16. Wölfe und Kronen

SIGTRYGGUR
Die Bauern verfluchten den Sturm. Es hatte schon die Tage vorher anzeichen für einen Sturm gegeben. Also hatten alle geguckt das sie so schnell wie möglich die wichtigsten aufgaben erledigten. Deshalb fand Sigtryggur, sich auch auf dem Dach einer Familie wieder und verlegte neues Stroh, damit es auch über den kalten Winter stand halten würde.

Der Mann, der Familie, Fergus hatte nur eine Hand und eigentlich hatte sein Bruder helfen wollen doch der hatte sie immer nur vertröstet auf den Tag darauf.
Schlussendlich hatte Sigtryggur das halb zerfallene Dach entdeckt als er durch die Stadt gegangen war um sicher zu gehen das auch alles in ordung war. Fergus war mehr als nur dankbar gewesen als er an die Tür geklopft hatte um nach dem Dach zu fragen.

Er hatte nicht einmal regestriert wer da vor seiner Tür stand und ihm hilfe anbot. Was dem König von Nord Eoferwyk gerade recht kam. Er hatte früher selbst Häuser gebaut, zusammen mit seinem Vater und für einige Jahr hatte er Friedlich als Bauer gelebt bis es ihn  in eine andere Richtung verschlagen hatte. Nach dem das Dach Fertig ausgebessert hatte war er vor die Mauern, Krevmjas gegangen um den Bauern bei den Feldern zu helfen.

Eigentlich hätten die Bauern noch mehr Zeit gehabt um sich um die Ernte zu kümmern, doch so hatten alle mit angepackt. Sigtryggur selbst hatte zwischen zwei Bauern geholfen, so viel Getreide wie möglich von dem Feld zu schlagen, selbst als der Sturm schon über sie her zog und seine Finger dadruch klamm und steif geworden waren hatte er weiter gemacht. Seine Schwester hatte zusammen mit einigen Männern, so viel Feuerholz wie möglich geschlagen.


Die ganze Arbeit die noch vor dem Sturm zu tun war, hatte ihn abgelenkt, von Molly. Sie würde sicher irgendwo sitzen vor der Kälte geschützt und selbst wenn nicht, konnte sie sich in einen Wolf verwandeln der der Kälte bestimmt gut widerstehen konnte.

Nein er hatte noch viel mehr zu tun. Einige Bauer hatten noch Tiere draußen, die dringend rein geholt werden mussten bevor man sie nicht mehr rein holen konnte. Also war er mit einigen Männern noch weiter in den Sturm geritten um die Scharfe rein zu holen.

Die Tiere waren zum Glück schnell von der Weide geholt und Sigtryggur kehrte zurück in die Stadt während der Sturm über ihn hinweg fegte. Um so dankbarer war er nun vor dem Feuer zu sitzen und sich aufzuwärmen. »Wie lang soll dieser Sturm noch an halten?«, fragte Red die sich neben ihn am Feuer niederließ. »Ein Bauer meinte das solche Stürme gut drei bis sieben Tage anhalten können. Weshalb ich dich bat möglichst viel Feuerholz zu holen.«

»Die Speicher in deinem schmucken Schloss sind bis oben hin gefüllt. Deine Bediensteten haben sich schon darum gekümmert«, keifte Red ihn an. Oh er wusste das die Bediensteten sich schon darum gekümmert hatten.

»Man kann nie genug Feuerholz haben Red, nicht wenn die Bauern sagen das dies der schlimmste Winter seit einer halben Ewigkeit werden soll.«
Sigtryggur schaute in die Flammen und hielt seine Hände etwas näher an die wärme Quelle. »Können wir reden?«, fragte Red ihn leise. »Wenn es sein muss...«, murmelte er. Die Flammen schienen die farbe von Mollys Haaren zu haben. »Deine Frau, warum ist sie davon gerannt?«
»Ich würde mich nicht anmaßen ihre gedanken zu kennen, doch hatten wir in letzter Zeit des öfteren Streitigkeiten wegen ihrer Familie.«
»Weshalb sollte ihre Familie etwas zählen? Sie ist deine Frau, ihre Familie hat nichts zwischen euch zu suchen.«
»Das weiß ich«
»Anscheinend nicht. Du hättest es von anfang an in deiner Ehe klarstellen müssen das die einzige Familie die jetzt zählt eure ist.«

Sigtryggur lachte bitter auf. »Und was ist mit dir Schwester? Dein Johnathan sollte nun deine Familie sein oder etwa nicht? Dennoch sitzt du nun an meinem Feuer.«

