10. Rosen und Wölfe
»Wie?« fragte sie in die Stille hinein als sie keuchend aus dem Wald hinaus rannte. Du musst sie retten! Molly musste Halluzinieren ja das war die einzige Antwort. Sie musste so übermüdet sein das sie jetzt schon stimmen hörte die Vergangenen und auch noch mit ihnen redete. Nein Molly schüttelt den Kopf, um zumindest die Müdigkeit aus ihrem Kopf und ihren Knochen zu vertreiben. Und somit hoffentlich auch die Halluzinationen. Doch die Schreie einer Frau waren defenitiv keine Halluzinationen. Schnell schlich Molly näher, sie konnte etwas im hohen Gras glitzern sehen, Sie trat näher an das glitzern heran, ein Messer lag wie vergessen im Gras, nicht weit von dem Stall. Sie nahm es auf und schlich sich zum Tor des Stalls, das war nicht ganz verschlossen. Hart schluckend schlich Molly sich näher heran und spähte durch den Spalt der Tür, darauf bedacht kein Geräusch zu machen. Der Körper einer jungen Frau mit blonden Haaren hing zwischen zwei Balken ihre Füße streiften gerade so den Boden, ihr Kleid war aufgerissen worden und sie hing entblößt in Mollys Blickfeld. Einer ihrer Wachen, sie erkannte ihn an dem Mantel der wie vergessen am Boden lag, stand zwischen ihren Beinen. Vielleicht ja Ser Otto. Sie war eine Novizin doch sie war nicht dumm sie wusste was der Mann mit dem armen Mädchen machte, das er sie schändete. Der Griff um das Messer, mit dem sie sich absolut nicht umzugehen wusste, festigte sich. Was machte sie hier überhaupt? Was hatte sie bitte vor? Ihre eigene Wache angreifen um dann die Frau zu befreien? Molly schüttelt den Kopf sie sollte umdrehen und wieder zurück in den Wald gehen, sie konnte hier ohnehin nichts tun. Und ohne hin hatte sie mehr als genug eigene Probleme. Rette sie Molly Sigold! Rette sie! Die rothaarige schaute zurück in die Halle, die Pferde standen hinter der armen Frau während Ser Otto laut aufstöhnte und sich nun fast schon regelrecht in sie rein hämmerte. Ihr wurde schlecht, Ser Quinn und Ser Hector konnten das doch unmöglich zugelassen haben oder? Das dieser Mann, der sie zu schützen geschworen hatte sich an der Frau verging oder? Sie wollte es nicht glauben konnte es nicht glauben. Molly wagte es nicht noch einmal hinzuschauen sondern ging um den Stall herum in der Hoffnung einen anderen Eingang zu finden um die Frau doch zu retten. Das musste die dümmste Idee sein die Molly je hatten doch die rothaarige würde die arme Frau ganz bestimmt nicht ihrem Schicksal überlassen wenn sie doch wusste das sie es ändern konnte. Ihr Glück schien sich zumindest für ein paar Minuten zu wenden als sie eine Leiter entdeckte, Sie schaute am Stall hinauf und hätte fast vor Freude aufgeheult als sie eine Fenster ähnliche öffnung sehen konnte aus der ebenfalls Licht drang. Sie stellte den Korb mit Lebensmitteln ab bevor sie zur Leiter ging. Langsam nahm sie die Leiter und schob sie so das sie genau unter der öffnung stand. Am ganzen Körper zitternd kletterte Molly so gut sie konnte die Leiter hoch. Sie landete im Heu als sie sich auf dem Bauch, weil keine andere Möglichkeit, durch das Fenster, schob. Es roch nach Pferden und dem Mist der damit einherging. Dann kroch sie so gut es ging auf dem Bauch voran, bis sie an der stell ankam wo der Heuboden von einer weiteren Leiter abgelöst wurde. Molly wurde schlecht als sie nun über den Rand schielte, sie hockte fast genau über der stell an der die Frau die nicht viel älter als sie selbst sein konnte gefesselt war. Die Frau hatte den Kopf in den Nacken gelegt, sie war geknebelt worden, Molly konnte die gebrochene Nase sehen, aus der immer noch blut floss. Und dann schaute die Frau zu ihr auf, in ihrem Mund steckte der Knebel, nicht mehr als ein ranziger Lappen, doch Molly konnte sehen wie ihre Lippen sich in einer stummen bitte um den Lappen bewegten während ihre Tränennassen Augen sie flehentlich ansahen. Welche Chancen Molly auch immer noch hatte einfach so davon zu gehen ohne etwas zu tun waren verflogen als sie in die Augen der älteren Frau schaute. Der Griff um das Messer festigte sich noch mehr, bevor Molly ohne wirklich nachzudenken aus ihrem Versteck hinuntersprang. Sie landete erstaunlich leise