92. Volans und ich

Entsetzt sah ich die beiden an, "Das habe ich mir nicht ausgesucht, Volans!"

"Sie wären enttäuscht, ganz sicher. Aber nur von dir. So etwas wie du kann doch nicht ihre Tochter sein.", spöttisch kam er auf mich zu.
Ich wusste ganz genau, dass er mich nun provozieren wollte, denn er war sich im klaren, dass er mich nun angreifen konnte, ich jedoch wehrlos war.

"Es reicht, Volans.", Caelum packte mich am Arm und schob mich aus dem Raum heraus, "Kommst du?", er blickte über seine Schulter und Volans folgte ihm sogar, ohne zu widersprechen.

"Aber was machen wir jetzt mit ihm?", wiederholte sich Volans, als wir uns vor dem Kaminfeuer niederließen.
"Ich weiß es noch nicht, Volans. Aber mir wird schon etwas einfallen.", Caelum befahl einem Hauselfen uns Tee und Kekse zu bringen.
"Jetzt aber Schluss damit. Ich möchte jetzt wissen, wie das letzte halbe Jahr für euch war.", lächelnd sah er nun zu Volans und mir.
"Wir haben eine neue Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste, das Ministerium hat sie geschickt. Sie ist inzwischen Großinquisitorin und bringt endlich Ordnung und Benehmen nach Hogwarts.", sagte Volans begeistert.
"Aber sie lässt uns nicht zaubern.", warf ich enttäuscht ein, "Wie soll ich noch besser im duellieren werden, wenn wir die Zauber nicht anwenden dürfen?", fragte ich meinen ältesten Bruder.

"Ihr sollt die Zauber nicht anwenden?", er sah uns mit hochgezogenen Augenbrauen an und nahm die Tasse Tee eines Hauselfen entgegen, "Na ja, wie ich in den dauernden Briefen von Professor Snape herausgelesen habe, übt ihr beide in eurer Freizeit mächtig.", er grinste belustigt, doch ich warf Volans einen vernichtenden Blick zu, "Volans denkt, dass er der Tollste ist, weil er nun volljährig ist und überall zaubern darf.", sagte ich abwertend.
"Ich habe mich damals auch sehr gut und vor allen Dingen sehr erwachsen dadurch gefühlt, doch warte nur ab, es wird sich normalisieren.", sagte er an Volans gewandt.

Volans und ich erzählten unserem Bruder alles, was in den letzten Monaten geschehen war, von der Niederlage im Quidditchspiel, bis hin zum ewigen lernen der Fünften und Volans Aufgaben als Vertrauensschüler, die er langsam satt hatte, denn er wollte sich nicht um die nervigen Kinder wie er es kannte, kümmern.

"Und der Boith Junge macht sich an Aries ran!", sagte Volans schließlich lauthals.
Caelum sah überrascht zu Volans, "Richard Boith? Ich möchte den Jungen immer. Anständiger Bursche, mit den richtigen Ansichten."

"Richard und ich sind nur Freunde!", sagte ich laut, als ich endlich zu Wort kam, "Er ist mein bester Freund, mehr nicht."

Volans saß inzwischen mit verschränkten Armen und einem wütenden Blick da, "Boith gefällt mir gar nicht! Er ist ein Störenfried und vor allen Dingen ein Versager."

"Dir gefallen die meisten Schüler nicht, die nicht auf dein Wort hören.", Caelum sah Volans belustigt an, doch er verzog weiterhin das Gesicht.
"Er ist arrogant.", mit diesen Worten erhob er sich und verschwand nach oben.

"Er ist nicht mein Freund!", wiederholte ich laut und sah Caelum entsetzt an. Er glaubt doch nicht etwa das was Volans da von sich gab?
"Ist wohl auch besser. Sonst würde Volans ihn noch in der Luft zerfetzen."
Caelum trank genüsslich seinen Tee aus, "Er würde wohl versuchen jeden aus dem Weg zu schaffen, der sich dir nähren würde. Er ist zwar ein kompletter Quälgeist, aber er ist immer noch wie ich dein älterer Bruder und will dich schützen, egal wie blöd er sich manchmal benimmt, vergiss das niemals, Aries.", er lächelte mich an, erhob sich und verschwand mit einem leisen Plopp.

