Training mit Hindernissen
Training mit Hindernissen
Emma PoV
Am nächsten Tag ließen mich die Worte meiner Mutter immer noch nicht los und auch ich hatte es in jenem Moment verspürt: Dark Kyra plante etwas! Ich wusste nicht warum und woher ich das wusste, aber es war so und ich war mir absolut sicher, dass es keineswegs etwas Gutes war.
Doch darüber konnte ich mir jetzt keine Gedanken machen, denn nun stand etwas viel Wichtigeres an. Luke hatte mit unseren Vätern ausgemacht, dass sie uns die Künste der Jedi beibringen und uns darin trainieren würden. Zwar kannten wir die Grundlagen ja schon, aber dennoch waren die beiden wohl die Einzigen, die uns jetzt noch weiter darin ausbilden konnten.
Allerdings plagte mich immer noch eine Tatsache und als ich schließlich nach draußen ging, erspähte ich meinen Vater auch schon. Er saß im Schneidersitz auf einer Felsplattform und schien zu meditieren. Kurz überlegte ich, ob der Zeitpunkt richtig war, doch dann entschied ich mich dafür und näherte mich ihm.
Ich ging zögerlich auf Obi-Wan zu und beobachtete, wie er die Augen geschlossen hatte und sich ganz offenbar konzentrierte. Er war die Ruhe selbst und ich fragte mich, ob ihn überhaupt etwas aus der Fassung bringen könnte. Anscheinend hatte er mich jedoch bemerkt, denn er öffnete die Augen und sah zu mir.
,,Emma!"
,,Ja...bitte entschuldige! Ich wollte dich nicht stören.", sagte ich, doch er lächelte bloß.
,,Aber du störst doch nicht. Du kannst jederzeit zu mir kommen...das weißt du hoffentlich."
Ich nickte und brachte ebenfalls ein leichtes Lächeln zustande. Die ganze Zeit über hatte ich mir vorgestellt, wie meine Eltern sein würden. Und all die Jahre hatte ich mich gefragt, warum sie mich weggeben hatten. Jetzt wusste ich zwar, was wirklich passiert war, aber es änderte ja leider nichts an der Tatsache, dass ich mein ganzes Leben lang allein gewesen war. Und nun war ich hier in dieser fremden Welt, die eigentlich meine Heimat war und laut Orakel dazu bestimmt, genau diese Welt zu retten.
,,Ist alles in Ordnung, Emma?"
Die Stimme von meinem Vater riss mich aus meinen Gedanken und ich nickte, wenn auch ein wenig zögerlich.
,,Ähm...ja...tut mir leid! Ich habe nur nachgedacht. Über diese Prophezeiung...das ist alles so verwirrend.", brachte ich hervor.
,,Das verstehe ich. Das Orakel kann sehr geheimnisvoll sein."
,,Geheimnisvoll ist noch untertrieben. Hör zu, ich...ich bin keine Retterin! Das war ich nie und werde es auch niemals sein.", platzte es schließlich aus mir heraus.
Die ganze Zeit hatte ich es sagen wollen, doch es einfach nicht fertig gebracht. Zuerst dachte ich, mein Vater wäre jetzt enttäuscht oder wütend, doch er stand nun auf, kam auf mich zu und warf mir einen sanften Blick zu.
,,Und das musst du auch nicht. Sei einfach du selbst. Sei einfach Emma. Und was diese Prophezeiung sagt...ist unwichtig. Tu das, was du willst und nicht, was dir das Orakel sagt oder jemand anderes. Triff deine eigenen Entscheidungen."
,,Ja, aber was ist, wenn wir das Böse nicht besiegen können? Wenn es gewinnt und wir verlieren?", entgegnete ich und senkte den Kopf.
,,Dann,", setzte mein Vater an und hob meinen Kopf wieder an, sodass ich ihn ansehen musste. ,,haben wir alles versucht und nicht aufgegeben. Ob du, Luke und Leia, die Prophezeiung erfüllt oder nicht...und egal, wie du dich entscheidest, Emma...deine Mutter und ich lieben dich! Das war so und wird immer so sein.", versicherte er mir.
