Wer Wind sät...

Wer Wind sät...

Dark Kyra PoV

Es war, als würden tausende von Splittern auf mich einstürzen, als mein Fluch durch die geballte Kraft der Auserwählten zerbrach. Emma und ich hatten uns ein Duell der Mächte geliefert, doch ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Drei im Stande waren, sich im Geiste zu verbinden. Da hatten auch meine dunkle Macht und mein endloser Zorn mir nichts mehr genützt und nun stand ich vor den Scherben meines Fluchs.
Sie hatten es getan! Sie hatten meinen dunklen Fluch gebrochen und damit den größten Triumph meiner Existenz zerstört. Zwar war der Fluch nur gespalten, denn das Rad der Zeit stand nach wie vor still...aber dennoch hatten sie den größten Teil vernichtet und dies würde allen verfluchten Verrätern ihre Erinnerungen zurückgeben. Etwas, das nie hätte passieren dürfen.
,,Es ist zu spät.", erklang mit einem Mal die Stimme von Mara und ich wandte mich ihr zu, wo sie immer noch ausdruckslos zu mir sah und ich spürte, wie sich nun mein gesamter Hass auf sie fixierte.
Sie war eine Verräterin! Hatte ein doppeltes Spiel gespielt und mich hintergangen, um den Auserwählten die Möglichkeit zu geben, meinen Fluch zu brechen. Und das, obwohl ich ihr eine mehr als glorreiche Zukunft beim Imperium innerhalb meiner Reihen zugesichert hätte. Doch nun standen wir hier...als Feinde und ich sah sie zornig an, während ich innerlich vor Wut kochte.
,,Du...du bist eine Verräterin!", fauchte ich sie an, aber Mara zuckte bei meinem Ausbruch nicht einmal mit der Wimper.
,,Ich habe lediglich eine Entscheidung getroffen, die ich schon lange hätte treffen sollen."
,,Du hast mich verraten...wofür? Für Luke Skywalker? Mach dir keine allzu großen Hoffnungen...er hat sein Herz schon längst an Emma verloren. Er wird nicht niemals lieben können, Mara Jade. Nein! Du bist allein!", zischte ich, doch Mara sah mich nur weiterhin ausdruckslos an.
,,Mag sein...aber ich bin nicht die Einzige, die allein ist. Selbst mit deiner schwarzen Legion und dem gesamten Imperium hinter dir, bist du doch nichts weiter als eine einzelne Schachfigur auf dem Feld der dunklen Seite. Und es dauert nicht mehr lange...dann werden dich die Auserwählten vernichten und auf ewig zu Fall bringen."
Ich richtete meine Macht gegen sie, woraufhin sie zurückgeschleudert wurde und direkt vor Thalion und Creya landete. Diese packten Mara sofort und ich entzog ihr mit meiner Macht das Lichtschwert, welches in meiner linken Hand landete und ging nun bedrohlich auf sie zu. Vor ihr machte ich Halt und während meine beiden besten Schüler sie auf den Knien ließen, sah Mara zu mir auf und ich verspottete sie geradezu für ihre Naivität.

