Schatten der Wahrheit

Hallo, meine Lieben :) Tja, das Wochenende steht wieder mal vor der Tür und noch immer müssen wir uns alle mit diesem blöden Virus rumschlagen. Deshalb gibt es heute mal ein Doppelkapitel ;) Viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße,
eure Hela

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Schatten der Wahrheit

Emma PoV

Als wir durch das Portal katapultiert wurden, hatte ich das Gefühl hart auf dem Boden aufzuschlagen. Unsere Macht war so gewaltig, dass wir alle im hohen Bogen aus dem Strudel geworfen wurden und unsanft auf dem Waldboden landeten. Für einen Moment blieb ich benommen liegen und verzog schmerzhaft das Gesicht, doch dann rappelte ich mich langsam auf und klopfte mir den Dreck von der Hose. Luke und Leia kämpften sich ebenfalls auf die Beine, während ich bereits die Umgebung in Augenschein nahm.
Der Ort, an dem wir gelandet waren, schien ebenfalls einen Wald zu besitzen oder besser gesagt mehrere, die sich neben weitläufigen Grasebenen über den gesamten Planeten zu erstrecken schienen.
,,Was meint ihr...sind wir hier richtig?", brachte Luke hervor, den ich jedoch gekonnt ignorierte, während ich stattdessen auf einen Hügel zusteuerte.
Ich eilte hinauf und oben angekommen staunte ich nicht schlecht. Denn wenn dies wirklich Naboo war, dann besaß Padme mit Abstand den schönsten Heimatplaneten, den ich je gesehen hatte. Nicht nur die Wälder und Grasebenen waren wunderschön, sondern auch die Flüsse, welche sich in Schlangenlinien durch die gesamte Landschaft zogen waren die reinste Augenweide.
,,Wow...das ist...wunderschön.", bewunderte Leia den Anblick und ich nickte zustimmend.
,,Ja...das ist es."
,,Na, kommt schon. Wir sind nicht zum Vergnügen hier. Finden wir jemanden, der uns helfen kann."
Luke wirkte zunehmend angespannt, doch ich vermied noch immer direkten Augenkontakt oder jegliche Konversation mit ihm. Es tat mir einfach zunehmend im Herzen und in der Seele weh, in seiner Nähe zu sein und ich wünschte mir inständig selbst einen Fluch, der mir meine Erinnerungen an meine Gefühle für ihn raubte.
,,Ich bewundere deinen Einsatz, Bruderherz...aber wir sollten trotz allem vorsichtig sein. Wir wissen nicht, was uns hier erwartet und noch weniger, wem wir trauen können. Jeder hier könnte ein Verräter sein und zum Imperium gehören.", wandte Leia an, während Luke sie nur vielsagend ansah.
,,Aber wir müssen trotzdem Hilfe suchen. Wir brauchen Unterstützung, wenn wir zur Insel zurückkehren. Alleine werden wir gegen die imperialen Truppen nichts ausrichten können."
,,Das ist mir so klar wie dir. Aber dennoch werden wir nichts überstürzen, Luke. Unsere Eltern haben uns nicht fortgeschickt, damit wir dem Imperium nur an einem anderen Ort ins Netz gehen. Wir brauchen einen Plan und zwar einen Guten."

Während sich die beiden Zwillingsgeschwister daran machten, einen Plan auszuwerfen, dachte ich über das nach, was uns erwarten würde. Unsere Eltern waren Dark Kyra nun hoffnungslos ausgeliefert und ich wollte gar nicht daran denken, was sie ihnen womöglich antun würde. Und wir konnten nichts tun, um ihnen in diesem Augenblick zu helfen.
Trotz aller Macht fühlte ich mich hilflos und obwohl unsere Eltern uns ja fortgeschickt hatten, kam es mir so vor, als hätte ich sie alle im Stich gelassen. Es war ein grauenvolles Gefühl und ich hoffte inständig, dass Dark Kyra sie nicht tötete.
,,Hey! Leia will erstmal allein ins nächste Dorf gehen. Falls sie in einer Stunde nicht zurück ist, sollen wir sie suchen oder anderswo Hilfe holen. So sind wir die Absicherung.", durchbrach die Stimme von Luke meine Gedanken und ich nickte nur stumm, ohne ihn anzusehen. ,,Was ist los?"
Ich konnte nicht glauben, dass gerade er diese Frage ernsthaft stellte. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen starrte ich in die Ferne und ging nachdenklich auf und ab. Es fiel mir schwer, all die ganzen Ereignisse einfach so hinzunehmen und nicht handeln zu können. Aber am meisten missfiel es mir, mit Luke zusammenzuarbeiten, als wäre nie etwas passiert und er fuhr einfach so die Schiene der Verdrängung.
,,Emma, bitte, rede mit mir. Wenn du es mir erklärst, dann werde ich es bestimmt verstehen.", entgegnete er wieder, woraufhin ich ihn nun wütend anfunkelte.
,,Du bist der Letzte, der das könnte, Luke."
,,Vertrau mir doch einfach, Emma...bitte.", erwiderte er, doch ich schnaubte nur verächtlich und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Wie kannst du das erwarten? Warum sollte ich ausgerechnet dir vertrauen, wenn du mir sowieso nur wieder etwas vormachst? Wie soll das ablaufen? Ich rede mit dir, du schwörst mir deine Unterstützung und am Ende hintergehst du mich wieder? Nein, danke. Einmal reicht mir voll und ganz. Du würdest mich nur doch wieder verletzen."
Ich hatte eindeutig genug von Lukes Spielchen und nahm mir vor, ihn für den Rest der Zeit weiterhin zu ignorieren. Das war zwar nicht einfach, aber auch nicht unmöglich und es würde mir danach definitiv besser gehen. Noch immer war ich tief verletzt und jegliches Vertrauen zwischen uns, hatte Luke mit seinem Handeln jäh zerstört. Und ich wusste nicht, ob es je wieder zurückkehren würde.

