Tor zur Finsternis

Tor zur Finsternis

Emma PoV

Als wir auf dem Planeten Jakku landeten und aus dem Falken traten, war mein erster Eindruck von diesem Planeten, dass er der Wüste der Sahara locker Konkurrenz machen konnte. Weit und breit war nichts als Sand zu sein, keine Menschenseele in Sicht und es erinnerte mich stark an Tatooine- unser erster Zwischenstopp in dieser Welt.

,,Willkommen in der galaktischen Einöde.", rief Luke aus und Leia sah sich skeptisch um.

,,Sieht nicht so aus, als würde uns dieser Ort im Bezug auf Mission Rettet die Galaxis! hier Antworten finden würden."

,,Aber irgendwas muss hier sein. Wir haben es doch gespürt.", widersprach ich, als Han neben uns trat.

,,Dann viel Glück beim Suchen, Emma. Ich sehe hier nichts als Sand."

Etwas enttäuscht musste ich zugeben, dass in der Tat nichts weiter als Sand zu sehen war. Allerdings weigerte ich mich konsequent, die Hoffnung aufzugeben. Denn ich hatte meiner Mutter immerhin ein Versprechen gegeben und das würde ich einhalten- ich würde meinen Vater finden!

,,Dann müssen wir wohl eben suchen.", entschied ich und ging kurzer Hand voraus.

Ich spürte die zweifelhaften Blicke der anderen in meinem Rücken, aber ich ignorierte es. Und als ich das dumpfe Stapfen im Sand hinter mir vernahm, war mir klar, dass sie mir folgten.

***

Ich wusste nicht, wie lange wir schon durch die scheinbar endlose Wüste liefen, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Und mit jedem weiteren Schritt, den wir ohne Erfolg zurücklegten, schwankte meine Hoffnung mehr. Ich war mir absolut sicher gewesen, dass wir hier etwas finden würden, was uns gegen den Fluch weiterhelfen konnte. Aber allem Anschein nach, hatten wir uns dieses Mal geirrt.

Doch nicht nur wachsende Hoffnungslosigkeit verspürte ich, denn ich nahm das schwache Gefühl einer Bedrohung war. Irgendwie fühlte es sich so an, als würde man uns beobachten und ich sah mich wachsam um. Allerdings schien weit und breit niemand zu sehen zu sein und das irritierte mich. Doch dann vernahm ich ein leises Flüstern und dies lies mich innerlich erstarren.

,,Emma!"

Ich hielt inne und spürte, wie sich jede Faser meines Körpers augenblicklich anspannte. Denn ich kannte diese Stimme...ich hatte sie schon gehört und mit einem Mal veränderte sich meine Umgebung. Die Wüste verschwand und mit einem Mal fand ich mich in dem Quartier eines Raumschiffes wieder. Ich spürte eine bedrohliche Präsenz hinter mir und ich drehte mich langsam um, wo ich nun Dark Kyra gegenüberstand.

,,Da wären wir also.", setzte sie an und ihre Stimme hallte durch die Maske, was mir eine Gänsehaut versetzte. ,,Endlich begegnen wir uns, Emma.", sagte sie und ich sah sie ausdruckslos an.

,,Ich bin nicht wirklich hier, oder?"

,,Natürlich nicht. Die Macht erlaubt es mir, mit dir zu kommunizieren, denn ich wollte selbst sehen, mit wem ich es zu tun habe. Und sieh dich nur an...so jung und naiv. Bist deinem verräterischen Vater wie aus dem Gesicht geschnitten.", entgegnete sie kalt und nun verfinsterte sich mein Blick.

,,Wo ist er?"

,,Ich kann ruhigen Gewissens sagen, ich habe keine Ahnung. Der Fluch hat sein Schicksal bestimmt...nicht ich.", meinte sie tonlos und ich spürte, wie ich eine tiefe Abneigung gegen sie entwickelte.

,,Aber du hast den Fluch ausgesprochen! Du hast meine Eltern auseinander gerissen."

