5. Wölfe und Kronen

Sie wusste ehrlich gesagt, nicht, wie sie die Nacht überlebt hatten. Irgendwann hatte Jonathan sich zurückverwandelt. Er sah in seiner menschlichen Form noch schlimmer aus, falls das überhaupt möglich war.

Sein nackter Körper war nicht nur mit Dreck besudelt, sondern auch mit kratz und biss Spuren. Von den nur einige sich schon verschlossen hatten. Die meisten blutet noch auch, wenn nicht mehr so stark wie am Anfang.

Molly wusste nicht, was sie tun sollte was sie jedoch wusste war, dass sie gucken musste, dass sie hier weg kamen und das am besten schnell.
Doch ihr Bruder bewegte sich nicht, und sie fühlte sich nicht wohl dabei, ihn allein zu lassen, um nach Wasser oder essen zu suchen. Da hörte sie es das knarren von Rädern, die über den unebenen Boden des Waldes fuhren. Jemand pfiff ein Lied.

Bevor Molly sich auch nur bewegen konnte zog ein schwarzes Pferd einen etwas heruntergekommenen Wagen auf die Lichtung.
Ein alter Mann mit dunklem Bart, durch den sich graue Strähnen zogen, und einer Glatze musterte sie. Molly erstarrte. Sie war immer noch nackt oh, bei Kundra. Dann huschte der Blick des Mannes zu ihrem Bruder.
»Bei Kundra oh, was ist passiert Mädchen? Warum habt ihr keine Kleider? Ihr müsst ja halb erfroren sein in dieser Kälte.« dass war keine Reaktion mit der sie gerechnet hatte.

Bevor Molly  auch nur den Mund aufmachen konnte, um den Mann die Situation halbwegs zu erklären, was er schon um seinen Wagen herum gelaufen und kam mit zwei Decken wieder. Die eine drückte er Molly in die Hand, die andere Breite der Mann über Jonathan aus.

»Was hat ihn so zu gerichtet Lassie ein Bär? Hab gehört, es soll dir viele Bären geben. Oder war es etwa dieser Dämonen Wolf aus Cysbay von dem alle sprechen? Und wo ist eure Kleidung hin nun rede schon Lassie...« meinte der Mann, brummig.

»Guter Ser, mein Bruder und ich wurden überfallen. Die Männer haben uns alles genommen, selbst unsere Kleidung. Mein Bruder hindert sie daran, mich zu schänden und wir schaffen es, erfolgreich zu fliehen doch die Banditen setzten ihm sehr zu. Könntet ihr uns vielleicht mit nehmen, wenn es nicht so viel verlangt wäre? Wohin fahrt ihr?«, versuchte Molly es mit einer Lügengeschichte. Sie rang nervös mit den Fingern, hörte damit jedoch schnell auf als der Mann begann zu sprechen.

»Ich fahre in Richtung der Fjern Lassie. Falls ich euch mitnehmen soll kann ich das machen. Doch dein Bruder sieht so aus, als könnte er sehr gute Medizin vertragen. Die nächste große Stadt wäre, Krevmja. Aber dorthin kann ich euch nicht bringen. Ich kann euch mitnehmen. Entweder ihr findet am Dorf Hilfe oder aber ihr schlagt euch bis zum Kloster durch. Und dort Hilfe zu erbitten.«

Molly konnte, ihr Glück kaum fassen. »Ich kann ihnen gar nicht genug danken guter Herr. Das wäre uns eine große Hilfe.«
»Kannst du kochen, Mädchen?«
Molly nickte sofort eifrig hatte sie doch das Kochen im Kloster erlernt.
»Dann könntest du mir deinen Dank ausdrücken, in dem du für uns kochst, so lange, wie ihr mit mir reist. Weißt du, Mädchen, ich habe alle Zutaten auf meinem Wagen, die ich brauche doch-« Er lachte leicht und für sich mit der Hand durch den Bart. »Ich nehme an, meine Weib hatte recht. Ich bin einfach zu faul. Ich habe die Zeit, die ich jetzt unterwegs waren, hauptsächlich von trockenem Brot und Käse gelebt.«

