Der Ring geht nach Süden
In der nächsten Woche wurden allerlei Sachen für die Reise vorbereitet, Wege besprochen sowie Dinge und Proviant eingepackt.
Es wurde mehr Wert auf Heimlichkeit und schnelles Vorankommen gelegt, als auf große Kriegsmaschinerie.
Bisher hatte ich nicht gewusst wer den Ring noch begleiten würde, doch Mitte der Woche überbrachte Legolas mir die Nachricht sowohl Merry als auch Pippin würden uns begleiten, denn letzterer hatte sich geweigert zurückgelassen zu werden.
Mir war diese Entscheidung nur recht, die beiden würden etwas Wirbel in unsere Truppe bringen und ich hatte sie in den zwei Monaten unseres Aufenthaltes sehr liebgewonnen.
Ich entschied mich, nur das nötigste einzupacken, und warf so eine Bürste, Handschuhe aus Leder zum Reiten oder wenn es kalt wurde, ein paar Decken, und zwei Bücher in einen Lederbeutel.
Schlussendlich wickelte ich mir noch einige Bänder um das Handgelenk, falls es nötig war meine Haare erneut hochzubinden.
Nach etwas überlegen wurde sich darauf geeinigt, dass wir von Imladris aus den Weg zu Fuß beschreiten würden.
Wir entschieden uns außerdem dafür, verhältnismäßig wenigen Proviant mitzunehmen, da es möglich war während der Wanderung auf Jagd zu gehen oder wilde Früchte zu sammeln.
Trotzdem fertigte ich gemeinsam mit meiner Großmutter mehrere Dutzend Laibe Lembasbrot an.
Man konnte ja nie wissen.
Auch der Weg war schon klar, denn Gandalfs Plan war simpel, wir würden vierzig Tage westlich des Nebelgebirges entlang in südliche Richtung gehen.
In der Hoffnung, dass die Furten des Isen und die Pforte von Rohan noch offen waren.
Danach wollten wir uns aus östlicher Richtung Mordor nähern.
Die letzten Tage vergingen wie im Flug und viele Mitglieder der Gemeinschaft verbrachten die Abende in der Halle des Feuers.
So wurde jeden Abend eine andere Geschichte des ersten Zeitalters erzählt, von dem Fall Godolins, die Narn I Hîn Húrin oder das Lied von Beren und Lúthien.
Dann endlich an einem Tag Ende Dezember wollten wir aufbrechen.
Es war kalt und ein starker Ostwind pfiff um die Bergspitzen, während hin und wieder dunkle Wolkenfetzen über unsere Köpfe hinwegzogen.
Als die Dämmerung sich auszubreiten begann machten wir uns bereit, Elrond hatte geraten so oft es möglich war im Schutze der Dunkelheit zu wandern.
Während wir nun versammelt standen blies Boromir ein letztes Mal sein Horn, alle die es hörten schreckten hoch.
Elrond hatte jedem von uns einen warmen Mantel geben, wenngleich Legolas und ich sie nicht wirklich brauchten hatte ich meinen mit Freuden genommen, man konnte ja nie wissen.
Weitere Dinge wie Lebensmittel, zusätzliche Decken und Kleider sowie andere wichtige Sachen, darunter auch mein Beutel wurden auf das kleine Pony geladen, das ich schon zu Anfang meine Aufenthaltes in Imladris kennengelernt hatte.
In der Halle des Feuers wurden noch einige Abschiedsworte gesprochen, dann begaben wir uns nach draußen und warteten auf Mithrandir.
Ich stand etwas abseits und dachte nach, wann würde ich meinen Bruder wiedersehen, wann meine Eltern, erst wenn ich Lórien wiedersah, dies würde nur geschehen wenn sich unsere Route früher nach Osten wenden müsste als gedacht.
In diesem Augenblick traten Elrond und Gandalf hinaus.
Elrond rief uns zu sich und verkündete feierlich: „Dies sind neun Gefährten, die Frodo und den Ring begleiten, auf seiner Mission den EINEN Ring zu zerstören.
Neun Gefährten, für die neun Nazgûl.
Nehmt euch in acht, der Weg wird nicht leicht sein, doch nun liegt das Schicksal Mittelerdes auf euren Schultern.
Denn der Ringträger macht sich auf die Suche nach dem Schicksalsberg, ihm allein ist eine Verantwortung auferlegt:
Er darf den Ring weder wegwerfen noch ihn einem Diener des Feindes ausliefern oder ihm auch nur einem anderen überlassen als den Mitgliedern der Gemeinschaft oder des Rates, und auch das nur in der größten Not.
Die anderen gehen als freiwillige Gefährten mit ihm, um ihm auf seinem Weg behilflich zu sein.
Ihr mögt Verweilen oder umkehren oder andere Pfade beschreiten, wenn sich die Möglichkeit bietet.
Je weiter ihr geht, umso weniger leicht wird es sein zurückzukommen, dennoch wird Euch kein Eid und keine Verpflichtung auferlegt, weiter zu gehen, als ihr es wollt.
Möge das Unterfangen gelingen und der Segen der Elben und Menschen und aller Freien Völker euch begleiten.
Und mögen die Sterne euer Angesicht bescheinen."
Es war still nur einige leise Stimmen sagten uns lebe wohl, ich umarmte ein letztes Mal meine Großeltern, dann begann sich die Gemeinschaft in Bewegung zu setzen und wir wandte uns ab und gingen der Dämmerung entgegen über die Brücke und den steilen Pfad welcher aus der Schlucht um Bruchtal heraus führte.
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