hinter dem Mann. Der anscheinend zu blind und Taub für die Welt war um etwas mit zu bekommen. Molly bewegte sich schnell auf den Mann zu, sie presste ihm das Messer gegen die Kehle. Dieser, der gerade am Stöhnen war stockte, er drehte den Kopf, sein Blick traf ihren und bevor er sich bewegen konnte stach sie ihm blitzschnell in den Hals ohne Reue oder sonstiges für ihn zu empfinden. Er packte sie und riss sie mit sich zu Boden. Molly schaffte es jedoch das Messer immer und immer wieder in seinem Hals zu versenken so lange bis sein Griff sich lockerte und Molly sich von ihm befreien konnte. Die Frau starrte sie erschrocken an, als Molly ihr den Knebel aus dem Mund zog. Dann begann sie laut zu weinen. »DankeDankeDanke!«heulte sie. Molly musste hart schlucken und machte sich schnell daran die Seile los zu schneiden, bloß nicht auf das Blut achten das an ihren Fingern herunterlief. Molly schaffte es hart keuchend die Frau irgendwie aufzufangen, als diese hinunter fiel und sie hoch zu halten, bis diese begann auf zitternden Beinen zu stehen. Erst dann Eilte sie zu dem Umhang und reichte der Frau eben diesen. »Kannst du gehen?« fragte Molly da rannte die Frau auch schon an ihr vorbei aus der Scheune hinaus. Und ließ Molly alleine mit einem Leichnam zurück. »VERDAMMTE SCHEIßE!!!« fluchte Molly los. Dann machte sie sich daran weg von der Scheune zu kommen. Doch nun schien alles was in den letzten Stunden über passiert war sie einzuholen und sie brach am Waldrand zusammen, mit einem blutigen Kleid und einem genau so blutigen Messer in der Hand. Sie konnte in der dunkelheit schon nichts mehr sehen und dann begann sie zu zittern, nicht etwa vor kälte, obwohl vielleicht auch gerade vor Kälte schließlich war ihr Kleid klitschnass, sondern weil sie sich so verlassen fühlte wie noch nie und hoffnungslos oben drein gleich auch noch. »Du dummes dummes dummes Kind« schrie sie wütend in die Nacht hinein und riss sich ruppig an den Haaren. Denn war sie das ja auch nur ein Kind, nicht mehr. Ein dummes unerfahrenes Kind, sie würde ihre Familie nie wiedersehen war das doch bestimmt die strafe von Kundra, ihr immer wieder einen weg Nachhause anzubieten nur um ihn ihr dann wieder zu entreißen. Ja oh ja so musste es sein, Kundra bestrafte sie für all die Sünden die sie als Novizin begannen hatte, ganz bestimmt Molly heulte auf als etwas nasses von ihrem Kopf über ihr Gesicht laufen spürte und schrie nun vor Ekel auf. Denn just in dem moment lief ihr das Blut von dem den sie getötet hatte übers Gesicht. Sie hatte jemanden getötet. Sie hatte Kundras regeln gebrochen und einem Mann das leben genommen. Auf einmal war selbst der Ekel wie weggefegt ja auch alle anderen Gefühle die sie bis gerade eben gefühlt hatte, ihr Kopf und auch Körper fühlten sich mit einem schlag so komisch betäubt an. So als wäre sie in Watte gepackt worden. Sie musste das Blut auf ihrem Kleid und von ihr los werden, und das Messer musste sie auch los werden, Ser Quinn und Ser Hector durften keinerlei verdacht schöpfen das sie, an der Leiche irgendwie beteiligt war. Wurde ihr erstaunlich klar bewusst. Ja es schien der einzig klare gedanke in ihrem Kopf zu sein den sie greifen konnte. Also tat sie genau das, mit zitternden Beinen stand sie wieder auf. Und begann mit genauso zitternden Fingern tastend, suchend über den dunklen Waldboden zu fahren auf der suche nach dem Messer. Wäre es doch das was sie am schnellsten an beweisen an ihrer Person los werden könnte. Dennoch behielt sie den kalten stahl sekunden, ja minuten lang nur stumm in der Hand und konzentrierte sich auf das Gefühl der Klinge in ihrer Handfläche. Die klinge glänzte leicht rötlich im licht der drei Monde, die für eine Stunde alle im einklang schienen. Schlussendlich nahm sie das Messer mit, sie könnte es zumindest so lange behalten bis sie wüsste was sie mit den anderen Sachen tun sollte. Auf jedenfall musste sie sich waschen, sie war von Oben bis unten bestimmt mit Blut besudelt es war ohne jegliche zweifel etwas in ihrem Gesicht. Sie drehte sich also um und wurde von dem Licht einer Fackel geblendet. Oh Super!
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