Training - Sara

Unser Trainingsplan besteht aus Kampftraining, Waffentraining, Ausdauersport und Yoga. Jeden Morgen beginnen wir mit dem Kampftraining bei Eric oder Tori. Anschliessend Ausdauersport mit Four. Am Nachmittag machen wir jeweils Yoga bei Florence, um unsere innere Ruhe zu finde, die wir für das anschliessende Waffentraining brauchen. Das Waffentraining unterrichtet ebenfalls Eric. An manchen Tagen trainierten wir aber auch alleine.

Nun bin ich schon seit zwei Wochen hier. Meine Ausdauer hat sich stark verbessert. Im Kampf- und Waffentraining halte ich mich nicht mehr zurück so wie am Anfang. Da kann ich zeigen was ich kann. Und ich bin gut. Yoga macht mir erstaunlicherweise sogar Spass. Ich mag die Ruhe, sie erinnert mich an den Wald. Dort sass ich oft an meinem Lieblingsplatz und hörte den Geräuschen des Waldes zu. Lucy und ich verstehen uns auch super. Sie hat mir sogar ein paar Geheimnisse anvertraut, was ich als Zeichen einer echten Freundschaft deute. Meine anderen Teamkollegen habe ich auch ins Herz geschlossen. Besser hätte es nicht laufen können.

„Sara? Was läuft da eigentlich zwischen dir und Eric?" fragt mich Lucy aus heiterem Himmel. Wir haben uns an unseren Lieblingsplatz auf dem Dach zurückgezogen, liegen auf den Liegestühlen und beobachten die Wolken die über uns hinweg ziehen und aussehen wie Zuckerwatte. „Nichts, warum meinst du?" „Naja, eure Blicke..." „Unsere Blicke? Ich weiss nicht wovon du sprichst" versuche ich so erstaunt wie möglich zu sagen. „Magst du ihn?" will Lucy wissen. „Ja" sage ich und lächle. „Ich wusste es. Oh man da hast du dir ja ein tolles Exemplar ausgesucht." Lucy setzt sich auf und schaut mich gespannt an. Ich ahne was jetzt kommt. „Frag nicht. Ich kenne ihn doch eigentlich gar nicht" versuche ich ihre Frage im Keim zu ersticken. Sie legt sich wieder hin und meint nur „das kann man ja ändern."

In der heutigen Yogastunde kann ich mich nicht richtig konzentrieren. Lucy hat mich mit ihrer Frage ein bisschen überrumpelt. Laut auszusprechen, dass man jemanden mag ist etwas anderes als es nur zu denken. Mag ich ihn? Oder mag ich ihn ein bisschen mehr? Nach der Yogastunde gehen wir zum Waffentraining. Irgendwie ist mir nicht ganz wohl dabei. Jedes Mal wenn Eric mich anschaut, höre ich Lucy Stimme in meinem Kopf „siehst du! Diese Blicke meine ich." Ich versuche mich zu konzentrieren und Eric auszublenden. Es gelingt mir ganz gut und ich kann meine Treffer alle fehlerlos platzieren. „Sehr gut Sara" höre ich Erics Stimme hinter mir. Ich drehe mich um. „Gelernt ist gelernt" sage ich schelmisch und lächle ihn an. Lucy hustet und ich schaue zu ihr rüber. Sie grinst über beide Wangen. Eric schaut uns abwechselnd an und geht dann kopfschüttelnd weiter. Ich zwinkere Lucy zu und lade meine Waffe neu.

Nach dem Training säubere ich meine Waffe und versorge sie im Waffenschrank. Da ich dies sehr gründlich mache, bin ich immer die Letzte. Heute nicht. „Hey Sara, alles klar?" Eric lehnt sich neben mir gegen die Wand. Mein Herz klopft schneller. „Ja und bei dir? Viel zu tun?" „Immer. Ich wollte eigentlich fragen wie es dir bei uns gefällt. Du machst dich im Training richtig gut." Wow war das ein Kompliment? „Danke, ja es gefällt mir. In meiner alten Einheit war ich nur mit Jungs zusammen. Es tut gut Mädels um mich zu haben. Mädchengespräche du verstehst?" versuche ich möglichst ruhig zu antworten. „Verstehe" sagt er und schenkt mir ein Lächeln. Ich schmelze beinahe dahin. „Kommst du morgen auch zur Ferox-Party? Die soll legendär sein wurde mir erzählt" frage ich ihn und schaue ihm direkt in seine blauen Augen. „Nein, wenn ich auf der Party auftauche denken alle sie müssten sich zurückhalten." „Warum meinst du?" möchte ich wissen und schliesse den Waffenschrank ab. „Seit ich Leader bin haben die meisten Feroxmitglieder Hemmungen und gehen mir aus dem Weg. Daher möchte ich die Party nicht ruinieren." Er sieht geknickt aus. „Schade, ich hätte mich gefreut, dich dort zu sehen. Aber ich verstehe was du meinst." Er schaut mich fragend an. „Naja mir ist aufgefallen, dass einige Angst vor dir haben. Andere wiederum finden dich einfach nur total herzlos und distanziert." Ich warte seine Reaktion ab. Er beisst sich auf die Zähne und schaut an die Decke. „Ich bin anderer Meinung" versuche ich die Situation zu entschärfen. Ich merke, dass es ihn verletzt hat aber es ist die Wahrheit und das weiss er auch. „Ich würde mich freuen wenn du morgen auf die Party kommen würdest" sage ich zu ihm und gehe an ihm vorbei zur Tür hinaus. Ich höre ihn noch „vielleicht" sagen.

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