Legenden der Vergangenheit
Legenden der Vergangenheit
,,Manchmal müssen wir unseren Stolz vergessen und tun, was von uns verlangt wird." – Anakin Skywalker zu Padme Amidala
Emma PoV
Luke und Leia sahen mich ungläubig an, während sich meine Aufmerksamkeit nun wieder auf den Vater der Geschwister lenkte. Ich glaubte mich daran zu erinnern, dass mein Vater ihn Anakin in der Vision genannt hatte, aber ganz sicher war ich mir nicht. Aber meine Mutter hatte den Vater von Luke und Leia ja auch Anakin genannt- Anakin Skywalker! Allerdings schien dieser von meiner Offenbarung nichts mitbekommen zu haben, denn er sah mich streng an und forderte immer noch eine Antwort.
,,Also, ich höre! Wer seid ihr und was wollt ihr hier?"
,,Mein Name ist Emma und das sind meine Freunde. Wir sind...auf einer wichtigen Mission.", sagte ich und er hob eine Augenbraue.
,,Was für eine Mission soll das sein?"
,,Top Secret!", kam es von Han und als Anakin ihn ausdruckslos ansah, hob Han abwehrend die Hände. ,,Tut mir leid, aber die Ohren des Imperiums sind wirklich überall."
Mein Blick wanderte zurück zu Luke und Leia. Diese starrten Anakin ungläubig an und schienen nach etwas zu suchen, was ihnen bestätigte, dass er wirklich ihr leiblicher Vater war. Nun erging es ihnen sicher wie mir, als ich Mina zum ersten Mal gegenüber gestanden hatte. Anakin hingegen, sah Han mit starker Skepsis an und schien ihn nicht sonderlich ernst zu nehmen.
,,Soso, 4 Wildfremde auf der Durchreise auf Jakku und auch noch auf der Flucht vor dem Imperium. Wäre ein Kopfgeld auf euch ausgesetzt, würde ich euch augenblicklich ausliefern.", raunte er uns entgegen, woraufhin Luke und Leia ihn entsetzt anstarrten, aber ich ließ mich davon nicht beirren.
,,Wie ist Euer Name?"
,,Wie bitte?", brachte er hervor und ich sah ihn vielsagend an.
,,Naja, Ihr wisst nun, wer wir sind...aber wie steht es mit Euch? Mit wem haben wir das Vergnügen?"
,,Mein Name ist Adrian und Ihr, Lady...solltet vorsichtig mit Eurer Wortwahl sein. Auf Jakku kann man schneller Personen verschwinden lassen, als Ihr vermutlich denkt."
Wow, er schien das ernst zu meinen und ich beließ es lieber dabei. Anakin oder Adrian, wie immer sich auch nannte, wandte sich an sein Gefolge und besprach irgendwas mit ihnen. Während Han Anakin nur missmutig beobachtete, merkte ich, dass Luke und Leia zunehmend fassungsloser wurden und Luke konnte anscheinend nicht glauben, dass dieser Mann sein Vater sein sollte.
,,Emma...das kann nicht wahr sein. Sag mir bitte, dass das nur ein Scherz von dir war."
,,Das war es keineswegs. Er ist es...das kannst du mir glauben. Mein Vater nannte ihn Anakin.", versicherte ich Luke, aber auch Leia blieb skeptisch.
,,Aber er ist so...ruppig und...skrupellos."
,,Das ist der Fluch! Er hat keine Ahnung, wer wir sind und auch nicht, wer er selbst ist. Dark Kyra hat ihm ein Leben aufgebürdet, was nicht echt ist. Wenn der Fluch erstmal gebrochen ist, dann wird er sich auch wieder daran erinnern, wer er ist. Und dann wird er sicher auch anders reagieren.", versuchte ich die beiden Geschwister zu beschwichtigen.