,,Sie hatten es nicht anders verdient. Sie und die anderen Verräter waren eine Bedrohung für den Frieden. Ich musste handeln und da es mir nicht gelungen ist sie zu töten, musste es eben ein anderes Schicksal sein. Aber sei unbesorgt...ich werde deinen Vater finden und dann wird er sich noch wünschen, er wäre damals gestorben. Obwohl...er weiß ja nicht mal, wer er wirklich ist. Das wird es für mich umso leichter machen ihn zu vernichten."

Erschüttert starrte ich Dark Kyra an und war fassungslos darüber, wie gnadenlos sie offensichtlich war. Aber was konnte ich auch schon von jemandem erwarten, der einen Fluch über die Galaxis ausgesprochen, unzählige Unschuldige abgeschlachtet und sich von einer einstigen Auserwählten zu einem Monster entwickelt hatte?! Allerdings wollte ich ihr keineswegs den Triumph gönnen und nun war ich es, die sie kühl ansah und ich spielte meinen Joker aus.

,,Kaum zu glauben, aber du tust mir fast ein wenig leid. Wie einsam muss jemand sein, wenn er sich hinter seiner Macht versteckt und nur noch Tod und Zerstörung als die Lösung sieht? Du magst vielleicht stark sein, aber das sind wir auch und wir werden deinen Fluch brechen, das schwöre ich dir.", sagte ich und Dark Kyra lachte auf.

,,Das glaube ich kaum. Du und deine zwei Auserwählten-Freunde seid erbärmlich. Ihr wisst nicht einmal, wer ihr wirklich seid und was wirklich geschehen ist. Wie könntet ihr mir da gefährlich werden?"

,,Nun, ich kenne vielleicht nicht die ganze Geschichte...aber ich weiß etwas, dass mir durchaus Macht verleiht.", erwiderte ich, woraufhin Dark Kyra mich regelrecht herausforderte.

,,Ach, wirklich? Und was soll das bitte sein?"

,,Etwas, vor dem du schon eine halbe Ewigkeit davonrennst. Sag mir...Sydney...wie fühlt es sich an, all seine ehemaligen Freunde verraten und verflucht zu haben?"

Sie erwiderte nichts, aber ich konnte ihr trotz Maske die Erschütterung regelrecht ansehen. Um mich herum war die Präsenz der dunklen Macht zu spüren, doch ich ließ sie keineswegs an mich heran. Mein Blick war konsequent auf Dark Kyra gerichtet und diese tobte innerlich vor Zorn, weshalb ich weitersprach und spürte, dass ich keine Angst mehr vor ihr hatte.

,,All das Leid...all die Toten...die Zerstörung, die du über die Galaxis gebracht hast...wie kannst du da noch in den Spiegel sehen? Wie kannst du mit der Schuld leben, dass du so viele Leben zerstört hast? Du nennst das, was du geschaffen hast Frieden...doch dabei ist es nur ein machthungriges Imperium, was alles und jeden vernichtet, was ihm im Wege steht. Von einer einstigen Auserwählten zu der größten Feindin jeglichen Friedens...wie tief bist du nur gesunken!"

Ich spürte, wie ihre Wut und auch ihr Hass auf mich ins Unermessliche stieg. Es war nicht auszuschließen, dass sie jeden Augenblick die Kontrolle verlieren würde, aber ich hatte keine Furcht vor ihr. Im Gegenteil! Ich wollte wissen, wie weit sie gehen würde und irgendwas sagte mir, dass sie mir in diesem Moment keineswegs gefährlich werden konnte. Doch das linderte ihren Zorn keineswegs und sie zischte mir voller Hass und Verachtung entgegen.

,,Du...du bist genau wie dein dreckiger Jedi-Vater! Der glaubte auch, etwas Besseres zu sein, nur weil er in Ruhe und Gelassenheit die Lösung sah. Dabei war er nur naiv und schwach. Konnte ja nicht einmal seinen eigenen Meister vor dem Tod retten. Ihr alle...seid meiner nicht würdig. Du glaubst, du könntest mich besiegen? Dann pass gut auf, Emma...ich werde dir zeigen, wie stark ich wirklich bin."

Mit diesen Worten richtete sie ihre dunkle Macht gegen mich. Ich wurde zurück katapultiert und Dark Kyra entfernte sich von mir. Als ich auf dem Boden aufschlug, wurde alles schwarz.

***

,,Große Finsternis kommen sie wird. Das Verderben...sie mit sich bringt.", sprach Yoda und die anderen sahen ihn erschüttert an.