Mein Lächeln kehrte zurück und ich umarmte ihn kurzer Hand. Er erwiderte die Umarmung und zum ersten Mal hatte ich wahrhaftig das Gefühl, dass ich nie wieder allein sein würde. Und dann durchbrach auch schon die Stimme von Anakin unser Gespräch, als er samt Luke und Leia nach draußen kam und bereits einen entschlossenen Blick aufgesetzt hatte. Tja, Anakin würde ohne Zweifel der strengere Lehrer von beiden sein!
,,Hey, seid ihr soweit? Dann würde ich sagen, fangen wir an. Je eher wir euch den Umgang mit der Macht beibringen, desto besser.", entgegnete Anakin und mein Vater warf mir einen abwartenden Blick zu, woraufhin ich entschlossen nickte.
,,Von mir aus kann's losgehen."
,,Wunderbar. Also Leia will Luke den Vortritt lassen. Dann werden wir euch beide zuerst ausbilden. Ihr beide scheint auch in der Tat...sehr machtintensiv zu sein. Zumindest kann ich die Macht bei euch beiden stärker wahrnehmen als bei Leia. Aber gut...fangen wir an."
Mit diesen Worten ging Anakin auf die große Grünfläche vor dem Haus meiner Mutter und ich folgte ihm seufzend, während mein Vater mir eine Hand auf die Schulter legte. Er schien zu ahnen, was mir durch den Kopf ging und schmunzelte etwas.
,,Tja, Anakin war schon immer etwas hitzköpfig. Schon damals, als ich ihn ausgebildet habe. Wobei ich zugeben muss, dass er sich mittlerweile ganz gut im Griff hat. Meistens jedenfalls."
Ich versuchte, mir Anakin als wilden jungen Schüler vorzustellen, der meinen Vater während der Ausbildung grenzenlos in den Wahnsinn trieb. Und zu meiner Überraschung fiel mir das gar nicht schwer und sogar ein Grinsen huschte über mein Gesicht. Und als mein Vater sich schließlich an die Seite von Anakin stellte und ich ihnen mit Luke neben nun gegenüber stand...da wusste ich bereits, dass noch ein hartes Stück Arbeit vor uns lag.
Eins musste ich Anakin und meinem Vater während des Training ja lassen...sie waren unerbittlich und auch überaus geduldig. Wo ich zu Anfang noch gedacht hatte, dass wir dank des Grundwissens nicht mehr ganz so viele Schwierigkeiten haben würden, wurden Luke und ich nun eines Besseren belehrt. Die Ausbildung zum Jedi war hart und ich wollte gar nicht erst wissen, was mein Vater und Anakin in ihren Ausbildungen alles hatten bewältigen müssen, während sie uns sozusagen einen Blitz-Crash-Kurs gaben.
,,Worauf haben wir uns hier nur eingelassen?", brachte Luke hervor, während er weiter mit seinem Laserschwert und verbundenen Augen versuchte, die Übungen zu absolvieren, die Anakin ihm aufgetragen hatte.
Ich musste jedoch zugeben, dass es schon etwas ulkig aussah, wie Luke mit einem Helm auf dem Kopf versuchte, die Schüsse von einer fliegenden Kugel abzuwehren und dabei oft versuchte, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Nur blieb mir keine Zeit, diesen Anblick weiter zu verfolgen, denn ich versuchte immer noch, mich vollständig zu konzentrieren und schloss daher wieder meine Augen, ehe ich mich im Schneidersitz auf die Plattform setzte, auf der vorhin schon mein Vater gewesen war. Jener stand nun wieder neben mir und ich vernahm seine ruhige sanfte Stimme, als er meine rechte Hand nahm und sie auf den Felsboden legte.
,,Atmen, Emma...einfach atmen. Lass dich von deinen Gefühlen leiten und konzentriere dich. Spüre die Macht in dir...wie sie dich umgibt und dich leitet. Und jetzt...sag mir, was du siehst."