Es war eine angemessen Bezahlung. Sogar noch etwas wenig für die Hilfe die der Mann ihnen anbot. »Wir haben einen Deal.«
»Gut dann hilf mir, dein Bruder auf den Wagen zu bekommen. Ich sollte noch ein Kleid für dich übrig haben von meiner Betty Sie ist ungefähr so groß wie du vielleicht ein bisschen größer aber es sollte reichen.
Um die Kleidung deines Bruders kümmern wir uns später, wenn er aufwacht.«

Nachdem die beiden Jonathan auf den Wagen gehoben hatten und Molly in das dunkelbraune Kleid geschlüpft war, dass sie sehr an die Kleider aus Jashier erinnerte Saß sie neben dem Mann auf dem Bock auf.

»Was verkauft ihr Ser wenn ich fragen darf? Und woher kommt ihr?« sie wusste, dass es unhöflich war, so viele Fragen zu stellen. Doch gleichzeitig musst sie darauf achten, dass sie nicht bei einem  möglichen Feind landeten.
Sie schaute leicht über ihre Schulter zurück zu ihrem Bruder, der auf dem Wagen lag, er war schrecklich blass.

»Oh ich verkaufe zumeist Stoffe doch ab und an wenn das Jahr gut war und ich es entbehren kann einige Kropfen Getreide und Mais. Dieses Jahr kannst du dir bestimmt vorstellen Lassie das das Jahr nicht so gut gelaufen ist, der ganze Krieg hätte mich fast in den Ruin getrieben nachdem König Ferdinand die Steuern erhöht hat. Ich Wohne eigentlich auf der anderen Seite der Fjern doch wir, einige Händler und ich, haben gemeinsam für eine Führung durch die Fjern gezahlt. Wir hatten die Option in Cysbay Stoffe von einem Händler zu kaufen.«
Molly musste hart schlucken bevor sie die Frage stellte, die auf der Zunge brannte.

»Wo sind eure Händler Kollegen jetzt ich mein, wenn ihr hier seid wo sind sie?«
»Der Dämonenwolf hat sie damals vor einigen Monaten verschlungen. Ich überlebte, weil ich mich unter den Toten verbarg. Es hat seine Zeit gedauert, bis ich genug Geld zusammen hatte. Um mich erneut durch die Fjern führen zu lassen. Jetzt bin ich also endlich auf dem Weg nach Hause. Ärmer, als ich zu Beginn war. Wir hatten auf guten Handel gehofft doch was haben wir bekommen? Tot...«
Molly fröstelte es, sie rieb sich über die Arme.

Dem Mann neben ihr viel ist natürlich sofort auf.
»Ja Lassie, der Winter wird bald kommen. Ich hoffe nur, dass ich dann wieder zu Hause sein werde. Meine Betty macht wundervollen Auflauf. Gerade im Winter, wenn er so richtig schön heiß ist ist er am besten.«

Molly wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Es war Auflauf. Wann hatte sie das letzte Mal Auflauf gegessen?  Es musste zu dem Zeitpunkt gewesen sein als Mutter Hild krank gewesen war. Schwester Nele hatte ihn gemacht. Molly erinnerte sich daran, wie sehr sie den Auflauf als Kind geliebt hatte.
Da ertönte ein heulen in der Ferne. Sie könnte an der Haltung des Fahrers erkennen, dass er es nicht gehört hatte. Seine menschlichen Ohren waren zu schwach dafür. Doch sie hat es gehört und sie wusste, was es bedeutete.

»Wir sollten uns wirklich los guter Herr, bevor der Winter uns doch noch hier einholt.« versuchte sie ein Scherz, da sie wusste, dass sie so bleich wie Schnee sein musste.
Der Fahrer musterte sie besorgt. »Alles in Ordnung, Lassie?«
»Natürlich nur möchte ich möglichst schnell zum nächst besten Dorf gelang, damit sich jemand mein Bruder ansehen kann.« der Mann lies also die Zügel auf die hinterbacken des Pferdes klatschen und machte sich somit auf dem Weg. Weg von den Wölfen, ja die jedoch mit jedem Tag aufholen würden. Da war Molly sich sicher.

