Hier oben", rief Handler, welcher von einer hohen Plattform sprang. Kurz vor dem Aufprall webten sich dünne, hellschimmernde Fäden unter ihm zusammen und verwandelten sich in Propeller, welche an seinen Stiefelabsätzen befestigt wurden. Die Propeller drehten sich wie wild als sie den Sturz abfederten und er sanft landete. Bei Bodenkontakt lösten sich die Propeller wieder in Fäden auf. ,,Ich bin Handler, 2. Schmiedemeister hier im Untergrund", lachte er und klopfte sich den Ruß aus den Klamotten. ,,Die Ausrüstung liegt im Hangar bereit." ,,Sehr gut. Hab das nächste Mal ein Auge auf Hephaistos. Ich habe keine Lust, noch mehr Feuerwerk zur Begrüßung entgegen geschleudert zu bekommen", erwiderte Tatsuya während sie auf den Rand der Plattform zugingen. ,,Hahaha, sehr witzig, Boss...", seufzte Hephaistos, welche sich noch immer ihren Kopf rieb. Während sie sich unterhielten fuhr eine Lore vor, welche Platz für alle bot. ,,Wir haben uns erlaubt, der Ausrüstung noch etwas Feinschliff zu verpassen. Nur ein paar kleine Extras die im Fall der Fälle praktisch werden könnten", erläuterte die Schmiedin als die Lore losfuhr. ,,Da bin ich gespannt. Was macht Yggdrasil?", horchte Tatsuya nach. Handler lehnte sich zurück als sie zwischen mehreren Gebäuden durchfuhren: ,,Ist in Arbeit, kommt aber gut voran." Er deutete mit dem Finger hinter sich. In der Halle stand ein riesiger Baum, welcher leicht durchsichtig war. Am Stamm des Baumes wurden hell leuchtende Fäden gezogen, welche durch eines von Handlers Karakuri gezogen wurden und in Barrenform am anderen Ende heraus kamen. Mit jedem Faden und Barren verblasste die Gestalt des Baumes. ,,Die Yggdrasil-Barren sollten heute Abend alle fertig sein, entsprechend können wir zeitig mit dem Schmieden beginnen", erwiderte Handler. ,,Alles klar. Gebt mir Bescheid wenn Yggdrasil fertig ist", nickte Tatsuya. Kurz darauf erreichten sie den Hangar der Werkstatt - eine riesige Halle gefüllt mit allerlei merkwürdigen Gegenständen und Fahrzeugen. ,,Also Boss, hier ist die verlangte Ausrüstung", erwiderte Handler als er mit den Fingern schnippte. In der Mitte der Halle fuhr eine Plattform hoch, auf der mehrere Einsatzwagen standen und Tische, auf denen Ausrüstung gelagert wurde. ,,Wie bestellt die Ausrüstung für die Jagd. Modell der Dämonenschlächter-Klasse. Als Ausgangsmaterial dient Eisjade, welche sogar durch Tauros-Verbundpanzerung schneiden kann", erläuterte Handler als er eines der Schwerter nahm und es zog. Die Klinge schimmerte anders als andere Artefakte in einem dunklen Grün und schien fast durchsichtig. ,,Hier, pass auf", rief er als auf einer Nebenplattform ein Block aus massivem Tauros-Stahl hochfuhr.  Er holte mit der Klinge aus und schlug zu. Das Schwert glitt wie Butter durch den Block und zerteilte ihn. Die Schnittstelle fror danach zu. ,,Ist das das Extra das du erwähnt hattest?", fragte Tatsuya. ,,Ja. Eisjade ist leicht zu verarbeiten, wenn man die richtigen Mittel hat, ist jedoch beinahe unzerstörbar und wesentlich stabiler als Silber. Jedoch friert alles, was man damit schneidet", erläuterte der Schmied. Kai kratzte sich am Kopf: ,,Also auch Menschen?" Hephaistos schwang ihren Hammer als Flammen durch die Luft wirbelten und in dem Hangar Menschen erschienen. ,,Das sind feindliche Soldaten, die wir mitgenommen haben als wir die Eisjade besorgt haben. Die haben uns angegriffen beim Bergbau. ,,Und da hast du dir einfach gedacht, du verwahrst sie im Materiallager deines Schmiedehammers?", fragte Tatsuya und war kurz davor Hephaistos erneut eine zu verpassen. ,,Soll mir Recht sein, so kann ich es euch direkt vorführen", erwiderte Handler und holte aus. Er ließ die Klinge durch den ersten der Soldaten schneiden. Trotz der Rüstung zerteilte die Klinge ihr Opfer ohne Probleme. Die Schnittstelle vereiste direkt. Den nächsten der Soldaten fügte Handler nur eine kleine Wunde zu. Doch auch diese fror und ließ das Eis weiter wuchern bis der gesamte Körper eingefroren war. ,,Das ist gar nicht mal schlecht. Aber warum habt ihr der Ausrüstung die Eigenschaft der Dämonenschlächter gegeben?", hakte Tatsuya nach. ,,Ihr wisst immerhin nicht, was euch erwartet. Daher haben wir der Ausrüstung die Eigenschaft der Dämonenschlächter gegeben. Für solche Fälle", lächelte der Schmied als er eine Spritze hervor zog und dem letzten Soldaten den Inhalt injizierte. ,,Das ist Blut eines Dämons höchsten Ranges, aus der Klasse der Fäulnis." Der Soldat schrie in seinen Knebel als er sich aufplusterte und überall Sporen an seinem Körper wucherten. Er riss sich los und begann um sich zu schlagen als sich die Sporen weiter ausbreiteten. Handlers Armschiene leuchtete: ,, Kunst der Antike! Karakuri-Jagdketten!" Hellschimmernde Spinnenseide rollte sich von seiner Armschiebe ab und formte sich zu vier hölzernen Säulen aus denen Ketten bestehend aus Karakuri-Fäden schossen. Sie fesselten die Bestie und machten sie Dingfest. Handler holte aus und schnitt der Bestie ins Fleisch. Die Wunde begann zu vereisen als das Eis den gesamten Körper des Monstrums überzog. Kurz nachdem der Körper zugefroren war, zerfiel dieser zu Staub. ,,Damit solltet ihr eine gute Chance haben, um auf die Jagd zu gehen. Wobei ich mich frage, ob du wirklich die Jagdausrüstung benötigst, Boss", seufzte Hephaistos und musterte Tatsuya. Ihr rechtes Auge leuchtete dabei rot. ,,Du meinst wegen Amaterasu? Ich kann nicht leugnen, dass es durch sie wesentlich leichter ist im Kampf gegen diese Spinner. Aber da sie in ein Silberartefakt gebannt ist, kann ich mit ihr nicht durch Tauros-Verbundpanzerung schneiden", ergänzte Tatsuya. ,,Ruf sie mal...", erwiderte die Schmiedin. ,,Und dann?", hakte der Ritter nach während seine Hand an den Schwertgriff wanderte. Hephaistos seufzte: ,, Jetzt mach schon." ,,Du wirst wohl wissen was du tust. Lodere empor, Amaterasu!" Flammen schossen aus der Schwertscheide empor als sich die Sonnengottheit kurz darauf manifestierte. Hephaistos schwang ihren Hammer als das Schmiedefeuer den Geist der Gottheit umhüllte und ihn in die Eisjade-Klinge bannte. In der durchsichtigen, dunkelgrünen Klinge spiegelten sich Flammen wieder. ,,So, du kennst das Spiel, Boss. Erst testen, dann der Einsatz!", grinste die Schmiedin. ,,Ist ja gut...", erwiderte Tatsuya und griff nach der Klinge. Sie schwang derweil erneut ihren Hammer als der zerteilte Block Stahl wieder zusammengeflickt wurde. ,,Amaterasu-Stil, 1. Schwert! Sengende Glutklinge!", rief der Ritter und zog seine neue Klinge blitzschnell hervor. Flammen schossen aus der Klinge als die Schneide auf den Stahlblock donnerte. Es ging erneut durch wie Butter während die Flammen ein Stück des Stahls wegschmolzen bevor dieser kurz darauf zufror. Mit einem ohrenbetäubenden Scheppern fiel der zerschnittene Stahl zu Boden. ,,Das Teil ist gar nicht schlecht", lächelte Tatsuya und mustere seine neue Klinge. ,,Was sagst du, Amaterasu?" Die Sonnengöttin manifestierte sich und grinste: ,,So kann ich viel mehr meiner Kraft einsetzen! Hätte ich das mit deiner Silberklinge gemacht, hätte ich die Klinge geschmolzen. Aber mit dem neuen Schwert kann ich endlich mein volles Ausmaß an Kraft nutzen!" Tatsuya nickte als er seine Klinge weg steckte: ,,Dann rüsten wir uns mal aus! Es geht auf die Jagd!"

~Fortsetzung folgt...~

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