Treffen mit Jasper?

Hallo ihr Lieben,

leider habe ich zur Zeit etwas Streß, deswegen hat es so lange gedauert, bis ich euch das neue Kapitel präsentieren konnte.

An dieser Stelle möchte ich mich bei euch für eure Kommentare, Votes und vielen Aufrufe auf alle meine Geschichten bedanken!!!! DAS IST SO TOLL!!!

Wenn es euch interessiert, schaut doch auch mal bei meinen anderen Geschichten rein. Inzwischen sind es schon 11 Storys, die ich hier veröffentliche.

Nun aber erstmal zu Eric und Sunny.

Ganz liebe Grüße!!!!
Eure Lila Leonie

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Erics POV


Inzwischen befinde ich im Zug und blicke aus der Tür auf die vorbeiziehenden Gebäude. Bald werde ich im Ken-Gebiet ankommen. Nachdem mir Sunny nochmals versichert hat, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche und dass sie auf sich selber aufpassen kann, hat sie sich auch schon von mir verabschiedet. Es hat mir überhaupt nicht gefallen, dass sie es so eilig hatte, aus meiner Wohnung zu verschwinden.

Aber in diesem Fall war es mir ausnahmsweise ganz recht. Schließlich wollte ich auch so schnell wie möglich meiner Mutter einen Besuch abstatten. Je länger ich über Sunnys und meine Kindheit nachdenke, desto mehr bin ich mir sicher, dass mir meine Eltern die ganzen Jahre etwas Entscheidendes verschwiegen haben. Und heute endlich werde ich herausfinden, was genau. Vorher werde ich auf keinen Fall lockerlassen.

Als das Hauptquartier der Ken an mir vorbeizieht, mache ich mich für den Absprung bereit. Ohne Schwierigkeiten lande ich geschickt auf dem harten Beton und schlage im nächsten Moment schon zielstrebig meinen Weg fort. Keine zehn Minuten später kann ich das Gebäude erkennen, in dem ich 16 Jahre meines Lebens gewohnt habe. In diesen vier Wänden habe ich so viel erlebt. Und fast jede dieser Erinnerung teile ich mit meiner Sunny.

Sogar als ich die Stufen zu unserem ehemaligen Heim hinaufsteige, muss ich danach denken, wie ich diese Treppen zusammen mit Georgie um die Wette hochgerannt bin. Natürlich bin ich dabei oft absichtlich langsam gelaufen, um sie gewinnen zu lassen. Ihr strahlendes Lächeln war mir dafür Belohnung genug. In Gedanken bei diesen Momenten huscht mir ein kleines verliebtes Grinsen über mein Gesicht.

Vor der Wohnungstür will ich keine Zeit verlieren und hebe meine Hand zur Klingel. Doch ein Gedanke hindert mich daran, sofort zu läuten. Deswegen halte ich kurz inne. Wird das, was ich heute womöglich über Sunnys Vergangenheit erfahre, irgendetwas an unserer Beziehung zueinander verändern? Allerdings verwerfe ich diesen absurden Gedanken genauso schnell wieder, wie er gekommen ist. Meine Gefühle zu ihr könnten nichts und niemand ändern.

Entschlossen endlich die ganze Wahrheit in Erfahrung zu bringen, drücke ich schließlich auf den Knopf.

Sunnys POV

Zügig eile ich durch die düsteren Gänge. Warum musste Eric gerade heute wieder seine fürsorgliche Seite raushängen lassen? Allerdings konnte ich ihm auch schlecht sagen, dass ich jetzt absolut keine Zeit habe, weil ich noch verabredet bin. So wie ich ihn kenne, hätte er sofort nachgefragt mit wem. Und ich glaube kaum, dass ihm die Antwort auf diese Frage gefallen hätte. Dann wäre bestimmt wieder sein Beschützerinstinkt durchgekommen.

Abgehetzt betrete ich den Schlafsaal der Initianten und werde dort sofort von einer aufgewühlten Milly und einem besorgt dreinblickenden Andy empfangen.

„Ist alles in Ordnung? Was wollte Eric denn von dir? Hast du Ärger bekommen?", überhäuft mich Milly gleich mit ihren Fragen. Ich kann ihre Sorge ja verstehen. Schließlich habe ich ihnen noch nichts davon erzählt, dass Eric mein Bruder ist. Außerdem kennen sie ihn ja auch nur als strengen Ausbilder.

„Es ist alles ok. Mein einziges Problem ist gerade nur, dass ich mich gleich mit Jasper treffen möchte, aber vorher noch dringend eine heiße Dusche und frische Klamotten benötige.", sage ich gestresst und eile im nächsten Moment auch schon an ihnen vorbei zum Waschraum. Dort stelle ich mich unter die Dusche und wasche mir in Rekordgeschwindigkeit den Schweiß vom Training von meinem Körper und aus meinen Haaren.

Als ich mir schließlich, in ein großes Handtuch gewickelt, vor dem Spiegel die Haare föhne, betritt Milly den Raum mit einem schwarzen Bündel im Arm.

„Ich habe dir schon mal was zum Anziehen herausgesucht." Ohne es verhindern zu können, ziehe ich skeptisch eine Augenbraue nach oben.

„Danke!" Ein wenig verunsichert nehme ich ihr die Kleidung ab und begutachte sie prüfend, bis sich ein überraschtes und erleichtertes Lächeln auf mein Gesicht schleicht.

Milly hat eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Besser hätte ich es auch nicht machen können. Es ist eine einfache Leggings mit einem schicken Kleidchen, was mir bis zu den Oberschenkeln reicht. Dazu schwarze Sandalen mit einem leichten Absatz. Alles in allem perfekt. Vor allem nicht zu übertrieben oder zu auffällig. Aber trotzdem sehr passend zum Anlass. Milly grinst mich an.

„Und zufrieden mit meiner Wahl?"

„Ja, das ist super!!! Vielen Dank!", überschwänglich falle ich ihr um den Hals. Nach einem kurzen Moment drückt sie mich wieder von sich weg.

„Schön, dass es dir so gut gefällt, aber du solltest dich jetzt lieber umziehen, damit der liebe Jasper nicht noch länger auf dich warten muss." Ersetzt reiße ich meine Augen auf und schnappe mir Millys Handgelenk, um einen Blick auf ihre Uhr werfen zu können.

„Oh, Mist! Jasper wird sich bestimmt schon fragen, wo ich bleibe!" Doch Milly beruhigt mich.

„Andy ist schon in die Grube gegangen und sagt ihm Bescheid. Also mach dir keinen Stress!"

„Super!!! Ihr seid einfach die Besten!!!" Milly winkt nur ab und lässt mich wieder allein. Während ich mich eilig umziehe, ziert ein Dauergrinsen meine Lippen. Dass ich hier so tolle Freunde gefunden habe, ist einfach unglaublich!

Ein paar Minuten später, stürme ich gemeinsam mit Milly zur Grube. Kurz bevor wir dort ankommen, befallen mich starke Zweifel. Was mache ich hier eigentlich? Bisher hatte ich nur ein einziges Date in meinem ganzen Leben und das ist mächtig nach hinten los gegangen. Obwohl ich immer noch nicht genau verstehe, woran es gelegen hatte. Unwillkürlich muss ich an mein Treffen mit dem Ken denken, dass womöglich alle meine Pläne über den Haufen geworfen hätte. Wie wird es heute wohl ablaufen?

====================Rückblende (vor ungefähr 3 1/2 Monaten)=========================

Oh Mist! Warum bin ich bloß hier? Aufgeregt trete ich von einem Fuß auf den nächsten und beobachte die blaugekleideten Menschen, die an mir vorbei strömen und mich mit skeptischen Blicken mustern. Wahrscheinlich kann man meine Nervosität schon förmlich riechen. Wenn sie aber wüssten, dass ich gleich ein für mich völliges Neuland betrete, könnten sie mich vielleicht besser verstehen.

Innerlich verfluche ich mich gerade dafür, dass ich dieser blöden Vereinbarung vor zwei Wochen überhaupt zugestimmt hatte. Allerdings bin ich damals noch davon ausgegangen, dass ich dem irgendwie entgehen kann. Doch leider kam es alles anders. Egal zu welcher Uhrzeit ich zur Bibliothek gegangen war, um die Bücher zurück zu bringen, jedes Mal saß derselbe Ken hinter dem Tresen.

Als ich es gestern wieder versucht hatte, saß erstaunlicherweise ein blondhaariges Mädchen in meinem Alter dort. Das war meine Chance! Erleichtert war ich auf direktem Weg zu ihr gegangen und hatte meine Bücher auf den Tisch abgelegt, woraufhin sie ihre Aufmerksamkeit von dem Buch in ihren Händen auf mich gerichtet hatte. Ihre grünen Augen musterten mich kurz neugierig, bevor sich ein freudiges Lächeln auf ihre Lippen gelegt hatte.

„Also, du bist das Mädchen!" Da ich nicht wusste, was sie damit gemeint hatte, hatte ich einfach nur mit den Schultern gezuckt und leicht verunsichert „Kann sein!" gesagt.

„Naja, das Mädchen, das sich zuhause besser konzentrieren kann, als hier. Das Mädchen, welches meinem Bruder den Kopf verdreht hat. Und das Mädchen, wegen dem ich heute hier sitzen muss.", erklärte sie mir mit einem fetten Grinsen.

Langsam konnte ich mir eins und eins zusammenreimen. Sie musste also die Schwester von dem schwarzhaarigen Ken sein. In diesem Moment war mir auch aufgefallen, dass sie beide dieselben grünen Augen haben. Allerdings war mir noch nicht klar, warum sie hier wegen mir sitzen musste. Was meinte sie damit? Bevor ich die Möglichkeit hatte, nachzufragen, hatte sie mir schon einen zusammen gefalteten Zettel unter die Nase gehalten.

