40. Rosen und Wölfe

Molly schaute sich in dem Zimmer um in das sie nach der Hochzeit geleitet worden war. Sigtryggur blieb in der Tür stehen zu ihrem eigenen erstaunen.

Während Molly einen zögerlichen schritt in das Zimmer machte.
»Gefällt es dir?«, seine Stimme klang fast schon besorgt während Molly sich in dem großen Zimmer umsah. Es war größer noch als das Zimmer in Jashier das sie sich mit Mirabell und Joanna geteilt hatte.

Eine kleine Sitzecke stand in der einen Ecke nah eines großes Fensters, somit konnte sie hinaus schauen wenn sie da saß. Ein Kamin war an der Gegenüberlegenden seite der Sitzgelegenheit in dem ein kleines Feuer fröhlich knisterte. Genau über dem Kamin hing das Wappen ihres Erzeugers auf roten Stoff gestickt.

Es ließ Molly hart schlucken. Und mit der Wut kämpfen die in ihr aufstieg. Sie würde ganz bestimmt eine veränderung an diesem Raum vornehmen, egal ob er es ihr erlauben würde oder nicht, sie würde den Stoff von der Wand reißen.

»Du kannst sobald du dich eingelebt hast natürlich veränderungen vornehmen lassen.«, Sie unterdrückte ein schnauben und eine sarkastische antwort die ihr schon auf der Zunge lag. Es würde sowieso nichts bringen. Sie spürte das Metall des Messers, zwischen ihren Brüsten wo sie es immer noch versteckt hielt, aus Angst das er es ihr weg nehmen würde, allerdings hatte sie zu dem Zeitpunkt als sie es eingesteckt hatte auch nicht an die Hochzeitsnacht gedacht und was von ihr erwartet wurde, woran sie schlagartig erinnert wurde als ihr Blick auf das große Bett fiel.

Sie musste erneut hart Schlucken, die Kissen so wie auch das Laken waren Blütenweiß und schienen aus Leinen oder Seide zu sein, Molly war sich von ihrem platz an der Tür nicht sicher welches der beiden zutraf. Ein grauer Pelz lag am Ende des Bettes, er sah weich aus und Mollys Finger zuckten in der erwartung darüber zu streichen.

Ein Räuspern riss sie aus ihren Gedanken und mit großen Augen fuhr sie zu ihm herum. Ihrem Ehemann. Er verbäugte sich leicht bevor er nach ihrer Hand griff sein griff war genau so sanft wie vor einigen Stunden noch als er ihre Finger miteinander verschränkt hatte bevor die Hände mit dem Lederband umwickelt worden waren.

Molly schluckte erneut und erneut, es war so viel passiert in den letzten Tagen, Onkel Ulf, Ser Leon und die anderen beiden. Ashara und Nyra die nur ihretwegen tot waren.
»Ich wünsche dir eine gute Nacht Molly.« Dann drehte er sich um und ging... Warum ging er? War das normal?! Oder war es für ihn nun doch nur eine rein Politische Heirat???

Molly war verwirrt so verwirrt das sie ihm nach rief. »Warte... « am liebsten hätte sie sich selbst geschlagen, sie sollte lieber dankbar dafür sein das er sie in ruhe ließ anstatt das er über sie herfiel so wie der Wilde der er war.

Nein Molly sollte antworten, so wie immer konnte sie es nicht einfach so auf sich beruhen lassen. »Was... ist... « sie stotterte wurde rot und spielte sinnlos mit ihren Fingern. Er war zu ihr herum gefahren, im Flur waren nur die beiden, Molly konnte die dumpfen Geräusche der noch immer laufenden Feier hören.
»Ähm... « Sie spürte wie noch mehr hitze in ihr Gesicht stieg und sie begann nun auch noch unsicher von einem bein aufs andere zu Hüpfen. Sigtryggur kam näher und hob eine Augenbraue, in seinen blauen Augen blitzte etwas amüsiert auf.

Oh er wusste genau wo ihre gedanken hingewandert waren und machte sich nun einen Spaß daraus sie leiden zu sehen. Was für ein Arschloch! Er legte seinen Kopf leicht schief während er mit dunkler Stimme fragte.
»Mhm ich kann dir nicht ganz folgen Frau was wolltest du fragen? « Oh dieser arrogante Kotzbrocken! Sollten die Vergangenen und Kundra gleich mit, ihn holen kommen.

Sie strafte die Schultern, sie würde jetzt keinen rückzieher machen und in das Zimmer flüchten wie ein verängstigtes Mäuschen, nein ohne sie, sie war ein Wolf zumindest im übertragenen Sinne und Wölfe waren mutig, sie würde mutig sein!
»Was ist mit der Hochzeitsnacht euer Gnaden? « Sigtryggur verzog eine Miene bei der höflichen anrede hatte er doch begonnen sie einfach so zu duzen so als wären sie alte Freunde, das waren sie nicht. Und eigentlich hatte Molly ihn ja auch gedutzt doch jetzt gerade wollte sie etwas Abstand schaffen und den bekam sie nun einmal wenn sie ihn förmlich ansprach.

Er war vielleicht ihr Mann nun auch ganz offiziell doch das hieß nicht das er sie behanden konnte wie er wollte, verdammt sie war kein Tisch den man gerade zurseite schieben konnte wenn es einem passte.

Nein sie hatte ja nicht einmal vor ihn lange am leben zu lassen wenn es nach ihr gehen würde, würde er noch heute Nacht sterben, die Option wäre Perfekt alle waren mit den Feierlichkeiten abgelenkt niemand würde merken wenn sie aus dem Schloss und der Stadt verschwand. Sie würde Sigtryggur töten so wie sie es sich selbst geschworen hatte und dafür sorgen das Ferdinand ihr und den ihren nie wieder leid an tuen konnte die frage war nur wie?

