60. Professor Dumbledore
Es waren nun nur noch knappe zehn Minuten, die die Aufgabe dauern sollte.
"Sieh nur!", Richard deutete hinunter in den See.
Dort tauchte Cedric Diggory, mit seinem Schatz, einer Schülerin aus Ravenclaw auf.
Wieder klatschte das Publikum, die Beiden wurden aus dem Wasser gezogen und in Decken gehüllt.
Kaum war dies geschehen tauchte Krum, der Schüler aus Durmstrang auf.
"Wow, was für ein Zauber ist das?", fragte ich fasziniert.
"Das ist eine Verwandlung.", hörte ich Logan sagen, der eben so fasziniert schien, "Diese Art der Verwandlung wird aber erst in der Sechsten Klasse Unterricht."
Viktor Krum und sein Schatz wurden ebenfalls aus dem Wasser gezogen.
"Wo bleibt nur Potter?", fragte Jolka, die angestrengt in den See starrte.
"Er hat noch zwei Minuten, das schafft er niemals.", sagte ich herablassend.
Die zwei Minuten vergingen und mit dem ertönen der Glocke tauchten zwei weitere Schätze auf, doch von Potter war keine Spur.
Die Zuschauer begannen aufgeregt durcheinander zu sprechen und drängten sich immer dichter an die Geländer.
Wie aus dem nichts schoss der Gryffindorschüler plötzlich aus dem Wasser und landete auf dem unteren Steg.
Leicht enttäuscht legte ich den Kopf auf das Geländer.
"Er hat zwei gerettet.", hörte ich eine Gryffindor Erstklässlerin hinter mir begeistert sagen. Immer wieder versuchte diese sich an mir vorbei zu quetschen, bis ich sie schließlich in die Menge zurück schubste.
Ich war wütend, wieder ein mal hatte Potter es geschafft.
"Her gehört!", dröhnte die Stimme von Dumbledore über den See, "Der Sieger ist Cedric Diggory! Er bewies den hervorragenden Umgang des Kopfblasenzaubers.", die Menge begann zu klatschen und ich stimmte mit ein.
"Da eigentlich Mister Potter erster gewesen wäre hätte er nicht so eine Entschlossenheit gezeigt, außer Mister Weasley auch die anderen beiden zu retten, haben wir entschieden ihm den zweiten Platz zu vergeben, für sein Handeln als moralisches Vorbild."
Wütend stieß ich mich vom Geländer ab und ging die Treppen des Aussichtsturms herunter, um mit den Booten zurück an Land zu fahren.
Jedoch war es sehr voll und ich kam nicht gut durch die Menschen hindurch.
In der Ferne sah ich meinem Cousin, der ebenfalls seinen Platz verlassen hatte, doch da lief mir Harry Potter über den Weg, der als erstes über den See zum Schloss gebracht werden sollte.
"Glückwunsch, Potter.", sagte ich spöttisch, als dieser vor mir stehen blieb und mich ansah. Wütend stieß ich ihn mit meiner Schulter zur Seite und versuchte meinen Cousin einzuholen.
Gemeinsam mit Crabbe, Goyle und Draco fuhr ich über den See zurück.
"Moralisches Vorbild, dass ich nicht lache.", sagte ich spöttisch und verschränkte die Arme.
"Nur weil er berühmt ist bekommt er so einen Auftritt.", sagte Draco zustimmend und verzog das Gesicht.
Am Ufer angekommen stieg ich aus und ging mit meinen Begleitern schnellen Schrittes durch den Wald hoch zum Schloss.
Kurz vorm Schloss lief eine Horde jüngerer Schüler an uns vorbei. Einstimmig sangen sie Harry Potters Namen.
Ohne zu zögern griff ich nach meinem Zauberstab und schleuderte den Schockzauber auf die Gruppe.
Entsetzt sahen die Schüler sich um und rannten schreiend weg.
"Reg dich nicht so auf.", hörte ich Draco sagen, der über meine Reaktion nicht besonders verwundert schien.