Ich nahm meine Tasse in die Hand und lehnte mich mit dem Oberkörper auf eine große Fensterbank. Draußen war es weihnachtlich weiß, es waren nur noch zwei Tage bis zum Fest, doch das Manor war kein Stück geschmückt. Es gab keinen Tannenbaum oder Dinge, die auch nur annähernd auf Weihnachten hindeuten könnten.
Als ich meinen Tee ausgetrunken hatte ging ich in Richtung Treppe, doch die kleine Holztür, geradeaus zu verlockte mich, noch einmal nach Scutum zu sehen. Nachdem ich eine gefühlte Ewigkeit mit mir gerungen hatte, ging ich vorsichtig auf die Tür zu und öffnete sie. Zögernd stieg ich die schmale Treppe herunter, bog rechts ab und stand nun vor der zweiten Tür.
Mit einem Ruck wollte ich sie öffnen, doch sie war verschlossen. Seufzend schlug ich meinen Kopf gegen die Tür.

"Da braucht wohl meine kleine Schwester Hilfe.", sprach mein Bruder, der unmittelbar hinter mir stand. Erschrocken drehte ich mich um und sah ihn an.
"Du wolltest unserem Cousin wohl auch einen kleinen Besuch abstatten? Blöd, wenn man nicht zaubern kann und hilflos wie ein Muggel ist oder?", höhnisch grinste er mich an und schubste mich schließlich zur Seite.
"Ich bin nicht wehrlos. Oder hast du dich etwa wehrlos gefühlt, als Caelum dich damals bei Onkel Lucius angegriffen hat, als er volljährig war?"

Bei dem Gedanken an den Vorfall verzog mein Bruder das Gesicht, "Ich habe nichts anderes als Wut gespürt, Wut die er endlich zu spüren bekommt. Aber natürlich erst, wenn er nicht damit rechnet!", zischte mein Bruder, zog seinen Zauberstab und öffnete die Tür.
Er trat unvorsichtig ein und ich folgte ihm. Als ich die Tür leise schloss, drehte er sich um, "Colloportus.", flüsterte er der Tür entgegen, "Wir wollen ja nicht, dass Caelum uns erwischt."
"Er ist appariert.", sagte ich leise, "Ich weiß nicht wohin."

Gemeinsam traten wir an unseren Cousin heran, der immer noch unverändert an dem selben Platz, wie vorher auch saß.
Ich hockte mich vor ihn hin und musterte ihn, "Der sieht aber niemanden unserer Familie ähnlich.", sagte ich abwertend, "Seid ihr euch sicher, dass es der Richtige ist?", ich steckte meine Hand durch die Gitter und zog sein Kopf an den Haaren hoch, um ihn richtig betrachten zu können.
"Natürlich ist er es. Er hat sich seit unserer Kindheit kaum verändert.", Volans leuchtete mit seinem Zauberstab in das Gesicht unseres Cousins.

-----------------------------------------

Richard Leandro Boith

Geburtstag: 15.03.1980
Geburtsort:  Italien
Blutstatus: Reinblut
Haus: Slytherin
Einstellung: neutral - dunkel orientiert
Zeit in Hogwarts: 1991 - 1998
Irrwicht: seine Schwester in Not, er kann nicht helfen
Zauberstab: 13", Stechpalme, Phönixfeder
Patronus:  unbekannt
Wahlfächer: Wahrsagen, Arithmantik

Körperliche Beschreibung

• 1,79 m
• stark gebaut
• helle, auffallende Augen

Familie

Quinn Boith, geb. Rowle (Mutter)

Leandro Boith (Vater)

Ricardo Leandro Boith (†) (älterer Bruder)

Hannah Quinn Boith (jüngere Schwester)

Carolina Travers, geb. Rowle (Tante mütterlicherseits)

Roland Travers (angeheirateter Onkel mütterlicherseits)