Mina tauschte einen besorgten Blick mit Obi-Wan, denn ihnen war klar, dass Sydney nach Rache trachtete. Die vergangenen Ereignisse hatten sie in ein Geschöpf des Bösen verwandelt, welches sich nun Dark Kyra nannte und nun würde sie ohne Zweifel zurückschlagen. Jetzt, da die neuen Auserwählten außerhalb ihrer Reichweite und somit in Sicherheit waren.

,,Es muss etwas geben, dass wir tun können!", sagte Anakin, woraufhin Obi-Wan seufzte.

,,Aber das können wir nicht, Anakin. Du hast selbst gesagt, wie stark Sydney geworden ist. Wir können uns ihr nicht entgegenstellen. Ein weiteres Mal überleben wir das nicht."

,,Also tun wir einfach nichts?", meinte Senator Organa und warf unsichere Blicke auf die Jedi, aber Padme weigerte sich aufzugeben.

,,Doch...wir können hoffen. Hoffen darauf, dass unsere Kinder schnell zurückkehren und das Böse besiegen werden."

,,Wer weiß, wie lange das dauert.", gab Anakin niedergeschlagen von sich und Mina sah betreten zu Boden.

,,Es ist alles meine Schuld. Wenn ich Sydney von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte...dann wäre es vielleicht nie so weit gekommen. Dann hätte der Kanzler sie niemals derartig manipulieren können. Er hat ihren labilen Zustand ausgenutzt und jetzt? Der Orden der Jedi ist zerschlagen, wir stehen am Rande des Abgrunds und unsere Kinder...sind fort. Sie sind weg und wir wissen nicht einmal, ob wir sie je wiedersehen werden."

Die Schuldgefühle drohten Mina zu überwältigen und alle sahen mitfühlend zu der Prinzessin. Nur Obi-Wan umfasste seine Frau an den Schultern und sah sie eindringlich an, während er versuchte, die Vorwürfe in ihr auszulöschen.

,,Nein, dich trifft keine Schuld, Mina. Sydney hat ihre eigenen Entscheidungen getroffen und du hättest nichts tun können, um das zu verhindern. Und sei versichert...wir werden Emma wiedersehen.", sagte er und Mina sah ihn unsicher an.

,,Woher willst du das wissen?"

,,Ich glaube daran. Sie wird zu uns zurückkommen. Und wenn es soweit ist...dann werden wir das sein, was wir schon immer sein sollten: eine Familie!"

***

,,Emma, wach auf!", vernahm ich eine Stimme von weit her. ,,Bitte...komm zu mir zurück.", sagte sie und langsam schlug ich meine Augen auf.

Als mein Blick wieder klar wurde, sah ich den Himmel über mir und das Gesicht von Luke, der sich besorgt über mich gebeugt hatte. Und nun, wo ich wieder bei Bewusstsein war, zeichnete sich Erleichterung auf seinem Blick ab und er sah mich mit einem großen Maß an Freude an.

,,Emma...ein Glück. Geht es dir gut?", fragte er und ich setzte mich langsam auf.

,,Ja...ich glaube schon."

,,Was ist denn passiert, Emma? Du bist plötzlich umgefallen und warst ohne Bewusstsein.", rief Luke mir ins Gedächtnis und ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen.

,,Ich hab nur...", setzte ich an, als ich Luke mit einem Mal ganz aufgeregt ansah, denn ich erinnerte mich daran, was ich gesehen hatte. ,,Ich habe sie gesehen, Luke...ich habe sie alle gesehen.", sagte ich, doch er brachte mir nur irritierte Blicke entgegen.

,,Wen hast du gesehen?"

,,Yoda...eure Eltern und meine. Sie waren alle dort."

Ich sah Luke vielsagend an und dieser erstarrte augenblicklich. Zu gerne wüsste ich, was jetzt in seinem Kopf vor sich ging, aber diese Information würde mir wohl verwehrt bleiben. Luke half mir hoch und ich sah ihn zuversichtlich an, denn ich war Dark Kyra nun insgeheim dankbar, dass sie mir ihre Macht demonstriert hatte. Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass sie mir keineswegs diesen Teil der Vergangenheit zeigen wollte. Irgendwas anderes musste mir das offenbart haben. Etwas, dass unbedingt wollte, dass ich genau das sah.