Hasserfüllt drehte ich mich während des Gehens um und schüttelte trotzig mit dem Kopf, "Du hast es noch nie erlebt, dass ich mich aufgeregt habe, also sei ruhig!", zischte ich bedrohlich.
"Willst du mir drohen?", fragte er lachend und sah zu Crabbe und Goyle, die ebenfalls zu lachen begannen. Jedoch verstummten sie, als Draco meinen Zauberstab an seiner Kehle bemerkte.
Da er wusste, dass es keine leere Drohung war, sah er mich ernst an.
"Lassen Sie den Zauberstab sinken, Miss Lestrange.", hörte ich eine bekannte Stimme Brummen, doch ignorierte sie vorerst, bis ich sichergehen konnte, dass mein Cousin die Warnung verstanden hatte.
Ich ließ meinen Zauberstab sinken und sah trotzig zu Professor Moody, der keine drei Meter entfernte stand.
Ich steckte meinen Zauberstab weg und der Professor ging mühevoll weiter, als hätte er zuvor nichts gesehen.
Ungläubig starrte mein Cousin Moody hinterher.
Alle drei ließen mich stehen und rannten schnell zum Schloss hoch.
Zufrieden mit mir selbst ging ich an diesem Abend zum Abendessen in die große Halle. Dort traf ich auch endlich wieder auf Volans, der mich angestrengt musterte, "Setz dich schon.", sagte er, als ich neben ihm stehen blieb.
Stumm setzte ich mich zu ihm und trank hastig meine Becher mit Kürbissaft aus, der sich sofort wieder füllte.
"Ich vermisse Quidditch.", sagte ich genervt und begann, wie mein Bruder zu essen.
"Immerhin dürfen wir trainieren, um nächstes Jahr den Quidditch Pokal zu holen.", sagte er zustimmend.
"Zu gerne würde ich als Treiberin spielen.", träumte ich vor mich hin, doch Volans lachte.
"Dieses Gespräch hatten wir doch schon mal, du wärst mehr eine Sucherin, als eine Treiberin."
Schweigend aßen wir weiter unser Abendbrot, bevor Dumbledore sich vom Lehrertisch erhob und nach vorne trat, "Die zweite Aufgabe des trimagischen Turniers ist abgeschlossen. Sieger ist Cedric Diggory.", sagte er für die Schüler, die nicht dabei gewesen sind, "Die letzte und somit finale Aufgabe wird am 24. Juni stattfinden, doch bis dahin ist noch eine menge Zeit, in der sich unsere Champions vorbereiten können. Und nun wünsche ich Ihnen allen eine angenehme Nacht."
Murmelnd verließen die meisten Schüler die Halle, bis es immer leerer und leerer wurde.
Als nur noch wenige Schüler an ihren Tischen saßen erhob ich mich. Jedoch ging ich nicht in den Gemeinschaftsraum zurück, sondern setzte mich im vierten Stock auf einen großen, steinernen Fenstersims und sah über die Ländereien von Hogwarts.
Ich musste lächeln, denn auch wenn ich und meine Brüder endlich im Anwesen unserer Eltern wohnten, war Hogwarts immer noch mein einzig wahres Zuhause.
"Aries."
Verwirrt sah ich auf. Klar kannte ich diese Stimme, doch diese Person hatte noch nie mit mir geredet.
"Professor Dumbledore.", ich stand auf und stellte mich gerade hin.
"Lass uns ein Stück gehen, Aries.", er nickte den dunklen Korridor hinab.
Langsam ging ich neben ihm her, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
"Mir ist zu Ohren gekommen, dass du des Öfteren andere Schüler angreifst oder den Anschein erweckt dies tun zu wollen. Das ist in Hogwarts nicht geduldet, das weißt du.", Dumbledore blieb stehen. Autoritär, aber trotzdem liebevoll sah er zu mir herab.
Ich schluckte, wollte er mich der Schule verweisen?
"Ja Professor, das weiß ich, doch...", ich legte eine Pause ein, denn ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top