Epilog Zweieinhalb Jahre später Tris

Mit der einer Hand  schließt Tobias die Wohnungstür auf, mit  der Anderen hält er meine Hand. Wir sind beide müde und erschöpft, es war ein anstrengender Arbeitstag. Tobias arbeitet als Assistent von Johanna Reyes, einer Politikerin unseres neuen Regierungssystems. Wir haben uns der Welt außerhalb des Zauns angepasst. Chicago ist eine Großstadt wie jede andere auch geworden, jeder kann dort hinziehen. Ich arbeite ebenfalls als Assistentin eines Politikers. Tobias und ich leben in einem Apartment in der Nähe des rekonstruierten Sees. Shauna und Zeke wohnen zwei Stockwerke über uns, Cristina drei Häuser weiter. Cara und Caleb leben in dem Kenhauptquartier und sind Wissenschaftler.  Mein Verhältnis zu Caleb hat sich zwar verbessert, aber es wird nie wieder so wie früher sein. Evelyn und Marcus sind immer noch aus der stadt verbannt, aber Tobias trifft sich manchmal mit Evelyn in Milwaukee.

Draußen ist es schon stockfinster. Wir gehen in unsere Wohnung und fallen todmüde ins Bett. Nach wenigen Minuten überkommt mich der Schlaf.

Am nächsten Morgen wache ich früh auf, aber es ist nicht mein Wecker, der mich geweckt hat, sondern die Übelkeit. Ich rapple mich auf und renne ins Badezimmer und übergebe mich in die Toilette. Kleine Tränen rollen über meine Wangen. Verwirrt wische ich sie weg. Mir ist eigentlich gar nicht nach Weinen zu Mute. Ich gehe zum Waschbecken und spritze mir etwas Wasser ins Gesicht.

Als ich zurück ins Schlafzimmer komme, fällt mir auf, dass Tobias schon bei der Arbeit ist. Aufeinmal habe ich wahnsinnigen Hunger. Ich schlurfe in die Küche und mache mir ein Sandwich. Zum Glück habe ich heute frei, denn so wie es mir geht, kann ich nicht zur Arbeit gehen. Dann fällt mir ein, dass Christina heute zum Frühstücken kommen wollte. Schnell dusche ich und ziehe mir etwas Frisches an.

Wenige Minuten später klingelt es an der Tür. Es ist Cristina. Als ich ihr die Tür öffne, erstarrt ihr lächeln und sie setzt eine besorgte Miene auf.

Sie umarmt mich und fragt: "Tris, was ist denn los?"

"Nichts", antworte ich, aber mir fällt auf,dass meine Stimme zittert.

"Aber du weinst", flüstert sie.

Überrascht fasse ich mir mit den Fingerspitzen an die Wange. Sie sind nass. Erstaunt sehe ich Cristina an. Sie zieht die Augenbrauen hoch. Ihr wird klar, dass mir nichts fehlt.

Sie lacht und scherzt:"Hast du etwa Stimmungsschwankungen oder was?"

Ich lache nur und schüttle den Kopf. Zusammen gehen wir in die Küche. Obwohl ich eben schon was gegessen habe, habe ich immer noch unheimlich großen Hunger. Christina starrt mich fassungslos an, als ich mein drittes Sandwich verdrücke.

"Tris, ist alles in Ordnung mit dir? Du hast Stimmungsschwankungen und isst, als ob du seit Tagen nichts mehr gegessen hast. Bist du schwanger oder was ist los mit dir?"

Ich will gerade mit einem kräftigen 'Nein!' antworten, als mir klar wird, dass es stimmen könnte. Cristina blickt mich fragend an und wartet auf eine Antwort. Aber ich starre sie nur weiter mit großen Augen an. Ich beiße mir auf die Unterlippe.

Christinas Mund klappt auf und sie flüstert geschockt:"Oh nein. Nicht dein Ernst!"

Ich schlucke. Ich starre auf den Boden und sage mit zitternder Stimme: "Ich weiß es nicht, aber ich habe mich gerade eben übergeben."

Einen Moment lang herrscht Schweigen im Raum. Dann verzieht sich Christinas Mund zu einem Lächeln. "Mach einen Schwangerschaftstest", sagt sie aufgeregt.

Ich stehe auf, packe sie am Arm und ziehe sie mit mir in die Stadt. Eine halbe Stunde später kommen wir mit dem Test aus dem Laden. Die Leute ums herum starren uns an wie Verrückte, als wir an ihnen vorbei sprinten.

Wieder zurück in der Wohnung, schiebt Christina mich aufgeregt ins Badezimmer. Ich beiße mir in die Wange, als ich auf das Ergebnis auf dem Stäbchen warte. Ich schließe die Augen. Mein Puls rast.

Christina kreischt.

Ich öffne die Augen.

Der Test ist positiv.

Ich bin schwanger.

Ich fange wieder an zu weinen. Cristina nimmt mich in den Arm. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich freuen soll oder nicht. Ich meine, natürlich will ich das Baby behalten. Aber will Tobias das auch? Hat er sich unsere Zukunft so vorgstellt? Ich fange zu schluchzen an. Was, wenn nicht? Was, wenn er mich deswegen verlässt?