Während wir auf die Rückkehr von Leia warteten, hüllten wir uns in eisernes Schweigen und ich vermied jeglichen Augenkontakt. Allerdings konnte ich gerade nur daran denken, dass Luke mir das Herz gebrochen hatte und wie sehr mich das schmerzte. Wie sollte ich ihm je wieder in die Augen sehen können?
,,Wieso?", setzte ich an und nun hob Luke den Kopf, während er auf einem Baumstamm saß und vor sich hin starrte. ,,Wieso hast du das getan? Warum hast du mich dermaßen benutzt und verletzt? Was für einen Grund hattest du, um mir das anzutun?", wollte ich wissen.
Eigentlich hatte ich ja nicht mit ihm reden wollen, aber ich konnte das Thema auch nicht länger totschweigen. Und ich wollte endlich die ganze Wahrheit wissen, denn etwas sagte mir, dass Luke nicht ganz ehrlich gewesen war. Als er jedoch keine Antwort gab und nur betreten zu Boden sah, warf ich ihm verachtende Blicke zu und schüttelte fassungslos den Kopf.
,,Wie konnte ich dir nur vertrauen? Ich hätte gleich erkennen müssen, dass du mich nur belogen hast."
Wütend wandte ich den Blick von mir ab und kämpfte gegen die Tränen an, die sich einen Weg bahnen wollten. Mein Herz verkrampfte sich wieder und ich wünschte, ich könnte die Nacht mit Luke ungeschehen machen. Es würde mir den Schmerz nehmen und verhindern, dass ich mich zu sehr auf Luke einlassen würde. Etwas, was ich zutiefst bereute und immer bereuen würde.
,,Es war Dark Kyra.", brachte Luke auf einmal zögerlich hervor und ich drehte mich zu ihm herum, während ich ihn irritiert anstarrte.
,,Was?"
,,Als ich dir sagte...ich hätte keine Gefühle für dich...ich habe es wegen Dark Kyra getan. Sie hat mir gedroht, dass sie Mara töten würde, wenn ich es nicht tue. Und ich wollte Mara nicht sterben lassen, nach allem, was sie für uns getan hat. Nur deshalb habe ich das gesagt. Aber es war eine Lüge, Emma. Ich liebe dich...das musst du mir glauben."
Ich war so fassungslos, dass ich zuerst nichts erwidern konnte. Dark Kyra steckte dahinter? Sie hatte ihre Finger also wieder einmal im Spiel gehabt und eine Intrige angezettelt? Das überraschte mich zwar nicht sonderlich, aber es überraschte mich, dass Luke darauf hereingefallen war. Ich hatte ihm schließlich mehr Verstand zugetraut und hätte nie gedacht, dass er so etwas tun würde. Er hatte gewissermaßen einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und offensichtlich war ihm dabei das wichtigste Detail auch noch entgangen.

,,Mara ist schon längst gestorben, Luke.", sagte ich schließlich und erntete einen entsetzten Blick von ihm.
,,Was?"
,,An dem Tag, als wir den Fluch gebrochen haben und dem Imperium entkommen sind...da hat Dark Kyra sie getötet. Ich habe ihren Tod gespürt. Zuerst konnte ich es nicht ganz einordnen, aber dann habe ich meine Schlussfolgerung gezogen. Dark Kyra hat dich manipuliert...du kannst Mara nicht mehr retten. Es ist zu spät. Ich dachte, du wüsstest es."
Es irritierte mich etwas, dass Luke den Tod von Mara offenbar nicht gespürt hatte und das, wo es doch eine Erschütterung der Macht gegeben hatte. Für Mara kam jede Hilfe zu spät und auch, wenn mich die Tatsache irgendwie beruhigte, dass Luke offenbar gelogen hatte, als er behauptet hatte, er hätte keine Gefühle für mich...so konnte ich nicht einfach vergessen, was passiert war.
,,Es tut mir leid, Emma. Ich wollte dich niemals verletzen, Du bist mir wichtiger als alles andere.", versuchte er sich zu entschuldigen und ich sah niedergeschlagen zu Boden.
,,Das glaube ich dir sogar. Aber jetzt müssen wir den Krieg beenden und Dark Kyra aufhalten. Vorausgesetzt...wir überstehen das Ganze."
,,Bitte...kannst du mir verzeihen?", wollte er wissen, doch ich schüttelte nur den Kopf.
,,Das weiß ich nicht, Luke. Ich weiß nur, dass wir kämpfen müssen. Über derartige Dinge können wir uns später noch Gedanken machen."
Er nickte und ich konnte ihm ansehen, wie getroffen er war. Offenbar machte ihm die Nachricht von Mara's Tod sehr zu schaffen und etwas sagte mir, dass es ihm wirklich leid tat, was er mir angetan hatte. Aber was geschehen war, das war nun einmal geschehen und konnte nicht mehr geändert werden. Wir konnten wohl beide nur hoffen, dass Zeit alle Wunden heilen würde.
,,Hey...da seid ihr ja!"

