13. Wölfe und Kronen
Molly wusste nicht wie sie es schaffen sollten zu entkommen... es war ja nicht so das sie ein Fenster hatten durch das sie Klettern könnten. Da war nur eine beschissene Wand! Und die Säule gegen den sie den Fremden geklatscht hatte.
Johnathan stand dicht an der Seite des Fremden und knurrte leise. Rickon war an ihrer Seite und berührte ihre Schulter. »Geht es?«, fragte er sie besorgt während er schon ein Stück Stoff von seiner Robe riss um damit einen notdürftigen Druckverbannt zu basteln.
»Autsch« sie versuchte ihren Arm weg zu ziehen als Rickon den Stoff so fest wie möglich zog.
»Stell dich nicht so an«, schimpfte Rickon. Sie versuchte möglichst Still zu halten. »Du hast uns schlimmer zugesetzt als so eine kleine Wunde.«, rügte er sie. Molly wusste das er es so meinte und das es schlimmer war als er sich gerade anmerken lassen wollte. Sie hatte das Rudel in Gefahrgebracht und sie dann auch noch angegeriffen. Verdammt sie waren nur hier wegen ihr. Das war nicht gerecht...
»Es tut mir leid...«, flüsterte sie leise und stieß ihre Nase gegen seine Kehle, ein winseln entkam ihr, ein flehen ihr zu vergeben.
»Das macht es jetzt auch nicht besser...«, knurrte Sigurd neben den beiden. Der erste Krieger Kundra bog um die Ecke, Schwert erhoben. Er öffnete den Mund wahrscheinlich um zu schreien doch bevor er das konnte nagelte ein Messer ihn an der Kehle gegen die Wand.
»Bitte schön.«, meinte der Fremde lässig, seine Hand immer noch erhoben. Molly konnte ihn nur geschockt anschauen, denn dieser Wurf war eindeutig nicht Menschlich. Bevor sie auch nur ihren Mund öffnen konnte um etwas zu sagen oder fragen zu können ertönte ein komisches knarren genau hinter ihnen.
»Was bei den Sieben Höllen...«, flüsterte Molly als sich die Dicke Wand an der eben noch der Fremde gelehnt hatte bewegte. Dort stand jemand. Die Mutter Oberin, Molly war wie erstarrt. »Nun kommt schon, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Schnell!!!«
Molly trat leicht vor. »Warum sollten wir euch trauen? Ihr seit keine Freunde der Beschenkten...«
»Ich bin auch keine Freundin von Lügen, euer Gnaden. Die Krieger Kundras sind wütend. Sie würden nicht zuhören selbst wann man ihnen erklären müsste das es wichtig wäre das ihr lebt. Also kommt jetzt!« fauchte Mutter Ebony.
»Wieso sollten wir euch Trauen?«, wiederholte Molly ihre Frage. Denn den Grund den sie genannt hatte war nicht genug. Bei weitem nicht.
»Nehmt jemanden mit wenn ihr geht. Sollten die Krieger Kundras sie hier finden würde sie sie leiden lassen. Ich zeig euch einen Geheimgang, hier hinaus.«
Sigurd schnaufte während Oliver sich auf einen Krieger Kundras stürzte der durch nur eine Berührung von ihm, tot zu Boden ging. Auf einmal umhüllte sie Johnathans Schatten wie ein vertrautes Tuch.
Molly dachte nicht lange nach sie ergriff Rickons und Sigurds Hand und zog sein mit sich zu der Frau. »Los jetzt!«, rief sie den anderen zu, Johnathan schob sich vor ihnen in den Gang. Der Fremde so wie Finn folgten ihnen und Oliver bildete zusammen mit der Mutter das Schlusslicht bevor die Mutter den Eingang schloss und alles von einer schier endlosen dunkelheit umfasst wurde. Draußen hörte man schritte, schreie, sowohl Nonnen als auch Krieger Kundras das wütende Brüllen von dem Pater, zumindest klang es so. Aber das konnte unmöglich sein... der Pater war tot.
