~Kapitel 1: Der Angriff~
Aus den hinteren Waggons des Schnellzuges, der sich auf den Weg aus der Hafenstadt Horiko zur kaiserlichen Hauptstadt gemacht hatte, waren Schüsse zu hören. ,,Shinya!", rief Tatsuya laut. ,,Du bleibst hier und siehst zu, dass niemand zur Prinzessin vordringen kann!" Der junge Mann, der am anderen Ende des Flures seinen Posten zugeteilt bekommen hatte, nickte und löste ihn ab:,, Jawohl!" ,,Also gut, dann kümmern wir uns mal um die Schießerei, nicht wahr, Sakura?", wandte er sich an seine Kameradin und setze seine Maske auf, die seine Identität verbergen sollte. ,,Jawohl! Greifen wir ein, bevor noch jemand Unschuldiges verletzt wird!", nickte sie zustimmend und setzte ebenfalls eine Maske auf. Tatsuyas Hand wanderte an seinen Schwertgriff als er lossprintete. Dichtgefolgt von Sakura begaben sie sich in die hinteren Waggons. Die Beiden rannten die Treppe hinunter zu den unteren Abteilen. Sofort wurden sie unter Beschuss genommen, doch Sakura erwiderte das Feuer sofort. Im Gang zwischen den Sitzen konnte man einige Personen liegen sehen, alle trugen die Uniform des kaiserlichen Ritterordens. ,,Sakura, ich geh rein. Gib mir Feuerschutz", sagte Tatsuya und zog sein Schwert. Er trat aus der Nische, die ihm Schutz geboten hatte, und rannte los. Mit wahnsinniger Geschwindigkeit wehrte er die Kugeln, die ihn sonst durchlöchert hätten, mit der Klinge ab. Im Augenwinkel sah er, wie Sakura einige feindliche Soldaten erschoss. Er hingegen stieß dem ersten Feind in Reichweite seine Klinge mit voller Wucht in den Brustkorb. Blut floss aus der Wunde. Kurz darauf sackte er leblos am Boden zusammen. ,,Knallt ihn schon ab!", rief einer der maskierten Männer. Doch Tatsuya musste bei dem Satz fast lachen. Seine Gestalt wurde immer blasser als er schließlich ganz verschwunden war. Die Angreifer sahen sich panisch um, doch konnten ihn nicht entdecken. Plötzlich erfüllte ein Schmerzensschrei die Luft. Wie aus dem Nichts war die silberne Klinge des Ritters erschienen und hatte den nächsten Angreifer getötet. ,,Der Kerl ist doch kein normaler Soldat! Los doch, jetzt macht ihn schon kalt!", rief ein weiterer Feind als er drauf los schoss. Tatsuya hingegen wich aus und erstach auch ihn mit einem präzisen Stich durchs Herz. Dabei hatten die anderen Drei, die noch aus der Truppe übrig waren die Gelegenheit, dass Wappen auf seinem Mantel zu sehen. ,,Was zur Hölle? Was machen die Phantom-Ritter hier?!", rief eine Frauenstimme unter den Angreifern. ,,Wir haben doch alle Infos gehabt! Die Prinzessin sollte doch von normalen, nichtsnutzigen Soldaten bewacht werden!" ,,Mag ja sein, dass ihr die Kommunikation des Ordens knacken könnt", lächelte Tatsuya selbstsicher. ,,Aber das bringt euch auch nichts, wenn ihr die Kommunikation der Phantom-Ritter nicht knacken könnt." Einer der Angreifer zog sein Messer und ging auf ihn los:,, Na warte!" Doch er entwaffnete seinen Gegner, indem er ihm sein Schwert durch den Fuß stieß und ihn somit am Boden festnagelte. Dann holte er aus und trat ihm das Messer aus der Hand, fing es auf und stieß es ihm in den Kopf. ,,Legt die Waffen nieder und ihr kommt mit dem Leben davon! Andernfalls...", begann er seinen Satz als eine Explosion zu hören war. Der