10. Wölfe und Kronen

ROBIN
Der Weg zum Lager war nicht mehr weit, Robin hatte sich für eine kurze Zeit einfach vom Lager entfernen müssen. Das stetige weinen seiner Mutter hatte es nicht besser gemacht. Es hatte ihn wahrlich verschreckt und der Gedanke das seine Schwester wahrscheinlich genau so litt wenn nicht noch schlimmer hatte ihn kirre gemacht.

Er hatte einfach laufen müssen und die Heiden, Krieger Kundras und alles andere vergessen müssen nur für einen Moment. Da hörte er es, das Schreien von Männern. Er wusste das es ihn nichts an ging und er schon genug mit seinen Leuten zu tun hatte, dennoch schlich er näher an die Geräusche heran.

Er sog den Geruch ein, seine Pfoten unter ihm sanken leicht in den Schlamm ein als er am Waldrand ankam. Es war der Geruch der ihn stocken ließ, was bei den Vergangenen suchte John hier? Und sein Geruch war mit einem Fremden vermischt den er nicht kannte, eindeutig weiblich, eine Mischung aus dem Moschus Geruch eines Wolfes und dem starken ledernen Geruch den die Heiden an sich trugen.

War das vielleicht das Heidenmädchen das sein Bruder geheiratet hatte? Von dem er ihm geschrieben hatte doch was suchten die beiden im Kloster?

Als er weiter nach vorne schaute konnte er eine Gruppe Männer erkennen die gegen die Tür hämmerten, sie waren eindeutig der Ursprung dieses Kraches und als er den Geruch einzog rochen alle nach Heiden. Schnell und so leise er konnte schlich er näher.  Er achtet darauf auf keine Äste zu treten, die auf dem Boden verstreut lagen.
Wenn die Heiden schon hier waren, würde er sie töten wenigstens ein paar weniger die er dann bekämpfen musste, wenn er sich endlich zu Molly vorgekämpft hatte. Oh, wie sich schon darauf freute, den Kopf ihres Mannes ihr zu übergeben. Der Mann, der sie gefoltert, vergewaltigt und noch so viel andere schlimme Dinge mit ihr gemacht haben musste.

Auuuu ein langes heulen, halt von den Wänden wieder ein Beschenkter der um Hilfe rief.
John!!!
Sofort waren die Heiden vergessen!
Er rannte los an der Mauer entlang, die Heiden die ihm begonnen hatten zu folgen, ignorierte er einfach. Seine Pfoten rutschen durch den Matsch, als er vor einem Gitter stehen blieb. Der Geruch, der ihm entgegen kam, erzählte ihm so einiges.

Erstaunlicherweise war das Gitter so groß, dass es für einen Menschen gereicht hätte. Also war anscheinend der Ort wo sie ihre Notdurft verrichten auch ihr Fluchtplan. Er hörte einen der Heiden hinter sich fluchen. Er wandelt sich zurück. Und drehte sich zu den Männern um, die vor ihm standen. Und ihn ziemlich argwöhnisch musterten.
»Ich werde jetzt reingehen und mein Bruder retten. Lasst mich also entweder in Ruhe und geht mir aus dem Weg oder helft mir weil eine der euren auch da drinne ist.« Er hob warnend eine Hand als einer der Heiden, ein Messer zückte und das Messer flog, wie durch Zauberhand in seine eigene.

»Du bist der König der Beschenken!« knurrte, ein anderer. » Mollys Bruder. Sie hat uns viel von dir erzählt. Zumindest das an, dass sie sich erinnert. Sie war ja noch so klein.« Der Heide klang fast so, als wollte er Robin beschuldigen.
»Ihr kennt meine Schwester?«
»Aye, sie ist eine gute Königin auch wenn sie manchmal etwas unbeholfen ist. Aber das ist ja zu erwarten, wenn sie ganz ohne Familie aufwächst in einem Kloster.« knurrte der Heide weiter.
»Rickon, es reicht!« zischte nun eine andere Heide. Für Robin sahen sie alle gleich aus. Alles wilde, alles Monster.
»Es reicht noch lange nicht er ist schuld daran! Dass Molly jetzt da drinne ist! Hätte er ihr einfach geglaubt dass sie glücklich wäre, was sie war, verdammt noch mal! Dann wären wir jetzt nicht an diesem Punkt.« Der Heide stürmte vor, Quetschte, sich an Robin vorbei und durch die Gitter der Kanalisation. 