Leia steuerte auf uns zu und wirkte etwas außer Atem. Offenbar war sie gerannt und kam nur vor uns zum Stehen. Zuerst machte ich mir Sorgen, weil sie sich offensichtlich so abgehetzt hatte, aber dann sah ich das Funkeln von Hoffnung in ihren Augen und sie sah uns mit großem Optimismus an.
,,Gute Neuigkeiten! Mum hatte Recht. Ich habe ihn gefunden.", begann sie und Luke runzelte die Stirn, während ich sie nur fragend ansah.
,,Wen hast du gefunden, Leia?"
,,Den Widerstand!"

Der Widerstand war zwar eine recht kleine Truppe, aber laut Leia war das ja auch nur ein Teil. Offenbar befanden sich in der ganzen Galaxis kleinere Gruppen von Widerstandkämpfern und das gab mir das Gefühl von Hoffnung. Hoffnung darauf, dass wir doch nicht alleine in den Kampf gegen das Imperium ziehen mussten. Vielleicht würden Lando, Bail und Chewie ja noch mehr Rebellen auftreiben können.
,,Ihr seid also wirklich die Auserwählten!", sprach Elia, die Anführerin der Truppe und alle Rebellen starrten uns Drei erwartungsvoll an.
Ihr Gefährte Lucian, der zu den Piloten gehörte, schien ziemlich nachdenklich zu sein, doch in den Augen aller sah ich so etwas wie einen starken Hoffnungsschimmer. Die Meisten hatten offenbar wirklich auf unsere Ankunft gewartet und es war ungewohnt, dass sich so viele Menschen über unsere bloße Anwesenheit freuten.
,,Ja, das sind wir. Und wir sind gekommen, um eure Hilfe zu erbitten. Der Kampf gegen das Imperium ist unausweichlich und er steht kurz bevor. Wenn wir jedoch gewinnen wollen, dann müssen wir alle gemeinsam kämpfen. Alleine schaffen wir das nicht.", sagte Leia und ein Raunen ging durch die Menge.
Einige stimmten zu, andere warfen Zweifel in die Runde. Nicht jeder glaubte anscheinend wirklich daran, dass wir das Imperium besiegen konnten und ich tauschte einen flüchtigen Blick mit Luke und Leia. Schließlich beugte sich Luke zu seiner Schwester und deutete vielsagend auf den Widerstand.
,,Du musst etwas sagen, Schwesterchen. Irgendwas, das ihnen Hoffnung gibt.", meinte er und sie sah uns perplex an.
,,Warum ich?"
,,Naja, du hast schon immer die richtigen Worte gefunden. Ich glaube, du bist wie dafür gemacht."

Luke sah sie eindringlich an und auch ich nickte Leia aufmunternd zu. Einen Moment lang zögerte sie noch, doch dann seufzte sie ergebend und wandte sich dann erneut an die Gruppe Rebellen, die uns alle abwartend ansah.
,,Okay...hört mir zu: niemand von euch hat einen Grund, uns zu vertrauen oder sein Leben für uns zu riskieren. Aber wir können das Imperium nur besiegen, wenn wir vereint dagegen kämpfen. Denn jeder Einzelne von uns...jeder, der beim Widerstand ist...wir alle sind der Funke, der das Feuer entfacht, welches das Imperium vernichten wird. Die wollen uns glauben lassen, wir wären allein, aber wir sind nicht allein. Es gibt so viele von uns da draußen, wir müssen sie nur finden. Und wenn wir das getan haben...dann können wir der Galaxis den Frieden wiedergeben, den sie verdient. Wir können das Böse zerstören, aber wir müssen es zusammen tun. Also...seid ihr dabei?"
Leia schaute erwartungsvoll in die Runde und für einen kurzen Moment herrschte absolute Stille. Niemand sagte etwas und ich spannte mich etwas an. Doch dann ertönten jubelnde Rufe und die Rebellen entfachten eine euphorische Stimmung, wie ich es noch nie erlebt hatte. Elia lächelte uns zuversichtlich zu und Lucian nickte zustimmend, während er sich an alle Rebellen im Raum wandte.
,,Ihr habt's gehört. Schicken wir das Imperium in die Hölle!"

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