Zwar nickten Luke und Leia nun schwach, aber ich konnte spüren, dass sie immer noch nicht ganz überzeugt waren. Und ich fragte mich, wie ich wohl erstmal reagieren würde, sollten wir meinen Vater finden. Immerhin erinnerte der sich genauso wenig an sein wahres Leben und wer wusste schon, welche falsche Identität der Fluch ihm aufgebürdet hatte.
,,Also, dann...Top Secret-Gang!", setzte Anakin an und etwas an seiner Stimmlage gefiel mir ganz und gar nicht. ,,Da ihr uns nichts über eure Mission verraten wollt, können wir euch nicht so einfach gehen lassen. Das bedeutet, ihr werdet bis auf Weiteres meine persönlichen Gäste sein. Ergreift sie!"
Binnen weniger Sekunden hatten seine Gefolgsmänner uns Fesseln angelegt und ich starrte völlig perplex auf Anakin, der das Treiben ausdruckslos beobachtete. Ich versuchte, an ihm etwas zu finden, was noch irgendwie auf den Jedi hindeutete, der er einst gewesen war, aber sämtliche Merkmale, die einen Jedi ausmachten, waren verschwunden. Aber ich weigerte mich zu glauben, dass der Fluch ihn böse gemacht hatte und deshalb sah ich ihn nun energisch an.
,,Bitte...Adrian...Ihr wisst nicht, was Ihr da tut. Das seid nicht wirklich Ihr.", versuchte ich auf ihn einzureden, doch meine Worte prallten an ihm ab.
,,Oh, und ob ich das bin, Milady. Und glaubt mir, wenn Ihr und Eure Freunde versucht euch zu widersetzen, dann werdet ihr mich noch richtig kennenlernen. Willkommen auf Jakku!"
***
Kurze Zeit später waren wir von Anakin und seiner Bande Schrottsammler, wie wir mittlerweile herausgefunden hatten, zu ihrem Lager gebracht worden. Während die anderen Schrottsammler nun ohne Zweifel wieder ihrer Arbeit nachgingen, saßen wir in einem kleinen bescheidenen Zelt Anakin gegenüber, der uns streng musterte. Seine dunkelblonden Haare reichten ihm bis knapp zur Schulter, eine blasse Narbe prangte über seinem rechten Auge und mit seinen blauen Augen musterte er uns intensiv.
Ich erinnerte mich daran, dass meine Mutter erwähnt hatte, dass er der Schüler von Obi-Wan gewesen war. Somit also dem engsten Begleiter meines Vaters gegenüber zu sitzen war ein komisches Gefühl und würde Anakin sich erinnern, hätte ich ihn sicher bereits mit unzähligen Fragen gelöchert. Aber stattdessen war es Han, der mit aller Kraft versuchte, Anakin davon zu überzeugen, dass er uns besser gehen lassen sollte.
,,Wenn ich es doch sage...wir dürfen hier nicht verweilen. Das Imperium darf uns nicht finden, sonst sind alle in der gesamten Galaxis verloren.", wiederholte er bestimmt zum 100. Mal, doch Anakin sah ihn nur unbeeindruckt an.
,,Was kümmert mich die Galaxis! Ich will nur wissen, was 4 Fremde in mein Revier treibt und warum ihr auf der Flucht vor dem Imperium seid. Gehört ihr zu den Rebellen?"
Anakin starrte uns regelrecht nieder und ich wusste, dass er uns genauestens unter die Lupe nahm. Und obwohl er momentan das komplette Gegenteil von einem Jedi zu sein schien, da war ich mir sicher, dass er dennoch die scharfe Beobachtungsgabe noch besaß. Nur zu gerne wüsste ich, wie er damals gewesen war und hoffte, irgendwie noch die Antwort darauf zu finden. Verzweifelt überlegte ich jetzt jedoch, wie ich die Situation entschärfen konnte, als ich merkte, wie mir ein wenig schwindelig wurde. Han sagte wieder etwas zu Anakin, doch das verstand ich nicht mehr, denn ich spürte, wie ich nach hinten umkippte und alles wurde schwarz.
