Kapitel 29
Lexana
Nach Luft schnappend setzte ich mich in Bett auf. Oh je, oh je. Durch die Dringlichkeit klettere ich panisch aus dem Bett.
Luna hat mich in meinem Traum besucht. Wir müssen noch heute in die Anderswelt. Schnell hole ich mir ein weißes Kleid und ziehe es an, ohne groß darauf zu achten.
Dann eile ich hinaus und suche Damian und Xander. Damian finde ich im Wohnzimmer. Als er mich sieht, springt er erschrocken vom Sofa auf. "Wie geht es dir?" will er besorgt wissen. "Das ist nicht so wichtig. Los, ziehe dir schnell weiße oder beige Kleidung an." dränge ich ihn ebenfalls zur Eile.
"Das ist nicht so wichtig? Lexana, du bist meine Mate! Für mich wird das immer wichtig sein." hält er mich auf. Ich nicke "Okay, aber du musst dich trotzdem beeilen, los." Ich schiebe ihn in sein Zimmer und schließe die Tür vor seiner Nase.
Okay, jetzt fehlen nur noch zwei. Schnelle mache ich mich auf die Suche nach den Beiden. "Na los, Beeilung ihr Beiden. Ihr müsst euch weiße Kleidung anziehen. Los" dränge ich Lira und Xander, als ich sie schließlich gefunden habe.
Lira reißt sich von mir los. "Lexana, was ist los, warum bist du so in Eile, fast schon in Panik?" fragt sie mich ruhig, aber bestimmt. Ich atme einmal tief durch und erkläre dann "Luna kam im Traum wieder zu mir. Sie hat mich an eine Sache erinnert." "Und an welche?" brummt Xander, der nicht gerade erfreut ist, dass ich ihn und Lira gestört habe.
"Nun, ich habe vergessen, dass die Sonnenwende bei uns zwar am 21. Juli stattfinden wird, aber die Zeit in der Anderswelt läuft anders. Dort wird schon in fünf Tagen die Wende und Vollmond sein. Wie konnte ich das so vergessen?" frage ich mich selber und raufe mir die Haare.
"Es ist alles gut Lexana, jedem kann ein Fehler passieren." flüstert mir Damian ins Ohr und legt gleichtzeitig seine Arme um meinen Körper. Während Xander und Lira nun also in ihren jeweiligen Zimmern verschwinden drehe ich mich zu Damian um. "Aber mir passiert sowas nicht! Mir darf sowas nicht passieren!"
"Dir ist es ja noch früh genug eingefallen mit etwas göttlicher Hilfe, also alles gut. Wie kommen wir denn in die Anderswelt?" fragt er. "Wir brauchen ein paar Runen und einen Feenring." "Feenring? was ist das denn?" fragt Damian mich. "Zeige ich dir. Ich hatte auf einer Fahrt einen gesehen." winke ich ab.
Xander und Lira kommen aus ihren Zimmer. Prüfend schaue ich mir von allen Dreien ihre Kleidung an. "Ja, das müsste gehen. Sobald wir in der Anderswelt sind, überlasst ihr mir das Reden. Sie wollen bestimmt etwas als Ausgleich dafür, dass wir in ihre Höhle dürfen. Ich werde den Antrag stellen, da ich weiß, was auf mich zukommen wird." Damian will mir schon wiedersprechen, dochich werfe ihm nur einen strengen Blick zu."Da lasse ich nicht mit mir verhandeln.!"
Dann rufe ich ein Portal zu dem Feenring. Das Portal bringt uns auf die Straße, die das Rudel und die Stadt verbindet. Ich schaue mich ein paar Momente um, bis ich den Feenring entdecke und entschlossen auf diesen zugehe.
Vor dem Feenring angekommen, verneige ich mich und trete dann in den Kreis von Fliegenpilzen ein. Ich beginne die Runen in den Boden zu zeichnen. Als ich schließlich fertig bin, wende ich mich an die anderen. "Zeigt euren Respekt und tritt dann erst ein." spreche ich zu ihnen.
Lira verneigt sich genau wie ich und steigt über die Pilze in den Feenring. Damian und Xander zögern, wodurch ich sage "Lira und ich können auch alleine gehen." Fast sofort verneigen sich Beide und treten neben uns. Mein Schmunzeln muss ich mir ziemlich verkneifen. Beide sind ziemlich vorhersehbar.
Ich spreche die Beschwörungworte und merke, wie wir augenblicklich in eine andere Dimension gezogen werden. Es ist ein ekliges Gefühl, dass wir so auseinander gezogen werden. Als das Ziehen nach lässt, fühle ich auch wieder festen Boden unter meinen Füßen.
Langsam öffne ich meine Augen und gewöhne mich an die Umgebung. Hier in der Anderswelt sind die Farben viel stärker. Alles leuchtet und glitzert. Zudem haben die Planzen für uns unnatürliche Farben. Die Bäume haben lila, blaue oder goldene Blätter. Es ist eben alles irgendwie anders.
"Wow, das sieht so schön aus hier." spricht Lira bewundernd "Ja, lasst euch von der Schönheit aber nicht blenden. Je schöner etwas ist, desto gefährlicher ist es. Und das gilt nicht nur für die Planzen." warne ich sie.
Es raschelt im Gebüsch neben uns und ehe wir schauen können, sind wir von Feen umzingelt, die ihre Waffen auf uns richten. Mit offenem Mund starrt Lira zu den Feen. "Ich nehme mal an, die sind super gefährlich?" flüstert sie zu mir.