»Johnathan und ich sind nicht verheiratet. Noch nicht, er möchte mich erst Heiraten wenn der Krieg endlich zu ende ist. Auch wenn ich bezweifel das es je dazu kommt. Der Krieg geht schon so lange, die meisten Beschenkten sind Müde, doch sie können nicht aufhören so lang die Krieger Kundras sie jagen. Ich versteh generell nicht wie diese blöde Religion funktioniert.   Sie glauben daran das Kundra gegen irgendwelche Monster Kämpft und er kommt von den Sternen hast du das gewusst?«

»Tatsächlich wusste ich das schon. Ich habe viel darüber gelesen. Wie du dich vielleicht erinnerst war meine Frau eine Nonne. Ich habe mir also aus Interesse die Bücher über Kundra durch gelesen.«, sie nickte ihm zu.

»Der Pater und seine Krieger sind Fanatiker sie bringen nichts gutes, weder für uns noch für sonst jemanden. Die Krieger Kundras hassen uns genau so sehr wie die Beschenkten.«, meinte Red zu ihm. Sigtryggur musste an sich halten um nicht mit den Augen zu rollen. Denn was sollten die Krieger Kundras ihm und den seinen schon etwas anhaben.

»Unsere Götter werden uns schon leiten kleine Schwester. Sie haben mich auch zu Molly gebracht.«
»Ich dachte ihr Name ist Wilhelmine?«
»Sie sagt ihr Name ist Molly Sigold... Ich hab erlaubt das sie ihrer Familie schreibt doch wie du vielleicht gemerkt hast lief das nicht so gut.«

»Molly Sigold...«, flüsterte Red fast schon andächtig.
»Du weißt etwas?«
»Wenn sie die Wahrheit sagt, ist wegen ihr ein Krieg begonnen worden. Zwischen den Beschenkten und den Menschen.
König Ferdinand stahl sie als sie noch sehr jung war. Als ihre Mutter sie zurück forderte, meinte der König sie hätte kein Recht dazu, seine Tochter zurück zu fordern. Er hat also die Krieger Kundras gegen die Beschenkten gehetzt.
Und jetzt ist sie hier... Du realisierst das du den Schlüssel für den Ende des Kriegs in deinen Händen hattest. John und sie sind Geschwister...«, murmelte Red.

Sigtryggur schaute seine Schwester an bevor er langsam den Kopf schüttelte. Kannte er die ganze Geschichte doch schon von Molly. »Sie möchte den Krieg zwischen den Beschenkten und Menschen beenden. Doch das kann sie nicht. Nicht wenn ihr Bruder sich so benimmt wie er es nun einmal tut. Ich weiß nicht wann oder wie wir Frieden haben werden, aber es wird ohne Robin Sigold sein müssen.«, meinte Sigtryggur ruhig. »Entschuldige, mich Red, ich werde nun hinauf gehen«, ohne auf eine antwort zu warten machte er sich auf den Weg in seine Gemächer.

Er schloss die Tür mit einem Knall und trat auf Mollys Kleiderkiste zu, er hatte sie nach ihrem verschwinden in sein Zimmer bringen lassen. Sigtryggur öffnete diese und zog eins von Mollys Kleidern aus der Kiste.
Er hob es an seine Nase, es roch noch nach ihr. Der Heide sog den Geruch ein und legte es vorsichtig zurück in die Kiste.

Danach rollte er sich auf dem Bett zusammen, Molly war sicher, sie musste sicher sein. Er würde es in seiner Seele fühlen wenn seine Eine dahin scheiden würde. Daran klammerte er sich fest, die Götter wären nicht so grausam ihn es nicht fühlen zu lassen.

Am nächsten Morgen klopfte es an seiner Tür. »Was?«
»Ich bin es Siggy!«, er war blitzschnell aus dem Bett und an der Tür. »Hast du was neues von Sigurd gehört?«, fragte er noch während er die Tür aufriss.
Siggy schaute ihn für einen moment nur still an, es war fast schon nervenaufreibend. Er wollte sie fast schon schütteln da sagte sie endlich etwas, nur nicht das was er gerne hören wollte.

»Wann hast du das letzte mal gebadet?«, fragte sie ihn, ziemlich angewidert. »Du stinkst Sigtryggur und das ist schon kein Bart mehr das ist ein Wald!«
»Siggy! Sigurd?!«, fauchte er ihr dazwischen. Er wusste wie er aussah, doch er hatte einfach keine Zeit gehabt. Vorher war er schließlich damit beschäftigt gewesen Molly zu suchen. Er war eigentlich nur kurz zurück gekommen um sein Pferd zu tauschen.
Und dann war der Sturm dazwischen gekommen.