***
Einige Zeit zuvor...
Mustafar war erfüllt von Finsternis. Die Lava kochte und zog sich brodelnd durch die Landschaft des Planeten, als es in jener Nacht zu einem schicksalshaften Duell zwischen Gut und Böse kam- dem Duell zwischen der gefallenen Auserwählten Sydney und Anakin Skywalker.
,,Du hast sie gegen mich aufgehetzt!", zerschnitt die wütende Stimme von Sydney die Luft, doch Anakin bemühte sich, Ruhe zu bewahren.
,,Das hast du ganz allein geschafft!"
Sein Blick lag auf Mina, die bewusstlos am Boden lag. Sydney hatte sie mit ihrer dunklen Macht überwältigt und obwohl Anakin am liebsten sofort nachsehen würde, ob es ihr gutging, wusste er, dass er den richtigen Moment abpassen musste.
,,Du wirst sie mir nicht wegnehmen.", zischte Sydney, aber Anakin sah sie ungerührt an.
,,Dein Zorn und deine Gier nach Macht haben das bereits bewirkt. Du hast diesem...dunklen Lord gestattet dich zu manipulieren, bis du...bis du schließlich genau zu dem geworden bist, das du geschworen hattest zu vernichten."
,,Halte mir keine Vorträge, Anakin. Ich durchschaue jetzt die Lügen der Jedi.", entgegnete Sydney und wandte sich von ihm ab, wodurch er die Chance hatte, Minas Zustand in Augenschein zu nehmen. ,,Ich fürchte die dunkle Seite nicht wie du oder die anderen. Ich habe etwas vollbracht! Ich habe Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit für mein neues Imperium geschaffen."
Anakin sah auf Mina herab und auf dem ersten Blick schien es der Prinzessin soweit gut zu gehen. Aber sie wirkte sehr schwach und es war unklar, welche Schäden sie oder ihr ungeborenes Kind davongetragen hatten. Er musste schnellstmöglich versuchen, sie in Sicherheit zu bringen, aber zuerst musste er Sydney außer Gefecht setzen. Sydney, deren Worte ihn nun bis ins Mark erschütterten und er sie fassungslos ansah.
,,Dein neues Imperium?"
,,Zwing mich nicht, dich zu töten.", brachte Sydney hervor und er versuchte erneut, sie zu beschwichtigen.
,,Sydney, meine Loyalität gilt der Republik...der Demokratie."
,,Wenn du nicht auf meiner Seite stehst...dann bist du mein Feind!", sagte Sydney kühl und Anakin starrte sie fassungslos an, als ihm klar wurde, dass für die gefallene Jedi jede Rettung zu spät zu kommen schien.
,,Nur ein Sith kennt nichts als Extreme. Ich werde tun, was ich tun muss.", äußerte er entschlossen und zog sein Laserschwert.
,,Dann versuch es!"
Mit diesen Worten zog Sydney ihr eigenes Laserschwer, machte einen großen Sprung durch die Luft und landete vor Anakin, als ihre Lichtschwerter auch schon zischend gegeneinander krachten. Es entbrannte ein heftiges Duell zwischen Jedi und Sith und es sollte schreckliche Folgen mit sich bringen.
Die Umgebung von Mustafar verschwand jedoch in jenem Augenblick und verwandelte sich in etwas anderes. Nun war es das Kommandoschiff von Senator Organa, wo die verbliebenen Helden von einst Zuflucht gefunden hatten. Anakin Skywalker stand am großen Fenster und starrte hinaus auf die unendliche Galaxis. Das Duell mit Sydney hatte ihn in den Grundmauern erschüttert und obwohl er sie besiegt hatte, wusste der junge Jedi, dass die Bedrohung keineswegs vorbei war.
,,Unsicherheit, ich in dir spüre.", erklang die Stimme von Meister Yoda und ohne hinzusehen war Anakin klar, dass der Großmeister unmittelbar neben ihm stand.
