35. Kapitel
Ich spüre einen Druck an meiner Hand und schaue Arden in die Augen. Ich überlege meine Hand von seiner wegzuziehen, doch belasse es bloß bei einer Überlegung. Ich war verletzt, doch wenigstens gab er sich Mühe um mich. Aber war das ehrliche Mühe? Ich war mir nicht mehr sicher, wem ich noch trauen konnte. Ich hatte gedacht Arden und ich wären seelenverwandt und unzertrennlich. Ich hatte gedacht ich könnte ihm alles anvertrauen, doch ich hatte mich getäuscht. Er hatte es nicht ernst gemeint. Von Anfang an nicht. Wenn man ihm glauben schenken konnte, meinte er es mittlerweile verdammt ernst, aber ich hatte einfach Angst wieder verletzt zu werden. Diese Angst war doch verständlich, oder etwa nicht? Warum konnte Arden das nicht nachempfinden? Konnte er sich kein wenig in mich hineinversetzen? Warum waren Jungs so viel anders als Mädchen? "Chiara...", seine Stimme versagte und sein Satz endete in einem Krächzen. "Es tut mir leid...". "Ich weiß, Arden. Aber ich kann nicht. Ich kann einfach nicht." Ich spürte eine heiße Flüssigkeit über meine Wangen laufen und stellte bestürzt fest, dass ich weinte. Die Tränen liefen mir die Wangen herab, den Hals entlang oder ins Ohr. Deshalb hasste ich nichts mehr als im Liegen zu weinen. Ich wollte mich nicht rühren, doch ich musste mir die Tränen wegwischen. Es war ein nahezu widerliches Gefühl wenn man ein nasses Gesicht hatte. Die Tränen fingen nämlich an zu kleben. Arden hielt meinen Arm fest, bevor ich mir auch nur eine einzige Träne hatte wegwischen können. Ich schaute ihn verwirrt und fragend an, doch er hatte sich schon vorgelehnt und fing an meine Stirn zu küssen. Seine zärtlichen Berührungen lösten in mir ein wohliges Prickeln aus und ich schloss ungewollt die Augen. Die klebenden Tränen und das ekelige Gefühl davon waren wie vergessen. Auch die momentane Situation stellte sich in den Hintergrund. Er hauchte mir meinen Namen ins Ohr und ich konnte seinen heißen Atem spüren. Seine rauen Lippen wanderten über mein Ohr zu meinem Ohrläppchen an dem er sanft zu knabbern begann. Ich seufzte widerwillig auf und mein gesamter Körper entspannte sich. Erst jetzt merkte ich, wie angespannt ich eigentlich gewesen war. Arden ließ von meinem Ohr ab und küsste über meine Wangen. Er küsste jede Träne von meinem Gesicht und schließlich fand sein Mund den Weg zu meinem Hals. Er wusste wie empfindlich ich am Hals war und wie sehr ich seine Küsse an dieser Stelle liebte. Er brachte mich regelrecht um den Verstand. Seine Hände hatte er an meinen Armen platziert und er streichelte mich dort. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, seitdem er mich so berührt hatte. Endlich war ich dazu in der Lage ebenfalls etwas zu tun und ich ließ meine Finger durch seine aschblonden Haare gleiten. Ich zog sanft daran und während er seine Lippen auf meine presste, stöhnte er leise auf. Ich spürte wie eine seiner Hände sich einen Weg nach unten bahnte und küsste ihn wilder. Seine Hand strich über meinen Busen, meinen Bauch und meine Beine. Quälend langsam bewegte er seine Hand immer wieder auf meinen Schritt zu, ließ sie im letzten Moment aber wieder umkehren. Noch nie hatte er mich so verrückt gemacht und noch nie wollte ich ihn so sehr wie jetzt. "Ah, Arden Bruder! So sieht man sich also wieder!", hörten wir eine raue Stimme und wir lösten uns hastig voneinander. Arden starrte den ungewünschten Besucher mit einem durchdringenden Blick an. Wenn Blicke töten könnten...
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