Sie hatte doch gesehen wie Johnatan sich in ihm verbissen hatte, er musste tot sein... Eine Fackel wurde angezündet und die Mutter schob sich nach vorne um ihnen den Weg zu leiten. »Solltest du in eine Falle Führen, Weib werde ich dafür sorgen das du leiden wirst.«, knurrte Sigurd in das Ohr der Frau. Diese sagte nichts, ja ihr Atem schien sich noch nicht einmal zu beschleunigen, sie führte sie einfach nur weiter durch einen dunklen Tunnel.
Der Tunnel wurde schon sehr schnell sehr schmal. Woran sie das merkte? Oh, das war einfach. Schon bald war sie hinter Sigurd und vor Rickon fest geklemmt und ihre Schulter streifte immer wieder die glitschige aus dem Felsen gehauene Wand.
Molly hatte gar keine ahnung gehabt das dieses Kloster auf einem Felsen erbaut worden war. Um ehrlich zu sein hatte sie aber während des Unterrichts über die Kloster, eher selten aufgepasst.
Sie schob sich weiter vor, als einzige der noch in Menschenform gebliebener Partein, musste sie nicht den Kopf einziehen.
Nicht so wie Sigurd vor ihr der sogar schon gebückt gehen musste.
Und selbst die hochgewachsene Mutter Ebony musste sich ducken, was für sie wahrscheinlich sehr schmerzhaft sein musste, schien sie doch einen Stock im Aller wertesten stecken zu haben.
Der Weg führte auf einmal noch oben, ja wurde glatt Steil und schien sich wie eine Schlange zu winden.
Mollys Griff um das gestohlene Schwert festigte sich, es war nicht gut das der Weg nach oben ging. Als die Mutter dann stehen blieb und gegen ein Stück Wand klopfte, hielt sie den Atem an. Sie alle waren angespannt, bereit für einen Angriff. Sie waren bereit in eine Falle gelockt zu werden.
Um so erstaunter musste Molly wohl sein, als die Wand beiseite gezogen wurde und ein junges Mädchen sich zeigte.
Sie war Jung, noch Jünger als Molly, vielleicht Zehn Jahre und sie war hoch Schwanger. Erschrocken konnte die Rothaarige das Mädchen nur anstarren. Ihre freie Hand hob sie wie vom Donner gerührt zu ihrem Mund. »Ich wollte ihn aufhalten. Ich dachte nicht das er sich an Lenore vergehen würde. Sie ist doch noch so jung doch das hat er getan und sollte er sie nun hier finden... Er würde sie verbrennen so wie eures Gleichen.«, flüsterte die Mutter Oberin leise. Molly konnte die Mutter Oberin nur geschockt anstarren.
»Wer würde sich an ihr vergreifen?«, spieh Sigurd aus. Oh sie fühlte seine Ekel und sein Entsetzen als wären die Emotionen ihre Eigenen.
»Pater Benedict...«, es war das junge Mädchen das redete. Sie streckte ihr Kinn vor und starrte die Gruppe fast schon herausfordernd an. So als würde sie nur darauf warten das sie etwas sagen würde. Es war Oliver der das Schweigen brach. »Darf ich ihn Umbringen?«
»Nicht heute.«, knurrte Sigurd.
»Komm kleine. Wir nehmen dich mit und wenn die Zeit kommt werde ich dir versprechen das du gerechtigkeit bekommen wirst.«, knurrte Oliver heftig zitternd. Die kleine schaute Mutter Ebony sorgenvoll an. »Hab keine Angst Lenore, sie werden dir helfen.«, Die Mutter schob das Mädchen in den Gang. »Folgt dem Gang hinunter. Der Tunnel wird euch direkt in den Wald führen. Ich vertrau darauf das ihr sie beschützen werdet!« Molly fand es erstaunlich wie die Mutter auf das Mädchen achtet, wie sie sich mit ihrem Feind verbündete nur um sie zu schützen. Fast so wie eine echte Mutter...
