90. Caelums Brief

Verwirrt schüttelte ich mit dem Kopf, "Ich will mich nicht entschuldigen, ich habe nichts falsches gemacht. Aber du bist auf dem besten Weg einen riesen Fehler zu machen.", sagte ich ruhig.

Sarkastisch interessiert sah er mich an und lehnte sich nach vorne,  "Aha. Und welchen?"

"Du willst dich mit Caelum duellieren.", ich sah direkt in seine kühlen Augen, die auf mir ruhten, "Du hast selbst gesagt, dass man den Zauberstab nicht gegen seine Geschwister erhebt."

Plötzlich brach Volans in lautes Lachen aus. Er verstummte und sah mich schlagartig eiskalt an, "Caelum hat den Zauberstab gegen mich erhoben, du hast den Zauberstab gegen mich erhoben.", rief er durch die Halle, "Ich habe niemals dich oder Caelum angegriffen! Ich habe mich immer an unsere Regeln gehalten, doch ihr beide und besonders Caelum tanzt mir auf der Nase herum und das reicht mir!.", schrie er und wurde von Wort zu Wort lauter.

"Niemand tanzt dir auf der Nase herum.", ich versuchte ruhig zu bleiben, doch meine Stimme zitterte plötzlich, "Es stehen Zeiten bevor, in denen wir zusammen halten müssen. Wir alle drei, bitte, Volans."

Volans lachte erneut laut los, "Diesen Zusammenhalt gibt es schon lange nicht mehr, kapierst du das denn nicht, Aries? Auch wenn du es zu glauben scheinst, ich bin nicht dein Feind.", er packte seine Sachen zusammen, "Das ist Caelum ganz alleine.", flüsterte mein Bruder, als er mich verließ.

Am nächsten Morgen um die selbe Uhrzeit, erreichte mich Caelums Waldkauz, mit einer dicken Pergamentrolle am Bein.
Aufgeregt stürmte ich zum Fenster und knotete den Brief ab.
Der Kauz erschrak sich so sehr, dass er laut aufschrieh und mir anschließend auf den Kopf pickte.
Mit der einen Hand den Kopf haltend und mit der anderen den Brief fest umklammernd verließ ich das Klassenzimmer und las den Brief auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum.

Hallo Aries, Hallo Volans,
ich bedauere es sehr, dass ich euch nicht geschrieben habe, doch ich und Chira hatten viel um die Ohren.
Eure nachträglichen Geburtstagsgeschenke bekommt ihr natürlich, sobald ihr Zuhause angekommen seid.
Ich werde euch am Gleis 9¾ gemeinsam mit Chira abholen.
Übrigens wohnt sie nun fest bei uns, denn sie ist eine große Unterstützung und diese kann ich gut gebrauchen, sowieso, wenn ihr nun zu Weihnachten hier seid.
Theodore darf diese Ferien leider nicht bei uns verbringen, sein Vater möchte ihn bei sich auf dem Landsitz haben, ich schätze er fühlt sich einsam.
Ich hoffe ihr verzeiht mir, dass ich euch nicht geschrieben habe. Ich verspreche, dass ich mich nach euren Ferien regelmäßig melde.
Im übrigen habe ich ein Schreiben von Professor Snape bekommen, in dem er erwähnt ihr führt unerlaubte Kämpfe gegeneinander aus. Ich hoffe es sind wieder einmal nur kleine Streitereien, doch ich bitte euch, euch zusammenzureißen.
Wir sehen uns in ein paar Tagen.

