Prinzessin Mina
Prinzessin Mina
18 Jahre zuvor...
,,Auf gar keinen Fall!", entgegnete Mina und schüttelte den Kopf, während Obi-Wan an der Wand lehnte und ein wenig grinste.
,,Warum nicht? Jakku ist doch sehr schön abgelegen."
,,Das könnte eventuell daran liegen, dass es die Heimat der Schmuggler ist und als ich das letzte Mal dort war, hat man mich und Sydney beinahe umgebracht. Also verzeih mir bitte, dass ich mir diesen Planet nicht als unsere zukünftige Heimat vorstellen kann."
Obi-Wan schmunzelte, denn er fand es ziemlich amüsant, wie Mina sich strikt weigerte, Jakku als möglichen Neuanfang zu sehen. Gut, Obi-Wan war selbst ebenfalls kein besonders großer Fan des Planeten, aber er war immerhin um ein Vielfaches ruhiger als Coruscant und wenn sie wirklich einen Neuanfang wagen wollten, dann mussten sie das alte Leben hinter sich lassen.
Aber er war ja schon froh, dass Mina dieser Idee überhaupt zugestimmt hatte. Denn Obi-Wan hatte eher erwartet, dass sie sich aufgrund ihrer Verpflichtungen als Prinzessin weigern würde, irgendwo anders ein neues Leben zu beginnen. Aber sie war einverstanden und wenn ihre Tochter erstmal auf der Welt war, dann würde Obi-Wan dem Rat mitteilen, dass er den Orden der Jedi verlassen würde. Denn eine Entscheidung war unumgänglich und er hatte sich für seine Familie entschieden.
,,Was steht noch zur Auswahl?", wollte Mina wissen und Obi-Wan seufzte kaum merklich.
,,Tja, da du Jakku und Tatooine ausgeschlagen hast, fällt ein Leben in der Wüste damit schon mal weg. Ansonsten...stünde alles offen."
,,Hast du denn keinen Ort, den du vorziehen würdest?", fragte sie, doch er schüttelte den Kopf.
,,Mir ist egal, wo wir leben. Hauptsache, wir sind alle zusammen."
Diese Worte zauberten Mina ein Lächeln ins Gesicht und Obi-Wan hätte sie stundenlang so ansehen können, denn er fand ihren Anblick jedes Mal zu schön um wahr zu sein. Aber Mina wirkte mit einem Mal nachdenklich, ehe sie ihm einen entschlossenen Blick zuwarf.
,,Ich wüsste vielleicht was: Naboo!"
,,Naboo?", wiederholte Obi-Wan, woraufhin Mina nickte.
,,Ja! Er ist nicht allzu weit von Coruscant entfernt, hat eine wunderschöne Landschaft und...dort sind wir uns zum ersten Mal begegnet."
,,Stimmt! Welch treffendes Argument.", stimmte Obi-Wan ihr zu und Mina sah ihn erwartungsvoll an.
,,Bedeutet das...ja?"
,,Du möchtest nach Naboo...dann gehen wir nach Naboo. Es ist wirklich schön dort und unserer Tochter wird es da sicherlich auch gefallen."
Obi-Wan lächelte und Mina kam auf ihn zu, ehe sie den Abstand zwischen ihnen überbrückte und ihn küsste. Natürlich erwiderte er den sanften Kuss und als sie ihn beendeten, richteten sich ihre Blicke auf Minas Bauch, über den sie nun abwesend strich.
,,Wir müssen uns langsam wirklich mal für einen Namen entscheiden."
,,Naja, diese Entscheidung ist nicht so leicht und die Auswahl ziemlich groß.", entgegnete der Jedi und Mina seufzte.
,,Ich weiß!"
Sie schien wieder etwas nachdenklich zu sein und Obi-Wan beobachtete sie. Mina wirkte, trotz all der schwierigen Umstände, gelassen und dennoch spürte er, dass all die Ereignisse sie beschäftigten. Und auch dies war ein Grund, weshalb er einen Neuanfang wollte. So würden sie endlich fernab von Krieg und Politik ihr eigenes Leben führen können und nichts wünschte er sich mehr als das. Auf einmal hellte sich die Miene seiner Frau auf und Mina warf Obi-Wan einen abwartenden Blick zu.