Und dann vielen Molly die ähnlichkeiten zwischen der Mutter und dem Mädchen. Sie hatten die gleiche Nase, die selbe Augenform und die selbe Augenfarbe. Die beiden mussten verwandt sein... »Oh«, flüsterte Molly als sie verstand. Sigurd bekam eine Fackel in die Hand gedrückt und die Mutter schloss den Geheimgang. Das Mädchen schrie erschrocken auf. »Sei still oder willst du das sie uns hören?«, fluchte Rickon wütend. »Sei lieber selber Still, sie hat Angst, das ist dann doch klar du Hornochse!«, fauchte Molly und zog das Mädchen am Arm mit sich. Der Gang verlief wieder nach unten und schon einige Minuten Später meinte Molly zu hören wie Krieger Kundras an der Wand vorbeirannten.
Der Gang bog sich auf mit einem mal stark nach Unten und die ausgetretenen glitschigen Stufen halfen nicht gerade. Fast wäre sie gefallen hätte die Hand des Mädchens sie nicht fest gehalten. »Mutter nutzt diese Gänge um mich auch mal hinaus zu lassen. Doch bis jetzt durfte ich nur in der Nacht hinaus. Jetzt wäre es mir lieber für immer in dem Turm zu bleiben.«, flüsterte sie leise.
Das arme Mädchen tat ihr leid, doch Molly konnte nichts tun um ihr leiden zu mildern. Wenn die Krieger Kundras herausfinden würden das die Mutter, die Regeln gebrochen hatte würden sie ihr die Haut vom leib ziehen und sie qualvoll leiden lassen. Bevor sie sie verbrennen würden um ihre Seele zu reinigen.
Sie konnte nur hoffen das die Mutter in sicherheit war und die Krieger Kundras nie herausfinden würden das die Mutter Oberin ihnen geholfen hatte.
Der Weg schien immer weiter und weiter zu gehen. Johnathan würde nicht mehr lange druchhalten, wie Molly erspähen konnte. Dadurch das sie sich im Gang nur umdrehen konnte lief er nun genau vor ihr. »Vielleicht sollten wir eine kleine Pause einlegen.« , schlug sie vor als sie sah wie Johnathan schwangte. Was nun wirklich kein wunder war. Johnathan war immer noch schwach und seine Wunden noch Frisch.
»Wir sollten hier nicht anhalten. Die Krieger Kundras könnten einen Eingang finden und uns somit auch. In diesen Tunneln kann man nicht ordentlich Kämpfen und wir wären in der Unterzahl. Also tot, sollte die Fackel ausgehen wären wir auch tot. Wir machen erst eine Pause wenn wir so weit weg von diesem Ort wie nur möglich sind!« , meinte Sigurd streng klingend. Und genau in dem moment kippte der weiße Wolf zurseite. »Oder wir machen doch eine kurze Pause. Ich muss mich um seine Wunden kümmern!« , zischte Molly.
Schon kniete sie neben ihrem Bruder und berührte ihn an der Wölfischen Schulter. Sein Fell war erneut mit Blutgeträngt.
»Verdammt« , flüsterte Molly. Sie hatte hier unten nicht die Utensilien die sie brauchte um seine Wunden zu versorgen. »Ich könnte helfen.« , sagte der Fremde und ließ sich neben ihr nieder. »Ich will deine Hilfe nicht!« , knurrte sie ihn ruppig an.
»Er möchte sie aber.«
»Woher willst du das wissen?«
»Ich kann ihn hören.« , Molly spitzte verwundert die Ohren. Sie konnte rein gar nichts außer das tropfen von Wasser und das schwere hecheln ihres Bruders hören.
»Als ob, ich höre nichts!« protestierte Molly. Der Mund des Mannes verzog sich zu einem Grinsen und er strich sanft über den Pelz ihres Bruders.
»Ihn hast du sofort erkannt. Mich jedoch nicht. Hab ich mich in all den Jahren wirklich so verändert? Ich meine ich war dein lieblings Bruder.«
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Momentan bin ich leider in keiner so guten Verfassung. Also hoffe ich ihr könnt mir verzeihen wenn die Kapitel eine Weile auf sich warten lassen. Wie immer freue ich mich über eure Likes und eure Kommentare.
XoXo Trouble
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