,,Du hast unsere Eltern gesehen?", kam es nun von Leia und ich nickte.

,,Ja, das habe ich da. Sie waren dort...zusammen mit meinen Eltern, Yoda und noch einem Mann. Den kenne ich aber nicht...er war mir fremd."

,,Wie ist so etwas möglich? Wie konntest du das sehen, Emma?", wollte Han wissen und nun schaute ich etwas weniger heiter in die Runde.

,,Dark Kyra! Sie hat mir ihre Macht demonstriert."

,,Sie hat was?", brachte Luke erschüttert hervor, doch ich ignorierte es.

,,Durch die Macht hat sie es irgendwie fertiggebracht, dass wir uns gegenüberstehen konnten. Ich habe sie provoziert und die Situation ist etwas außer Kontrolle geraten. Sie wollte mir zeigen, wie mächtig sie ist, aber stattdessen hat sich mir dieser Teil der Vergangenheit offenbart."

Ich sah meine Gefährten vielsagend an und die tauschten unsichere und verwirrte Blicke. Natürlich war mir klar, dass es verrückt klingen musste, was ich ihnen da versuchte zu erklären, aber mich wunderte in dieser Welt schon gar nichts mehr. Während Luke und Leia von der Neuigkeit noch immer erschüttert waren, sah Han mich ungläubig an und schüttelte perplex den Kopf.

,,Emma...du überrascht mich immer wieder. Wie auch immer du das angestellt hast...es ist total irre.", meinte er und ich konnte ein leichtes Grinsen nicht verbergen.

,,Ich weiß, Han. Aber es ist wahr. Sie waren dort und sie waren davon überzeugt, dass wir zurückkommen. Sie haben schon damals an uns geglaubt und ich bin sicher, das tun sie heute noch."

,,Stehen bleiben!", zerschnitt mit einem Mal eine männliche Stimme die Luft und wir fuhren erschrocken herum.

Vor uns stand ein Trupp von schlicht gekleideten Personen, deren Gesichter hinter weißen hochgezogenen Halstüchern verborgen waren. Wir starrten die Fremden an und hoben langsam aber sicher unsere Hände, denn die Gestalten hatten Waffen auf uns gerichtet.

,,Bitte...wir wollen keinen Ärger.", versuchte Han die Situation zu entschärfen, doch ein Fremder zischte ihm entgegen.

,,Schweigt!"

,,Gastfreundlichkeit ist auf Jakku wohl ein Fremdwort.", sagte Luke leise und Leia starrte nur voller Skepsis auf den bedrohlichen Trupp vor uns.

,,Überrascht dich das etwa?"

Ich spürte, dass meine Freunde unsicher waren und ich selbst war das auch. Aber ich wollte auch nicht mehr ständig Angst haben, jemand Fremden in dieser Welt gegenüberzutreten. Und ich hatte es geschafft, mich Dark Kyra zu schaffen, da würde ich sicher auch mit diesem Trupp hier fertig werden.

,,Bitte...wir wollten keineswegs für Probleme sorgen. Wir sind nur...auf der Durchreise.", sagte ich und nun erklang eine weitere männliche Stimme.

,,Ach, seid ihr das, ja?"

Unsere Blicke richteten sich auf eine Person, die nun von weiter hinten auf uns zukam. Mein Gefühl sagte mir augenblicklich, dass ich hier keinem Feind gegenüberstand und als der Mann sein Halstuch abnahm, wodurch sich sein Gesicht offenbarte, traf mich fast der Schlag.

,,Dann werdet ihr uns doch auch sicher sagen können, wer ihr seid und was ihr auf Jakku wollt.", entgegnete er, doch ich war nicht fähig zu antworten, sondern starrte ihn nur an, bis Luke meinen Arm berührte.

,,Emma, was ist denn?"

Ich starrte den Mann noch für einen kurzen Augenblick an, ehe ich mich an Luke wandte. In dessen Blick lagen Skepsis und Besorgnis, doch ich war umso überwältigter und offenbarte ihm kurzer Hand die Identität des Mannes.

,,Luke...Leia...das ist euer Vater!"

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