Warte was?! Seine kleine Schwester war da drinne? Bei den Kriegern Kundras ohne jeglichen Schutz? Panik schnürte ihm die Kehle zu, und für einige Sekunden konnte er nur so dastehen, leicht schwankend. Es fühlt sich an, als hätte ihn jemand den Boden unter den Füßen weggerissen. Nein, nein, nein, das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein. Bei den Heiden hatte seine kleine Schwester wenigstens noch Schutz gehabt. Aber hier bei den Monstern, die Beschenkte jagten und sie auslöschten wäre seine Schwester nicht sicher, nein sie war so gut wie tot.

»Kommt ihr jetzt oder soll ich warten, bis ihr da wurzeln schlagt.  Denn für meinen Teil bin ich sowas von fertig von den letzten Tagen und ein paar Krieger Kundras zu töten, wird mir gut tun! Und dann das schwöre ich dir. Setzt du dich erst mal mit Molly hin und ihr diskutiert das ganze aus.«  knurrte der Heide aus der Kanalisation.
Er mochte es nicht von ihnen umgeben zu sein und noch weniger traute er ihnen. Doch sie alle folgten Rickon. Der Gang wurde nach einigen Metern schon kleiner und schmaler und bog sich leicht nach oben.
Sein Kopf drückte sich schon leicht gegen die Decke des Tunnels. Die Frauen hatten den Tunnel eindeutig selbst ausgegraben und darauf geachtet, dass sie hin durch passten. Der Gang wurde noch höher und Robin musste an sich halten, um sich nicht an Ort und Stelle zu übergeben als der bestialischer Geruch, der schon die ganze Zeit in seiner Nase hing, immer schlimmer wurde.

Aber was war das schon im Vergleich zum Gewinn seiner Freiheit... Rickon fluchte vor ihm. Schaffte es dann jedoch sich an etwas hoch zu ziehen. Dort hing ein Seil das Robin im Dunkeln ausmachen konnte, er krallte sich dran fest um sich daran hoch zu ziehen. Er verzog sein Gesicht, das Seil war Nass und er bezweifelte einfach mal das die Nässe etwas mit Wasser zu tun hatte.
Dennoch biss er die Zähne zusammen und kletterte weiter.

Der Hof war gefüllt mit Kriegern Kundras, Robin, selbst der Jahre lang krieg gegen sie geführt hatte hatte noch nie so viel an einem Ort gesehen. Es gab ja kaum noch Platz zu stehen. Es war fast schon erschreckend. Und ein weiteres Problem tat sich aus. Wie bei den vergangenen sollten Sie an diesen Männern ungesehen vorbeikomme?

Auch die Heiden schien sich diese Frage zu stellen doch im Gegensatz zu ihm schien sie schon eine Antwort zu haben... der blonde da nicht ganz so heidnisch, aussah trat vor und schob sich aus der Tür des Toilettenhäuschens, in dem sie gelandet waren. Er Lief über den Platz. So, als gehörte er dorthin. Und verschwand im Inneren des Klosters.

»Was...« begann Robin da schon doch wurde von einem anderen Heiden der ihm auf die Schulter klopft unterbrochen.
»Oliver ist einer von euren Leuten, aber es ist kein Wunder, dass du das nicht weißt. Molly wusste es am Anfang auch nicht. Und dann wusste sie es ob es ihre Instinkte waren oder nicht. Ich kann es nicht sagen. Aber sie wusste, dass Oliver einer von euch war. Und sie hat es akzeptiert.«