Zug wurde heftig erschüttert und das Licht fiel kurz aus. Tatsuya riss die Augen geschockt auf als er realisierte, dass seine Gegner Verstärkung hatten. Da begann sein Gegner zu lachen:,, Tja, damit hat der feine Pinkel wohl nicht gerechnet, was? Wir sind doch nicht so blöd und kommen mit nur einer Hand voll Leute hi..." Den Satz konnte er nicht beenden, da hatte Tatsuyas Klinge seinen Leib bereits durchstoßen. Übrig geblieben war nur noch das Mädchen. Sie zielte unruhig mit zittriger Hand auf ihn, doch man sah ihr an, dass sie Panik hatte. Er holte geschwind aus und durchtrennte den Lauf der Waffe mit seinem Schwert. Tatsuya nahm ihr die beiden Messer, die an ihrem Gürtel hingen, ab und schlug ihr in den Nacken. Sie verlor das Bewusstsein und kippte um. Umgehend legte er ihr Handschellen an und fixierte sie auf einer Sitzbank. ,,Sie verhaften wir. Mit etwas Glück kriegen wir ja endlich raus, wo diese Terroristen ihr Versteck haben", rief er seiner Kameradin zu. Sakura nickte. Dann begaben sich die Beiden zurück in die obere Etage des Luxusliners. Dort stiegen sie durch die Wartungsluke auf das Dach. Das Mondlicht erhellte die sternenklare Nacht. Und schon flogen die ersten Kugeln auf die Beiden zu. Er zog Sakura zur Seite, um sie vor den Kugeln zu schützen. ,,Du weißt, wie wir vorgehen?", fragte er sie ohne den Blick von den Gegnern abzuwenden. ,,Na klar doch", lächelte Sakura und zog ebenfalls ihr Schwert. Tatsuya sprintete vorn weg und bot somit Schutz für sie. So nährten sie sich ihren Feinden. Als sie nah genug dran waren, schnellte Sakura hinter Tatsuya hervor und erstach den ersten Feind. Leblos fiel er vom Dach und stürzte ins Meer, welches unter der Brücke verlief. ,,Macht schon die Sprengsätze scharf!", brüllte jemand aus der Gruppe über das Pfeifen des Nachtwindes hinweg. Ehe Tatsuya reagieren konnte, flogen auch schon mehrere Granaten in seine Richtung. Um sich nicht selbst zu gefährden, holte er aus und schlug mit der flachen Seite seiner Klinge die Sprengsätze weg. Als er auch die letzte Granate in den Ozean befördert hatte, sprintete er zur Kante des Daches und sprang. Noch im freien Fall holte er mit seinem linken Arm aus, aus dessen Ärmel ein Enterhaken schoss. Dieser verhakte sich am Dach des Zuges und er schoss wieder nach oben. Im Flug zückte er seine Pistole und zielte. Während er sich hinter die feindlichen Linien beförderte, drückte er ab. Einige Feinde gingen angeschossen zu Boden oder vielen vom Zug hinunter. Als er hinter ihnen gelandet war, zog er ein zweites Schwert. Einer der Gegner ging mit einer Machete auf ihn los. Er blockte den Angriff ab und sprang mit einem Salto über seinem Gegner hinweg und erdolchte ihn. Ein weiterer Feind wollte ihn von hinten angreifen, doch Tatsuya holte mit seinen Klingen aus und stieß nach hinten. Er spießte seinen Gegner auf und zog seine Schwerter wieder zurück. Während der leblose Körper umfiel, riss er ihm das Bajonett von der Schulter und steckte seine Klingen weg. Tatsuya packte das Bajonett mit beiden Händen und rannte los. Er rollte sich ab und holte beim hochkommen aus, wobei er den Oberkörper des nächsten Feindes zerschnitt. Er stieß zu und drückte ab. Die Kugel verlies den Lauf und durchbohrte