Thorfinn Rowle (Onkel mütterlicherseits)

Lucy Travers (Cousine mütterlicherseits)

Fiona Rowle, geb. Flint (Großmutter mütterlicherseits)

Joseph Rowle (†) (Großvater mütterlicherseits)

Eric Matheo Boith (Onkel väterlicherseits)

Isabella Boith, geb. Russo (angeheiratete Tante väterlicherseits)

Paola Beatrice Mariella Boith, geb. Mancusa (Großmutter väterlicherseits)

Matheo Leandro Boith (Großvater väterlicherseits)

Richard Leandro Boith ist ein reinblütiger, englisch-italienischer Zauberer, der Sohn von Quinn Boith (geb. Rowle) und Leandro Boith, Bruder von Hannah Quinn und Ricardo Leandro Boith (†).
Er hat blau-grüne Augen und dunkelbraune, dichte Haare. Entsprechend der Herkunft seines Vaters hat er leicht dunklere Haut, als seine Mitschüler aus Großbritannien. Für sein Alter ist er recht groß und gut gebaut.

Richards Eltern zogen zwei Jahre vor seinem ersten Jahr in Hogwarts von Italien nach England, denn seine Mutter bestand darauf, ihn in die selbe Schule zu schicken, die sie selbst als junge Hexe besucht hatte.
Wie seine Mutter auch, teilte der sprechende Hut ihn im Sommer 1991 in das Haus Slytherin ein.
Welche Schule sein Vater besuchte ist unbekannt, jedoch wird vermutet, dass er die Königswaldschule für Hexerei und Zauberei in Deutschland besuchte.

Da sich bei seinem älteren Bruder Ricardo Leandro herausgestellt, dass er ein Squib ist, fürchteten seine Eltern, dass ihr zweit geborener Sohn ebenfalls einer ist. Diese Furcht wurde jedoch wiederlegt, als Richard im Alter von  sieben Jahren starke, magische Fähigkeiten zeigte.

Richard wuchs auf einem Landsitz in den Dolomiten, unter strenger Erziehung auf. Wie viele seiner Mitschüler lernte er Zuhause, dass das reine Blut sehr wichtig ist und er bei der Auswahl seiner Freunde auf dies achten müsse. Er, wie auch seine jüngere Schwester Hannah Quinn, wurden von ihrem Großvater Matheo Leandro Boith schon in der frühen Kindheit unterrichtet.

Richard Boith ist über alle Geschehnisse in Hogwarts informiert und weiß, was im und um dem Schloss vor sich geht. Er hat seine geheimen Quellen, welche eventuell auch von Mitschülern aus anderen Häusern stammen.

In den meisten Fällen trifft man den jungen Zauberer gut gelaunt und mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen an. Er legt dieses Verhalten jedoch nur in Hogwarts an den Tag. Spaß und Freude ist in seiner Familie ein Fremdwort, seit klein auf hat er sich in der Gegenwart Erwachsener selbst wie einer zu benehmen, was ihm keine schöne Kindheit bescherte.
In Hogwarts traf er das erste mal auf gleichaltrige Kinder und merkte, dass diese sich anders verhielten als er.
Durch seine Klassenkameraden lernte er kindliches Verhalten, doch tat sich zu Beginn etwas schwer damit.
Jedoch ist Richard ein neugieriger Junge, der offen für neues ist, solange es nicht seinen Stolz der Reinblütigkeit verletzt.

Die meiste Zeit ist er die Ruhe selbst, doch sollte er wütend werden, möchte dies niemand erleben. Niemand würde Richard zutrauen, dass er auch anders kann, denn er ist stets der beliebte, freche Slytherin, den selbst Schüler aus anderen Häusern gern haben.
Macht ihn etwas wütend, verliert er die leuchtende Farbe in den Augen, sie werden blass grau und eiskalt.

Außerdem ist Richard Leandro Boith der beste Freund von Aries Druella Lestrange, sie sehen sich wie Geschwister. Nur zufällig lernen sie sich durch Deric Scott kennen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top