»Oh ja, hier«, sie hielt ihm einen Brief hin.

Sigtryggur,
Mach dir keine sorgen, deine Frau ist in sicherheit. Sie wurde leicht verletzt doch nichts lebensbedrohliches. Wir sind in Egwyn und ich bringe sie sobald der Schnee nachlässt.
Sigurd

Siggy schaute ihn erwartungsvoll an. »Sie haben Molly gefunden.«, sagte er nach einer weile. »Gut«, sagte Siggy und hackte sich bei ihm unter und zog ihn hinaus auf den gang. »Wir müssen reden, mein König. Ich werde offen sprechen damit ihr es auch versteht denn manchmal sind alle Männer doch gleich dumm.« Sigtryggur wollte gerade antworten da kam Mera aus einem der Zimmer, »Ah wir reden mit Sigtryggur, gut!«, schon hackte sie sich auf seiner anderen Seite bei ihm unter. »Äh was wird das hier?«, fragte er nun doch sichtlich verwirrt. Siggy stieß ein schnaufen aus so als wäre was auch immer hier abging offensichtlich.

»Sigtryggur, du bist vielleicht der König, doch immer noch ein Mann. Männer sind runt um gesagt dämlich. Setzt die Frauen der Männer die Krieg führen in einen Raum und der Krieg wäre in einer Teestunde beendet. Zumindest meistens. Allerdings sind wir nicht hier um mit dir über Krieg zu reden.«
»Warum dann?«, fragte er während er von der einen zur anderen schaute. »Wir sind Mollys freunde. Sie ist deine Frau, doch unsere Freundin. Es hat sie gequält das ihr beide so an einander geraten seit. Doch ihr seit beide Stur, zu stur um eure Fehler einzugestehen.«, sagte Mera. »Denn das stimmt ihr habt beide Fehler gemacht, doch du musst auch verstehen wie sie sich fühlt, nach Jahren endlich wieder Kontakt mit ihrer Familie zu haben nur um dann eine Kriegserklärung von ihrem Bruder zu bekommen. Und das du die Kriegserklärung erwidert hast hat es nicht besser gemacht. Dann habt ihr beide aufgehört mit einander zu reden.
Molly ist frustriert, du bist frustriert, ihr redet nicht mit einander, da ist es doch klar das sie nicht bleiben will. Das sie nach der Familie sucht die sie einst so sehr geliebt hat.

Und es ist klar das du wütend bist das sie dich verlassen hat, das sie dich verraten hat. Doch die lösung ist nicht sie zu Jagen wie ein wildes Tier, zeig ihr das du ihr vergeben kannst. Sucht gemeinsam nach einer Lösung.
Molly ist noch jung, sie weiß nicht wem sie vertrauen kann. Doch sie hat sehr starke Emotionen, die sie immer unterdrückt hat. Sie brechen aus ihr hinaus. Und du scheinst nicht zu sehen wie doll sie nach einem Anker sucht. Du warst dieser Anker zumindest für eine kurze Zeit ansonsten wäre sie schon viel Früher geflohen um nach ihrer Familie zu suchen.«

Sigtryggur schaute von der einen zur anderen und nickte zögerlich. »Ich kann aber nicht nur herum sitzen und darauf warten das sie zurück kommt.«, murmelte.

»Mein König«, hallte es auf einmal durch den Gang. Er drehte sich um. Einer seiner Bediensteten kam auf ihn zu gerannt. Sein Name war Loynell wenn er sich recht erinnerte. »Ein Mann ist unten am Tor angekommen. Er sagt er möchte mit ihnen Reden, mein König.« Keuchte er, als er vor den dreien zum stehen kam. »Wie sagte er ist sein Name?«
»Nun er ist ein Heide, allerdings trägt er Kleidung die einem Beschenkten ähneln. Er sagt sein Name ist Floki und er ist hier wegen seiner Enkeltochter.«

Dan Dan Dan!!! Eine Dramatische Wendung, oder so. Jay ihr lernt endlich einen meiner lieblings Charaktere kennen. Und nur so nebenbei ich bräuchte einen jungen Namen. Für den Sohn von Siggy und Sigurd. Hättet ihr eine Idee? Schreibt es mir gerne in die Kommentare. Xoxo Trouble

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