,,Du törichte Närrin! Was glaubst du denn, wie das hier ausgeht? Selbst wenn mein dunkler Fluch gebrochen ist, werden die Auserwählten niemals mächtig genug sein, um mich zu zerstören. Die Prophezeiung mag es vorhersagen...aber das Geschwafel einer alten schrumpeligen Mumie entscheidet noch lange nicht über das Schicksal. Mein Sieg...ist die wahre Bestimmung und er wird die alten Zeiten der Galaxis endgültig zerschmettern, wenn die Auserwählten erst einmal versagt haben.", entgegnete ich triumphierend, als Mara nur den Kopf schüttelte und verächtlich zu mir sah.
,,Du verstehst es noch immer nicht, oder? Selbst jetzt nicht. Du denkst, es gäbe nur gewinnen oder verlieren...Erfolg oder Versagen. Aber versagt hat man erst, wenn man den letzten Funken Hoffnung aufgibt. Du magst mächtig sein und auf der dunklen Seite stehen...aber wir werden niemals aufhören für die Freiheit und das Gute zu kämpfen. Die Macht...wird immer mit uns sein!"
Ich beäugte Mara kritisch, die wirklich an ihre Worte zu glauben schien. In meinen Augen jedoch, war sie nichts weiter als ein naives Mädchen, dem Gefühle den Verstand vernebelt hatten. Die Liebe, die sie für Luke Skywalker empfand, war deutlich spürbar und anscheinend versuchte sie gar nicht, sie zu verbergen. Ich kniete mich vor ihr hin, sodass sie mir direkt in die Augen sehen musste und ich umfasste ihr Kinn, während ich sie bedrohlich anfunkelte.
,,Meine liebe Mara...Hoffnung...ist ein gefährliches Terrain. Sie wird durch die erbärmlichsten Dinge hervorgerufen und lässt einen glauben, man könnte die ganze Welt retten. Deine Liebe zu Luke Skywalker...ist ebenso absurd wie hoffnungslos. Du magst vielleicht glauben, ihn und die anderen gerettet zu haben...ihnen den Pfad zum Sieg eröffnet zu haben, aber du irrst dich. Egal, wie sehr du ihn auch lieben tust...er wird es nie erwidern. Und solltest du eine Sache niemals vergessen...es sind die Dinge, die wir am meisten lieben...die uns zerstören.", entgegnete ich, als Mara mich auf einmal vielsagend ansah und ich etwas in ihrem Blick sah, was mir nicht gefiel.
,,Sprecht Ihr da nicht aus Erfahrung, Dark Kyra?"
Ich spürte erneut Wut in mir und war kurz davor, diese ausbrechen zu lassen, aber ich hielt mich noch zurück. Stattdessen erhob ich mich wieder und wandte mich von Mara ab, während ich sie meine Abneigung spüren ließ.
,,In der Tat...das tue ich. Auch ich habe einst geliebt, doch die Liebe brachte nichts als Qual und Illusionen. Da habe ich die wichtigste Lektion gelernt: Liebe ist eine Schwäche! Eine Schwäche, die ich nicht brauche. Jeder, der diese Liebe verspürt...wird fallen!"

Mein Blick richtete sich auf den Imperator, der von zwei Wächtern ärztlich versorgt wurde und seinen Blick die gesamte Zeit auf mich gerichtet hielt. Ich spürte seine Erwartungen und wusste, dass er sehen wollte, wie ich auf den Verrat von Mara reagierte. Doch die schien noch naiver zu sein, als ich bisher angenommen hatte.
,,Du irrst dich. Wie glaubst du denn, konnten dich die Auserwählten eben gerade bezwingen? Nicht, weil die Prophezeiung es vorhergesagt hat oder einfach das Glück mit ihnen war...nein! Sie haben dich bezwungen, weil sie es gemeinsam getan haben. Liebe...ist keine Schwäche...sie ist Stärke und eine gewaltige Macht noch dazu. Und genau diese Macht...wird dich zerstören, Dark Kyra. Han Solo und Leia...Emma und Luke...Anakin und Padme...und nicht zu vergessen die stärkste Liebe, die je in der Galaxis existiert hat. Eine Liebe...die sogar deinen Fluch überdauern würde, wäre er nicht schon gebrochen worden: Obi-Wan Kenobi...und Prinzessin Mina!"
Ich bebte vor Wut und spürte Triumph, der sich in Mara ausbreitete. Sie wollte mich provozieren und genau das tat sie. Aber so schwer es mir auch fiel, ich bewahrte meine Beherrschung und drehte mich wieder zu ihr um, wo sie mich weiterhin abfällig musterte.
,,Sie werden wieder zueinander finden und dann...wird es dein Untergang sein. Du wolltest sie auseinander reißen...doch du hast genau das Gegenteil bewirkt. Denn die Helden von damals...werden mächtiger sein als jemals zuvor. Und zusammen mit den Auserwählten...werden sie das Imperium vernichten und dich dorthin schicken, wo du hergekommen bist: zurück in die Hölle!", brachte sie hervor und ich sah kurz zu Thalion und Creya, die sie nach wie vor festhielten und nur auf Befehle warteten, ehe ich wieder auf Mara herab sah.
,,Weißt du, Mara...Luke Skywalker hatte mit einer Sache Recht. Dein Verrat an mir...endet einzig und allein...im Tod!"
Mit diesen Worten wandte ich mich ab, als Thalion auch schon meinen unausgesprochenen Befehl ausführte und Mara mit seiner Waffe erstach. Ich spürte, wie ihre Präsenz erlosch und sie zu Boden ging, wo sie reglos liegen blieb. Meine Wut war aber nach wie vor unglaublich stark und ich starrte zornig aus dem Fenster...auf die unendlichen Weiten der Galaxis. Und obwohl Mara nun die Konsequenzen für ihr Handeln getragen hatte, so hallten ihre letzten Worte immer in meinem Gedächtnis wieder.
,,Ich spüre großen Zorn in dir, Dark Kyra.", erklang auf einmal die Stimme des Imperators, der sich nun von seinem Thron erhob.
Er war etwas geschwächt, aufgrund der Wunde, die Mara ihm zugefügt hatte, doch seine Macht hatte nicht an Stärke verloren. Allerdings schien er nicht ganz sicher zu sein, was er von dieser Situation halten sollte und ich drehte mich zu ihm um, wo ich direkt in seine gelben Augen starrte.
,,Dein Fluch...ist gebrochen und die Auserwählten sind entkommen. Du hast versagt, doch noch schlimmer ist...du fürchtest dich. Fürchtest dich davor, was der Bruch deines Fluchs entfesseln und herbeiführen wird. Die Wiedervereinigung der Helden scheint nun unausweichlich und du willst dies verhindern, aber das kannst du nicht. Und wenn Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker erst einmal den Weg zu ihren Nachfahren finden...dann wird das geschehen, was wir um jeden Preis verhindern wollten: es werden sich neue Jedi erheben!"