,,Was hältst du von...Emma?"
,,Emma?"
,,Ja! Ich erinnere mich daran, dass dieser Name auf Coruscant Hoffnung bedeutet. Und ich finde...das passt ziemlich gut."
Mina sah zu ihm und Obi-Wan dachte über ihren Vorschlag nach. Und Mina hatte Recht! Ihre Tochter war ihre Hoffnung...auf ein gemeinsames neues Leben und auf eine positive Zukunft. Obi-Wan lächelte leicht, während er schließlich seine Arme um Mina legte und ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
,,Damit wäre das Problem Namensentscheidung wohl endlich gelöst."
,,Also...bist du einverstanden?", hakte sie nach und Obi-Wan nickte zustimmend.
,,Ja, das bin ich. Es ist ein sehr schöner Name und er ist wirklich mehr als passend. Mir gefällt Emma."
Mina lächelte und Obi-Wan tat es ihr gleich. Und ganz gleich, was die Zukunft auch noch bringen würde und wie sich alles entwickelte...eine Sache wussten Mina und Obi-Wan schon jetzt: ihre Tochter würde etwas ganz Besonderes sein!
***
Emma PoV
Als Han den Falken auf dem Planeten landete, hatte ich ein seltsames Gefühl. Ich verspürte eine Art Verbundenheit und das, obwohl ich noch nie zuvor an diesem Ort gewesen war. Aber woher das Gefühl kam und weshalb ich es verspürte...das wusste ich nicht.
,,Da wären wir. Herzlich Willkommen auf dem Planeten...unbekannt.", raunte Han uns zu, nachdem er die Rampe runtergelassen und aus dem Cockpit zu uns gestoßen war.
Ich hatte Luke und ihn tatsächlich überreden können, dass wir uns den Planeten genauer ansahen. Zwar hatten die beiden eingewandt, dass man lieber keinen Planeten betreten sollte, der eigentlich gar nicht existierte und wären es nicht so bedrohliche Zeiten, hätte ich ihnen sicher auch zugestimmt. Aber wir mussten um jeden Preis Prinzessin Mina finden und mein Gefühl sagte mir, dass wir auf diesem Planeten einen entscheidenden Hinweis finden würden.
,,Was, wenn das eine Falle ist?", brachte Luke hervor und nun rollte Leia mit den Augen.
,,Luke, krieg dich wieder ein. Dieser Planet liegt jenseits der Grenzen des Imperiums und scheint noch dazu...verlassen zu sein."
,,Wenn der Schein da mal nicht trügt."
Tja, Luke war immer noch nicht begeistert davon, aber immerhin hatte ich Leia auf meiner Seite. Sie hatte mir sofort zugestimmt und irgendwie hoffte ich, dass Luke seine Meinung noch ändern würde, aber darauf konnte ich wohl lange warten.
,,Also, was machen wir jetzt?", warf Han erwartungsvoll in die Runde, als ich mich auch schon entschlossen in Bewegung setzte.
,,Wir suchen nach Prinzessin Mina!"
***
Während wir durch die Gegend streiften, kam ich nicht drum herum zu bewundern, wie schön dieser Planet war. Er kam viel eher einer großen Insel gleich, denn es erstreckte sich ein weiter Ozean von den Hügeln aus und dieser Ort strahlte eine gewisse Harmonie aus. Es schien also ein friedlicher Planet zu sein und der tat uns allen nach der ganzen Aufregung der letzten Tage ziemlich gut.
Allerdings schien der Planet auch unbewohnt zu sein. Denn je weiter wir uns von dem Falken entfernten, desto mehr fiel mir auf, dass nirgends eine Menschenseele zu entdecken war. Zwar hörte ich Vögel und andere Tiergeräusche, aber von Menschen war weit und breit nichts zu sehen.
,,Was ist das nur für ein Ort?", kam es von Leia, die aus dem Staunen schon gar nicht mehr herauskam und ich schmunzelte ein wenig.
,,Vielleicht...das Paradies?"
