Kapitel 30

(Triggerwarnung)

Lexana

Wütend stapfe ich durch den blauen Wald. Den König könnte ich fressen, wenn wir nicht seine Hilfe bräuchten. Argh.

„Beruhig dich, war doch nicht so schlimm." spricht Amrynn grinsend. Ich will gerade auf ihn losgehen und meine Wut an ihm auslassen, als Xander und vor allem Damian sich mir in den Weg stellen. Damian wirft mir einen Blick zu, ehe er mich wortlos in eine Umarmung zieht.

Meine Wut verpufft fast augenblicklich. Die Umarmung ist schön. Ich will gerade meine Augen genießend schließen, als Amrynn was sagt: „Faszinierend, als hätte man die Wut wie eine Kerze ausgepustet."

Wütend will ich mich von Damian lösen, als Amrynn winkt „Bis die Tage." Und schon werden wir aus der Dimension gezogen. Als wir am Pilzkreis ankommen, schüttle ich Damians Hände ab.

„Demnächst werde ich ihn umbringen." spreche ich wütend und stapfe auf. „Was ist das zwischen Euch?" knurrt Damian. Abwinkend sage ich „Nicht so wichtig."

Damian will was erwidern, doch werden wir von Schüssen unterbrochen. Alarmiert schauen wir alle in die Richtung, aus der die Schüsse kamen.

„Hier darf nicht gejagt werden!" knurrt Xanders Wolf und schon verwandelt er sich. Damian tut es ihm gleich. Beide schauen zu uns. „Na dann." Sage ich und klettere auf Damian, obwohl ich auch laufen könnte. Lira tut es mir gleich, nur dass sie auf Xander steigt.

Beide Wölfe preschen los, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Bei dem Tempo fällt es selbst mir schwer Halt zu behalten. Nach einem Blick zu Lira, merke ich, dass sie größere Probleme damit hat. Ich murmle einen Zauber, wodurch sie nun oben bleibt. Sie schaut dankbar zu mir.

Der Stopp kommt so plötzlich, dass ich über Damian hinweg falle. „Sag mal geh..." in meiner Schimpftirade breche ich ab, als ich die schwächer werdende Magie eine Waldnymphe bemerke. Alarmiert drehe ich mich um.

Eine Hirschkuh kommt auf uns zu gerannt. Als sie mir in die Augen schaut bleibt sie stehen und bricht zusammen. Sofort laufe ich an ihre Seite. Sie verwandelt sich in eine Frau. Mein Kleid nutze ich, um ihre Blöße zu bedecken. Lira tut es mir gleich, doch bei ihr Kleid merkt man sofort, dass es blutrot wird.

„Was ist passiert?" frage ich sie. Blutröchelnd versucht sie mir zu antworten „Jä..ger. Bitte, du musst mein Kind beschützen!" Das Letzte fleht sie. „Ich werde es beschützen." spreche ich. Auch Lira spricht „Und ich auch."

Der Waldnymphe entkommt eine Träne der Not. Als ich das erkenne, fange ich sie auf. „Du brauchst nichts zu befürchten. Dein Kind wird sicher sein." Versuche ich sie zu beruhigen. Schwach lächelt sie „Ich weiß." Dann nimmt sie auch schon ihren letzten Atemzug.

Lira streicht eine Träne fort. „Das ist nicht fair. Sie hätte eigentlich noch lange leben sollen bis gestern." Ich richte mich an die Wölfe „Fangt die Jäger aber passt auf. Sie sind wahrscheinlich vom Dunklen beauftragt worden. Lira und ich suchen das Kind." spreche ich bestimmend.

Die beiden Wölfe nicken und laufen dann los. Währenddessen wird die Waldnymphe ein Teil des Waldes. Wurzeln wickeln sich um sie und lassen sie so zu einem Teil des Waldes werden.
Ich schaue zu Lira, sie nickt und wir laufen ebenfalls los. Ein Zauber führt uns auf direktem Weg zu einem kleinen Kitz, welches sich verängstigt zusammen gekauert hat.

„Hey Kleines. Ich bin Lexana und das ist Lira. Wir passen ab heute auf dich auf." Mit großen Augen schaut mich das Kitz an. Es ist fast so, als wolle es fragen, wo seine Mutter ist. „Deine Mutter ist bei eurem Vorfahren, dem Waldgott. Er hat sie zu sich geholt, wo sie nun in Frieden und Freiheit leben wird. Doch bevor sie ging, bat sie uns, dass wir auf dich aufpassen sollen." versuche ich schonend dem Kind bei zu bringen.

Nachdem es uns Beide nochmal prüfend anschaut, steht es vorsichtig auf. Als es schließlich steht, erkenne ich, wie jung es noch sein muss. Bestimmt nicht älter als 10 Jahre. „Magst du dich in Menschengestalt zeigen? Wenn nicht, verstehe ich das auch." frage ich sanft.

Doch bevor es irgendwie reagieren kann, geht ein Schuss nur wenige Zentimeter neben dem Kitz ein. Erschrocken kauert es sich wieder auf den Boden. Wütend wirble ich in die Richtung, aus der der Schuss kam.

Meine Sense bildet sich schon fast ohne mein Zutun. Ich will mich gerade auf die zwei Jäger stürzen, als zwei Wölfe vor mich springen und die Jäger mit hochgezogenen Lefzen anknurren. Immer mehr Wölfe erscheinen und kreisen die Jäger ein.

Von den eben noch hämisch grinsenden Jägern ist nichts mehr zu sehen, denn nun legen sie ängstlich ihre Gewehre auf den Boden. Mich zu Ruhe zwingend, verschließe ich meine Kraft weitestgehend. Auf die Jäger zuschreitend, spreche ich „Das hättet ihr nicht tun sollen. Nur wer vorher schon wildert, hätte der Dunkle dazu bringen können, es wieder zu tun. Nur habt ihr euch dieses Mal mit den Falschen angelegt."

Beim ersten Jäger lege ich meine Finger auf seine Schläfen. Schon fließt meine Magie in den Jäger. Dieser schreit auf, denn ich bin nicht zaghaft. Wegen den Beiden und dem Dunklen, wächst ein weiteres Kind ohne Eltern auf.

Als ich schließlich alles Dunkle in dem Jäger gesammelt habe, ziehe ich es aus ihm heraus. Die zähflüssige Masse packe ich zu der anderen, die ich bewahre. Schließlich wende ich mich dem zweiten Jäger zu, der vor Angst ohnmächtig wurde.

Doch sobald ich auch bei ihm anfange, wacht er schreiend auf. Nachdem ich bei Beiden noch die Erinnerung verändert habe, setzten wir sie an der Straße aus.

Mit dem Kitz, welches sich schützend an Lira drückt, machen wir uns schließlich, beschützt durch die Wölfe, auf den Weg zurück ins Rudel.

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