131. Der Anstecker
"Verabschiedet euch, los.", sagte Caelum gestresst, während er sich einen Weg durch unsere Koffer, die in der Eingangshalle standen bahnte.
Draco verabschiedete sich inzwischen von seiner Mutter und Volans dachte erst gar nicht daran sich zu verabschieden.
Ich biss mir nervös auf die Lippen. Ich wusste nicht, wie man seine Eltern verabschiedete. Ich ging auf meinen Vater zu, der den Anschein erweckte, er könnte es kaum abwarten uns endlich los zu werden.
Streng sah er auf mich herab und ich sah ihm achtungsvoll in die Augen.
Dann geschah das, was ich niemals erwartet hätte. Auch wenn es wahrscheinlich nicht einmal eine Sekunde dauerte, drückte er mich kurz grob an sich und stieß mich anschließend leicht Weg. Ich begann glücklich zu grinsen, "Auf Wiedersehen, Vater.", sagte ich leise, als mein Onkel zu mir kam und mich umarmte. Es fühlte sich anders an, als bei meinem Vater. Viel wärmer und liebevoller, "Mach es gut, Aries. Und benimm dich in der Schule.", sagte er ernst und verließ mit meinem Vater die Eingangshalle.
Meine Mutter warf Volans und mir nur einen gelangweilten Blick zu, bevor sie den anderen in den Salon folgte.
Abwartend sahen wir zu Draco und unserer Tante. Sie flüsterte ihm unaufhörlich Dinge in sein Ohr und er starrte nur vor sich hin.
"Wir müssen los, Narzissa.", sagte Caelum schließlich sanft und zog Draco von seiner Mutter weg. Ich beobachte meinen Cousin einen kurzen Augenblick und stellte sehr schnell fest, dass große Zweifel und Angst in seinen Augen standen. Doch diese Angst würde er spätestens vor seinen Freunden im Zug nach Hogwarts überspielen.
Der Bahnsteig war wie jedes Jahr rappelvoll, es schien mir fast so, als würde es von Jahr zu Jahr mehr werden.
Grinsend schob ich meinen Gepäckwagen hinter Volans her, der ohne Rücksicht die Leute regelrecht aus dem Weg rammte.
An einigen Ecken konnte man wie immer sofort getuschel hören und Leute, die auf uns zeigten.
Es war lustig wieder km Mittelpunkt zu stehen, ohne dass es unangenehm war.
Wir gaben am Ende des Zuges unser Gepäck ab und gingen den Zug entlang.
"Schon fast alles besetzt.", sagte ich enttäuscht und sah zu Volans rüber, der mich nun schadenfroh ansah.
"Du musst dich nun wirklich nicht um ein freien Platz bemühen.", sagte er laut und lachte fies.
Fragend sah Caelum zwischen mir und Volans hin und her, als Volans auch schon etwas aus seinem Umhang hervor holte, "Du wolltest doch nicht etwa so tun, als hättest du nie diesen Anstecker und auch keine Nachricht darüber bekommen, dass du Vertrauensschülerin geworden bist?", listig sah er mich an und hielt mir den kleinen Anstecker entgegen.
Ertappt verzog ich das Gesicht und wich seinem Blick aus.
"Aries! Das ist ja wunderbar, wieso hast du denn nichts gesagt?", fragte Caelum begeistert und drückte mich kurz.
"Ich will diesen Blödsinn nicht!", sagte ich aufgebracht und stieg wütend in den Zug ein. Ich ging über den Gang der Lokomotive und stieß jeden, der im Weg stand wütend zur Seite.
Schließlich fand ich Richard und seine Schwester Hannah, die Wut war sofort verflogen, als er mich mit einer langen Umarmung begrüßt.
Wir tauschten uns kurz über unsere Ferien aus und ich fühlte mich, als wäre die ganze Last von mir gefallen.
"Solltest du nicht im Abteil der Vertrauensschüler sein?", fragte mich Hannah schließlich.
Entsetzt sah ich sie an und verzog das Gesicht.
"Olivers Schwester hat es mir erzählt. Er ist auch Vertrauensschüler, weißt du."
Gerade als sie ihren Satz beendet hatte, setzte sich der Zug schon in Bewegung und mit einem lauten Knall öffnete sich die Tür des Abteils und mein Bruder stand dort.
Wütend stand ich auf, als ich den Anstecker in seiner Hand sah, "Nein Volans! Vergiss es, ich werde das nicht tun!", ich schüttelte mit dem Kopf.
Volans kam auf mich zu und zuckte gleichgültig mit den Schultern, "Mir ist egal, was du nicht willst. Du hast das jetzt zu tun!", sagte er laut und zog mich an meinem Umhang auf den Flur hinaus.
"Du kannst mich nicht zwingen! Lass das!", schrie ich laut, als ein dickbäuchiger, älterer Mann sich an uns vorbei zwängte, "Entschuldigung.", sagte er höflich und blieb stehen, als er an uns vorbei gekommen war, "Gibt es etwa Probleme?", fragte er mit einem leichten Lächeln und sofort trat Volans eine Schritt vor, um mir die Sicht zu verdecken, "Nein, Sir. Hier gibt es kein Problem.", sagte er höflich, als der Mann auch schon nickte und weiter ging.
"Professor Snape wird es nicht gut heißen, wenn du schon zu deiner ersten Aufgabe nicht antrittst.", sagte er nachdrücklich und gab mir mein Abzeichen in die Hand, "Es dauert nicht einmal eine Stunde, reiß dich zusammen.", er klopfte mir auf die Schulter und verließ mich.
Seufzend sah ich auf das kleine grün silberne Abzeichen und steckte es mir schließlich an. Anschließend machte ich mich lustlos auf den Weg zum Abteil der Vertrauensschüler. Es waren bereits alle da, als ich eintrat. Sofort ergriff ein Hufflepuff das Wort, "Wie immer ein extra Auftritt.", sagte er provokant und blickte mir direkt in dir Augen.
Höhnisch lachte ich auf und betrachtete das Hufflepuff Wappen auf seinem Umhang und sagte nichts weiter. Schon mein Blick schien ihn gekränkt zu haben und er sah zu Boden.
"Setz dich zu mir, Aries.", sagte Oliver laut, der am Fenster saß. Ich stolzierte zu ihm rüber und setzte mich zu ihm.
Wir stellten uns kurz untereinander vor und ich hatte das Gefühl noch nie etwas langweiligeres erlebt zu haben. Schließlich war es Zeit über den Flur der Lokomotive zu gehen und nach dem rechten zu sehen.
Als alle anderen Vertrauensschüler weg waren, sah mich Oliver belustigt an, "Du scheinst so als hättest du gar keine Lust darauf Vertrauensschülerin zu sein."
Ich nickte kurz, "Stimmt wohl.", sagte ich murmelnd und verließ das Abteil.
"Ah, Moment, warten Sie einen Augenblick.", ertönte hinter mir die Stimme des älteren Mannes, der sich zu Beginn der Fahrt an mir und Volans vorbeigezwäng hatte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top