C. Orion Lestrange

Grinsend vor Freude rannte ich in den Gemeinschaftsraum, "Volans!", rief ich glücklich durch den Gemeinschaftsraum, der schlagartig still wurde.
Mein Bruder saß auf der Couch, vor dem Feuer, und redete mit seinen Freunden.
Als er aufsah bemerkte ich, dass er alleine schon von meiner Anwesenheit genervt war, doch ich musste ihm die frohe Nachricht verkünden.
Schnellen Schrittes ging ich um die Säulen herum und die Stufen hinab, bis ich vor meinem Bruder stand, der keine Anstalten machte sich zu erheben.
Grinsend übergab ich ihm die Pergamentrolle, "Hat mich eben erreicht, ist von Caelum."
Mein Bruder nahm die Rolle und erhob sich. Sanft schob er mich zur Seite und machte einen Schritt nach vorne.
Er stand mir nun gegenüber, genau neben dem Kamin und hatte die Rolle in der rechten Hand.
Doch statt sie auseinander zu rollen und zu lesen, grinste er mich nur boshaft an, streckte die Hand über das Feuer und ließ die Rolle fallen.
Ich fühlte wie erneut die Wut in mir hochstieg und sich einige unserer Mitschüler schon verzogen, als ich, wie schon vor einigen Tagen meinen Zauberstab zog und ihn auf meinen älteren Bruder richtete. Ohne zu zögern tat Volans es mir gleich.
"Wieso bist du so ein kompletter Vollidiot?", flüsterte ich bedrohlich.
"Ich soll der Vollidiot sein?", fragte er und lachte sarkastisch.
Plötzlich hörten wir ein Räuspern hinter uns, "Zauberstab sinken lassen. Alle beide.", sagte die eisige Stimme unseres Hauslehrers.
Blitzschnell senkte ich meinen Zauberstab im Gegensatz zu Volans, der mir damit signalisierte, dass er der stärkere wäre.
"Sir", sagte ich, als ich gerade erklären wollte, was geschehen war, doch Snape schüttelte seinen Kopf und unterbrach mich, "Ich will davon nichts hören. Ich sehe Sie beide im Januar jeden Abend um sechs Uhr in meinem Klassenzimmer. Außerdem 20 Punkte abzug.", er holte seine Liste raus, denn Snape war nur gekommen, um abzufragen, welche Schüler in Hogwarts bleiben und welche nach Hause fahren.
"Andrew Colefield.", begann der Professor und sofort erhob sich ein Zweitklässler und ging zu Snape nach vorne.
Nach und nach leerte sich der Gemeinschaftsraum.
Nun wurden Volans und ich aufgerufen, unschuldig ging ich zu dem Lehrer hinüber, "Ich fahre nach Hause, Sir. Aries bleibt in Hogwarts."

"Stimmt gar nicht!", widersprach ich meinem Bruder, "Ich fahre auch nach Hause!", sagte ich lauter, als geplant.

"Schreien Sie hier nicht so herum.", sagte Snape klar und deutlich, als sich mein Bruder erneut einmischte, "Caelum hat nie gesagt, dass du nach Hause darfst!", sagte er eben so laut.

"Hättest du den Brief gelesen, statt ihn zu verbrennen, wüsstest du, dass er uns beide zu Hause haben will!", schrie ich nun aufgebracht und hatte schon meinen Zauberstab im Umhang fest umklammert, als mich die Hand Snapes am Arm packte.
"Sie beide schreiben mir noch zu morgen einen Aufsatz zum Thema Einigkeit. Ich rate Ihnen jetzt damit anzufangen, wenn Sie die Nacht noch schlafen wollen.", Snape trat zur Seite und rief die nächsten Schüler auf.
Mies gelaunt starrte ich Volans an. Ich hatte ein riesengroßes verlangen ihm Schmerzen zu bereiten, ich wollte ihn leiden und vor Schmerz schreien hören.
Doch leider war ein Lehrer anwesend und wir waren in der Schule, hier konnte ich ihm nicht ohne Konsequenzen verletzen.
Selbst Zuhause durfte ich es nicht, denn ich war schließlich noch nicht volljährig, doch Volans war es nun und ich schluckte schwer, als ich mich an einen Tisch begab.

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05.09.2021: Richard Boith

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