„Den soll ich dir von Jim geben." Inzwischen endgültig verwirrt, hatte ich das Papier entgegengenommen und langsam auseinandergefaltet. In fein säuberlicher Schrift stand dort geschrieben:

‚Liebe Georgie,
mir ist bewusst, dass du mir in den letzten Tagen absichtlich aus dem Weg gegangen bist. Ich habe dich jedes Mal gesehen, als du dich in die Bibliothek geschlichen hattest.
Um nun eine Chance auf ein Treffen mit dir zu bekommen, habe ich meine Schwester darum gebeten, für mich einzuspringen und dir meine Nachricht zu übergeben. Bitte verzeih mir diesen kleinen Trick.
Allerdings bist du mir das wert! Ich möchte dich wirklich sehr gerne etwas besser kennenlernen. Deswegen bitte ich dich darum mir diese Gelegenheit einzuräumen.

Triff dich morgen 17 Uhr bitte mit mir auf dem Platz vor dem Ken Hauptgebäude. Du wirst es nicht bereuen! Das verspreche ich dir!
Jim M.'

Ich weiß nicht genau, wie lange ich letztendlich auf diesen Zettel gestarrt und mich dabei immer wieder gefragt hatte, woher er meinen Namen wusste und warum er sich unbedingt mit mir treffen wollte, bis mich die Stimme seiner Schwester aus den Gedanken gerissen hatte.

„Auch wenn dir das jetzt alles vielleicht etwas merkwürdig erscheint, solltest du wissen, dass mein Bruder ein wirklich lieber Kerl ist."

Als ich meinen Blick wieder auf sie gerichtet hatte, konnte ich eine große Traurigkeit in ihren Augen erkennen, bevor sie ihren Kopf gesenkt hatte und auf die Tischplatte starrte.

„Ich wünsche ihm so sehr, dass er glücklich werden kann, nach allem, was wir durchmachen mussten." Ihre Stimme war nur noch ein leises Hauchen. Sofort hatte ich das starke Bedürfnis verspürt, sie zu trösten, obwohl ich nicht verstand, weswegen sie plötzlich so bedrückt war.

„Das tut mir leid. Würde es ihm denn helfen, wenn ich dem Treffen zustimme?", versuchte ich sie irgendwie aufzumuntern. Augenblicklich schoss ihr Gesicht in meine Richtung und nun lag auch wieder dieses Funkeln in ihren Augen.

„Ja, auf jeden Fall. Wir hatten nämlich beide eine ziemlich verkorkste Kindheit und stehen nun vor einer wichtigen und sogleich schwerwiegenden Entscheidung. Und dabei kannst du Jim helfen."

Je mehr sie mir erzählte, desto schwieriger wurde es für mich, ihr zu folgen. Was muss Jim denn für eine Entscheidung treffen? Und wie sollte ich ihm dabei helfen? Als ich seine Schwester nach weiteren Erklärungen gefragt hatte, meinte sie nur, dass es vielleicht besser wäre, wenn Jim es mir selber erzählt. Am besten heute bei unserem Treffen.

Nachdem sie mich schließlich auch noch mit ihren großen Augen erwartungsvoll angeschaut hatte, konnte ich nicht anders als dem Treffen zuzustimmen. Und genau deswegen stehe ich jetzt hier und warte auf die Dinge, die da kommen.

=====================Ende der Rückblende==========================

In diesem Moment hatte ich noch nicht mit dem erstaunlichen Verlauf des Abends gerechnet und schon gar nicht, mit den unglaublichen Dingen, die ich über die Vergangenheit und Kindheit von Jim und seiner Schwester erfahren würde. Und vor allem war ich nicht darauf vorbereitet gewesen, was am nächsten Tag passieren würde. Hätte ich das da alles schon gewusst, wäre ich sofort weggerannt oder hätte mich nie auf das Treffen eingelassen.

Diesmal ist es noch nicht zu spät. Vielleicht sollte ich lieber die Flucht ergreifen, bevor ich wieder so enttäuscht werde wie von Jim! Erst als ich Millys Stimme höre, wird mir bewusst, dass ich mitten im Gang stehen geblieben bin.  

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Im nächsten Kapitel erfahrt ihr endlich, was Eric von seiner Mutter erfahren hat und ob Sunny sich nun mit Jasper trifft oder nicht! Was denkt ihr?

Und habt ihr eine Idee, was bei dem Treffen mit Jim so schief gelaufen sein könnte? Im übernächsten Kapitel erfahrt ihr mehr dazu. Hättet ihr Lust darauf eine FF über ihn und seine Schwester zu lesen? Oder würde vielleicht jemand von euch selber so eine FF schreiben wollen? Ich hätte dazu schon etliche Gedanken.

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