Es waren fast zwei Tage vergangen, in denen Molly sich um ihren Bruder gekümmert hatte  Wilhelm der Händler hatte ihr mit einigen Salben und Kräutern geholfen. Als sie nun in der nächst besten Stadt ankam, es war mehr ein Dorf als eine Stadt, schien es ihm schon besser zu gehen. Zumindest war er zwischendurch kurz aufgewacht und etwas zu trinken.

Sie wusste, dass sie nicht lange bleiben konnten dennoch, wat sie dankbar für die Hilfe die ihr angeboten wurde. Und für drei ganze Tage konnte sie endlich mal entspannen. Während sich jemand anders und die Wunden ihres Bruders kümmerte. Am zweiten Tag wachte ihr Bruder tatsächlich komplett auf.
»Wo sind wir?« Fragte er sie leise, nach dem der Heiler sie für einen kurzen Moment allein gelassen hatte.
»In einem kleinen Dorf nicht weit von einem Kloster entfernt. Ich hab das Dach von einem Feld aus sehen können. Ich weiß nicht genau wo Robbins Armee sich momentan befindet. Vielleicht weiter im Süden. Ich hab versucht den Dorfbewohnern Informationen ab zu knüpfen. Doch keiner von ihnen hat geredet. Es scheint fast so, als wissen sie nicht einmal das Krieg herrscht.«

»Robin wäre auch nicht so dumm, sich von jemandem sichten zu lassen, von dem er sich nicht sichten lassen will. Er hat einige Beschenkte dabei, die die Kraft haben, Menschen vergessen zu lassen, was sie gesehen haben. Oder das Bild so manipulieren zu können, dass die Menschen denken sie sehen nur Wald wenn in Wirklichkeit um sie herum. Eine ganze Armee steht. Wie glaubst du, hat unser Bruder sonst so lange in der Eiswüste überlebt wo ist doch keine wirklich gute Verstecke gibt.«

Molly wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Denn das ändert alles. Wie sollten Sie die Armee ihres Bruders dann bitte finden?
»Wenn wir sie nicht sehen können Wie sollen wir denn dann bitte finden? Noch bessere Frage wie hat der Bote sie gefunden?«
»Welcher Bote?« Fragte Jonathan sichtlich verwirrt.
Sie wollte ihm gerade antworten, doch da kam der Heiler schon zurück.

Nachdem der alte Mann die Wunden versorgt und neu verbunden hatte schaut er die beiden Ernst an. »Am besten wäre es, wenn ihr noch eine Woche bleibt. Ich weiß, dass Wilhelm zur Fjern möchte. Aber eure Wunden sind tief. Ich kann es nicht mit mir selbst vereinbaren, euch früher gehen zu lassen. Es wäre wirklich das beste, wenn ihr noch eine Weile bleibt.« Molly wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie hatten einfach keine Woche Zeit. Verdammt, sie hatten ja noch nicht mal die paar Tage, die sie hier waren Zeit. Nicht wenn alles schnell gehen sollte.

»Meine Schwester und ich denken über euer sehr großzügiges Angebot nach.« der Heiler nickte knapp. Bevor er das Zimmer wieder verließ. Molly griff nach der Hand ihres Bruders.
»Wir haben keine Woche Zeit. Sie werden uns einholen, bevor die Woche um ist!«
»Glaubst du, das weiß ich nicht. Wir werden schauen, was wir machen können.«
»Bis morgen bleiben wir nicht länger. Ich habe dem Heiler lang genug zugesehen. Ich kriege das hin, aber wir müssen weiter. Dann sollten Sie uns ein holen. Sind wir sowas von am Arsch.« Ihr Bruder nickte zustimmend.

»Bis morgen.« stimmt er ihr leise zu. Molly atmete erleichtert ein. Bis morgen noch nur noch bis morgen, das würden sie schaffen.

Hallo ihr Lieben ein neues Kapitel. Ich hoffe ihr habt euren Spaß daran. Lg eure Trouble

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top