Der Imperator war nicht begeistert und schon gar nicht zufrieden, doch das war mir gleich. Meine Konzentration lag auf dem, was meiner Meinung noch schlimmer war, als neue Jedi, die sich aus der Asche des zerstörten Ordens erheben könnten. Mein Zorn galt vor allem der Tatsache, dass Mara mit ihrer Behauptung nicht Unrecht hatte: Mina und Obi-Wan...würden wieder vereint sein!
Da der Fluch nun gebrochen war, würde es nicht mehr allzu lange dauern, bis der verfluchte Jedi-Meister seine Erinnerungen zurück erhielt und dann würde er sicher seinen Weg zu Mina finden. Aber ich hatte nicht vor, kampflos aufzugeben und schon gar nicht würde ich zulassen, dass Obi-Wan zu seiner Familie gelangen würde.
,,Thalion!", zischte ich und sofort trat mein Schüler gehorsam an meine Seite und neigte den Kopf. ,,Du weißt, was du zu tun hast. Geh und finde Obi-Wan Kenobi. Ganz gleich auf welche Weise...aber tue es. Bring ihn her und dann...werde ich ihn höchstpersönlich umbringen. Nimm Creya und geh...und kommt erst zurück, wenn ihr diesen dreckigen Jedi gefunden habt.", befahl ich und Thalion nickte, ehe er mit Creya aus dem Thronsaal verschwand.
Ich sah ihnen nach und wusste, dass sie alles tun würden, um meinen Befehl auszuführen. Mein Meister hingegen, schien etwas skeptisch zu sein, denn er fühlte Zweifel, als er sich wieder auf seinem Thron niederließ und hatte auch keine Scheu, diese zu äußern.
,,Dein Plan, Kenobi zu vernichten wird nicht die Auserwählten aufhalten, meine junge Schülerin.", sagte er, doch ich sah ihn nur vielsagend an.
,,Oh, er wird nicht der Einzige sein, den ich vernichten werde. Die Auserwählten werden keine Jedi, wenn ich erstmal ihre Eltern erledigt habe. Und selbst, wenn sie es überstehen...so wird der Tod von Obi-Wan doch eine vorteilhafte Partie für uns sein. Denn ich glaube kaum, dass Emma ihre Beherrschung wahren kann, wenn ich ihren Vater vernichte. Den Vater...den sie niemals hatte und sich so verzweifelt herbei sehnt."
Mein Plan war sicher und ich wusste, dass er funktionieren würde. Jedi waren beherrscht und töteten niemals aus Rache. Ein Vorsatz, der Emma noch zum Verhängnis werden würde und es würde die perfekte Vergeltung dafür sein, dass sie meinen Fluch gebrochen hatte. Auch der Imperator schien nun zu ahnen, worauf ich hinaus wollte und er sah mich abwartend an.
,,Du glaubst, wenn du ihren Vater vernichtest...wird die junge Kenobi ihrem Hass nachgeben und der Dunkelheit verfallen. Ich muss zugeben...dies ist ein gut durchdachter Plan. Du tötest ihren Vater und das wird die junge Jedi zu dir zurückführen.", schlussfolgerte er und ein düsteres Lächeln umspielte meine Lippen.
,,So ist es, Meister. Und wenn sie erst einmal wieder vor mir steht...dann werde ich Emma eigenhändig vernichten. Ihr Tod...wird das Ende der Prophezeiung sein und mehr noch. Wenn ich sie vernichte...dann werden nicht nur die Auserwählten ihr Ende finden...sondern die gesamte Ära der letzten Jedi!"

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