Das Grinsen kann ich mir dieses Mal nicht verkneifen. Genausowenig der Feenkrieger, der sein Schwert an meine Kehle hält. "Lange nicht mehr gesehen Lexana, die Todes-Bewahrerin." spricht er mit einer melodischen Stimme. "Hallo Amrynn Krisgolor." Sobald er sein Schwert wieder eingesteckt hat, nehmen auch die anderen Feenkrieger ihre Waffen herunter.
"Was führt dich her?" fragt Amrynn mich. "Ein Auftrag. Ich muss mit deinem König sprechen." Amrynn seufzt. "Er ist nicht gut auf dich zu sprechen. Dieses Mal muss du es trinken als Bittstellerin" warnt er mich. "Ich weiß, aber davon hängt das Wohlergehen der Welt ab." "Tut es das bei dir nicht immer?" fragt er schmunzelnd und mir werden meine Knie weich, bei seinem Schmunzeln. Warum sind Feen nur so gefährlich?
Amrynn hat uns dann zusammen mit seiner Truppe zum Schloss gebracht. Während wir vier in der Eingangshalle warten, hat Amrynn versprochen, dass er uns eine Audienz verschafft.
"Wie lange müssen wir denn noch warten? Das ist doch einfach nur noch ein Machtgehabe." knurrt Xander. Lira legt Xander ihre Hand auf den Arm von Xander. Fast sofort beruhigt er sich wieder. Snft lächeln sich beide zu.
Ein Diener kommt zu uns und berichtet "Der König empfängt sie." Wir folgen ihm hinaus in den Park und von dem Park in den Wald. Vögel zwitschern, Hasen kann ich im Gebüsch rascheln hören und andere Tiere. Es ist so friedlich hier. Der Wald hier besteht hauptsächlich aus den Bäumen mit goldenen Blättern.
Auf einer Lichtung sind einige Feen zu sehen, auch Amrynn, der neben dem König steht. Vor dem König verneige ich mich "König Raeran Farfina, vielen Dank, dass sie uns empfangen." "Lexana, was führt euch her?" spricht er gelangweilt.
Ich beginne zu erklären, warum wir hier sind. Als ich ende schaut Raeran Farfina auf. "Ich soll euch also Zugang zu der Höle der Erleuchtung geben? Einfach so?" "Nun es geht auch um eure Welt. Gibt es unsere Welt nicht mehr, habt ihr keine Welt mehr, die euch erdet. Und das wird passieren, wenn der Dunkle die Macht erlangt und wir ihn nicht aufhalten. Wir können Ihn endlich vollständig aufhalten." versuche ich ihn zu überzeugen.
Der König seufzt. "Warum musstet auch ausgerecht du den Auftrag bekommen?" spricht er, aber mehr zu sich selber. Sein Blick richtet sich auf jemanden hinter uns. Ich folge seinem Blick und sehe seinen Sohn, der Lira verwundert anschaut. Lira schaut ihn aber nur fragend an. Kein Wunder, die Feen tragen bei uns eine Hülle. Dann gab der Kronprinz ihr den Kristal aus der Höle der Erleuchtung?
Der Prinz geht zu seinem Vater und bespricht sich flüsternd mit ihm.
Er räuspert sich. "Nun gut. Aber Lexana, du kennst die Bedingung? Dieses mal werde ich mich nicht überreden lassen oder ist einer der drei Begleiter der Bittsteller?"
Ich trete vor und sage "Nein, ich bin der Bittsteller, nur müssen wir vier den Zauber wirken." Der König nickt und gibt dann ein Zeichen. Mir wird ein Becher mit einem Trank gegeben. Als ich ihn gerade an meine Lippen halte, nimmt Damian den Becher mir ab. "Was ist das?" fragt er mich. "Der Trank wird meine Absichten freilegen." erkläre ich. "Wird er dir schaden?" fragt Damian besorgt. "Nein, aber er könnte etwas offenbaren, was ich nicht offenbaren möchte." Ich nehme Damian den Becher entschieden ab und trinke ihn dann schnell aus, ehe er ihn mir erneut abnehmen kann.
Der König richtet sich auf und sagt dann "Nun, ich habe Lust auf Musik. Ich würde sagen, singe es doch Lexana" Meinen bösen Blick erwidert der König nur mit einem Schmunzeln.
Ich gehe in die Mitte der Lichtung und amte tief durch. Die Windspiele in den Bäumen höre ich nun überdeutlich, ebenso die Vögel.
Dann beginne ich mit meiner Magie die Musik zu kreieren. Langsam fange ich an, mich zu bewegen. Meine Magie wandert in schwarzen Flammen über meinen Körper. Immer mehr verleitet mich der Trank, mich in dem Lied zu verlieren.
Die Bedeutung des Liedes lässt mich schwer schlucken:
Was alle als Fluch sehen, sehe ich einfach nur als meine Kräfte. Selbst die Hexen auf Avalon haben Angst vor mir. Ich bin nur eine Frau, Bewahrerin und frei. Nur meinen Kräften selbst verpflichtet. Wenn es Sünde ist, so zu fühlen, dann sollen sie mich verbrennen. Aber so bin ich, ich tanze mit dem Feuer.
Bei jedem Wort was ich singe, steigen die schwarzen Flammen immer höher. Sie lassen das vorher rein weiße Kleid zu einem schwarzen Kleid werden. Nach dem letzten Ton sinke ich auf die Knie und schaue zu dem König.
Verstehend nickt er. "Kommt in fünf Tagen zur Sonnenwende. Ihr seid zum Fest eingeladen und bei Vollmond könnt ihr in die Höhle."
https://youtu.be/Rvw-23abRmc
(Karliene - Dance with the Fire)
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