das Herz. Leblos sackte auch der nächste Feind zusammen. Die letzten Feinde hatte Sakura erschossen. Gerade als die Beiden wieder zurück auf ihren Posten wollten, hörte Tatsuya etwas. Es klang wie ein Flugzeug. Leider sollte er recht behalten. Denn von vorne kamen wirklich Flugzeuge. ,,Das hat noch gefehlt... Da bleibt uns nichts anderes übrig", sagte er und holte sein Funkgerät aus der Tasche hervor. ,,Leader an Brücke: Hiermit bestätige ich die Aufhebung der Geschwinigkeitsbegrenzung! Tempo sofort erhöhen!" ,,Verstanden!", kam es wenige Sekunden später als Antwort per Funk. Umgehend wurde der Zug schneller. Tatsuya hingegen hockte sich hin und zielte mit dem Bajonett. ,,Ist ein einfaches Bajonett nicht zu schwach, um Flugzeuge vom Himmel zu holen?", fragte Sakura. Doch er blieb hocken und holte tief Luft. Da flogen auch schon die ersten Geschosse auf sie zu. Doch immer noch blieb er hocken und zielte mit ruhiger Hand. ,,Durchdringe alles! Shell of the Phantom!", rief er und drückte ab. Die Kugel verließ den Lauf und verschwand im Nichts. Kurz darauf explodierten mehrere Flugzeuge. Er stand auf und warf das Bajonett weg und zog wieder seine Klingen: ,,Strike of the Phantom's Knife!" Kaum ausgesprochen war Tatsuya verschwunden. Er befand sich auf einem Flugzeug und erstach den Piloten. Und schon war er wieder weg. Das Spiel widerholte sich, bis er schlussendlich alle Piloten erledigt hatte. Bevor er mit dem Flugzeug ins Meer stürzte sprang er ab und kam auf dem Dach des Zuges auf. Er rollte sich dabei ab und steckte seine Klingen weg. ,,Was bitte war das denn?!", fagte Sakura erstaunt. Er antwortete ihr:,, Das waren Geheimkünste des Ordens, die wir eigentlich nur in solchen Situationen einsetzen. Alles weitere werde ich dir erklären, sobald wir wieder im HQ sind." ,,In Ordnung", sagte sie und nickte. ,,Also gut", begann er seinen Satz. ,,Das hätten wir hoffentlich dann. Lass uns zurück zur Gefangenen gehen." ,,Soll ich sie gleich hier verhören? Oder warten wir damit, bis wir im Gefängnis des kaiserlichen Ritterordens sind?", fragte Sakura und steckte ihre Waffen weg. Tatsuya nickte:,, Wir verhören sie jetzt. Bis wir in der Hauptstadt sind, dauert es noch." Gesagt, getan. Als die Beiden bei ihrer Gefangenen ankamen, war diese bereits wieder zu Bewusstsein gekommen. Tatsuya setzte sich auf die Sitzbank ihr gegenüber. ,,Also. Wir hätten da ein paar Fragen. Wenn du sie ehrlich und ohne zu Murren beantwortest, kommst du lebend davon, wenn du allerdings die harte Tour bevorzugst dann...", begann er den Satz. ,,Dann was?!"; erwiderte die Gefangene. ,,Endest du wie die anderen Mistkerle die wir erledigt haben!", fauchte Sakura sie an und zog ihre Waffe. Sofort sah man an ihrem Gesicht, dass sie Panik hatte. ,,Sakura, dass reicht. Steck die Waffe weg bis ich dir andere Anweisungen gebe.", sagte er und packte ihren Arm, in der sie die Pistole hielt. ,,Nenne uns zuerst deinen Namen, deine Herkunft und dein Alter." Sie zögerte sichtlich. Sakura hingegen hatte schon wieder die Hand an der Waffe. ,,Mein Name ist Haru Masayoshi. Ich bin aus dem Dorf Irato und ich bin 17 Jahre alt", antwortete sie dann doch auf die Fragen. ,,Was war euer Plan heute und warum bist du diesem Pack