Sie war so verloren in ihren Gedanken das sie gar nicht merkte wie ihr Ehemann ihr noch näher gekommen war und nun Mollys Kinn sanft berührte, darauf achtete die Stelle nicht zu berühren wo der Schwertknauf sie erwischt hatte, damit sie nach oben in seine Augen schaute.

»Wir haben getrennte Schlafzimmer und das wird auch erst einmal so bleiben, bis du bereit für mehr bist. Ich werde dich zu nichts zwingen.« Sagte er, sein Daumen strich federleicht nur über ihre Wange. Mollys magen flatterte und sie nickte nur knapp, bevor sie sich schnell umdrehte und in das Zimmer zurück floh. Sie traute ihm nicht, obwohl er ihr noch nach rief:
»Schlaf gut. «

Sie drückte sich mit dem Rücken die Zimmertür zu und griff sich in den Ausschnitt um an das Messer zu gelangen, das sie fest umklammerte.
Kein Mann würde so etwas versprechen, vorallem wenn es gerade seine Hochzeitsnacht war, nein nie im Leben! Nicht mal einer mit so viel Selbstkontrolle wie Sigtryggur.

Molly lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und wartete, sie wartet noch spät in die Nacht darauf das er zurück kommen würde um sich das zu nehmen was nach dem Gesetzt nun sein war. Langsam begann sie die vielen Haarpins aus ihrer Frisur zu ziehen und diese zu öffnen, wenn sie schon mit dem Kopf gegen der Tür lehnte musste ihr nicht immer etwas unangenehm in den Hinterkopf picken.

Doch er kam nicht und das Gegröle aus der Halle wurde immer Leiser und leiser, bis Molly selbst als sie ihr Ohr gegen das dicke Holz der Tür drückte nichts mehr hörte.

Dann begann sie langsam sich an der Tür hinuntergleiten zu lassen was sollte sie nur tun? Sie hatte vorghabt ihn heute noch zu töten, dafür hatte sie Trainiert, dafür hatte sie Ser Leo angefleht sie zu trainieren und nun wusste sie nicht so recht was sie machen sollte.

Sie schaute hinab auf das Messer. Ihr eines blaues Auge spiegelte sich in der Klinge. Sie wusste nicht was sie tun sollte... Sie war so verloren alleine unter all diesen Fremden was sollte sie denn bitte nur tun wenn sie Sigtryggur umgebracht hatte...

Wie sollte sie dieser Stadt voller Heiden entkommen, jetzt ohne ihren Onkel? Nein ohne hilfe würde sie nicht entkommen, die Stadt war eine verfluchte Festung... Sie würde, nein musste einen weg hinaus finden. Allerdings wer würde sie schon aufhalten wenn sie den Gefährlichsten Heiden den sie kannten Umgebracht hatte? Niemand!

Sie würden sie gehen lassen und Robin würde schon auf sie warten, ja er würde auf sie warten und sie willkommen heißen. Dann würden sie Gemeinsam Vater rechen und... Molly schüttelte den Kopf, in der Hoffnung die Fantasy los zu werden. Nein sie hatte nicht gelernt zu Kämpfen um Sigtryggur zu töten. Sie hatte begonnen den Kampf zu erlernen um sich zur not vor ihm verteidigen zu können.

Dabei schien er wirklich nur frieden für seine Armee zu wollen, doch gleichzeitig fragte Molly sich wie jemand der so einen blutigen Ruf genoss, so sehr für den Frieden zu sein... Nein Sigtryggur musste ihr gerade etwas vorspielen, er wartet bestimmt nur darauf das sie begann ihm zu trauen bevor er seine wirklich wahre Natur zu zeigen.

Nein Sigtryggur musste Sterben, heute noch! Molly festigte ihren Griff um die klinge, war ihre entscheidung nun doch entgültig gefallen. Sie öffnete zögernd die Tür, der Flur war Leer doch als sie hinaus trat, schienen ihre eigenen Schuhe einen viel zu Lauten ton von sich zu geben, als sie auf den Steinboden trat.

Schnell zog sie eben diese aus, sie musste ja nicht jeden direkt aufwecken. Außerdem könnte sie später wegen ihrer Schuhe zurück kommen. Mit etwas glück würden die Heiden von dem tot ihres Königs sowieso erst am Morgen erfahren. Wenn sie hoffentlich schon längst weg war.

Ja ihr Plan war lückenhaft okay ihr Plan bestand nur darin ihren Ehemann abzustechen nicht mehr. Als sie dann endlich vor der Tür stand schaute sie sich um.
Wo sollte sie überhaupt anfangen zu suchen? Wo waren seine Gemächer überhaupt?

Molly wusste das ihre Mutter und ihr Vater sich ein Zimmer geteilt hatten und wegen ihrer kurzen Zeit in Beamfloid wusste sie auch das Ferdinand und Lady Alina sich kein Zimmer teilten, er aber durch einen Geheimgang, den sie als Kind entdeckt hatte in einem versuch zu fliehen, immer in ihre Gemächer gelangen konnte.

Molly hatte keinerlei Tür oder andeutung dieser in ihrem eigenen Zimmer gefunden. Sie wusste nicht warum doch sie beschloss mit der Tür gegenüber ihrer eigenen zu beginnen.

Sie könnte sich dann einfach vorarbeiten bis sie ihn gefunden hatte. Vorsichtig öffnete sie Tür gerade so weit das sie in den Raum schlüpfen konnte.

Und was haltet ihr davon?

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