,,Es ist meine Schuld, Meister. Ich habe Mina dazu gebracht nach Mustafar zu fliegen. Nur durch sie ist sie in Gefahr geraten. Wenn sie das nicht überlebt...dann wird Obi-Wan mir das nie verzeihen und ich werde das auch nicht."
,,Sehr stark unsere Prinzessin ist. Schon Schlimmeres überstanden sie hat. Sie überstehen das wird.", versicherte Yoda ihm und Anakin sah nun auf den grünen Jedi herab, der sich auf seinen Gehstock abstützte.
,,Meint Ihr, ich hätte Sydney töten sollen? Ich habe sie besiegt, aber ich glaube nicht, dass sie tot ist. Sie lebt und wenn sie uns findet, dann wird sie sich sicher rächen wollen. Vielleicht hätte ich dem Ganzen auf Mustafar ein Ende setzen sollen."
Anakin war hin- und hergerissen und wusste nicht, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Er hatte Sydney auf Mustafar zurückgelassen, sodass die Macht über ihr Schicksal hatte entscheiden können. Aber war es auch die richtige Entscheidung gewesen?
,,Nichts falsch gemacht du hast. Entscheiden über Sydneys Schicksal die Macht wird.", sagte Yoda und Anakin nickte schwach.
,,Ich weiß, Meister. Nur hoffe ich, dass die Situation nicht noch schlimmer wird, als sie ohnehin schon ist."
,,Ungewiss die Zukunft ist.", äußerte Yoda und nun bemerkte Anakin, wie Yoda selbst einen Blick auf die Galaxis warf. ,,Und dunkle Macht ich spüre. Etwas Böses...wird kommen!"
***
Ich schlug die Augen auf und hatte das Gefühl, als wäre ich innerlich erstarrt. Mir war klar, dass ich genau in diesem Augenblick in die Gegenwart zurückgekehrt war, aber ich stand noch zunehmend unter Schock. Es war Anakin gewesen! Anakin hatte sich damals Sydney entgegengestellt und hatte sie besiegt. Besiegt, aber keineswegs vernichtet!
Und nun erkannte ich sein Gesicht, als er auf mich herabsah und mich prüfend musterte. Offenbar war ich vorhin wirklich umgekippt und befand mich nun auf dem Boden, denn Anakin hob nun eine Augenbraue und legte den Kopf etwas schräg.
,,Interessant!", war alles, was er sagte und nun vernahm ich die Stimme von Luke.
,,Emma...ist alles in Ordnung? Emma, bitte sag doch was."
Er klang sichtlich verzweifelt und an seiner Stimme konnte ich erkennen, dass er sicher am liebsten zu mir kommen würde, um sich zu vergewissern, dass es mir auch gutging. Aber ich setzte mich schon wieder auf und stellte fest, dass es mir im Vergleich zu den anderen Malen deutlich besser ging. Ich spürte, dass ich langsam aber sicher stärker wurde und das konnte nur bedeuteten, dass ich mittlerweile begonnen hatte, die Visionen zu kontrollieren. Denn ich erinnerte mich daran, dass ich mir vorhin eine Frage gestellt hatte: wie war Anakin damals gewesen?
,,Emma, geht es dir gut?", fragte nun auch Leia und ich nickte.
,,Ja...alles bestens. Keine Sorge!"
,,Ihr steckt voller Überraschungen...Emma.", meinte Anakin und sah mich eindringlich an. ,,Wer seid Ihr?", wollte er wissen, doch ich erhob mich und konfrontierte ihn stattdessen mit einer Gegenfrage.
,,Viel wichtiger ist doch, wer Ihr seid! Also...wer seid Ihr?"
,,Das sagte ich bereits. Mein Name ist Adrian und ich bin ein Schrottsammler.", erwiderte er, doch ich schüttelte den Kopf und setzte nun alles auf eine Karte.
,,Nein, das seid Ihr nicht! Ihr seid Anakin...Anakin Skywalker!"
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