beigetreten?", horchte er sie weiter aus. Diesesmal erzählte sie schon mehr:,, Unser Plan war es, die Prinzessin zu entführen und mit ihr Lösegeld zu erpressen. Aber unser Boss hatte gar nicht vor, nachdem Erhalt des Geldes die Prinzessin gehen zu lassen. Stattdessen hatte er vor, sie zu töten. Ich bin deswegen beigetreten, weil mir die kaiserliche Armee alles genommen hat. Meine Eltern sitzen beide im Gefängnis, nur weil sie keine Steuern zahlen können und mein Dorf wird von Euresgleichen tyrannisiert! Deswegen habe ich mitgemacht!" ,,Einen Moment mal", warf Tatsuya ein. ,,Alle Soldaten der kaiserlichen Armee haben einen Eid geleistet, für Recht und Ordnung zu Sorgen. Das schließt mit ein, dass Bürger, die keine Steuern zahlen können, nicht verhaftet werden dürfen. Willst du etwa damit sagen, die Soldaten des Reiches würden gegen ihren Eid verstoßen?" Haru nickte nur. ,,Verstehe", begann er. ,,Wir werden dem nachgehen. Was dich allerdings betrifft, du wirst in Haft kommen und höchstwahrscheinlich vor ein Gericht gestellt. " Sie sah nur auf den Boden, den Tränen nah. ,,Leader an HQ: Wir haben eine Gefangene. Wir sind auf dem Weg von Horiko zur Basis angegriffen worden. Angreifer sind alle tot bis auf die Gefangene. Bereitet schon mal ein Einsatzfahrzeug vor.", sprach er in sein Funkgerät. Kurz darauf ertönte eine Stimme:,, HQ an Leader: Verstanden! Alles wird für Ihre Ankunft vorbereitet sein, Großmeister!" ,,Sakura, sobald wir zurück sind, übergeben wir Haru Shinya. Er soll sie erstmal in eine Zelle bei uns im HQ sperren. Wir beide fahren dann von der Hauptstadt aus nach Irato. Wenn es wirklich stimmt, dass unschuldige Zivilisten verhaftet werden, müssen wir eingreifen", erläuterte er Sakura sein Vorhaben. Sie nickte und salutierte streng: ,,Jawohl!" Dann waren die Lichter der Hauptstadt endlich zu sehen. Tatsuya war froh, dass sie angekommen waren. Der Zug fuhr in den Bahnhof ein und kam zum Stillstand. Er ließ Shinya die Gefangene abführen, während er mit Sakura die Prinzessin zu ihrem Wagen eskortierte. Dort angekommen begrüßte er seine Kameraden: ,,Tut mir leid, dass ihr warten musstet, Kai und Rin. Wir hatten auf der Fahrt einige "Turbolenzen" zu bewältigen." Kai lachte: ,,Mach dir da mal keine Sorgen. Es sind ja alle heil angekommen. Außerdem wussten wir ja, dass sowas passieren könnte." ,,Da stimme ich zu", sagte Rin. ,,Wie dem auch sei, wir haben dir deinen Wagen fertig gemacht." ,,Sehr gut, danke. Ich breche mit Sakura jetzt auf, wir haben einen Hinweis bekommen, dass in dem kleinen Dorf Irato Soldaten wohl Zivilisten, die keine Steuern zahlen können, einsperren. Wenn das stimmt, müssen wir das unterbinden", erläuterte er sein Vorgehen. ,,Also dann, wir bringen die Prinzessin zum Palast. Shinya fährt die Gefangene direkt ins HQ. Damit verabschieden wir uns erstmal", sagte Kai, der in den schwarzen Wagen hinter ihm einstieg. Als er losfuhr, kam hinter dem Wagen der Prinzessin Tatsuyas Wagen zum Vorschein. Wie alle Wagen des kaiserlichen Ritterordens war auch dieser schwarz. Die Kühlerfigur stellte das Wappen der Eliteeinheit dar. ,,Also gut", begann er seinen Satz. ,,Wollen wir?"
~Fortsetzung folgt....~
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