,,Dan gäbe es hier alles, was man sich erträumen kann.", widersprach Han und Luke zuckte mit den Schultern.
,,Also wenn ihr mich fragt...hier mag ja vielleicht vieles sein...aber ganz bestimmt keine Prinzessin."
Etwas deprimiert sah ich mich um und fragte mich, ob sich mein Gefühl vielleicht getäuscht hatte. Für gewöhnlich täuschte sich mein Instinkt ja nie, aber dieser Ort schien wahrhaftig verlassen zu sein. Gerade wollte ich schon vorschlagen umzukehren, als Leia eine interessante Entdeckung machte.
,,Hey, Leute...ist das da hinten nicht ein Haus?"
Wir folgten ihrem Blick und tatsächlich konnte ich in der Ferne ein kleines Häuschen erkennen. Das bedeutete, irgendjemand musste hier leben. Und wenn es nicht Prinzessin Mina war, dann vielleicht jemand, der sie kannte oder wusste, wo wir sie finden konnten.
,,Meint ihr wirklich, dass es das Haus von dieser Mina ist?", warf Luke skeptisch ein und ich schenkte ihm ein euphorisches Lächeln.
,,Es gibt nur einen Weg, um das herauszufinden."
Gemeinsam begaben wir uns auf den Weg zu dem Haus und mit jedem Schritt, dem wir ihm näher kamen, spürte ich, wie ich sich mein Gefühl verstärkte. Irgendwas zog mich dorthin und ich wollte um jeden Preis herausfinden warum. Wenn wir wirklich Glück hatten, dann würden wir durch die Prinzessin vielleicht endlich die ganze Wahrheit erfahren und sie konnte uns möglicherweise helfen, die verschollenen Jedi zu finden.
Als wir das Haus fast erreicht hatten, wollte ich schon darauf zugehen, aber ich hielt inne. Denn vor dem Haus entdeckte ich eine junge Frau, die sich gerade an einem, ich vermutete Beet oder ähnlichem, zu schaffen machte und unsere Anwesenheit noch nicht bemerkt hatte.
,,Okay...am besten lasst ihr mich sprechen.", sagte Han, woraufhin Leia ihn perplex ansah.
,,Warum ausgerechnet du?"
,,Es ist sicherer, bis wir wissen, wer diese Frau ist. Und außerdem, kann ich sehr charmant sein...das könnte uns durchaus von Nutzen sein."
Mir fiel die Kinnlade runter, aber da marschierte Han auch schon geradewegs auf die Frau zu und Luke folgte ihm. Leia und ich tauschten einen kurzen Blick der Irritation, doch dann beschlossen auch wir, uns Han anzuschließen und der fuhr natürlich alle Geschütze seines Charmes auf, die er aufbringen konnte.
,,Verzeihung, Milady.", setzte er an und da hob die Frau überrascht den Kopf.
Leia und ich blieben im sicheren Abstand stehen und da die Frau ihre Aufmerksamkeit auf Han gerichtet hatte, blieb mir ein Augenblick, um sie zu mustern. Sie hatte lange dunkelbraune Haare, blaue Augen und trug ein cremefarbenes Sommerkleid. Ihr Blick war von Überraschung und Verwirrung erfüllt, denn allem Anschein nach, hatte sie nicht mit Besuch gerechnet.
,,Wer seid Ihr?", fragte sie und Han schenkte ihr ein charmantes Lächeln.
,,Mein Name ist Han Solo. Es tut mir leid, dass ich Sie so überfalle, aber ich bin auf der Suche nach jemandem und ich hatte gehofft, Sie könnten mir vielleicht weiterhelfen."
,,Nun...das glaube ich eher weniger. Ich bin die Einzige, die hier auf diesem Planeten lebt und wo wir gerade davon sprechen...wie konntet Ihr ihn überhaupt finden?", erwiderte sie und Han zuckte mit den Schultern.
,,Alles eine Frage der Orientierung und der Strategie."
,,Ich verstehe.", äußerte die Frau, schien aber nicht sonderlich begeistert von Hans Ego zu sein. ,,Nach wem sucht Ihr überhaupt, wenn Ihr mir die Frage gestattet, Han Solo?"