»Hört auf, so über meine Schwester zu reden! So als würdet ihr sie kennen! Sie ist meine Schwester!«
»Wie oft will er das jetzt noch sagen?« fragte ein anderer Heide. Er klang ziemlich angepisst und irgendwie hatte er einen Akzent der so gar nicht klang wie die der anderen Heiden...
»Bitte was?«
»Ich glaub du hast mich schon gehört! Denn im Gegensatz zu dir hat Sigtryggur es geschafft einen Krieg zu beginnen der nur zwei Jahre ging und es schaffte DEINE Schwester aus den Klauen ihres verhassten Vaters und dem Kloster zu befreien! Wofür du und deine Familie wie viele Jahre noch gleich gebraucht haben? Hmmm ich bin mir nicht sicher aber wenn ich richtig liege habt ihr es A. nie geschafft und B. Denkt ihr nun das Molly schlecht von uns behandelt wurde. Dabei wart ihr es doch die es erst soweit kommen lassen. Ich bin zwar kein Genie was eure Historie angeht aber ich weiß«, der Mann machte einen bedrohlichen Schritt auf Robin zu, »das ihr mehrer Chancen im Lauf der Zeit gehabt haben musstet um Molly wieder zu retten. Ich mein du kannst mir nicht erzählen das ihr nicht wusstet wo sie war.«, Robin senkte beschämt den Kopf.

Der Mann stieß ein kaltes Lachen aus.
»Oh wirklich?! Das ist echt erbärmlich und dann auch noch den Brief schicken nachdem deine Schwester dich einlädt. Weil du denkst sie wurde gezwungen das zu schreiben... woher hast du das überhaupt genommen?«
»Ich weiß wie ihr im Krieg seid, ihr abscheulichen Monster! Wie könntet ihr da auch nur einer Frau mit liebe entgegen kommen? Nein ihr könnt nur schmerzen hinzufügen.« zischte Robin mehr als nur wütend. Wir konnten sie das nur nicht sehen? Wie konnten sie davon ausgehen, dass er einfach so glaubte, dass es deiner Schwester gut ging, wenn er so viele Geschichten von anderen Frauen gehört hatte, denen es eindeutig nicht gut ging?

Er hatte Berichte von seiner eigenen Schwester Angela gehört. Und dann noch einmal fast so ähnliche Berichte von seinem Bruder Jonathan.
Als die Heiden, das erste Mal in Nord Eoferwyk eingefallen waren. Sie hatten Dörfer überfallen. Städte, alles nieder gebrannt was ihnen den Weg kam. Sie hatten gemordet, vergewaltigt und gefoltert. Wie sollte er dann davon ausgehen, dass es seiner Schwester gut ging?

Also nein, Robin konnte nicht einfach glauben, dass es Molly gut ging. Und wie es nun schien, war's auch nicht der Fall denn warum sollte seine Schwester denn sonst wegrennen?
»Außerdem hatte ich anscheinend recht. Weshalb sonst sollte meine Schwester hinfort laufen um sich in einem Kloster zu verstecken? Also, wenn ihr mich fragt, klingt das sehr so, als würde euer ach so guter König sie misshandeln!«
»Ich misshandelt dich gleich, wenn du nicht die Klappe hältst.« knurrte der Heide, der nicht wie ein Heide klang.
»Finn! Es reicht und zwar ihr beide, wenn wir aus dieser Situation lebend heraus kommen, könnt ihr euch meinetwegen so viel prügeln wie ihr wollt doch nicht jetzt und nicht hier jetzt und hier sind wir die besten Freunde!«

Robin verzog sein Gesicht, doch sagt er nichts weiter. Genau in dem Moment kam ein Krieger Kundra auf Sie zu. Er hatte einen fetten Bauch den er fast schon wie eine schwangere Frau hielt während er auf das Häuschen zu eilte. Robin wollte schon wieder zurück, in die Toilette flüchten doch einer der Heiden packte ihn am Kragen und hielt ihn fest. »Ein Feigling ist er auch noch!« spottete dieser dann mit einem gemeinen feixen im Gesicht.
Der Krieger Kundra trat ein und schlug seine Kapuze zurück die sein Gesicht verdeckt hatte.

»Ah meine Brüder Lust auf ein paar neue Modischen Sachen?«, fragte Oliver mit einem schiefen Grinsen im Gesicht.

Na wie fandet ihr es? Ich würde mich wie immer über einen Like und oder Kommentar von euch freuen. ^^

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