83. Stammbaum

"Ihr seid mit den Weasleys verwandt.", sagte er nun triezend.
"Die wirklich reinblütigen Familien sind doch irgendwie alle miteinander verwandt...leider.", seufzte ich laut, "Auf so eine unwürdige Familie, wie es die Weasleys sind kann man echt verzichten."

Grinsend sah Richard mich an, er schien nun wieder etwas gefunden zu haben, mit dem er mich aufziehen konnte, "Und wie sind du und Volans mit den Weasleys verwandt?", immer noch grinste er mich an. Ich seufzte laut und hob meinen Kopf von der Tischplatte, "Wir sind wohl Cousins 3. Grades oder so etwas.", ich zuckte mit den Schultern, denn es interessierte mich herzlich wenig, inwiefern ich mit Blutsverrätern verwandt war.

"Wie findest du die Umbridge?", fragte er nach einigen Minuten des Schweigens.
Erstaunt sah ich auf, doch verzog schnell das Gesicht. "Wir dürfen keine Zauber anwenden.", sagte ich trotzig und Richard verstand sofort meine Antwort auf seine Frage.
"Ich kann sie auch nicht leiden. Wobei sie Potter schon nachsitzen aufgebrummt hat. Es war wirklich witzig, er fing an von der Geschichte mit Diggory zu reden.", Richard grinste, "Umbridge hat seine Aussagen ohne triftige Argumente wiederlegt und sagte der dunkle Lord wäre nicht zurück.", er zuckte mit den Schultern.
"Der dunkle Lord ist natürlich wieder gekehrt.", mischte sich nun eine Slytherin der sechsten Klasse ein und legte ihr Buch zur Seite. "Weder Harry noch Professor Dumbledore sind Spinner, wie es alle versuchen darzustellen.", sagte sie entsetzt, während sie sich erhob.
"Zisch ab, Jones.", sagte Richard in einem lauten, genervten Ton und wedelte mit den Händen.
Doch das Mädchen hörte nicht, "Wieso müsst ihr alle euch andauernd über Harry Potter und die anderen lustig machen, er ist doch nur ein Schü..-"

"Er ist ein Spinner. Ein dummer Junge, der Aufmerksamkeit will, weil seine Eltern tot sind.", unterbrach ich sie laut, "Mache ich etwa Wirbel darum, nur weil ich ohne Eltern und bei meiner Tante und meinem Onkel aufgewachsen bin?", schrie ich sie nun an.

"Eure Eltern leben aber noch! Sie sind nur in Askaban!", schrie sie nun zurück.
Wütend erhob ich mich und ging zu ihr herüber, "Ich habe meine Eltern auch nicht kennengelernt, ich werde sie niemals kennenlernen dürfen! Das ist genau so wie tote Eltern zu haben!", brüllte ich sie nun an.
Ich bemerkte, wie die neuen Erstklässler mich mit großen, erschrockenen Augen ansahen. Die meisten Schüler kannten meine Art und interessierten sich schon gar nicht mehr für Auseinandersetzungen. Auch Richard sah seelenruhig in eines meiner Schulbücher, die quer über den Tisch lagen.

Jones schüttelte den Kopf, "Er ist ein Schüler an dieser Schule, genau so wie wir. Wir sollten langsam die Feindschaften abschaffen und uns alle verbünden. Es stehen schwere Zeiten bevor, das sagt doch sogar Dumbledore."

"Wenn es soweit ist, solltest du wissen auf welcher Seite du stehst, Jones.", flüsterte Richard plötzlich, während er weiter in dem Buch herum blätterte. Selbst mir lief ein Schauer über den Rücken, so beängstigend sagte er diese Worte.
Sie schien nicht mehr zu wissen, was sie sagen sollte und schüttelte erneut fassungslos mit dem Kopf, "Warum mischst du dich eigentlich ein, Richard?", fragte sie ihn wütend, als auch er sich erhob.
Er grinste sie mit seinem verspielten Lächeln an, als er vor ihr stehen blieb und etwas in seinem Umhang suchte. Fragend sah sie ihn an, denn es sah ein wenig unbeholfen aus.
"Ah, da ist er ja.", immer noch grinsend holte er seinen Zauberstab heraus und drehte ihn interessiert in seiner Hand umher.
Er sah kurz auf, um das Gesicht der Sechstklässlerin zu prüfen. Sie blickte immer noch fragend drein. Wie aus dem nichts verfinsterte sich der Blick von Richard plötzlich und schon hielt er die Spitze seines Zauberstabes unter ihre Nase.
Ich hatte zuvor noch nie erlebt, dass Richard so etwas tat und war fast perplex von dieser Situation.
Jones wich einen Schritt zurück.
"Verschwinde, habe ich gesagt.", zischte er bedrohlich, nun zog auch sie ihren Zauberstab und richtete ihn auf Richard.
In diesem Moment betraten mein Cousin und seine Bande den Gemeinschaftsraum. Sie kamen geradewegs aus dem Schlafsaal, wo sie sich wohl neue Hetzereien ausgedacht hatten.
Auf dem Weg zu uns schubste er einige Erst- und Zweitklässler aus dem Weg.
"Boith, Jones.", sagte er feststellend.
Weder Richard noch Jones beachteten ihn.
"Lasst den Mist, oder ich muss euch eine Strafarbeit verpassen.", sagte er hämisch und verschränkte die arme vor der Brust. Seine Bande kicherte kurz, als Jones auch schon ihren Zauberstab sinken ließ.
Richard sah Draco voller Abscheu an, "Aber natürlich, oh ehrenwerter Vertrauensschüler.", sagte er sarkastisch, ließ den Zauberstab sinken und verbeugte sich leicht vor ihm.
"Übertreib es nicht, Boith!"

"Spiel dich nicht so wichtig auf, Draco.", ich rollte mit den Augen und deutete ihm, dass er verschwinden sollte.
"Es ist meine Aufgabe als Vertrauensschüler.", er zuckte mit den Schultern, "Muss wohl einen Grund gegeben haben, warum ich es geworden bin und nicht du, Boith.", sagte mein Cousin hämisch und verließ uns, als sich die Sache zwischen Richard und Jones aufgelockert hatte.

"So ein blöder Wichtigtuer!", rief ich extra laut, damit Draco es ja hörte. Voller Wut griff ich mir eines der Bücher auf dem Tisch hinter mir und schlug es zweimal laut krachend auf die Kante des Tisches. Nun sahen mich alle Slytherins, die noch im Gemeinschaftsraum waren erschrocken an. Ich warf Richard kurz einen Blick zu und verschwand in meinen Schlafsaal.

Jolka und Ida schliefen bereits, selbst durch das Türknallen regte sich nichts im Raum, bis auf Jolkas Katze, Violetta.
Immer noch rasend vor Wut schlüpfte ich in meinen Pyjama und legte mich unter meine Decke, die ich bis zur Nase hoch zog.
Bis spät in die Nacht dachte ich über die Worte von Jones nach, bis ich schließlich einschlief.

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29.08.2021: Aries Druella Lestrange

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