,,Nun, es mag vielleicht verrückt klingen...aber wir suchen nach einer sehr wichtigen Person, die seit langem als verschollen gilt: Prinzessin Mina von Coruscant!"
Als Han diese Worte aussprach, erkannte ich eine Reaktion in den Augen der jungen Frau. Es schien fast so, als wäre sie für einen Moment erstarrt und sie zögerte, ehe sie ihr Schweigen wieder brach.
,,Warum sucht Ihr nach ihr?"
,,Naja, sie ist gelinde ausgedrückt, unsere letzte Hoffnung. Meine Freunde und ich...wir brauchen die Hilfe von Prinzessin Mina.", sagte Han und deutete vielsagend auf uns, woraufhin Luke die Initiative ergriff und sich höflich vorstellte.
,,Ich bin Luke! Und das sind meine Schwester Leia und..."
,,Emma?"
Ich horchte perplex auf, als die braunhaarige Frau meinen Namen aussprach und als ich sie überrascht ansah, traute ich meinen Augen kaum. Die Frau starrte mich an, als wäre ich das achte Weltwunder und sie kam unsicher ein paar Schritte auf mich zu. Die Blicke von Han, Luke und Leia lagen auf mir und ich spürte, dass sie genauso irritiert waren wie ich.
Und der Blick der Frau verunsicherte mich noch mehr, denn ich glaubte fast Hingabe, Freude und Zuneigung in ihren Augen zu sehen. Ich verstand nicht, was hier vor sich ging und ich wusste überhaupt nicht, wie ich mich verhalten sollte, weshalb ich sie skeptisch und verwirrt ansah.
,,Ähm...ja...das bin ich.", brachte ich hervor und staunte nicht schlecht, als der Unbekannten doch wahrhaftig einzelne Tränen über die Wangen liefen und sie mich nun überglücklich ansah.
,,Du bist es wirklich."
Diese Situation war mehr als verrückt...sie war irgendwie auch unheimlich. Ich kannte diese Frau überhaupt nicht und sie sah mich an, als wäre ich irgendetwas Besonderes. Zum Glück schien Luke zu spüren, dass ich mit der Situation etwas überfordert war und wandte sich vielsagend an die junge Frau.
,,Entschuldigt bitte, wenn ich diese...Szene unterbreche...aber kennen Sie Prinzessin Mina?"
Die Frau blinzelte und zuckte leicht zusammen, als hätte Luke sie aus einer fernen Welt zurückgeholt. Sie sah kurz zu ihm, doch dann richtete sich ihr Blick wieder auf mich und ich verspürte das eigenartige Gefühl, sie von irgendwoher zu kennen.
,,Ja...das tue ich tatsächlich.", erwiderte sie schließlich und Leia atmete erleichtert auf.
,,Gott sei Dank! Dann können Sie uns doch sicher auch verraten, wo wir sie finden."
,,Das habt ihr längst.", entgegnete sie und als sie unsere verdutzten Blicke bemerkte, lächelte sie schwach. ,,Ich bin Mina!"
Meine drei Gefährten waren sprachlos und auch ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Das also war Prinzessin Mina! Sie war ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hatte und für eine Prinzessin wirkte sie unglaublich bodenständig. Und jetzt richtete sie ihre vollkommene Aufmerksamkeit auf mich und starrte mich, doch allen Ernstes, mit einem liebevollen Blick an.
,,Sieh dich nur an, Emma. Du bist so groß und so wunderschön. Und endlich bist du hier.", sprach sie leise und ich schaffte es endlich, meine Fassung wiederzufinden.
,,Woher kennen Sie meinen Namen?"
Völlig perplex starrte ich sie an und war wie festgenagelt. Aus irgendeinem Grund spürte ich eine Verbindung zu Mina und nun konnte ich ihr ansehen, dass sie selbst ebenfalls verunsichert war. Allerdings schien sie nur nach den richtigen Worten zu suchen und als sie mich schließlich vielsagend ansah, eröffnete sie mir eine Wahrheit, von der ich nie zu träumen gewagt hatte.
,,Ich bin deine Mutter, Emma!"
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