132. Provokation
Der Mann begutachtete kurz das Slytherin Wappen und hielt mir eine Pergamentrolle mit einer Schleife entgegen, "Sie als Vertrauensschülerin kennen sicherlich Mister Zabini.", sagte er leicht lächelnd, "Würden Sie ihm meine Nachricht überreichen?"
Zögernd nahm ich die Rolle an mich, "Natürlch, Sir.", sagte ich selbstsicher und steckte das Pergament in meinen Umhang.
"Komm, Aries, wir müssen los.", sagte Oliver, der hinter mir stand, schließlich.
"Vielen Dank!", rief der alte Mann uns noch hinterher.
Neugierig holte ich die Rolle wieder heraus und begutachtete sie, "Was da wohl drin steht?", fragte ich Oliver, als wir prüfend durch die Türen sahen, an denen wir vorbei gingen.
"Etwas, was nur für Blaise bestimmt ist.", sagte er knapp und riss eine Tür zu einem Abteil auf, in dem Zweitklässler Unsinn anstellten. Es schien so, als hätte Oliver sein Leben lang nichts anderes getan, als Vertrauensschüler zu sein.
Genervt ging ich weiter, bis ich schließlich bei meinem Cousin ankam. Seine Freunde waren natürlich bei ihm und er sah mich herablassend an. Ich wusste, dass er gegenüber seinen Freunden den harten Kerl spielen wollte.
"Wenn etwas ist spuck es aus.", forderte er mich auf, als ich mich provokant auf den Tisch zwischen den Freunden stützte.
"Gemütlich habt ihr es hier.", sagte ich grinsend in Richtung meines Cousins, während ich die Pergamentrolle aus meinem Umhang zog und Blaise übergab, "Hat mir so ein alter Mann gegeben, ist für dich.", sagte ich schulterzuckend. Er nahm die Rolle an sich und öffnete sie sofort.
"Was soll das?", fragte Draco abgeneigt und entriss ihm daraufhin das Pergament.
"Du sollst zu einem Mittagessen zu...", er stockte kurz, "Professor Slughorn kommen?", belustigt rollte er das Pergament über den Tisch.
"Wieso das denn?", fragte ich neugierig.
Zabini schüttelte mit dem Kopf, "Das steht da nicht drin, aber ich werde mich dann wohl mal auf den Weg machen.", sagte er und erhob sich.
"Du willst wirklich zu diesem Kinderkram gehen?", fragte Draco nun laut und musterte seinen Freund angewidert.
Dieser ignorierte ihn und ging den Gang hinunter.
In der Hoffnung mich vor dem Dienst einer Vertrauensschülerin drücken zu können, nahm ich Zabinis Platz ein und seufzte dramatisch.
"Hast du nicht etwas zutun, Aries?", fragte Draco vorwurfsvoll und sah auf meinen Anstecker, während er seinen eigenen drehte.
Ich zuckte mit den Schultern und sah ihn an, "Nein, nicht dass ich wüsste, du etwa, Dracilein?", fragte ich unschuldig.
Er ballte seine Hände zu Fäusten und sah mich zornig an. Pansy Parkinson blickte mich kopfschüttelnd an und nahm Dracos Hand.
Ich musste unübersehbar schmunzeln, als ich es sah und mein Cousin zog schnell deine Hand von ihr weg.
"Verschwinde!", sagte er laut. Belustigt stand ich schon auf, doch blieb neben ihm stehen, "Was sonst?", flüsterte ich herausfordernd, "Sonst sagst du es Daddy?", ich drehte meinen Kopf und sah ihn an, "Ach ja, das habe ich ja ganz vergessen. Er sitzt ja in Askaban.", flüsterte ich bedrohlich, als er sich auch schon wütend erhob.
Da ich das alles nur als einen Spaß ansah, grinste ich weiterhin, wich jedoch einige Schritte zurück.
Die anderen Schüler, die an den anderen Tischen saßen, beobachteten uns inzwischen.
"Draco, lass doch. Setz dich.", sagte Pansy leicht besorgt.
Er blickte sie kurz an, zog daraufhin aber seinen Zauberstab und richtete ihn auf mich.
Ich lachte laut los und hielt mir eine Hand vor den Mund, denn ich sah seinen nun zögerlichen Blick.
"Du hast nicht den Mumm dazu, Draco.", spöttisch lachte ich auf, "Deswegen bin ich ja deine Cousine und Volans dein Cousin, wenn du verstehst was ich meine.", sagte ich flüsternd und drehte mich um, um zu gehen, denn ich wusste, dass er es nicht wagen würde mich anzugreifen.
Als ich nach einigen Schritten mich umdrehte stand Draco schon gar nicht mehr auf dem Gang.
Zufrieden mit mir suchte ich das Abteil, wo Richard und Hannah saßen.
Ich öffnete die Tür und trat ein. Laut fing ich an zu seufzen, "Was willst du denn hier?", fragte ich laut, "Hast du mich nicht schon genug genervt?", laut schloss ich die Tür und verschränkte die Arme, als Volans auch schon aufstand. Mit seinem typischen fiesen Grinsen sah er kurz zu Richard, der sichtlich verärgert schien, "Wir haben uns nur ein wenig unterhalten, kleine Schwester.", sagte er unheimlich und verließ das Abteil.
"Wo ist Hannah?", fragte ich, als Volans verschwunden war, "Was wollte Volans?", ich setzte mich Richard gegenüber und sah ihn neugierig an.
"Volans hat Hannah weg geschickt.", er stützte nun seinen Kopf auf die Hand und sah aus dem Fenster.
"Dein Bruder sagte mir, alleine meine Existenz würde dich ablenken und ich soll mich von dir fernhalten.", unverständnisvoll sah er mich an.
Lachend schüttelte ich mit dem Kopf, "Volans ist ein Spinner, lass dir so etwas nicht von ihn einreden. Du reagierst doch sonst nicht so auf seine Drohungen."
Richard sah mich ernst an, "Dieses Mal war es keine kleine Teenager Drohung. Es war anders als sonst.", flüsterte er.
Erneut schüttelte ich meinen Kopf, "Vergiss ihn.", sagte ich sanft und begann ihm von dem Blutsbund und meinem Armkettchen zu erzählen um das Thema zu wechseln.
"Aber war dir das nicht klar?", frage er anschließend, "Deine Familie ist dem dunklen Lord Jahrzehnte lang loyal. Dann war es doch nur logisch, dass sie von dir erwarten, dass du dich ihm anschließt."
Mitten in unserem Gespräch öffnete sich erneut die Tür und Logan und Jolka traten grinsend ein. Überglücklich meine beste Freundin wiederzusehen sprang ich auf und umarmte sie hastig. Beide erzählten uns von ihren Ferien und davon, dass ihre Eltern endlich Beckye Hoke kennengelernt haben.
Logan verdrehte, während sie wieder nur von ihm schwärmte die Augen, "Das ging den ganzen Sommer so, das glaubt ihr nicht!"
Grinsend sah Jolka Richard und mich abwechselnd an, "Und was ist mit euch beiden? Ist es nun endlich offiziell?"
Verwirrt sah ich meine beste Freundin an.
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