37. Der geheimnisvolle Raum

Ich träumte davon, dass Caelum in Hogwarts auftauchte und endlich das Anwesen unserer Eltern gefunden hatte.
"Kind, du musst das trinken!", ich wurde unsanft wachgerüttelt. Madame Pomfray hielt mir sofort den Becher mit der eklig riechenden Flüssigkeit entgegen, "Davon kriege ich keinen Tropfen runter.", ich verzog das Gesicht und drückte den Becher von mir weg. "Früher oder später werden sie es trinken müssen.", sie stellte den Becher zurück.
Nachmittags kam mein Bruder mit Theodore im Schlepptau. Volans setzte sich zu mir ans Bett, "Madame Pomfray sagte du nimmst die Medizin nicht?", er sah mich vorwurfsvoll an.
"Riecht eklig.", ich sah zu dem Becher neben mir.
"Trink es, es wird dir besser gehen.", sagte er ruhig.
Ich merkte, dass er sich bemühte ruhig zu wirken. Ich schüttelte den Kopf.
Mein Bruder atmete einmal tief durch und nahm sich den Becher vom Nachtschrank. Er sah kurz Theodore an, der mich abrupt festhielt. Volans setzte den Becher an meinem Mund an und kippte ihn in mich rein.
Es schmeckte eckig, ranzig und blubberig, ich hätte mich beinahe übergeben.
"Wenn sie es nicht von selber trinkt, machen sie es einfach so.", er sah Madame Pomfray, die entsetzt am Bettende stand schulterzuckend an.
"Trink es einfach und morgen ist alles wieder normal.", mein Bruder stand von meinem Bett auf, "Wir sehen uns dann morgen.", er verließ mit Theodore den Krankenflügel.
Ich seufzte laut und legte mich wieder zum Schlafen hin.

Ich trank alle paar Stunden den Trank und am nächsten Morgen ging es mir wieder besser.
"Sie dürfen gehen Miss Lestrange.", sagte Madame Pomfray im Vorbeigehen.
Ich sprang auf, um mich umzuziehen, ich hatte von Caelum seinen alten Quidditch Pullover bekommen, er war warm und gemütlich. Ich zog ihn mir über, schnappte meinen Zauberstab aus dem Nachttisch und verließ voller Freude den Krankenflügel. Doch meine Freude hielt leider nicht allzu lange an.
"Ich sollte dich abholen, sagte Volans", Theodore stand vor der großen Tür des Krankenflügels gegen eine Wand gelehnt und grinste. "Hast du es nicht langsam mal satt immer den Laufburschen für meinen Bruder zu spielen?", ich ging mit verschränkten Armen an ihm vorbei. Theodore kam mir hinterher, "Nenn es wie du willst.", er zuckte mit den Schultern.
"Ich habe echt besseres zu tun, als mit dir ein Gespräch zu führen.", ich hastete die Treppen des Glockenturms herunter. "Ich habe auch besseres zu tun, als den Babysitter für die Schwester meines besten Freundes zu spielen, aber was man nicht alles tut."
Ich blieb abrupt stehen und drehte mich um, "Babysitter? Habe ich das richtig verstanden? Babysitter?!", ich ging auf ihn zu und blieb knapp vor ihm stehen.
Nott nickte mir zustimmend zu, drehte mich um und schob mich weiter die Treppe hinunter.
"Als ob ich noch ein kleines Kind bin, was denkt der eigentlich wer er ist?!", ich ging mit mir selbst redend weiter in Richtung Gemeinschaftsraum. Volans wird schon noch was erleben.
Ich stürmte in den Gemeinschaftsraum, "Du!", schrie ich, als ich Volans entdeckte. Ich spürte die Blicke der anderen Slytherins auf mir, doch es war mir egal. "Du kleiner missratener Troll!", schrie ich weiter, bis ich vor ihm stand. "Glaubst du also wirklich ich bräuchte einen Babysitter?!", ich starrte ihn wütend an.
"Jetzt beruhig dich mal, Aries.", Volans sah mich verwirrt an. "Was für einen Babysitter? Hast du Wahnvorstellungen?", Volans lachte, die anderen Schüler stimmten mit ein. "Du hast Nott in den Krankenflügel geschickt, um mi h abzuholen.", zischte ich ihn an. Mein Bruder zog seine Augenbrauen hoch. "Theodore hat dich abgeholt? Wieso das?", er sah zu seinem besten Freund, der hinter mir stand. Erst jetzt merkte ich, dass Volans nicht log, er hatte Theodore nicht geschickt.
"Ich dachte sie könnte ein wenig Gesellschaft gebrauchen.", Theodore zuckte mit den Schultern und setzte sich fern von uns auf ein Sofa.
Seit dem ich wieder in Hogwarts war, war Theodore plötzlich so nett zu mir.
"Beschuldige mich nie wieder irgendetwas getan zu haben, Aries Druella.", zischte mein Bruder und stand von den Stufen, auf den er saß auf.
"Aber Theodore hatte gesagt...", weiter kam ich nicht, denn mein Bruder packte mich am Kragen des viel zu großen Pullovers, drehte mich um und schubste mich in Richtung Ausgang, "Geh spielen Schwesterherz.", sagte er fies. Wieder fingen die anderen Schüler an zu lachen.
Mir blieb nichts anderes übrig, als den Raum zu verlassen.
Gedankenverloren lief ich durch das Schloss. Auch wenn ich Hogwarts liebte und es als mein Zuhause ansah, wollte ich an diesem Nachmittag nichts anderes, als in mein richtiges zu Hause, zu meinem Onkel und meiner Tante.
Nur noch fünf Monate, dann sind wir endlich wieder Zuhause.
Ich ging einen langen Korridor entlang, ich glaube ich war im fünften Stock, als ich ein Pfeifen hinter einer Ecke wahrnahm. "Hey! Aries!", Logan steckte den Kopf um die Ecke. Ich ging auf ihn zu, "Was machst du hier?", fragte ich verwirrt und musterte ihn von oben bis unten. "Ich wollte eigentlich gerade in den Innenhof gehen, außerdem ist mein Gemeinschaftsraum hier in der Nähe.", er sah sich um, der Korridor war leer und es herrschte Stille. "Ich muss dir etwas zeigen, er flüsterte und zog mich hinter sich her. Ich war total verwirrt, doch ich wollte natürlich auch wissen, wo er mich hinführen wollte.
Wir bogen um eine letzte Ecke und standen schließlich in einer Sackgasse. Logan zog seinen Zauberstab heraus und tippte in einem bestimmten Takt gegen die Mauer.
Ich verschränkte die Arme und seufzte laut, "Was soll der Blödsinn, Logan?", ich verdrehte die Augen. Er grinste mich nur belustigt an und deutete in die Richtung, wo eben noch eine Sackgasse war. Eine große braune Holztür tat sich vor uns auf. Ich sah Logan verwirrt an, "Was ist das Logan?"
Er lachte kurz, "Wir haben den Raum zufällig gefunden.", er griff nach dem Türknauf und drehte ihn um.
"Wir? Wer ist wir?", fragte ich neugierig.
Er öffnete die Tür und wir traten in den geheimnisvollen Raum ein.

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