Mein Vater klang erwartungsvoll, aber auch geduldig und ich begann, meine Konzentration voll und ganz auf die Macht zu richten. Und nun konnte ich tatsächlich Bilder wahrnehmen und ich spürte, wie sich die Macht langsam aber sicher in mir ausbreitete.
,,Ich sehe...die Insel. Leben...Tod und Verfall, der neues Leben nährt. Wärme...Kälte...Frieden...Gewalt.", brachte ich hervor und mein Vater stand nun direkt vor mir, was ich anhand seiner Präsenz wahrnehmen konnte.
,,Und was ist dazwischen?"
,,Gleichgewicht. Eine Energie...eine Macht und in mir...ist dieselbe Macht."
Die Worte kamen wie von selbst über meine Lippen und ich wusste, dass es wahr war. Wo mir die Macht zu Anfang noch wie ein absolutes Mysterium vorgekommen war, so war sie nun allgegenwärtig präsent und wirkte so klar, als hätte ich nie etwas anderes wahrgenommen.
,,Gut so, Emma. Bleib konzentriert und nun versuche, deine Macht zu lenken. Denk zuerst an etwas Leichtes. Versuch...die kleinen Steine um dich herum anzuheben.", wies mich mein Vater an und ich nickte kaum merklich.
Ich tat, was er mir gesagt hatte und konzentrierte mich auf die kleinen Steine, die um mich herum auf dem Boden lagen. Klar und deutlich stellte ich mir vor, wie ich sie durch die Macht empor stiegen ließ, als mit einem Mal etwas anderes zu mir durchdrang.
„Emma!"
Ihre Stimme...so kalt wie Eis und bedrohlich wie eine Mordwaffe, drängte sich in meine Gedanken und ich konnte nichts tun, um es zu verhindern. Ich sah Dark Kyra förmlich vor mir und versuchte, sie aus meinen Gedanken zu verscheuchen.
,,Raus aus meinem Kopf!", brachte ich hervor und spürte, wie mein Vater sich etwas anspannte.
,,Emma...was ist los?"
Doch ich konnte ihm nicht antworten, denn in dem Moment drifteten meine Gedanken vollkommen ab und ich stand in meinem Geist Dark Kyra gegenüber, die immer noch auf mich eindredete.
„Du wirst niemals ein Jedi sein. Du bist wie ich, Emma.", sprach sie, aber ich schüttelte den Kopf.
,,Nein!"
„Deine Macht ist meiner ebenbürtig. Gib dich der dunklen Seite hin und du wirst frei sein."
Ihre Stimme quälte mich und ich hatte immer mehr Mühe, dagegenanzukämpfen. Denn ich konnte spüren, wie sie immer weiter in meinen Geistvordringen wollte, doch soweit wollte ich es nicht kommen lassen. Nun vernahmich auch die Stimme meines Vaters wieder, der mich zu besänftigen versuchte.
,,Emma...beruhige dich. Was es auch ist...widersetze dich dem, Emma. Du biststark genug dafür...du kannst das.", brachte er hervor und nun tauchteAnakin neben ihm auf.
,,Was ist los?"
,,Ich weiß es nicht. Irgendetwas hat sie aus dem Konzept gebracht."
Nicht irgendetwas...irgendjemand! Die beiden hatten ja keine Ahnung, dass ich mirhier im Geist ein Duell mit Dark Kyra lieferte und diese versuchte ein weiteresMal, die Wand zu meinem tiefsten Innern zu durchbrechen.
„Folge mir, Emma!"
,,NEIN!"
Mit einem Schlag katapultierte ich Dark Kyra aus meinem Geist und spürte, wiedie Macht aus mir herausbrach, als ich gleichzeitig die Augen aufriss. Ichselbst, wurde nach hinten gerissen und eine geballte Druckwelle der Machtschleuderte alles und jeden von mir. Ich spürte, wie ich mit dem Rücken unsanftauf dem Boden landete und mein Blick richtete sich zum Himmel, als sich allesum mich herum zu drehen begann. Noch einmal hörte ich, wie mein Vater meinenNamen rief...dann wurde alles um mich herum dunkel.
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