Christina lächelt mich an. Dann flüstert sie zuversichtlich: "Er wird das auch wollen. Ganz sicher."

Sie kennt mich so gut. Ihre Worte helfen, aber trotzdem mache ich mir Sorgen.

"Meinst du wirklich?", frage ich mit rauer Stimme.

"Ja, ganz sicher... Aber du solltest es ihm so bald wie möglich sagen", sagt Christina und drückt meine Hand.

Ich nicke zwinge mich zu einem kleinen Lächeln. Christina schaut auf ihre Uhr und erstarrt.

"Du, Tris, ich muss los. Ich hab noch eine Verabredung mit Nate."

Ich grinse. Endlich hat Christina auch jemanden gefunden mit dem sie glücklich werden kann. Sie umarmt mich noch ein allerletztes mal und verschwindet fröhlich aus meinem Apartment.

Mit ihrem Verschwinden kehren allelrdings auch die Sorgen um Tobias Reaktion zurück. Wie soll ich es ihm bloß sagen? Plötzlich habe ich wieder Hunger. Ich gehe in die Küche und gucke ih wir noch was leckeres zu essen haben. Doch im Kühlschrank ist nichts zu finden. Ich seufze und schnappe mir meine Jacke um einkaufen zugehen.

Kurze Zeit später komme ich mit drei Tüten voller Essen an einem Babyshop vorbei. Ich lasse meinen Blick durchs Schaufenster schweifen. Ich bleibe an einem gelben T-shirt hängen, auf dem "Weltbesster Papa" steht. Aufeinmal weiß ich wie ich es Tobias sagen werde. Ich gehe in den Shop und kaufe das T-shirt. Die Verkäuferin lächelt mich warm an, als ich es bezahle. Ich beeile mich nach Hause zukommen, den Tobias wird schon in wenigen Stunden von der Arbeit zurückkommen und ich möchte noch für ihn kochen.

Wieder in unserer Wohnung fange ich an zukochen. Der Braten muss noch zwei Stunde in den Backofen. Ich habe also noch Zeit um mich etwas zuentspannen. Ich lege mich auf die Couch und nach wenigen Minuten schlafe ich ein.

Wir sitzen am Tisch und essen. Ich bin nervös. Tobias sieht mich an. "Alles in Ordnung?", fragt er. Ich atme einmal tief durch. Jetzt oder nie. "Tobias ich bin schwanger", sage ich entschlossen.  Tobias guckt mich für einen Moment mit großen Augen an. Dann lässt er Gabel klappernt zu Boden fallen, steht auf ninmt sich seine Jacke und verschwindet. Ich sinke auf meine Knie und vergrabe mein Gesicht in den Händen. Ich weine, ich schreie, ich schluchze.

Das Klingeln der Eieruhr weckt mich. Ich wache schweißgebadet und mit Tränen auf den Wangen auf. Sofort wird mir klar, dass es nur ein Traum war. Ich springe auf und gehe zum Backofen. Als ich ihn aufmache kommt mir viel Dampf entgegen. Ich huste kurtz und ziehe danm den Braten raus. Schnell decke ich den Tisch und bereite alles vor. Als ich fertig bin kehrt die Nervosität wieder zurück. Wenige Minuten später höre ich Schlüssel im Türschloss. Tobias ist zurück. Ich atme einmal tief durch und komme ihm entgegen. Sobald er mich sieht umarmt er mich und gibt mir einen langen, sehnsuchtsvollen Kuss. Als er sich von mir löst fragt er:"Wie war dein Tag?" Zögernd sage ich:"Gut." Ich wechsel schnell das Thema. "Essen ist fertig." "Super", sagt er lächelnd. Und zusammen gehen wir ins Esszimmer. Wir setzen uns hin und fangen an zu essen. Ich bin total nervös und angespannt. Ich höre unserer Unterhaltung nur mit halben Ohr zu. "Tris?", fragt Tobias besorgt,"ist alles in Ordnung?" Ich nicke und wir essen weiter, aber Tobias guckt mich immer wieder misstrauisch an.

Nach den Essen setzten wir uns auf die Couch. Okay es ist so weit, denke ich. Ich wende mich ihm zu und flüstere mit zitternder Stimme:"Ich habe noch was für dich." "Was den?", fragt er neugierig. Ich ziehe die Tüte mit dem T-shirt hervor und reiche sie ihm. Er zieht das T-shirt heraus. Ich wische mir meine schwitzenden Hände an der Hose ab. Tobias sieht sich das T-shirt an und starrt mich dann mit großen Augen an. Mein Puls rast. Sein Mund verzieht sich zu einem Lächeln und er zieht sich zu sich. Dann gibt er mir einen langen und leidenschaftlichen Kuss. Seine Hand ruht sanft auf meinem Bauch als er mir in Haar flüstert:"Das ist wunderbar, Tris." Erleichtert seufze ich und ziehe in noch Näher an mich heran. Glücklich schlafe ich später in seinen starken und sicheren Armen ein. Seine Hand liegt immernoch behutsam auf meinem Bauch.

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